Feldflasche nach dem Fund aus dem Frauengrab unter dem Koellner Dom

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Pafnutii

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In diesem Forum also auch noch mal die Frage: Ich bin schon vor Jahren, auf der Suche nach A-Feldflaschen, ueber den Fund aus dem Frauengrab unter dem Koelner Dom gestolpert. Leider wurde davon nie eine Rekonstruktionszeichnung publiziert (oder kennt jemand eine?) und auch kein Foto des Fundes. Liegt vielleicht daran, dass der Ausgraeber selbst die ueberreste als schlammige Masse bezeichnete. Das Teil anhand der Beschreibung umzusetzen ist nicht ganz einfach. Es handelt sich um eine Lederflasche, die im Inneren mit zwei gegeneinandergestellte Holzschalen verstaertk wurde. Der Hals war aus Holz und scheint aehnlich eines Fasshahns aufgebaut gewesen zu sein. Wenn man die Flasche befuellen wollte, musste man den Hals abnehmen, der mit einer Lederumwicklung befestigt war. Das ganze wird als schildfoermig oder Beutelartige Lederflasche bezeichnet. Ausserdem wird eine Analogie zu "Lederflaschen aus dem Sueden/wie sie heute noch im Sueden in Nutzung sind" herangezogen. Heute war bei Publikation 1966. Was zur Hoelle meint der Autor mit Flaschen aus dem Sueden? Ich vermute mal Suedeuropa? Hat jemand eine Ahnung was fuer Lederflaschen 1966 in Suedeuropa noch in Gebrauch waren? Das waere sehr Hilfreich.
 
Na, das ist ja das Problem. Es gibt kein Bild. Und viel war davon wohl auch nicht mehr uebrig, bzw. das was uebrig war, war in keinem besonders gutem Zustand. :-/
 
Also in Köln würde ich mich da einfach an das Kölnische Stadtmuseum, Das Museum Schnütgen, oder die Domschatzkammer wenden. Wenn man sich als ernsthaft geschichtlich interessierter Mensch in höflicher Form zu erkennen gibt (und sich somit vom Klischee des "Middelaldermaagt-Spinner" absetzt) , dann helfen einem solche Institutionen i.d.R. recht gerne. Man muß eben manchmal den Respekt vor den "heiligen Hallen" des Museums überwinden um dann festzustellen, dass dort auch ganz normale Menschen arbeiten, die sich freuen wenn man sich für ihre Arbeit interessiert. Irgendeins der o.g. Museen wird sicher wissen in welchem Archiv der Fund schlummert. In Köln habe ich bisher noch keine solche Anfrage durchgeführt, aber meine Erfahrung mit anderen Museen, Fachbereichen an Universitäten usw. ist sehr positiv.
 
Die Sachen liegen in der Domschatzkammer. Das ausführlichste Buch dazu ist: Otto Doppelfeld: Das fränkische Frauengrab unter dem Chor des Kölner Domes. Germania 38. Frankfurt 1960. S. 89-113.
 
Sascha, den Artikel in der Germania kenne ich, ebenso eine Publikation namens "Fraenkische Fuerstengraeber im Rheinland" in der das Grab auch noch mal vorgestellt wird. Friedebarth, du kannst mir wahrscheinlich auch nicht sagen, ob der Germania Sonderband noch mal ausfuehrlicher ist als der ohnehin schon umfangreiche Artikel in der Zeitschrift selbst? Ich warte seit zwei Jahren darauf, dass mir unser Kreisarchaeologe Zugang zu einem bestimmten Grabinventar verschafft und dass obwohl ich den Herren kenne und schon fuer ihn gearbeitet habe. Hmm, wobei es ja nicht schaden kann mal bei der Domschatzkammer anzufragen. Meine groesste Hoffnung besteht darin, dass mir jemand sagen kann wie in den 1960er Jahren Flaschen "aus dem Sueden" aussahen. Aber da sind die meisten hier wahrscheinlich zu jung. Irgendwie stell ich mir das als Touri-Nippes vor, den damals jeder zweite Italienurlauber mit in die Heimat genommen hat, den heute aber niemand mehr kennt :S Rhonwen: Sei mal froh, dass ich den Dom diesmal noch in Koeln gelassen habe. :zunge Wer weiss was da noch fuer schoene Graeber drunter sind.
 
Eigentlich müstte Germaniaartikel und Sonderdruck (der ja nur eine Auskopplung darstellt) gleich sein. Deswegen wundet es mich etwas, dass Du die ausführliche Rekozeichnung auf Tafel 11 nicht kennst... Vielleicht sind die in der Germania ja auch ganz hinten In der Auskopplung, die Sascha und ich zu haus haben, ist die Feldflasche jedenfalls genau beschrieben und gezeichnet
 
man... mit Triefaugen fabriziert man echt nur Grammatikmüll... die Auskopplung hat viele Fotos im Texte und am Ende die Tafeln... sehr zu empfehlen
 
So, ich hab's endlich wieder in ne Bib geschafft und mir den Germaniaband noch mal angesehen. Eine Abbildung der Flasche konnte ich allerdings nicht finden. Meintest du vielleicht die Flasche aus dem Knabengrab? Ausserdem hab ich hier auch ne Abbildung eines gedrechselten Bechers, der einen geboetcherten Becher immitiert. Die Bindung ist mit eingedrechselt. Ich dachte der waere aus dem Knabengrab. Aber nachdem ich jetzt noch mal wegen Massen und Material nachschauen wollte, konnte ich ihn im dem Artikel gar nicht finden :-( Weiss jemand wo besagter Fund herkommt. Merowingerzeitlich ist er in jedem Fall.
 
Deine Beschreibung der Flasche - bzw. die Analogie, die der Autor verwendet - lässt bei mir ganz gruselige Erinnerungen an Schnapsflaschen aus den 70ern aufkommen. Meine Oma hatte so ein Teilchen, ich glaub die waren damals... äh... en vogue? Würde auch zum Süden passen. Ich habe jetzt nur mit buntem Leder bezogene runde Sliwowotzflaschen ergoogeln können, mir ist aber so, dass das Ding damals darunter hölzern war. Beschwören kann ich es nicht. Vielleicht gibt dir das aber einen sehr groben Anhaltspunkt? Siehe hier: http://www.willhaben.at/iad/kaufen-...sche-mit-lederueberzug-90965471?adId=90965471 (Quelle: www.willhaben.at) Ein Holzbecher aus Birkenholz wird laut Webseite des Kölner Doms dem Knabengrab zugeordnet. (Quelle: http://www.koelner-dom.de/index.php?id=16692) Hattest du jetzt eigentlich schon direkt bei der Domschatzkammer angefragt? Bin neugierig. :) LG
 
Oh, danke. Diese Holzschnapsflaschen sind interessant. Bei der Domschatzkammer hatte ich nicht angefragt. Das Projekt ruht im Augenblick. Ja, den Becher aus Birkenholz aus dem Knabengrab hab ich auch gefunden, aber der sieht ganz anders aus als der, den ich hier als Scan habe. Gerade noch mal nachgeschaut. Der Becher, den ich suche ist aus Oberflacht, Grab 147. Hat jemand die dazugehoerige Publikation und koennte mir Masse und Material durchgeben?
 

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