bürgerliche Kopfbedeckung um 1300

This site may earn a commission from merchant affiliate links, including eBay, Amazon, and others.
Ich kann auch nur spekulativ antworten, da ich noch keine Darstellung mit Kinnbinde oder Rise hatte, aber aus meinen Schleiererfahrungen ohne, würde ich einen Kinnstreifen auch eher über Haube oder Stirnstreifen legen und oben auf dem Kopf mit einer Nadel straff verschließen. Hast du das schon ausprobiert? In meiner Vorstellung fängt die Kinnbinde unter der Haube schon ohne meine zwei Kinderlein an zu rutschen. Das Problem mit dem zupfenden Nachwuchs kann ich gut nachvollziehen.
 
Öhm - also mein relativ einfaches, nur aus zwei glatten Stoffstreifen bestehendes Gebende (und auch das mit dem oben gekrausten Stirnband, das sieht nämlich sonst merkwürdig aus) funktioniert so dass erst die Kinnbinde angelegt wird und darüber dann die Stirnbinde, so dass letztere die Kinnbinde schon etwas mit fixiert. Hält bombig den ganzen Tag...
 
Wie bereits gesagt, ich habe noch kein richtiges Gebende. Darum kann das "Krönchen" die Kinnbinde nicht mit fixieren. Ich hoffe, dass ich diesen Winter endlich mal Zeit dafür finde und nicht wieder alle anderen zuerst kommen - Junior braucht Bruche und Beinlinge und das ist nun mal wichtiger als mein Gebende. Es ist jedes Jahr das selbe... :S
 
Ein Gebende ist ja nun kein Gambeson; ich gebs zu, meins ist von Ebay (konnte nicht bis zum "Winter" warten :D) - Leinen, natürlich Maschinennähte, sitzt allerdings top, das heißt wenn ich mal selber Hand anlegen will hab ich eine Vorlage. Inklusive Schleier waren es glaub ich 30 Euro... also die Beschaffung ist hier eigentlich kein Hexenwerk.
 
also die Beschaffung ist hier eigentlich kein Hexenwerk.
Das ist ja auch nicht das Problem und selber machen ist auch keine Zauberei. Es sind ja nur 2 Stoffstreifen.
Öhm - also mein relativ einfaches, nur aus zwei glatten Stoffstreifen bestehendes Gebende (und auch das mit dem oben gekrausten Stirnband, das sieht nämlich sonst merkwürdig aus) funktioniert so dass erst die Kinnbinde angelegt wird und darüber dann die Stirnbinde, so dass letztere die Kinnbinde schon etwas mit fixiert. Hält bombig den ganzen Tag...
Dann machst du die "Stirnbinde" als "Krönchen", also hinten zusammen genäht. Oder steckst du das einfach mit Nadeln zusammen? Vor allem wenn es oben gefältelt ist soll es ja schön aussehen. ;-)
 
Ja, ich stecke beide Streifen hinten bzw oben auf dem Kopf mit Nadeln zusammen. Dadurch ist das Ganze in Grenzen verstellbar und sogar an verschiedene Trageweisen (mit Metallschapel drüber oder ohne, mit Schleier, mit Haarnetz) anpassbar.
 
Danke für den Tipp! Was machst du dann mit den Haaren? Ich habe zwar lange Haare, aber die sind ziemlich fein und ich habe damit wenig Volumen. Naja, Volumen kann man ja mit vielen Zöpfen die Feucht geflochten werden und über Nacht bleiben erreichen. Wäre also kein Problem wenn ich dann mit offenen Haaren nicht immer so viele "Knoten" bekommen würde und mit der Bürste kaum noch durch komme. :S Ich habe da so meine Zweifel ob das mit einem Haarnetz unter dem Gebende besser ist. Wohl eher nicht. Zopfschnecken über den Ohren passen wohl eher nicht und die wären ziemlich mickrig weil meine Zöpfe entsprechend dünn sind. Würde also nicht wirklich schön aussehen. Ein Knoten im Nacken ist glaub irgendwie auch nicht so richtig passend. Mit dem Gebende allein ist die Frisur ja sichtbar und sollte darum schon etwas schön aussehen - und jetzt im Winter hab ich ja Zeit zum üben. ;-)
 
Ich habe ähnlich wie du feine Haare - allerdings sehr lange. Mit Gebende ohne Schleier trage ich meist Haarnetz, das geht ganz gut mit ein paar kleinen Tricks:
  1. die seitlichen Strähnen bändige ich direkt hinter den Ohren mit je einer kleinen Haarklemme pro Seite hinter den Ohren - solche hier mein ich: http://www.hagel-shop.de/solida-haarklemme-ondufix-blond-zubehoer.html (Quelle: www.hagel-shop.de) Das hindert die Haare daran, im Laufe des Tages langsam seitlich aus dem Haarnetz rauszukrabbeln.
  2. ein möglichst unauffälliges Haargummi fasst ganz unten die Haarenden zusammen - das sorgt ein bisschen für Ordnung im Haarnetz und die Spitzen arbeiten sich nicht irgendwie durch die Maschen
  3. dann werden die Haare beginnend mit den zusammengenommenen Spitzen eingerollt und ins Haarnetz gestopft.
So habe ich bisher das Haarchaos im Netz halbwegs unter Kontrolle behalten können. Und wenn Du der Meinung bist Du hättest gern mehr Haare im Netz - kein Problem, mittlerweile gibt es für jede Haarfarbe passende Haarteile zu kaufen, die das eigene Haar unauffällig ergänzen können. Mit Gebende und Schleier mache ich es mir meist einfach - langen Zopf und fertig.
 
Jetzt muss ich also nur noch irgendwie zu einem Haarnetz kommen... Sag, weisst du zufällig auch grad ob Haarnetze auch verziert waren? Also mit eingeflochtenen oder aufgenähten (Glas-)Perlen oder so. Allerdings wäre das dann eher für eine Adlige und nicht für eine Stadtbürgerin. ;-)
 
Es gibt unter anderem Haarnetze mit einer Art Muster aus verschieden großen Maschenreihen in der Netzerei selbst, oder durch Verwendung von verschiedenfarbigen Garnen. Darüber hinaus gibt es auch Netze mit broschierten Seidenborten als Randeinfassung und auch eines auf das nach der Fertigstellung noch kleine gestickte Wappenschilde aufgenäht worden sind. https://de.pinterest.com/pin/224265256417979638/ Das mit den Wappenschilden ist aber wohl tatsächlich eher was für die adlige Dame. Auch nachträglich noch mit Stickereimustern verzierte Netze sind erhalten, wenn auch z.T. erst im 14./15. Jhdt. https://de.pinterest.com/pin/448319337877525118/ https://de.pinterest.com/pin/515099276105031049/ https://de.pinterest.com/pin/368239707005553946/ Quelle: jeweils de.pinterest.com Für die Verwendung von Perlen zur Verzierung kenne ich zwar etliche moderne Beispiele, aber zumindest fürs 13. und frühe 14. Jhdt. leider keine einzige wirkliche Quelle. Wenn jemand eine hat würde ich mich sehr darüber freuen, ich finde nämlich das sieht ziemlich schick aus, mag es aber ohne Beleg nicht umsetzen. :/
 
Für die Verwendung von Perlen zur Verzierung kenne ich zwar etliche moderne Beispiele, aber zumindest fürs 13. und frühe 14. Jhdt. leider keine einzige wirkliche Quelle. Wenn jemand eine hat würde ich mich sehr darüber freuen, ich finde nämlich das sieht ziemlich schick aus, mag es aber ohne Beleg nicht umsetzen.
Belege dafür kann ich dir bis jetzt auch keine liefern. Dafür hab ich @Nepomuk gefragt ob ihm vielleicht mal etwas begegnet ist. Er hat Beziehungen zur Kantonsarchäologie Zürich und vielleicht ist ihm mal etwas aufgefallen. Er hilft dort manchmal mit...
 
Am Wochenende bekommt meine Gebende mit Haarnetz seine Premiere. Mal schauen ob ich das hin kriege. ;-) Allerdings gibt es bei uns langsam aber sicher eine Frage die Töchterchen betrifft. Ab welchem Alter mussten Mädchen eine Kopfbedeckung tragen? Sie ist mittlerweile ja 10 Jahre alt...
 

Neueste Beiträge

Oben