Brauche Hilfe mit Halbkreismantel (Stoff/Schnitt)

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LotlBotl

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Weil sich die mittelalterlichen aktivitäten meines Vereins wohl jetzt auch auf den Winter ausdehnen, brauche ich wohl doch mal einen neuen Mantel. Das wirft jetzt aber einige Fragen auf die ich mir kaum selbständig beantworten kann. 1. Was für einen Stoff benutze ich da am besten? Ich bin mir ziemlich sicher dass das 15€/m Topfschwammloden das man überall kaufen kann keine gute Idee für einen Landgrafen ist. Seide ist unbestickt aber zu leicht und wärmt zu wenig. Ich wollte mir irgendwann einen Surcot in Bauweise einer leichten Steppdecke basteln, aber für einen Umhang ist das sicher auch die falsche Bauweise. Jetzt habe ich einige günstige Angebote 600g/m Gabardine gefunden. Laut Wikipedia ist das ein Steilgratköper, das klingt ja ganz gut. Allerdings lese ich an anderer Stelle, dass nur die Vorderseite geriffelt ist, die Rückseite glatt. Bei Gleichgratköper würde ich den Umhang aus zwei Quadraten zusammensetzen, dabei eines um 90 Grad drehen dass die Musterung ordentlich aussieht. Steilgratköper müsste ich dazu wenden, bei glatter Rückseite wäre das aber nicht möglich. Wieder nix? Ich nehme an, Gabardine ist sowieso nicht historisch korrekt und verwerfe den Gedanken mal, aber was passt dann für mich? 2. Ich bin 1,82m groß. Dass mein aktueller Mantel zu kurz ist, ist mir klar. Aber wie lang muss so ein Mantel sein? Der Krönungsmantel hat einen Durchmesser von 342cm, das ist sicher passend. Moderne Stoffe haben eine Breite von etwa 150cm, ich bräuchte dafür aber eine Breite von 170cm. Also Stückeln, 150*1,5=225, das reicht auf jeden Fall. Also schneide ich mir drei Streifen von 57cm Breite und 342cm Länge zurecht, setze die zusammen und schneide dann einen halben Kreis aus. Richtig? 3. Halsausschnitt. Manche Krönungsmäntel haben einen, manche nicht, der des HRRDN hat einen. Ist der sinnvoll? wie groß muss ich den machen? Ich hoffe mir kann hier einer helfen, wird schon bald kalt...
 
In den Mantel meines Mannes hatte ich einen Halsausschnitt geschnitten, das war aber sehr blöd vom Tragekomfort her. Im Endeffekt habe ich den Ausschnitt wieder "weggenäht", indem ich mit einem eingesetzten Stück wieder zum kompletten Halbkreis ergänzt habe. Das überschüssige Stück hinten am Hals liegt jetzt sehr angenehm kragenähnlich und sieht viel besser aus ( vorher sah es doof aus und war ohne Gugel drüber nicht tragbar). Jetzt sieht der Mantel sehr gut aus, passt aber eigentlich gar nicht zum Stand der Darstellung und muss früher oder später noch gegen eine Cappa oder einen Rechteckmantel getauscht werden...
 
Ich würde den Halsausschnitt auch weg lassen. Sieht ohne besser aus und - nach meinem Stand der "Recherche" - ist ohne üblicher. Und: Keine Abnäher für die Schulter! Was den Stoff angeht, kann ich nichts beitragen, aber das Schnittmuster mit einer Endlänge von 1,67 gibt schon einen sehr langen Mantel. Wie groß bist Du? Im Grund genommen musst Du vom obersten Halswirbel bis zu den Knöcheln messen. Länger sollte der Radius des Mantels nicht sein.
 
Er schreibt, er ist 1,84 m groß. Da sind 1,67 m viel zu lang! Ich selber bin 1,80 groß und messe vom Halswirbel bis zu den Knöcheln 1,50 m. Da wär er mit 1,60 m einschließlich der Nahtzugaben mehr als üppig bedient.
 
wird das nicht zu lang? bei 3x57-4(nahtzugabe) kommst du auf 1,67m. somit dürfte der mantel fast bist auf den boden reichen. oder habe ich einen denkfehler? du willst ihn doch sicher nicht zum bodenputzen nehmen...
Ich rechne zwar die Nahtzugabe immer drauf und nicht runter, aber bei 3,42m Durchmesser hat der Kreis einen Radius von 1,71m, das stimmt. Der Radius kann aber sicher nicht die Länge sein. Mein aktueller Mantel bedeckt bei ~1,40m Radius jedenfalls gerade mein Knie, meine Tunicella mit ~1,50m Länge zu den Knöcheln: http://imageshack.us/a/img811/5449/gsu7.jpg Der Besatz unten ist ~20cm breit. Mein Ornat ist an das Krönungsornat des deutschen Kaisers angelehnt, entsprechend habe ich mich wegen dem Mantel auch dort umgesehen. Und zuerst kommt auf meiner Prioritätenliste ja die Amtskleidung, dann die kämpfende Darstellung und dann die Freizeitkleidung(die derzeit bei etwa 0% Fortschritt steht). Lang darf und soll es also sein, wenns schleift wärs aber blöd in der heutigen Zeit. Nur wie vermisst man das? Wichtig wäre aber noch das Material. Wolle mit Seidenfutter sollte es schon werden, aber was für Wolle? Kennt jemand Gabardine? Wär der was? Die meisten Wollköper die ich bisher gefunden habe wären für so ein Projekt einfach viel zu dünn, handelsüblicher Loden wäre so sicher nicht landgrafentauglich. Und zwei Schichten Seide wie bei den Originalen wärmt vermutlich nicht gut.
 
ch rechne zwar die Nahtzugabe immer drauf und nicht runter,
das ist ja auch richtig. aber du davon gesrochen hast, je 57 cm zu schneiden, bin ich davon ausgegangen, dass nach dem nähen der mittlere streien nur noch 55 cm breit ist. wenn du die 57 cm plus nahtzugabe zuschneidest, dann geht deine "rechnung" natürlich wieder auf :)
 
Ich hatte heute noch eine neue Idee. Mir ist neulich in einem tschechischen Märchenfilm aufgefallen, dass so geschichtsfern die auch sein mögen, das Verhältnis zwischen den Ständen ja durchaus gut dargestellt ist. So hatten der Prinz und seine adeligen Begleiter auch Mäntel an, die Begleiter aus Wolle, der Prinz aus Seidenbrokat, aber alle mit Pelz gefüttert. Es gibt inzwischen ja ziemlich hübsche Webpelze in Hermelinoptik, zum Beispiel wie hier auf Ebay: http://www.ebay.de/itm/grau-beige-w...67108?pt=DE_Jacken_Mäntel&hash=item1c3993ba64 Wäre sowas eventuell eine gute Idee als Mantelfutter? Oder sollte ich beim ursprünglichen Plan innen Seide, außen Wolle bleiben? Der aktelle Plan sieht jetzt folgenden Aufbau vor: http://img703.imageshack.us/img703/8105/i820.png Ich denke ich möchte einen Radius von 160cm versuchen, da die meisten Wollstoffe 1,50 breit sind, möchte ich in 3 Bahnen stückeln. Durch die 6 Teile benötige ich dann etwa 3*1.60=5 Meter Stoff, bei einer minimalen Stoffbreite von 160cm/3*2=1,06m plus Nahtzugabe gleich 110cm. Wenn das zusammengesetzt ist möchte ich den Halbkreis ausschneiden und mit einem Saumband einfassen. Die Brettchenborte nach Fund ist in Auftrag gegeben(Goldfäden übersteigen dann leider aber doch mein Budget) Tasselscheiben werde ich wohl die von meinem aktuellen Mantel nehmen und dort wieder eine Notlösung anbringen. Ist der Plan soweit korrekt aufgestellt?
 
wenn ich zwei gleich breite Streifen nehme, sind die 160/2=80cm breit. bei einer Stoffbreite von 1,50m bekomme ich da einen pro Bahn raus. bei einem Radius von 1,60m benötige ich also 1,60*4=6,4m Stoff. Schneide ich drei Bahnen, sind die 53,3cm breit. Davon bekomme ich zwei aus einem Stück, wir kommen auf sechsfachen Radius, durch 2 weil zwei Streifen aus der Stoffbahn kommen und ich brauche nur 160*3=4,8m Stoff. Das sind 160cm weniger. Bei sagen wir 25€/m sind das 40€ Ersparnis. Einfach, oder? Geht ja eben darum dass ich 150cm habe aber 160cm brauche und das möglichst materialsparend umsetzen will.
 
öh, ach so, gibt es keine anderen Webbreiten zur Auswahl? Wenn dann was an Länge fehlt mit einer Schmuckborte verlängern? Die Mäntel, die ich verlinkt habe, sind an den Webkanten der Stoffbahnen zusammengenäht, wenn du mit 6 Teilen stückelst, kann sich das auch auf den Fall des Mantels auswirken, da müsste man dann auch die Fadenrichtung beim Zusammennähen beachten. Aber genau sagen kann ich es nicht, da ich so viele Teile noch nicht ausprobiert habe. LG Therese
 
Das ist schwierig, zumindest mit den Stoffen die ich so finde. Die sind immer so zwischen 135 und 153cm breit(ungewalkte Stoffe schrumpfen dann auch nochmal zusammen wenn man sie wäscht). Die Borte die ich bekommen hat 36 Brettchen Musterbreite, ob das an die 4,5cm beim Sknurmantel rankommt weiß ich nicht. Ich denke mit Einfassung eher 3,5cm. Beim Sknurmantel scheint die Borte auch an der Webkante angesetzt und nicht aufgenäht zu sein, die Bauweise wäre soweit in Ordnung und ich denke ich würde das problemlos hinbekommen. Allerdings würde ich so natürlich keine 160cm hinbekommen. Wenn du andere Bezugsquellen kennst, würde ich mich freuen davon zu hören. Zur Zeit hatte ich den mittleren Rautenköper von Naturtuche mit ~500g/lfm(gefüttert sollte das schön warm sein, oder?) im Auge, aber der hat ja auch diese 150cm Breite.
 
Neue Idee: http://img560.imageshack.us/img560/391/guk2.jpg Ich kaufe ein kleines Bisschen mehr Stoff als doppelten Radius. dann stückele ich unten ein kleines Stück an, so kann ich die Webkante ausnutzen und die stabilität ist gewährleistet ohne riesige Wülste zu bilden. Das Webband wird seitlich angesetzt und liegt auf dem Mantelfutter(Seidenstoffe kriegt man schöne in 90er Breite). Sollte das dann blöd aussehen, kann ich den Mantel auf halber Stoffbahnbreite einmal zusammenfalten und einmal abnähen, dann sieht das wie aus drei Bahnen gestückelt aus. Dann kommt noch ein Saumband drum damit ich nicht den Stoff kompliziert umschlagen muss. Klingt das sinnvoll? Stoffmuster von Naturtuche bestelle mir jetzt gleich mal, aber wenn der Rautenköper da 500 g/lfm hat und der für Mäntel beliebte Topfschwammloden wie ich grade nachgesehen habe 600g/lfm und ich meinen ja füttern möchte, sollte ich nicht all zu enttäuscht sein, denke ich.
 
Würde ich auch so machen! Da ich recht klein bin und meine Kinder noch kleiner (bisher) habe ich nicht nach Stoffbreiten von 160 cm gesucht und kann dir da nichts nennen. LG Therese
 
Ich habe nochmal dein Bild angeschaut: die erste Stoffbahn (oben) muss rechts gar nicht so lang sein, die könnte man direkt am Kreisbogen enden lassen. LG Therese
 

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