Handwerkerin, Berlin um 1300, was hatte sie auf dem Kopf?

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Gerda

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Hallo liebe Forumsler! Ich habe es wirklich versucht: ich habe das Forum auf links gedreht, Quellen gelesen, die mir empfohlen wurden, aber der einzige Effekt war, dass ich jetzt verunsicherter bin als vorher. Ich weiß, dass Recherche einen großen Teil der Arbeit für eine Darstellung ausmacht und möchte mir auch keine Antworten vorkauen lassen, aber ich bin dezent gefrustet, weil ich schon an etwas scheitere, was ich als "kleines Projekt zum Anfangen" gedacht hatte :( Kurz zum Hintergrund: ich taste mich gerade erst in das Mittelalterhobby im Allgemeinen und das historisch korrekte Handarbeiten im Besonderen hinein. Mein Ziel ist es, als Endprodukt irgendwann eine Gewandung zu besitzen, die ich zu möglichst großen Teilen selbst gemacht (gesponnen, gewebt, gefärbt, genäht,...) habe. Anfangen möchte ich mit gekauften Stoffen, die zumindest aus dem richtigen Material bestehen. Wenn ich dann mit den einzelnen Techniken vertrauter bin, taste ich mich Schritt für Schritt rückwärts. Solange ich noch auf der Suche nach Schnitt und Leinen für ein Untergewand bin dachte ich, dass es ein kleines überschaubares Projekt wäre, eine Kopfbedeckung, also ein Gebende eine Rise oder ähnliches aus einer alten weißen Leinenhose zu nähen. Aber ich weiß nicht recht, was für eine Handwerkerin um 1300 in Berlin passend wäre... im Alltag wohl ein kopftuch oder ein Wimpel? Gebende und/oder Rise? Oder ist das zu "altbacken" für die Zeit? (irgendwo habe ich das gelesen..) und wie werden verschiedene Teile kombiniert? Möchte mich jemand erleuchten? Ich gucke grade echt ein bisschen wie das Schwein ins Uhrwerk. ;( Für jede Hilfe dankbar, Gerda
 
Hast du dich mal mit Berwelf ausgetauscht? ( www.berwelf.de) die stellen Berliner Bürger um 1300 dar und haben da auch sehr intensiv recherchiert.
 
Danke, Rotschopf, den Thread hatte ich schon gesehen und auch mit Interesse gelesen aber sofort verworfen, weil ich dachte, dass das regional eh viel zu weit weg wäre. ok, dann gehen meine Überlegungen jetzt in die folgende Richtung: Für den Alltag: Kopftuch/Wimpel aus Leinen, an Bindeweise zu ziemlich alles möglich. "Sonntagsstaat" oder wen es nicht gar so praktisch sein muss: Gebende ( zwei Stoffstreifen aus doppelt gelegtem Leinen, zwei Finger breit, um Stirn und Kinn gelegt und mit Nadeln festgesteckt) oben drauf nen Schleier (eventuell das Kopftuch dazu verwenden)? Wie befestige ich denn den Schleier am Gebende? Feststecken? Schapel? Schapel passt nicht zu meinem Stand , oder? Sind da jetzt erhebliche Denkfehler drin?
 
Ganz vergessen: @Nikolaus: die Berwelfen hab ich schon gefunden,danke. Im Moment möchte ich mich aus Zeitmangel noch keiner Gruppe anschließen und fände es dann auch irgendwie nicht recht, sie nur nach Informationen zu fragen. Aber mein Darstellungsort und -zeitraum ist nicht ganz zufällig gewählt. Vielleicht habe ich später doch Lust auf Gruppe und dann passt das schon mal ;-)
 
"Sonntagsstaat" oder wen es nicht gar so praktisch sein muss: Gebende ( zwei Stoffstreifen aus doppelt gelegtem Leinen, zwei Finger breit, um Stirn und Kinn gelegt und mit Nadeln festgesteckt) oben drauf nen Schleier (eventuell das Kopftuch dazu verwenden)? Wie befestige ich denn den Schleier am Gebende? Feststecken? Schapel? Schapel passt nicht zu meinem Stand , oder? Sind da jetzt erhebliche Denkfehler drin?
Deinen Wimpel wirst du für den Schleier nicht wirklcih verwenden können, der muss ja recht schalartig sein, ich empfehle ein einfaches rechteckiges oder Quadratisches Schleiertuch über dem Gebende. Ob Haarnetze da "in" sind, weiß ich leider nicht, die lassen sich aber gut mit einem Gebende auch kombinieren (also ohne Schleier). Den Schleier steckst du auch mit Nadeln fest. Schapel kenn ich für einfache Frauen nicht. Lass mich aber gern eines besseren belehren.
 
Sooo, ich habe mal Schere und Stecknadeln geschwungen und einen ersten Versuch aus einem weißen Bettlaken (Baumwolle, nicht A, nur zum Ausprobieren) geschnippelt. Bin ich damit auf dem richtigen Weg? (jetzt muss nur noch das Bilder verlinken funktionieren :rolleyes: ) Gebende 1 Gebende 2
 
Mist, ich sehe gerade, dass die Bilder auf der Seite liegen :pinch: Aber vielleicht kann man ja trotzdem erkennen, ob ich auf dem totalen Holzweg bin, oder man aus dem Anfang was machen kann ;)
 
Das sieht schon sehr gut aus, so kann man das lassen, kannst auch noch etwas dünner machen, wenn du magst.
 
Also ich hab ja als meine Frau sich mal beschwert hat, dass das Teil so gerne rutscht die Spanngurtvariante vorgeschlagen....sitzt schön eng und wenn die Frau zu viel plappert *duckundweg* ;)
 
Oh prima, dann bin ich ja auf dem richtigen Weg. Danke, Rotschopf. @DanielMiM Na wenn ich das richtig verstanden habe, dann war das ja durchaus so gedacht, oder? Je staffer das Gebende, desto sittsamer das Frauenzimmer? Gut, dass der Mann an meiner Seite -noch- nichts mit diesem Hobby anfangen kann :D Ich bin gerade auf dem Weg zum Stoffmarkt auf der Jagd nach günstigem Leinen für mein erstes Unterkleid, da sollte eigentlich auch was für den Kopfputz mit abfallen. Dann wird das wohl mein allererstes Projekt *hibbel* . Muss gleich mal nachrecherchieren, wo ich gestern die Sammlung historisch belegter Nähstiche gefunden habe, bevor mein Tablet abschmierte und meine gefühlt 17 offenen Tabs futsch waren ;(
 
Danke für den Tipp, Lisabeth! Das ist sogar noch besser als das, was ich gefunden hatte :) Hat einige Fragen beantwortet! Leider war meine Jagd auf dem Stoffmarkt erfolglos. Entweder waren es Mischgewebe oder bunte Leinenstoffe. Das einzig brauchbare war ein ziemlich edler Stoff zu einem Preis, den ich für ein Anfängerwerk einfach nicht bezahlen möchte. :(
 
Leider war meine Jagd auf dem Stoffmarkt erfolglos. Entweder waren es Mischgewebe oder bunte Leinenstoffe. Das einzig brauchbare war ein ziemlich edler Stoff zu einem Preis, den ich für ein Anfängerwerk einfach nicht bezahlen möchte. :(
Ich habe mein erstes Unterkleid zu Übungszwecken aus günstiger Baumwolle genäht, und auch nur mit einfachen Vorstichen und ohne Versäubern. Das Kleid habe ich dann auch ein paar Mal unter meinem GroMi-Gewand getragen, so war die Arbeit nicht ganz umsonst. Das Üben hat mir auf jeden Fall richtig was gebracht, denn so (und dank des Handbuches von Katrin Kania) ist mein erstes richtiges Unterkleid aus teurerem Leinen recht gut geworden. Preiswertes Leinen gibt es z.B. bei Ikea. Ich habe es zwar noch nicht selbst verwendet, aber schon viel Positives darüber gehört.
 
Frag doch auch mal bei Naturtuche nach Reststücken nach. Die kannst du dort manchmal günstig bekommen. Am einfachsten ist es natürlich dort vorbeizufahren, aber das ist von Berlin aus weit;)
 

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