Klutzengrütt

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Gundel

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Hallo, ich kenne von meiner Oma noch Klutzengrütt, Buchweizengrütze mit Rosinen. Letztens habe ich sie mal wieder gekocht, mich gern an Kindertage erinnert und mich gefragt, ob es nicht sogar ein mittelalterliches Gericht ist? Gab es damals Buchweizen? Von Rosinen gehe ich mal fest aus, es sei denn, man wollte sie lieber anderweitig verarbeiten :D ... Was meint Ihr? Viele Grüße Gundel
 
Stimmt, Buchweizen gab's in Deutschland erst im Spätmittelalter. Du könntest deine Grütze aber im Prinzip aus jeder beliebigen Getreideart kochen; "Grütze" ist ja nur der Schrotungsgrad. Nimm Bulgur, der braucht nicht lang gekocht zu werden. Dass Rosinen und Buchweizen nicht zusammenpassen, weil wohl unterschiedliche Bodenansprüche, ist allerdings ein Argument, dass sich mir nicht erschließt. Rosinen sind eh getrocknet und stammten schon damals nicht aus Deutschland (die hiesige Sonne ist zu schwach, der Wein zu wenig zuckerhaltig für gute Rosinen) sondern wurden, sogar recht preiswert, in Massen vom Mittelmeer eingeführt.
 
naja, eingeführte Ware dürfte denn für das billige Produkt Buchweizen zu teuer gewesen sein, Morgan
 
Nicht unbedingt. Gerade in Rechnungsbüchern von Spitälern tauchen immer wieder Rosinen auf. Diese Rosinen waren sehr nahrhaft und zudem erhebich preiswerter als andere Süßungsmittel, so dass billige Grundzutaten damit geschmacklich und vom Nährwert her aufgewertet werden konnten. Das ist das Prinzip der Arme-Leute-Küche: Billige Kartoffeln und ein teures Ei, billige Linsen und ein Fitzelchen teures Dürrfleisch, oder in Schwaben oder der Bretagne billige Äpfel en masse auf einen dünnen Boden aus teuren Eiern und Butter (und etwas Mehl) - wobei billig und teuer natürlich immer auf einen Grundpreis bezogen werden muss.
 
Hmmmm ... in Bosau (Ostholstein) konnte Buchweizen (Echter Buchweizen - Fagopyrum) in einer ehemaligen slawischen Siedlung nachgewiesen werden (lt. Pollendiagramm) Quelle: Abb. 55 / s. 153 / Bosau I / Untersuchung einer Siedlungskammer in Ostholstein (Hinz,Nellissen, Helmuth, Prange und Averdieck - Offa, Wachholtz Verlag)
 
Buchweizen, mjam, das kenn ich. Gibt 's ein geiles Bier in der Bretagne, Telenn Du. prost1 Aber auch als Kascha von meiner Mama(Halbrussin). Oder Galette...RAAAH, ich krieg Appetit! :heupf1 Klingt aber auch ein bischen nach der große Diktator: TOMANIA! KLUTZENGRÜTT! SCHTONK! nix für ungut... :D Allerdings muß ich korrigieren, liebe Morgan: der Galette wird immer deftig belegt(Käse Schinken, Ei, Lauch, Fisch;Fleisch,etc). In süß heisst er Crêpe und wird aus Weizenmehl mit ganz wenig Buchweizen gemacht. Und Butter kommt auch nicht rein. Viel Buchweizen, ein Löffel Weizen damit's klebt, Salz, ein bis zwei Eier, Wasser, Milch, Schluss! Ansonsten hast Du mit dem arme-Leute-Essen recht. Für das, was sich hier manche Crêpe-buden erlauben würden die Bretonen Menhire drauf werfen... :wiki1
 
*slörp* Jonny, wollen wir mal zusammen kochen? Ich hab aber gar net auf den Galette gemünzt, sondern eher auf so Apfelkuchen mit ganz wenig Teig... In Bezug auf den Unterschied Galette / Crêpe hast du natürlich Recht. Aber ein anderes altes Gericht, wo man mehr Äpfel (oder Trockenobst wie Pflaumen) als teure Eier, Milch etc. braucht, wär der Far Breton. Den gab's vor ein paar Wochen mal *jammi* :back
 

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