Moin
So zurück zum eigentlichen Thema und der Frage, die gestellt wurde. Wie arbeite mich ich eventuell an eine Rekonstruktion heran. Sehen wir uns als erstes die Fundberichte und die wissenschaftlichen Publikationen an. Was gibt es an Funden? Ralswiek auf Rügen ist ein Handelsort der seit dem Ende des 8. Jahrhunderts und eventuell schon früher besiedelt war. Dort gibt es den Fund einer Fellmütze, eines Wollstrumpfs bzw. Wollstiefels und eines Handschuhs. Das sind die zur Zeit die einzigen Bekleidungstücke die im nordwestslawischen Siedlungsgebiet gefunden wurden. Sie datieren in die Anfangszeit des Handelsorts. Dann haben wir noch über die Jahrhunderte verteilt Funde von Stoffresten. Da wären ein paar Stückchen Leinenstoff aus Gr. Raden ( 9./ 10. Jh.). Die Reste von Wollstoffen aus der Burg Lenzen ( Ende 10. Jh. ) . Und die Stoffreste aus der Siedlung Parchim – Löddigsee ( 11.Jh. ) Das sind die zur Zeit mir bekannten Funde. Zusätzlich haben wir Abbildungen von bekleideten Personen, die auf den Bildsteinen auf Rügen abgebildet worden sind. Dazu gibt es noch ein kleine Bronzefigur aus Schwedt, auf deren Gestaltung man sich berufen könnte...... Das sind also die Vorlagen für einen Rekonstruktionsversuch. Hier noch die entsprechenden Quellen zum nachlesen: Ewald Schuldt Groß Raden ein slawischer Tempelort
des 9./ 10. Jahrhunderts in Mecklenburg Akademie Verlag Berlin
Dietlind Paddenberg Die Funde der jungslawischen Feuchtbodensiedlung von Parchim – Löddigsee, Kr. Parchim, Mecklenburg – Vorpommern Reichert Verlag Wiesbaden
Ralswiek auf Rügen Die slawisch wikingischen Siedlungen und deren Hinterland Teil II
Kultplatz, Boot 4, Hof, Propstei, Mühlenberg, Schlossberg und Rugard von Joachim Herrmann
Slawen an der unteren Mittelelbe
Untersuchungen zur ländlichen Besiedlung,
zum Burgenbau, zur Besiedlungsstruktur
und zum Landschaftswandel
Reichert Verlag Wiesbaden