Tunika/Cotta in der ersten Hälfte 13. Jahrhundert aus Wolle oder Leinen?

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Gut 8 stunden vor dem Feuer in der Sonne (noch schlimmer ists im Schatten) bei 35°C möchte ich ohne Mantel aus Wolle jetzt garantiert nicht machen. Da kann man sich ja die Hammelkeule vor den Bauch binden, ein paar mal wenden, danach ist sie dann schön rosa, wie aus dem Smoker.
 
Dass wir ausschließlich während der Sommermonate lagern und milde gesagt Weicheier sind, ist kein Argument, mit dem man eine historische Darstellung aufbaut. Und was sollen die Tuareg sagen? :)
Was die Weicheier betrifft: Ich kenne Zeitgenossen,die sogar Pfadfinder vollkommen entgeistert anschauen,wenn die ihnen erzählen,dass sie jedes Jahr ein Winterlager machen-Kohten aufbauen,nachts das Feuer anlassen,tagsüber geeignetet Klamotten und fertig. Heute jammern die Deutschen,wenn es mal 3 Grad unter Null gibt--mein Vater (Jahrgang 33) ist im Winter bei Schnee und deutlich niedrigeren Temperaturen zur Schule gegangen,ca. 5 Kilometer ...pro Weg.
 
Es kommt auch stark auf die Person an. Ich zB bin von Natur aus mehr als gut isoliert (andere sagen ich bin sehr dick), und ein norddeutsches Kaltblut. Sprich meine normale Körpertemperatur ist geringer als sie sein sollte. Sprich mit 37 Grad hab ich schon Fieber. Ich jammer bei + 20 Grad herum und bei twas mehr lieb ich schon unterm Tisch udn beweg mich nicht mehr. Wenns so warm ist trag ich ein Kleid aus dickem Leinen und mach das regelmäßig feucht, wenns hart is auch Patschnass. Damit komm ich super zurecht. Ich muss sagen hab mich an Wolle noch garnciht rangetraut, mich schreckt der Preis ein wenig ab (Studentenbudget), für mein Körpervolumen brauch ich auch etwas mehr *hüstel*. Also was ich sagen wollte... Ich kann mir das mit der Wole im Sommer wirklich nicht verstellen. Ich mein selbst nass wärmt sie ja noch. Werds aber testen (vermutlich 2015) und dann nochmal berichten.
 
@Spinnaerinne: Ja, aber Rubensmädels wie uns gabs halt damals eher selten vermutlich. Mir is auch nur selten kalt, aber an diesem Maßstab kann ich ja keine historische Darstellung aufbauen :)
 
JIp, aber ich denke schon, dass die leute damals fähig waren ihre kleidung an gewissen bedürfnisse anzupassen. (ja ihch weiß, riene vermutung) Ansonsten kann ich nie mit meinem körperumfang eine historisch korrekte darstellung machen, weil ich beim Zuschnitt die Schnitte teilweise arg verfremden muss, nur damit es mir dann auch passt.(keine Dreiecke sondern oben breite trapeze als Geren, ect)...
 
Da wir hier sowieso schon OT sind: Welche Stoffdicke der/des Wollobertunika/-kleids ist denn für Sommer und Winter empfehlenswert. Zur Vollständigkeit: Ich friere eigtl. nicht so schnell, d.h. ich renne jetzt (so ab 6°) mit offenem Mantel und drunter nur ein Hemd rum. Reichen 180g/m im Winter und/oder sind 350g/m im Sommer schon zu viel?
 
Finde ich allgemeingültig schwer zu beantworten... Aber mal ein Erfahrungsbericht: Auf dem letzten Celtoi trug ich einen Peplos aus Wolle mit 0,35 kg pro lfm auf bloßer Haut und fand das sehr angenehm. Männe trug Leinentunika (Bettlaken-Dichte) sowei Hose und Tunika mit je 350g je lfm und am Folgetag nur Hose und Leinentunika und fand keinen großen Unterschied. Gestorben ist er in beidem net ;) Es hatte an den beiden Tagen Knallsonne und große Hitze, über 30°C im Schatten.
 
JIp, aber ich denke schon, dass die leute damals fähig waren ihre kleidung an gewissen bedürfnisse anzupassen. (ja ihch weiß, riene vermutung)
Ist keine reine Vermutung. Es gibt da zB zwei abbildungen von gewichtigeren Frauen aus dem 14. Jhdt, die ganz normale Klamotte anhaben. Mei wenn ich jetzt nur wüsste, wo ich das abgespeichert hab, ich komm nicht drauf, welche Quelle das war...
 
Danke für den Erfahrungsbericht Morgan. Hat sonst evtl noch jemand damit Erfahrungen gemacht? Ich will mir nämlich auch bald noch eine Obertunika nähen und bin gerade auf der Suche nach dem passenden Stoff.
Reichen 180g/m im Winter und/oder sind 350g/m im Sommer schon zu viel?
 
180 gr wären mir im Winter zu wenig (ohne jetzt noch zusätzliche Oberbekleidung) und 360 gr im Sommer zu viel. Umgekehrt ist es besser ... 180 im Sommer und 360 im Winter
 
Meine haben 300 (das braune warme) und ich schätze 250 (das graue leichte), mit 250 bist du glaubich gut dabei.
 
Bei der Gewichtsangabe musst du auch drauf achten, dass manche Händler (wie Naturtuche z.B.) Angabe pro laufendem Meter machen und andere pro qm. Da muss man zum Vergleichen umrechnen und der eine Stoff wird plötzlich ein ganzes Eck leichter /schwerer!
 
@ Pit Wenn Du noch eine Bezugsquelle für Wollestoffe in der Nähe suchst (manchmal aber auch Seide und Leinen), könnte ich Dir eine Art Werks-/Restpostenverkauf in Sennelager nennen, unweit der A33. Die Dame dort weiss beim Stichwort "Mittelalter" dann schon bescheid. -> letzter Gang rechts, hinter der Absperrkette :D . Bei Interesse schick mir 'ne PN. (hier soll ja keine Werbung gemacht werden)
 

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