Ende des Mittelalters

This site may earn a commission from merchant affiliate links, including eBay, Amazon, and others.

hypo23

New member
Registriert
26. März 2014
Beiträge
3
Reaktionspunkte
0
Ort
10318 Berlin
Hallo alle zusammen, wie ist diese Aussage zu werten: "Mit der Erfindung des Buchdrucks" (z.B. Aufschwung des Wissens) usw., ging das Mittelalter zu Ende.
 
Hallo hypo23, das ist nur eine der möglichen Zäsuren, die von der Wissenschaft gesetzt wurden, um das Mittelalter von der frühen Neuzeit abzugrenzen. Solche Epochenübergänge sind aber immer fließend und nicht durch ein einziges Ereignis zu bezeichnen. Zudem wurden sie von den Zeitgenossen selbst natürlich nicht so wahrgenommen, wie wir sie heute sehen. Die Begriffe „Mittelalter“ und „Neuzeit“ sind ja ebenfalls erst im Rückblick entstanden und geprägt worden. Wo man nun die Grenze zwischen Mittelalter und früher Neuzeit setzt, ist unter anderem abhängig von der jeweiligen Wissenschaft und der betrachteten Region (das Mittelalter endete z.B. in Italien früher als im Heiligen Römischen Reich) und lässt sich kaum in ein paar Sätzen beantworten. Bezüglich des Buchdruckes als Epochengrenze stellt sich zudem die Frage, ob hier der Buchdruck nach Gutenberg mit beweglichen Lettern gemeint ist oder die Erfindung des Buchdruckes allgemein, den es ja auch schon vor der Mitte des 15.Jhs. gab. Die am häufigsten in der Geschichtswissenschaft gelehrten Zäsuren für den Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit sind neben dem modernen Buchdruck als einem wichtigen Träger der beschleunigten Verbreitung des Wissens in der Renaissance auch die Entdeckung Amerikas durch Christoph Columbus und die Reformation, obgleich das natürlich alles in der zweiten Hälfte des 15.Jhs. und im frühen 16.Jh. anzusetzen ist. Es gibt also nicht das eine Ereignis, sondern immer ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren, das sich von Land zu Land unterscheidet und das man dann rückblickend als Epochenübergang definiert.​
 
Epochen und Zeitalter sind Konstrukte, um sich in der Vielfalt der Geschichte besser zurecht zu finden. Je besser man sich auskennt, desto weniger Bedeutung haben sie. Je nach der eigenen Fragestellung/Spezialisierung können ganz andere Übergänge relevant sein. Nachdem das gesagt ist: Ich persönlich finde das Zusammenfallen der Entdeckung Amerikas, dem Ende der spanischen Reconquista (und Zusammenfall von Kastilien und Aragon, bald gefolgt vom Fall Spaniens an die Habsburger, sowie dem Ausgreifen der aragonischen Herrschaerfamilie auf Süditalien), den Aufstieg eines Herrn Borgia zum Papst (Auch Aragoneser übrigens), Vasco da Gamas Weg nach Indien, den Behaim-Globus und das Wirken eines Herrn Dürer sehr interessant und bin deswegen ein Anhänger der 1492-Grenze, wobei ich das aber vor allem am Beginn des "spanischen Jahrhunderts" als erster Phase der frühen Neuzeit festmache.
 
... andere meinen: Thesenanschlag Luthers und somit Beginn Reformation
 
Ich kann Euch sagen, wann das Mittelalter endet: Sonntag um 18.00 Uhr! ;) (Dann wird abgebaut und dann geht's nach Hause...) prost1
 
Das Mittelalter endete am 12. Januar 1519. Dieser Tag war der Todestag von Maximilian I. Er war ab 1508 Kaiser des HRR und galt als der "letzte Ritter". Na ja, zumindest wird dieser Fixpunkt von vielen Historikern als Schlußpunkt des Mittelalters angesehen. Andere machen es an anderen Ereignissen fest. :p
 
Rückeroberung Konstantinopels nehmen auch einige als Fixpunkt, das war bei einem von meinen Dozenten der Favorit: http://de.wikipedia.org/wiki/Belagerung_von_Konstantinopel_(1453) Aber dazu gibts halt einfach nur Präferenzen, die jeder wissenschaftler hat, keine einheitliche Meinung.
RÜCKeroberung? In Bayern endet das Mittelalter ja bekanntlich um 1516 ;) prost1
naja, sagen wir es war ein hin- und hererobere und da war es dann mal erfolgreich für längere zeit :)
 
Selbstverständlich wird das Mittelalter, sofern man es als kulturellen Abschnitt sieht, von Salzburg ausgehend datiert, denn unzweifelhaft ist das der kulturelle Nabel der Welt, was durch die Festspiele und vor allem der Sichtweise der Salzburger selbst leicht zu untermauern ist. Das Mittelalter ist ein Zeitabschnitt, der in der Mitte zwischen zwei einschneidenen Ereignissen liegt. Das erste war 462, als die kulturell fortschrittliche gallo-römische Bevölkerung die Stadt verließ weil die römische Arme vor den ständig rumpöbelnden Nachbarn aus dem Norden davongelaufen war. Leider haben die alle Weinvorräte mitgenommen und die Römer haben nicht mehr nachgeliefert, weil sie daheim grade Besuch hatten, der ihre volle Aufmerksamkeit beanspruchte. Das war der Beginn des tristen, dunklen und vor allem trockenen Mittelalters, so ganz ohne Wein. Diese traurige Epoche fand 1492 mit der Gründung der Stiegl-Brauerei und der darauf einsetzenden regelmäßigen Alkoholversorgung ein glorreiches und glückseliges Ende, eine hervorragende Neuzeit begann. Banalitäten wie Buchdruck (da kamen am Anfang eh nur Bibeln dabei raus), die Entdeckung von irgendwelchen Inseln auf der anderen Seite der Welt (da fährt man eh nicht hin, wozu auch) oder den Anschlag von irgendwelchen seltsamen Ideen an irgendwelchen Kirchen irgendwo (eh egal, kann man eh nicht lesen) haben für die Bevölkerung nun mal wesentlich geringere Bedeutung wie ihr Bier oder Wein.
 
Selbstverständlich wird das Mittelalter, sofern man es als kulturellen Abschnitt sieht, von Salzburg ausgehend datiert,
Nicht Heliozentrismus, nicht Geozentrismus, nicht Eurozentrismus... Salzburgzentrismus rules!? - :groehl und gute Besserung, Meiner :kopfstreichel
 
Das Mittelalter hat nie geendet. Guck dir doch die Denkweise der Leute heutzutage an: Von wegen modern und aufgeklärt. Entschuldigt :eek:ff1
 
Salzburgzentrismus rules!?
Richtig. Alles andere wäre nur verkehrt. Das Ego des Salzburgers lässt was anderes ja auch nicht zu. Deshalb meinen viele Nichtsalzburger fälschlicherweise, dass die Salzburger eingebildet und arrogant wären, dabei wissen sie einfach nur nicht, welche Bedeutung die Salzburger für die Welt und natürlich vor allem für sich selbst haben. Das geht sogar soweit, dass sich die Landsalzburger von den Stadtsalzburgern distanzieren, einen anderen Dialekt sprechen und andere Trachten tragen. Dieses Selbstverständis der Salzburger, vor allem der Stadtsalzburger, ist selbstredend angeboren und hat nichts mit der jahrhundertelangen Geschichte als Erzbistum zu tun, die das Wesen der Stadt und ihrer Bewohner als Handels- und Machtzentrum bestimmt hat. Wer so denkt, der könnte ja noch auf die wahnwitzige Idee kommen, dass die Bauernaufstände im 15. Jahrhundert irgendwas mit dem den Ende des Mittelalters in der Gegend zu tun gehabt hätten. Nur weil die mittelalterliche Gesellschaftsstruktur mit Herrschaft des Adels und des Klerus (in diesem Falle weltliche und geistliche Macht vereint in Form des Erzbistums) hinterfragt wurde und das Volk ein Mitbestimmungsrecht einforderte. Nur weil irgendjemand den Landpöbel mit gedruckten Werken versorgte, die Demokratie-Ideen aus der Antike ausgrub und vermischt mit lutheranischem Schnickschnak unters Volk brachte und mit so komischen Ideen wie Selbstbestimmung oder Mitspracherechten aufhetzte. Und die Bauernarmee die Ritter und Söldner aus ihren Festungen vertrieben, was es im Mittelalter so nie gegeben hätte - sogar mit Kanonen haben die rumgeballert. Fast so, als hätten Modernisierungen der Waffentechnik einen Einfluss auf die Weltgeschichte. Bloß weil ein ungebildeter Bauer mit ein bisschen Schießpulver und einem Metallrohr gleich mehrere toptrainierte Elitesoldaten auf einmal wegböllern kann. Nein, Nein, es war und ist jedenfalls Bier und Salzburg die richtige Antwort. Sonst kannst ja gleich behaupten, das Mittelalter hieße Mittelalter weil es das Zeitalter in der Mitte zwischen Antike und Renaissance (Wiedererweckung der Antike) ist. Ja, sicher, diese Theorie würde natürlich erklären, warum man unterschiedliche Zeitpunkte für unterschiedliche Orte als Beginn und Ende dieser Epoche angenommen werden können. Auch könnte man größere gesellschaftliche, kulturelle, technische und wirtschaftliche Entwicklungen in diese These miteinfliessen lassen. Aber eine Erklärung so ohne Bier, ohne Mozart, ohne Mozartkugeln, ohne Salzburg? Also ich weiß nicht...
 
Mozart habt ihr uns geklaut (schließlich stammte der Herr Papa aus Augsburg!) und uns dafür den Irren mit Schnäuzer dagelassen. Und Stiglbräu kann nicht mit dem leckeren nur für unsere Events gebräuten Keltenbräu mithalten. Ich bin also für eine Definition zwischen Antike und Neuzeit. Es sei denn, du schickst mir gratis und franko ein Zehn-Kilo-Päckchen Mozartkugeln ;)
 
Mozart habt ihr uns geklaut
Der wusste einfach, wo man mit einem solchen Talent hin muss. Gold bringt man ja auch zum Goldschmied.
Es sei denn, du schickst mir gratis und franko ein Zehn-Kilo-Päckchen Mozartkugeln
Nur die echten Salzburger Mozartkugeln aus Grödig, nicht die falschen Salzburger Mozartkugeln aus Salzburg. Sobald ich von der Antike-Renaissance-Dazwischendrin-These abweiche ist das Packerl auch schon beim Postboten, aber bis dahin meine ich mein Salzburg-Stieglbräu-1492-Faktum immer noch nicht ernst und bleibe ganz standhaft dabei.
Irren mit Schnäuzer
Es gibt halt die mittelalterliche Tradition, dass das das Oberhaupt deutscher Reiche mit wenigen Ausnahmen, die Versehen gewesen sein dürften, von Österreichern gestellt wird. Dass die meisten dieser Österreicher dabei ursprünglich aus Schweiz stammen und nur deshalb Österreicher wurden, weil grad nix anderes zu haben war, ihnen das niemand wirklich wegnehmen wollte und es überhaupt einen Grund gegeben haben muss, warum sie aus der Schweiz abgehauen sind, tut da jetzt erst mal nichts zur Sache. War ja vielleicht auch nur eine Gastarbeiterfamilie, die die Verwaltungsarbeiten erledigte, die die Einheimischen nicht machen wollten - wer weiß das schon so genau... Was diesen Schnäuzbärtigen betrifft: Der kommt eindeutig erst nach dem Ende des Mittelalters vor.
 
Ich seh schon, bevor ich von dir ein Packerl krieg, muss ich ein Pickerl kaufenund das Packerl selbst holen ;)
 
@Morgan: hol Dir net die Pockerln...
Was soll sie mit Kiefernzapfen anfangen? Oder meintest Du ein Peckerl? Tätowierer wäre einer bei mir im Haus gegenüber. @Morgan: Nein, Du brauchst kein Pickerl, Du musst aber Deine HU-Prüfplakette am Taferl haben. Was Du brauchst, zumindest wenn Du über die Autobahn anreist, ist eine Vignette, die Du von innen auf die Frontscheibe pickst.
 

Neueste Beiträge

Oben