Leinentasche / Almosenbeutel ?

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Magdelein

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Hallo ich mal wieder, ich habe in verschiedenen Themen gesucht doch immer nur "Bilder" gefunden dessen Links nicht mehr funktionierten. Daher ein neues Thema. Ich möchte für mich eine Tasche. Am liebsten zum Umhängen wo wirklich alles reinpasst. Meinem Sohn habe ich eine ganz normale Umhängetasche aus Leinen/Baumwollgemisch genäht wo er seine "Utensilien" rein tun kann. Durch seine Krankheit muss er halt gewisse Dinge immer bei sich haben da kam mir das Rechteckige Taschenmuster (sowas haben wir vor vielen vielen Jahren in der Schule gemacht) für ihn praktisch vor. Doch ich will es bei mir und bei meinem Mann genauer haben. Da wir ganz einfache Menschen im 13. Jahrhundert sind, ( Ja ich bin 100 Jahre in die Zukunft gereist :D ) tragen wir dann diese Almosenbeutel mit Klappe ( Trapezförmig) Oder wie bei meinem Junior auch ganz normale Rechteckform? Müssen diese seltsamen Bommeln dran? Oder geht auch Ohne? Kann es Leinenstoff sein in Natur oder sollte es doch eher Wolle sein? Oder gar beides? Hatten die einfachen Leute doppeltgenähte Beutel? Ich habe auch online viele Taschen gesehen und auf der IRM verkaufte der polnische Händler in der Halle unter anderem auch Leinentaschen zum Umhängen. Was wäre die beste Sache für uns? Und sticken kann ich nicht...daher werden die Taschen schlicht und Schmucklos sein. Muss man als "Gurt" Stoff nehmen oder geht auch eine einfach eins bis zweifarbige (Braun/Natur) Brettchenborte? Oh nein wieder so viele Fragen. Doch ich habe an diesem Wochenende abends Zeit da würde ich gerne etwas Sinnvolles machen und nicht TV schauen oder PC spielen ... :eek:ff1 Wenn das so weiter geht bekomme ich den Forumtitel Dummfragerin
 
Hallo, also die Umhängetasche die Du meinst wird wohl eine *** Link gelöscht wegen fehlender Quellenangabe *** Pilgertasche sein die wurden soweit ich weiß aus Leinen Hergestelt (mit den schönen bommeln). Woraus jetzt der *** Link gelöscht wegen fehlender Quellenangabe *** Almosenbeutel hergestellt wird kommt wohl eher auf den stand an. Ich hab die Dinger jedenfalls damals aus Leinen gemacht. Achso die öffnungen für die Tasche nicht größer als ein Brot machen sonst kommt wieder irgend ein A-Papst und meckert das Du gierig bist... Quellen: Codex Manesse
 
Ich würde das trapezförmige Teil nach Kreuzfahrerbibel nehmen (das ist die aus Jans erstem verlinktem Bild). Die ist für Mitte des 13. Jhdt. belegt, trägt sich außerdem ganz bequem und es passt ne Menge rein. Als Material für außen empfiehlt sich Wolle, als Futter Leinen. Füttern empfiehlt sich in jedem Fall, das macht das Ganze stabiler. Als "Gurt" geht auch eine Brettchenborte, oder eben ein doppelter Stoffstreifen. Die seltsamen Bommeln müssen nicht unbedingt, sind aber auf den meisten Abbildungen dran. Besticken ist auch nicht Pflicht, das ist eher für die besser Betuchten geeignet. Die rechteckigen Leinenbeutel kenne ich persönlich eher für den militärischen Bereich, oder liege ich da jetzt falsch? Für eine einfache Darstellung mögen allerdings auch die gehen. Auch da würde ich aber immer doppellagig arbeiten wegen der besseren Stabilität. So, alle Fragen geklärt? Sonst frag einfach nochmal nach, falls ich was übersehen habe. Viel Spaß beim Nähen! Achja, hier Pilgertasche ist mein letztes Werk in dieser Kategorie - bis auf die applizierte Stickerei ist die ganz einfach gearbeitet, graue Wolle mit naturfarbenem Leinenfutter. Ich hab die Maße so gemacht, daß ein DIN A4-Format senkrecht reinpasst, das hat sich als Bemaßung gut bewährt.
 
Achso die öffnungen für die Tasche nicht größer als ein Brot machen sonst kommt wieder irgend ein A-Papst und meckert das Du gierig bist...
Definiere die größe eines Brotes X( Was ist das bitte für eine Aussage. Die bösen bösen A-Päpste :pöh dann hör doch einfach weg. Also ich mache meine Taschen immer so 30x30 und den Gurt ca 1,50 m lang. Und bei mir würde ohne weiteres ein Pfund Brot reinpassen, ist das schon zu giereig :pöh Wenn du dir das Bild in der Mac Bibel ansiehst, so sind diese Umängetaschen Handgroß. Das hab ich auch mal getestet, vergiss den Fall da passt nix rein. Sind wir mal realistisch, was musste damals rein, was soll heute rein. Medikamente, Schlüssel Handy, Geldbörse..... Ich füttere die meisten Taschen aus dem Grund "P" wie Praktisch. Ich kenne jetz deinen Schlüsselbund nicht, jedoch wenn ich den meiner Schwester ansehe, würde der eine einfache Leinentasche relativ schnell durchwetzen. Meine Taschen haben Brettchengewebte Träger oder eben aus dem selben Stoff wie die Tasche selber. Und nein bei mir hat sich noch nie ein A-Papst beschwert :pöh Ok jetz war Katharina schneller als ich :D Ich würde auch dir Trapetzform empfehlen, ich hab mich lange dagegen gewehrt und geweigert, jetz würd ich sie nicht mehr missen wollen. ganz einfach weil die Sachen im Trapetz verschwinden und dir nicht so leicht was rausfallen kann
 
Vielen Dank Euch allen :heupf1 Nun haben meine Reste endlich eine Bestimmung. @ Katharina Schöne Tasche, schöner Stoff :thumbup:
 
Dankeschön ! :schaem War ein Rest aus Kappis Restekiepe, der recht lange bei mir rumlag ehe er mir gesagt hat, was er werden will. Kennt Ihr das, wenn einem ein bestimmtes Stück Stoff in die Finger fällt und man hat gar keine Idee wofür, aber man muss ihn unbedingt mitnehmen....?
 
Dankeschön ! :schaem War ein Rest aus Kappis Restekiepe, der recht lange bei mir rumlag ehe er mir gesagt hat, was er werden will. Kennt Ihr das, wenn einem ein bestimmtes Stück Stoff in die Finger fällt und man hat gar keine Idee wofür, aber man muss ihn unbedingt mitnehmen....?
Zum Leidwesen meines Geldbeutels (und Mannes) kenne ich das nur zu gut. Leider nicht nur bei Woll- und Leinenstoffe. Nein mit fallen auch immer wieder wunderschöne Kinderstoffe zum Opfer, die ihre Bestimmung im 21. Jh. finden. :) Beim Thema schließe ich mich an. Trapezförmig, Aussenstoff Wolle und möglichst gewalkt (Wasserdicht) Innenstoff Leinen. Die Bommeln gehören dazu, ich würde sie nicht weglassen und sie sind nicht schwierig zu machen. lg
 
Ich habe eine aus einem Rest IKEA Leinen gemacht. Die Tasche hält nun schon seit 10 Jahren und nicht ist durchgescheuert. Der Schlüsselbund wird noch extra in einen kleinen Leinensack transportiert. Dieser Leinensack wird noch innen in der Tasche befestigt. Ist nicht "A" aber "S"icher. Dies hat den Vorteil wenn man mal in der Tasche etwas sucht, kann der Schlüssel nicht herausfallen und man findet den Schlüssel einfach schneller.
 
Wir haben auch zwei Taschen in der Trapezform. Sie haben sich als sehr praktisch erwiesen. Außen Wollstoff und Innenfutter aus Leinen. Almosenbeutel habe ich die Vorderseite aus Leinenstoff gemacht, weil ich den vorher bestickt habe - kein Muss! und die Rückseite aus Wolle. Die nächsten wollte ich aus reinem Wollstoff machen - dafür lassen sich Reste immer gut verarbeiten. Nur die Aussage bzgl. der Öffnung und einem Brot von Jan muss ich jetzt nicht wirklich verstehen, oder? ?( Um die Ordnung in der Tasche zu behalten nutze ich in der Tasche eine moderne "Bag in Bag". Die habe ich vor Jahren mal gekauft. Da passen Geldbeutel, Mobiltelefon und Schlüssel rein und der Vorteil ist man packt diese moderne "Bag in Bag" von einer Tasche in die Nächste ohne etwas zu vergessen. Sie ist mit Reißverschluß verschließbar und nicht geht verloren.
 
Dankeschön ! :schaem War ein Rest aus Kappis Restekiepe, der recht lange bei mir rumlag ehe er mir gesagt hat, was er werden will. Kennt Ihr das, wenn einem ein bestimmtes Stück Stoff in die Finger fällt und man hat gar keine Idee wofür, aber man muss ihn unbedingt mitnehmen....?
Beim Thema schließe ich mich an. Trapezförmig, Aussenstoff Wolle und möglichst gewalkt (Wasserdicht) Innenstoff Leinen. Die Bommeln gehören dazu, ich würde sie nicht weglassen und sie sind nicht schwierig zu machen. lg
Damit entspricht die Tasche auch den Vorlagen, wie ich sie aus den meisten Quellen kenne.
 
Das sieht doch sehr gelungen aus. :thumbup: Leider sind Bildquellen für Taschen und Beutel eher rar und Abbildungen aus dem 13.Jh. taugen als Beleg für das 12.Jh. ja auch nur bedingt. Ich habe bei meinem Almosenbeutel daher auf die Bommel verzichtet. Zum einen, weil ich auch Abbildungen von Beuteln und Taschen ohne oder mit nur sehr kleinen gefunden habe (z.B. in der Illustration in einer Handschrift des Welschen Gastes von ca. 1256: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cpg389 (Quelle: Universität Heidelberg)). Zum anderen, weil ein mittelalterlicher Mensch der unteren Schichten so sehr in seine alltäglichen Arbeitsabläufe eingebunden war, dass ihm wohl schlichtweg die Zeit zur Fertigung solcher Details gefehlt haben könnte. Und ob eine mittelalterliche Bauers- oder Handwerkerfrau überhaupt Wert auf Bommel oder sonstige Verzierungen gelegt hat, lässt sich auch nicht mit Sicherheit sagen. Ich denke daher, dass du wohl nichts falsch machst, wenn du die Bommel weg lässt. Besser zu schlicht als zu verziert. Es sei denn, du möchstest wirklich eine ganz konkrete Tasche aus der Maciejowski-Bibel nachbilden, dann solltest du die Bommel dran machen.
 
... weil ein mittelalterlicher Mensch der unteren Schichten so sehr in seine alltäglichen Arbeitsabläufe eingebunden war, dass ihm wohl schlichtweg die Zeit zur Fertigung solcher Details gefehlt haben könnte. Und ob eine mittelalterliche Bauers- oder Handwerkerfrau überhaupt Wert auf Bommel oder sonstige Verzierungen gelegt hat, lässt sich auch nicht mit Sicherheit sagen....
Das denke ich auch so. Denke mal nicht das der normale arbeitende Mensch im MA sich alle haben Bommel machen lassen oder gar diese selbst gefertigt haben für eine einfache Tasche. Wenn ich was "besseres" haben mag ist das wieder eine ganz andere Sache. :)
 
Schöne Tasche. :thumbup: Die schreit ja direkt nach Bommel. :D
 
Also so ein Durchschnittsbommel aus Wollgarn (muß ja nicht gefärbt sein)dauert vielleicht 5 min, ist also kein großer Aufwand - und ich find auch, die Tasche sieht sehr gut aus, wirkt aber ein bißchen kahl so ohne Bommeln.... :)
 
@ Magdelein: 2:1 für Bommel. :D
 
4 : 1 für Bommeln :thumbsup: Eine schöne Tasche ist das.
 
5 :1 für Bommeln :thumbup: Ich finde die machen noch mehr aus der sehr gelungenen Tasche
 

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