Spinnwirtel - welches Material zu welcher Zeit

This site may earn a commission from merchant affiliate links, including eBay, Amazon, and others.

6025

Well-known member
Registriert
14. März 2013
Beiträge
1.624
Reaktionspunkte
319
Hallo zusammen Seit gut einem Jahr spinne ich mit der Spindel. Jetzt würde es mich interessieren welche Art Wirtel es gegeben hat. Welche Materialien wurden zu welcher Zeit gebraucht? Es gibt so viele unterschiedliche Materialien - Holz, Keramik, Glas, Speckstein... Meine bisherigen Spindeln sind: Eigenbau aus Dübelstab und Wirtel aus Fimo Gekauft bei http://www.handspindel.ch/ (Quelle: beides eigene Fotos) Von den Fimo-Dübelstab-Spineln hab ich mehrere in verschiedenen Grössen. Die anderen Spindeln mit den Keramik-Wirteln sind neu. Ein Projekt von mir ist noch eine Spindel mit einem Wirtel aus Speckstein und vermutlich werde ich am nächsten Mittelaltermarkt beim Wanderdrechsler noch eine Spindel ganz aus Holz (Wirtel und Stab als separate Teile) kaufen. Gehabt euch wohl. Eure Zauberin
 
Danke Katharina für den Link. Ich muss das aber wohl zuerst ausdrucken und dann schauen, dass ich Ruhe zum lesen hab. Mit den Kindern ist das momentan nicht so einfach... Weiss jemand welche Art Wirtel in der Zeit um 1300 gebraucht wurde? Meine "Figur" sollte ja doch einigermassen authentisch sein und da ich vor habe in nächster Zeit an den Märkten etwas zu spinnen wäre es toll wenn der Wirtel meiner Spindel passen würde. Die Wirtel von den gekauften Spindeln gehören eher in die Jungsteinzeit - zumindest die Vorlagen dafür - und sind damit noch weit weg vom Mittelalter. Auf dem Bild sind von oben nach unten: "Tur" nach einem jungsteinzeitlichen Fund aus Zürich, "Sys" wo keine Vorlage genannt wird, "Terra" aus der Terramare-Kultur in der Jungsteinzeit. Soviel sagt die Beschreibung im Shop über die Wirtel meiner Spindeln. Meine modernen Spindeln aus buntem Fimo passen ja sowieso nicht ins Mittelalter - funktionieren tun sie aber bestens.
 
Überwiegend wurden Tonwirtel gefunden. Wir haben davon jetzt auch schon einige bei unserer momentanen Hafengrabung ausgebuddelt. In den meisten mittelalerlichen Ausstellungen und damit auch in den Ausstellungskatalogen sind oft auch welche zu sehen, wenn Gebrauchsgegenstände gezeigt werden. Ansonsten geht auch Glas, Knochen, Stein (z.B. Sandstein), Holz oder Metall, wobei letzteres zum Beispiel eher selten gefunden wurde, mir ist da nur Bergen/Norwegen und ein ehemaliges Kloster bekannt. Größe und Gewicht hängt davon ab, was Du und vor allem, wie fein Du spinnen willst. Für den Anfang würde ich Dir einen mittelschweren Wirtel aus Ton empfehlen, da kannst Du eigentlich nichts falsch machen.
 
Hallo zusammen Spinnen mit der Spindel tue ich schon seit gut einem Jahr und es geht wunderbar, zwirnen muss ich aber noch heftig üben damit es dann wirklich so wird wie es sollte. Die ersten Zwirnversuche sind aber schon ziemlich gut geworden. Meine Fimo-Dübelstab-Spindeln sind ziemlich gross (etwa 30 cm lang) und etwa 100 g schwer. Der Wirtel ist etwa 1 cm dick bei einem Durchmesser von ca. 5 cm und hat an der Seite Kerben die ihn wie eine Blume aussehen lassen. Irgendwie macht diese Form die Spindel schnell und ich kann trotz hohem Gewicht ziemlich dünnes Garn spinnen. Bis jetzt verspinne ich Schafwolle. Es wäre aber auch reizvoll mal Seide zu spinnen oder Flachs. Seide könnte ich als Kammzug hier in der Schweiz bestellen, aber wo ich Flachs her bekomme weiss ich bis jetzt noch nicht. Ich möchte aber auch ausprobieren wie andere Spindeln mit anderen Grössen/Gewichten zum spinnen sind und ob sich das Material der Wirtel irgendwie auf das fertige Garn auswirkt. Ein WIrtel aus Glas wär etwas wunderschönes! Aber hats die auch ums Jahr 1300 und damit in "meiner Zeit" gegeben? Waren sie gemustert und wenn ja, wie hat das Muster ausgesehen? Welche Form die wohl hatten? Wie gut drehen eigentlich Knochen-Spindeln? Ich liebäugle schon länger mit dieser Knochenspindel: http://www.reenactors-shop.de/product_info.php?info=p445_Knochenspindel-mit-Rillenzier.html (Quelle: http://www.reenactors-shop.de/) Ob sie gut dreht? Und wie das Garn wohl wird? Vielleicht hat jemand von euch diese Spindel schon mal ausprobiert? Vielleicht sollte ich es einfach drauf an kommen lassen und die Spindel mal bestellen? Ein WIrtel aus Metall - in diesem Fall Zinn - hat diese Spindel: http://www.handspindel.ch/produkt/handspindel-renna-zinn/ (Quelle: http://www.handspindel.ch/) Ich denke aber, dass man da schon einiges bezahlen musste um so eine Spindel zu besitzen - Metall ist ja im Mittelalter nicht ganz billig gewesen... Holz und Stein werde ich ja sowieso ausprobieren. Ein Speckstein wartet darauf zu einem Wirtel verarbeitet zu werden, aber ich frage mich wie ich den schön rund hin bekomme. Ob ich ihn auch so "blumig" machen soll wie den blauen Fimo-Wirtel? Oder vielleicht eine völlig andere Form? Vielleicht schaff ich es ja in zwei Wochen an den Markt in Volketswil wo auch der Wanderdrechsler anwesend sein wird. Er wird mir sicher helfen können mit dem Speckstein. Eine Holzspindel werde ich ganz sicher bei ihm kaufen. Ich muss schauen, dass mal irgendwo in einem Museum auf Spinnwirtel-Entdeckungsreise gehen kann. Fragt sich nur welches Museum in der Schweiz Spinnwirtel in einer Ausstellung haben könnte. Gehabt euch wohl. Eure Zauberin
 
Hui... 100g? Das ist... einiges. Ich weiß, dass viele renommierte Hersteller Anfängerspindeln mit diesem Gewicht verkaufen, von denen ich bei meinen Spinnkursen immer abrate. 30 cm Schaftlänge ist schon okay und persönlicher Geschmack, aber das Gewicht kannst du gerne runterschrauben. Eine gute Allroundspindel - mit der du sehr dünne Fäden aber auch bequem dickere Garne spinnen kannst - liegt so bei circa 30 g. Auf meinem Crafting-Blog habe ich eine Anleitung für simple moderne Spindeln geschrieben - in den Anmerkungen findest du auch noch einiges Wissenswertes über Spindelgewichte usw.: http://www.fiberspace.de/2013/07/bauanleitung-fur-eine-handspindel-kopfspindelhochwirtelspindel/ (Quelle: Ich selbst) Hier siehst du noch einen Spinnwirtel, der im Spessart ausgegraben wurde und für den das Ende des 12. Jh. vermutet wird.: http://www.spessartprojekt.de/forschung/haibach/buch/weben.php (Quelle: www.spessartprojekt.de) In dem Artikel wird auch konstatiert, dass sich die Wirtel je nach Nutzung (kann ich so bestätigen - je nach Material und gewünschter Verarbeitungsform benötigt man unterschiedliche Spindeln/Gewichte) unterschieden, relativ unverziert waren und der Wirtel deswegen nicht genau datiert werden könne, da sich die grundlegende Form im Laufe der Jahrhunderte nicht wirklich wandelte. Nachdem ich gerade heute damit beschäftigt war verschiedene Spinnwirtel in Aufbautechnik zu töpfern, bin ich auch der Vermutung nahe, dass ein Teil der gefunden Wirtel wahrscheinlich auf der Scheibe gedreht wurden. P.S.: Wenn du noch Probleme mit dem Zwirnen hast, empfehle ich dir die Methode des Zwirnballs (Plying ball). Das ist besonders praktisch, wenn man einen sehr regen (kinderreichen) Alltag hat, da man die Zwirnarbeit zwischendurch weglegen kann, ohne, dass es verknotet und sich an sich selbst festzwirnt. Einfach ein Knäuel aus beiden gesponnenen Garnen wickeln, beide Fäden müssen parallel nebeneinander liegen und nicht zu locker gewickelt werden. Später kann man dann einfach hiervon verzwirnen - beide Dochtgarne liegen ja nebenbeinander und verzwirnen dann ohne Verknotungsgefahr aus dem Knäuel heraus. Ist zwar ein Arbeitsschritt mehr. Lohnt sich aber. (Und nein, das ist natürlich nicht historisch belegt, sondern nur ein Erfahrungswert. So weit ich mich erinnere gibt es nicht wirklich schriftliche Belege für Zwirnarbeiten? Lasse mich gerne erleuchten.) Liebe Grüße & weiterhin viel Spinnerfolg :)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Also 100 g halte ich jetzt auch für sehr viel, meine Tonwirtel liegen so zwischen 20 und 30 g, die mit Knochenwirtel sogar nur bei 12-15 g. Die Spindel von Reenactors habe ich auch, allerdings habe ich den Stab gegen einen dünnen Holzstab ausgetauscht, da mir der andere gebrochen war. Funktioniert auch sehr gut. Am schönsten drehen sich die Spindeln mit Knochenwirtel, sehr schnell und gleichmäßig. Damit bekomme ich dann auch sehr dünnes und feines Garn hin, obwohl ich nur gelegentlich zur Spindel greife.
 
Hallo Martina
P.S.: Wenn du noch Probleme mit dem Zwirnen hast, empfehle ich dir die Methode des Zwirnballs (Plying ball). Das ist besonders praktisch, wenn man einen sehr regen (kinderreichen) Alltag hat, da man die Zwirnarbeit zwischendurch weglegen kann, ohne, dass es verknotet und sich an sich selbst festzwirnt. Einfach ein Knäuel aus beiden gesponnenen Garnen wickeln, beide Fäden müssen parallel nebeneinander liegen und nicht zu locker gewickelt werden. Später kann man dann einfach hiervon verzwirnen - beide Dochtgarne liegen ja nebenbeinander und verzwirnen dann ohne Verknotungsgefahr aus dem Knäuel heraus. Ist zwar ein Arbeitsschritt mehr. Lohnt sich aber. (Und nein, das ist natürlich nicht historisch belegt, sondern nur ein Erfahrungswert. So weit ich mich erinnere gibt es nicht wirklich schriftliche Belege für Zwirnarbeiten? Lasse mich gerne erleuchten.)
Genau das mach ich auch - den "Zwirnknäuel" wickeln und dann von dem zwirnen. Funktioniert gut und ich könnte mir vorstellen, dass das durchaus auch gemacht wurde - Kinder die ihre Mutter auf Trab halten hat es ja schon immer gegeben. Mein Problem ist einfach, dass ich zu stark verzwirne. Ich hab das richtige Mass noch nicht gefunden, aber das kommt schon noch. Meine erste Spindel hab ich im "Experimentier-Verfahren" gebastelt - einfach so lange ausprobieren bis es funktioniert. Angefangen hab ich mit etwa 30 cm langen Dübelstäben und Wirteln aus Holz - die sich für den langen Stab als viel zu leicht erwiesen haben. Immerhin hab ich heraus gefunden, dass ein breiter Wirtel schöner dreht als ein schmaler Wirtel. Für den langen Stab hab ich dann mal aus Fimo den blauen Wirtel gemacht und weil ich das irgendwo gesehen habe an der Seite noch Kerben rein gemacht - sieht nicht nur schön aus, sondern hält auch den Faden gut und hilft erst noch damit die Spindel schneller dreht. Dann wollte Töchterchen auch mit der Handspindel versuchen zu spinnen. Wir haben dann zusammen noch mehr Fimo-Wirtel in verschiedenen Grössen gemacht - alle rund und flach mit Kerben an der Seite. Töchterchen ist jetzt am üben und es geht doch schon ziemlich gut - mit vielen dicken Stellen drin, aber es ist ein Faden. Danke für deine Erfahrung mit der Knochenspindel. Ich werde sie bei Gelegenheit bestellen. Ob im Mittelalter auch gezwirnt wurde kann ich nicht sagen. Es kam wohl auf die Verwendung des fertigen Garns an - Nähfaden musste zum Beispiel stabil sein und KÖNNTE gezwirnt gewesen sein. Liebe Grüsse Zauberin
 
Habe jetzt eben erst das erste Bild öffnen können. Das sieht doch wirklich nach einem sehr anständigen Fädchen bei dir aus. :) Nur kurz zur Richtigstellung: Ich habe auch nicht bezweifelt, dass verzwirnt wurde, ich meine nur irgendwo gelesen zu haben, dass es dazu halt keinerlei Bildbelege gibt - im Gegensatz zu zig Darstellungen vom Spinnen. Die Schussfäden zum Weben waren unverzwirntes Dochtgarn, aber es wurden ja beispielsweise auch Nähfäden gesponnen, die hätten aufgrund von notwendiger Stablität verzwirnt sein müssen. Aber Martina ist da vielleicht mehr in der Thematik und kennt da genauere Quellen/Stücke? Edit: Ganz vergessen - was für Zwirnprobleme hast du denn? Zu viel Zwirndrall? Teilweise liegt es auch an der Faser selbst, dass diese bspw. elastisch ist und dann nach dem Haspeln und zum Strang binden wie eine Ziehharmonika zusammenrutscht. Gibst du deine abgebundenen Stränge danach noch in ein lauwarmes Entspannungsbad, so dass sich Spinn- und Zwirndrall setzen können? Davon ab: Ich mag meine Garne mit viel Zwirndrall. Andere mögen es lieber loser. Ist wirklich ne Sache der persönlichen Präferenz.
 
Für Seide wurde vor allem in der Bindekette teilweise auch verzwirntes Garn beim Weben verwendet, dazu gibt es untersuchte Gewebefunde. Zudem gibt es auch Seidenmischgewebe, die Hauptkette ist dann aus Leinen, auch hier wurde der Leinenfaden verzwirnt, auch bei Goldlahn ist die Leinenseele verzwirnt. Bei Wolle weiß ich, dass nadelgebundene Textilfunde aus verzwirntem Garn hergestellt waren, ob auch unverzwirntes Verwendung fand, ist bisher nicht nachweisbar. Bei gewebter Wolle muss ich passen, damit habe ich mich bisher nicht weiter mit beschäftigt. Da müsstet ihr Euch mal an unsere Weberinnen wenden. Ansonsten habe ich bisher nur gesehen, dass die mittelalterlichen Gewebe ob aus Leinen oder Wolle meistens aus in Z-Richtung gesponnenem Garn hergestellt waren, so zum Beispiel in den Fundberichten bei Katrin Kania oder Klaus Tidow.
 
Guten Morgen Zum zwirnen braucht es andere Wirtel als zum spinnen. Sie müssen breiter sein und sollten langsamer drehen damit das fertige Garn dann auch wirklich schön wird. Natürlich muss man darauf achten in die umgekehrte Richtung zu zwirnen als beim spinnen - es soll ja nicht alles wieder "aufgehen". Grundsätzlich gilt, dass sehr feine Fäden oder Fäden die beim spinnen stark in sich selbst verdreht sind gezwirnt werden sollten. Zumindest dann wenn sich der Faden nicht in sich selbst "zwirnen" soll.
Edit: Ganz vergessen - was für Zwirnprobleme hast du denn? Zu viel Zwirndrall? Teilweise liegt es auch an der Faser selbst, dass diese bspw. elastisch ist und dann nach dem Haspeln und zum Strang binden wie eine Ziehharmonika zusammenrutscht. Gibst du deine abgebundenen Stränge danach noch in ein lauwarmes Entspannungsbad, so dass sich Spinn- und Zwirndrall setzen können? Davon ab: Ich mag meine Garne mit viel Zwirndrall. Andere mögen es lieber loser. Ist wirklich ne Sache der persönlichen Präferenz.
Ja, ich habe zuviel Zwirndrall und das fertig gezwirnte Garn "verzwirnt" sich dann nochmal. Es ist aber nicht schlimm und mit etwas Übung kann ich das sicher noch ein kleines Bisschen lockerer machen. Zu locker habe ich auch nicht gern. Nein, bis jetzt hab ich noch keine Entspannungsbäder für das gesponnene/gezwirnte Garn gemacht. Ich verspinne bis jetzt nur Wolle und wickle von der Spindel wenn sie voll ist gleich Knäuel. Bis jetzt habe ich auch nie einen Kurs oder so gemacht, sondern es mir nach einer Anleitung mit Bildern selber bei gebracht. Vielleicht liegt es ja auch einfach nur am Wirtel und ich muss noch etwas experimentieren. Bis ich wieder zwirnen kann muss jetzt zuerst wieder Wolle gesponnen werden. Sobald ich weiss welche Spindel von den 3 Neuen Töchterchen zum Geburtstag bekommt werd ich damit anfangen. Töchterchen hat sich eine "richtige" Spindel und rosa Wolle gewünscht, beides konnte ich kaufen und am Sonntag bekommt sie es von mir zum Geburtstag. Ich bin gespannt was sie dazu meint. Einen schönen Tag mit möglichst wenig Regen - bei uns regnet es - wünsch ich euch. Eure Zauberin
 
Moin, liebe Zauberin. :)
Zum zwirnen braucht es andere Wirtel als zum spinnen. Sie müssen breiter sein und sollten langsamer drehen damit das fertige Garn dann auch wirklich schön wird.
Entschuldige, aber das ist schlicht falsch. Ja, ich nehme auch mal (!) ne alte Monsterspindel zur Hand, wenn ich wirklich viel zu zwirnen habe. Aber eigentlich ist Zwirnen eine Strafarbeit, die sich über Stunden hin zieht und die man einfach recht schnell hinter sich bringen will. Und dazu braucht man einen gewissen Speed, damit genug Zwirndrall gesammelt wird. Hier wird schneller gearbeitet als beim Spinnen - ich muss ja nicht gleichzeitig einen Faden wirken, sondern lasse einfach mit viel Geschwindigkeit Drall in die Garne laufen, um sie zu zwirnen und kontrolliere das mit nem Blick und einmal Abtasten. Du brauchst also keine langsame, breite oder andere Spindel - das kannst du mit der gleichen Spindel machen, mit der du auch spinnst.
Nein, bis jetzt hab ich noch keine Entspannungsbäder für das gesponnene/gezwirnte Garn gemacht. Ich verspinne bis jetzt nur Wolle und wickle von der Spindel wenn sie voll ist gleich Knäuel. Bis jetzt habe ich auch nie einen Kurs oder so gemacht, sondern es mir nach einer Anleitung mit Bildern selber bei gebracht.
Das normale Vorgehen zum Spinnen von Garn ist so: Spinnen, verzwirnen, zum Strang haspeln, Strang an mehreren Stellen abbinden, Entspannungsbad (Wirklich ganz dolle wichtig! Ca. 30 Minuten lauwarm, mit nem Tropfen Seife/Spülmittel. Die Wolle nicht kneten, sondern einfach schwimmen lassen --> spülen (nur durchs klare Wasser ziehen --> sanft ausdrücken --> Wolle längs in ein Handtuch legen --> locker aufrollen --> draufstellen --> Wolle im Strang zum Trocknen aufhängen. Sollte das Garn jetzt noch immer total verdreht sein, kannst du unten in den Strang ein kleines Handtuch legen, damit sanfter Zug während des Trocknens auf dem Garn ist.), trockenen Strang eindrehen und lagern (Wolle wird normalerweise im Strang gelagert und erst vorm Verarbeiten ins Knäuel gewickelt, damit die Fasern während der Lagerung nicht zu sehr unter Zug sind). Also: Bitte, bitte gönn' deinen Garnen ein nettes, entspannendes Bad. ;) Aber vielleicht sprengt das hier mittlerweile auch etwas die ursprüngliche Frage...? Nicht, dass es zu OT wird. Liebe Grüße & einen schönen Tag
 
Seide spinnen ist zwar ganz nett, aber eher sinnlos, das was man bestellen kann heute, was man spinnt, wäre damals Abfall gewesen. Der allergrößte Teil der Seide, die verwendet wurde, war Realseide, die kommt ja aus dem Endlosfaden der Raupe, der muss nicht gesponnen sondern nur in passender Dicke (mehrere Fäden gemeinsam) abgehaspelt werden vom Kokon, eventuell noch verdrillt. Aber für Moderne Produkte (Seidenleinen) vielleicht nicht unattraktiv.
 
Hallo zusammen
Aber vielleicht sprengt das hier mittlerweile auch etwas die ursprüngliche Frage...? Nicht, dass es zu OT wird.
Ich würd vorschlagen, dass wir uns wieder dem eigentlich Thema zuwenden - den verschiedenen Spinnwirteln, wie sie aussehen und zu welcher Zeit sie gehören. Für alles andere hast du eine PN von mir.
Seide spinnen ist zwar ganz nett, aber eher sinnlos, das was man bestellen kann heute, was man spinnt, wäre damals Abfall gewesen. Der allergrößte Teil der Seide, die verwendet wurde, war Realseide, die kommt ja aus dem Endlosfaden der Raupe, der muss nicht gesponnen sondern nur in passender Dicke (mehrere Fäden gemeinsam) abgehaspelt werden vom Kokon, eventuell noch verdrillt. Aber für Moderne Produkte (Seidenleinen) vielleicht nicht unattraktiv.
Hm, mit Seide hab ich mich bis jetzt noch nicht beschäftigt. Vermutlich werde ich sowieso bei der Wolle bleiben und allenfalls auch mal versuchen Flachs zu spinnen - sofern ich welchen auftreiben kann. Dass Seidenfäden eigentlich "nur" abgewickelt werden müssen weiss ich - von Hand sicher eine ziemliche Arbeit. Oder nicht? Ob jetzt als Kokon oder als Kammzug - beide Varianten gibt es hier http://www.schoenfaerberey.ch/ Vielleicht sollte ich es doch mal versuchen so einen Seidenkokon abzuwickeln. Töchterchen könnte da sicher auch helfen und mal ausprobieren wie sich das anfühlt. Ein Experiment wär es sicher wert. Einen schönen Abend euch allen!
 

Neueste Beiträge

Oben