Paranoia
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Bei unserem Kurztripp nach Belgien (Gent und Brügge, beides mehr als empfehlenswert) haben wir einen Flyer für ein Museum in Oostende in die Hände bekommen. Titel "ANNO 1465". Also sind wir am Abreisetag aus Brügge noch flux nach Oostende rüber. Die Anfahrt ist, wenn man eh schon in Brügge ist mit gut 30 Minuten sehr erträglich. Im Museum sind 4 Häuser aus den 15.Jhd rekonstruiert, die offensichtlich auch hin und wieder belebt werden. In den 1990ger Jahren wurde die Siedlung Raversyde umfangreich archäologisch untersucht und ausgegraben. Dabei wurden viele sehr schöne Stücke gefunden. Im Eintritspreis von aktuell 5,40 € ist ein Audioguide bereits enthalten. Die Audioführung dauert etwa 90 Minuten und ist wirklich sehr sehr schön gemacht. Zu Beginn des Besuchs bekommt man durch einen kurzen Film einen Überblick zur Siedlungsgeschichte. Danach beginnt der Rundgang mit dem Audioguide. Hier wird dann in verschiedenen Stationen sowohl Leben als auch Sachkultur in der Fischersiedlung erklärt, zumeist durch fiktive Bewohner der Siedlung. Die Gebäude sind wirklich toll gemacht und in sehr gutem Zustand. Im ersten Gebäude habe ich dann gleich mal das Sabbern angefangen ob der 4 (!) zum Teil echt großen Bronzegrapen und diverser Bötcherwaren bishin zu Fässern. Besonders spannend fand ich es, das 3 der vier Gebäude mit originalen Backsteinen aus den Ausgrabungen aufgebaut wurden. Im weiteren Verlauf der Audioführung wird man dann durch die Arbeit während Ausgrabungen, dann durch einen sehr schönen Ausstellungsteil geleitet. Einziges Manko: es steht keine detaillierte Beschreibung an den einzelnen Exponaten und im Audioguide findet nicht alles Erwähnung. Alles in allem ein sehr tolles Museum und wirklich lohnenswert. Nicht nur wenn man sich mit dem 15.Jhd beschäftigt.