Zauber an der Tür

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Xorron

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schaut mal, was ich vor kurzem an der Ahr entdeckt habe: ein Drudenfuss in den Türsturz gemeisselt(Bild kommt in die Galerie). Das Zauber unter die Türschwelle gebettet wurden, war mir bekannt. Aber so offensichtlich - das war mir neu. Was denkt ihr dazu? Grüsse vom Niederhein
 
Sieht verdächtig nach dem selben Haus aus (Man bachte das kaputte Brett in der Tür), nur einmal vor und einmal nach der Renovierung. Aber warum denn nicht? Wir haben doch heute auch kein Problem damit, CMB von den Sternsingern weithin sichtbar über die Tür malen zu lassen.
 
Im Freilichtmuseum Detmold gab es letztes Jahr eine Ausstellung zu dem Thema. Demnach fand man magische Symbole wie den Drudenfuß nicht nur an Häusern (Tür, Dachstuhl, Stall) sondern z.B. auch an Möbeln (Bettgestelle, Truhen, Kinderwiegen).
 
Diese Schutzzeichen oder Fratzen zur Abschreckung böser Geister finden sich in fast allen Mittelalterlichen Bauwerken, von der Kirche bis zum Bauernhaus genauso wie am Eingang zu Kellergwölben, gerne besonders im sogenannten Schlusstein wie auch hier zun sehen ist. Üblich wahren schon beim Fundament bestimmte Rituale um das Bauwerk gegen allerlei Gefahren zu Schützen. Nicht Selten finden sich dort nach den Abriss Tierskelette, Heiligenfigürchen oder ganze Briefe mit Segenswünschen. Zu besichtigen z.B. im Mainz/Isistempel solche aus der Römerzeit! Alte Fachwerkhäuser haben meißt alle ihren 'Schutzgeist', eine hässliche Fratze zur Abschreckung des Bösen, oft oben im Gebälk oder am Erger sichtbar.. ..im Limburg z.B. gibt es KEIN Fachwerk-Haus ohne, und immerhin ist Limburg ein Bischofssitz :rolleyes: .. viel Spass beim Suchen :bye01
 
@ Nemi Norrison Ich denke ja - die Wahrscheinlichkeit, das es zwei Häuser mit dem gleichen Türsturz im selben Ort gibt, ist eher unwahrscheinlich. Den Artikel in Wikipedia kannte ich noch nicht - allerdings muss ich gestehen, das ich auch nicht groß gesucht habe. Ich habe diese Art von Schutzzauber zum ersten Mal so gesehen - und fand ihn so faszinierend, dass ich ihn hier reingestellt habe. @Torsten von den Chatten Verwandte haben sich vor einigen Jahren ein sehr altes Gebäude gekauft und unter der Türschwelle einen Schutzzauber gefunden, den sie dann auch wieder zurücklegten. Grüsse vom Niederrhein
 
Moin Torsten - insgesamt waren es drei Dinge - ich erinner mich leider nur an zwei: eine Münze und ein Ei. Es wurde meinen Verwandten so erklärt, das die Münze Reichtum und das Ei Fruchtbarkeit symbolisieren sollten. Ich komm nicht drauf, was das dritte war. :kopfhau
 
unser haus ist nur Ca.200 jahre alt aber auch wir fanden was das sich als schutz zauber interpretiren läst. einen saz glas scherben und anderer spitzer scharfer Gegenstände die im Türramen steckten. allersings im haus die anderen Türen haben wir so belassen. Zu erst dachten wir ja das es dazu dienen sollte Mäuse vern zu halten. aber dann musten wir fest stellen das Aberglaube zu mindest latent in unsere gegen existirt. Unsere Nachbarin erzälte uns das man einem Menschen der, den Bösenblick hat, nicht drei mal hinter einander mit Ja antworten solle. da dieser sonst macht über einen bekäme" sie hatte auch Verdächtige parat. :ups
 
Vor 30 Jahren etwa kauften meine Eltern ein altes Bauernhaus- Überall an den Wänden waren Heiligenbildchen zusammen mit Buchsbaumzweigen (ein alter Abwehrzauber) festgepinnt und beim Aufgraben ds Fußbodens stießen wir unter der Treppe auf ein Katzenskelett!
 
Dieser Aberglaube das etwas Lebendes mit ins Gemäuer muss hielt sich teilweise bis ins 19. Jahrhundert.
 
Moin zusammen - ich hab gestern mal rumtelefoniert und die Verwandschaft genervt, weil mit das vergessene Dritte Ding keine Ruhe liess: es waren kleine Knochen... . Nun schalte ich heute ins Forum und stelle zu meinem Erstaunen fest, dass dies gar nicht so abwegig, sondern anscheinend gang und gäbe war. Bäääh kotz01 !!! Nun weiß ich auch, woher Theodor Storm seine Idee im ´Schimmelreiter´hatte: im Film war´s ein Zigeunerkind, das in den neuen Deich sollte - in der Novelle ein kleiner Hund. @ Hjalmar - das ist ein sehr interessanter Artikel - ich hätte nicht gedacht, das es auch an Gotteshäsern so etwas gibt und noch dazu in solcher Menge. Grüsse vom Niederhein
 
Mir ist da noch eine Art Abwehrzauber eingefallen (hat jetzt aber nichts mit dem Thema das ich angeschnitten habe zu tun): und zwar, das annageln lebendiger Eulen - und Krähenvögel an Scheunentüren um das Unheil abzuwehren. Kennt Ihr auch etwas in dieser Richtung, dass eventuell heut noch praktiziert wird? Grüsse vom Niederhein
 
Na das hoffe ich jetzt doch nicht.... *schluck* :schock1
 
Bei uns steht vor und hinter dem Haus je eine Pfingstrose, ein früher gebräuchliches Mittel zur Geisterabwehr. Das mit den Eulen kenne ich auch, wird aber selbst bei uns auf dem Dorfe nicht mehr praktiziert :D . Die Ausstellung bei uns im Freilichtmuseum hieß übrigens "Verflixt", ich meine das es da auch ein Begleitbuch gab. Wenn ich das nächste Mal dort bin frage ich mal nach.
 
Bei uns gibt's noch den Brauch, sich die Kräutersträuße, die an Mariä Himmelfahrt geweiht werden, in den Stall zu hängen. Manche haben auch einen Bogen aus Weißdorn über der Stalltür oder dem Hoftor hängen. Der ist schon uralt und bestimmt weiß kaum noch jemand, wozu er gut ist (nämlich zum "Abstreifen") des Bösen, bevor das Vieh den Hof oder Stall betritt).
 
Ja, solche Arten von Abwehrzauber gibt es häufiger als man Denkt. Und oft muss man wissen nach was man sucht, sonst übersieht man ihn da heute viele keine Ahnung mehr haben was diese Zeichen bedeuten. Erstaunlich nur wieviel Aberglaube und Heidentum doch hinter vielen Ritualen steckt, man sollte Glauben das 'Gottvertrauen' und Kreuze hier den Vorrang hatten. Aber anscheinend eben auch sehr oft eben dieser Heidnische Zauber.
 
Moin, mal wieder ich - @ Torsten von den Chatten
Erstaunlich nur wieviel Aberglaube und Heidentum doch hinter vielen Ritualen steckt, man sollte Glauben das 'Gottvertrauen' und Kreuze hier den Vorrang hatten. Aber anscheinend eben auch sehr oft eben dieser Heidnische Zauber.
man könnte meinen, dass Anfangs das Christentum noch nicht so ganz überzeugt hat und dass dann der heimliche ursprüngliche Glaube ( der heute Aberglaube ) zu Teilen der Tradition wurde. So wissen zum Beispiel heutzutage sehr wenige, das in den traditionellen Bauerngärten Buchsbaum gepflanzt wurde, um böse Geister abzuhalten - womit wir wieder beim Thema wären... :D @ Morgan weißt Du oder könntest Du herausfinden, was das für Kräuter sind, die in die Sträuße gebunden werden? Für mich als ehemaligen Gärtner wäre das mal interessant zu erfahren. @ Marquard Das mit den Pfinstrosen kannte wiederrum ich - ich war heut mal auf der Seite des Museums - leider war nicht mehr viel zu erfahren - vielleicht erfährst Du ja wirklich was, wenn du da bist - wär echt gut. Das Annageln von Vögeln kannte ich aus vom Sauerland und aus der Steiermark - zwei grundverschiedene Gegenden und sehr weit auseinander gelegen - interessant, wie sich so ein Gaube verbreitet. Grüsse vom Niederhein
 

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