Kleidung eines Verwalters des 14Jh

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von Fuchsberg

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Ich möchte meine Darstellung einer Person (Schlossverwalter und Jäger) um 1488 Darstellen. Welche Art von Kleidung ist da angemessen. Ich denke eher des unteren Standes oder? http://www.deutsches-strumpfmuseum.de/geschichte/einzelseiten/Bild06_02.htm http://www.deutsches-strumpfmuseum.de/geschichte/einzelseiten/Bild06_03.htm Also ich denke Bild 03!?!?! Weiter müsste eigentlich eine Hose mit Scharmkapsel und geknöpften Wams (bis zum Oberschenkel wie im Bild 03) schon gehen. Farbe wäre dann eher Erdfarben. Als Unterwäsche müsste eine kurze oder lange Bruche und ein Unterhemd gehen. http://www.deutsches-strumpfmuseum.de/geschichte/einzelseiten/Bild06_08.htm Was ich auch gefunden habe ist http://marquise.de/de/1400/howto/dtmann14jh.gif Was meint Ihr? Was gäbe es noch zu beachten? MA-Schuhe habe ich mir schon vom Schumacher machen lassen! Habt Ihr mir noch andere Tipps? Denn es ist schwer Bilder zu finden, die meisten sind halt Bauern, Adel oder Hochadel Habt Ihr da noch andere Quellen? Die ich vielleicht nicht gefunden habe? Liebe Grüsse von Fuchsberg
 
Nun die Bilder sind Neuromantik und eine Vorstellung vom Mittelalter der Leute um 1900. Als Darstellungsvorlage nur bedingt geeignet. Orientiere dich eher an Malerei aus dem 14.Jhd.
 
bitte schmeiß die andern bilder ins eck, die sind alle blödsinn.
:thumbsup: Vielleicht mal ein Tipp... 15.Jhdt. (weil 1488 )... Quellen Rotschopf sind gut
 
ach das hab ich total überlesen. is es nun 14. jhdt um 1388 oder 15. jhdt um 1488?
 
Er redet von Schamkapseln, also 1488 ... und nach italienischer Bezeichnungsmethode wär das 14.Jhdt ,-) Also für 1488, hier üblicherweise spätes 15. Jhdt gibt es einen sehr guten Einsteiger-Kit-Guide auf den Seiten der Company of Saint George, dort würd ich mit dem recherchieren mal anfangen.
 
Erst mal vielen Dank euch jetzt muss ich mir das mal in ruhe ansehen. Denn die ersten Bilder die ich so aufbgmacht habe war wieder alles mit Adel und Hochadel. Das echt tolle Bilder!!!!! Sind die nicht alle auf England bezogen? Ist bei uns in Bayern nicht mehr die französische Mode maßgebend gewesen? Was haltet Ihr vom Schnittmuster Buch von Sarah Thursfield? Ist das verwendbar? Viele Grüsse von Fuchsberg
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das Buch von Sarah Thursfield kann ich dir wärmstens empfehlen. Da hast du alles drin was es braucht um selber ein Gewand zu nähen - vom entwickeln vom Schnittmuster bis zu Erklärungen wie eine Kopfbedeckung fabriziert wird.
 
Sarah Thursfields Buch über die Erstellung mittelalterlicher Kleidung "[font='Arial, Helvetica, sans-serif']Mittelalterliches Schneidern: Historische Alltagskleidung zwischen 1200-1500 selbst gemacht[/font]" ist wirklich eine Empfehlung wert .. für Anfänger!! Denn um regionale und zeitlich auf einen engeren Zeitrahmen zugeschnittene Mode zu erreichen (und um 1480 ist das ein MUSS!) reicht das Buch natürlich bei weitem nicht aus. Da musst du zuerst gründlich recherchieren und auch andere Literatur zu Rate ziehen z.B. K. Kanias "Kleidung im Mittelalter: Materialien - Konstruktion - Nähtechnik. Ein Handbuch"
 
Das Buch von Sarah Thursfield ersetzt natürlich nicht die persönliche Recherche. Als Anfänger-Buch würd ich es jetzt nicht bezeichnen. Ich bin letzten Winter als Anfänger damit gescheitert! Warum? Man muss wenn man nach diesem Buch ein Schnittmuster machen will unbedingt zu zweit sein - oder eine verstellbare Schneiderpuppe haben. Anders geht es mit dem Anpassen nicht und man scheitert unweigerlich wenn man keine Hilfe hat. Technisch ist das Buch gut wenn es ums herstellen eines Grund-Schnittmusters zum weiter entwickeln geht. Alles weitere muss recherchiert werden damit es dann auch stimmt.
 
das buch hab ich seit kurzem auch und ich finds genial, aber auch ich würde das nicht als "anfängerbuch" bezeichnen. Ich habe jetzt eine spämi-hose nach dem Schnitt gemacht (welcher aber auch recht kompliziert ist) und da gefühlt drei wochen dran gesessen. Und ich würde mich jetzt nicht als Nähanfänger bezeichnen.
 
Und ich würde mich jetzt nicht als Nähanfänger bezeichnen.
Genau so ist es mir auch ergangen. Ich hab angefangen nach dem Buch zu arbeiten und bin gescheitert - und das wo ich ständig am nähen bin! ?( Ist wirklich ziemlich frustrierend gewesen weil ich schon komplizierte Sachen genäht hab und dann das wo ich von Kinderkleidern über Spielzeug bis zu unseren Mittelalter-Gewändern schon alles mögliche genäht hab.
 
Nun, wenn es nach euren Angaben KEIN Anfänger-Buch ist (ich kann es ja nicht 100%beurteilen weil ich keiner bin ;-) ) DANN ist es ein unbrauchbares Buch weil es keine Zielgruppe hat. - für Anfänger zu kompliziert - für Fortgeschrittene zu gefährlich weil es zu schlechte Datierungen und zu viele Generalisierungen/Fehler enthält - für Profis uninteressant weil die wissen es ohnehin schon besser
 
Das Buch von Sarah Thursfield ist wirklich gut. Es ist einfach von Vorteil wenn man bereits eine Ahnung vom Nähen hat. Dazu kommt, dass man sich unbedingt einen Helfer suchen sollte der beim Schnittmuster machen hilft - das schreibt sie sogar im Buch. Ich musste mangels Helfer das Schnittmuster allein machen und bin darum gescheitert. Wer allein arbeiten will oder muss sollte schauen, dass eine verstellbare Schneiderpuppe vorhanden ist. So lässt es sich gut allein arbeiten. Wer aber weder Schneiderpuppe noch Helfer hat hat es schwer und wir vermutlich ebenfalls scheitern. Und noch etwas: Macht zum Schnittmuster zeichnen den Stubenboden frei damit genug Platz da ist - vorallem Frauenkleider oder Gewänder von edlen Herren brauchen viel viel Platz. ;)
 
Das Selbstverständnis mit dem du hier "wirklich gut" austeilst kann ich leider nicht teilen. Aber um eure berechtigten Kommentare in eine Buchkritik einzuarbeiten würde ich sagen: Es ist dazu geeignet, Näherfahrenen die Anfertigung von Anfängerkleidung zu ermöglichen. Charakteristische Details der mittelalterlichen Mode und auch bestimmte Feinheiten beim Zuschnitt fehlen allerdings. Jedoch ist Kleidung die aus dem richtigen Stoff, mit der richtigen Farbe nach diesem Buch gefertigt wurde hinreichend historisch um alle bis auf die schlimmsten Kritiker zufrieden zu stellen :) Bei manchen Dingen aus dem Buch (z.B. den vorgeschlagenen Mustern für m.E. nicht belegbare Stickereien) frag ich mich aber doch ob ein kommentarloses Weglassen dieser Details der Publikation nicht besser getan hätte.
 
Es ist dazu geeignet, Näherfahrenen die Anfertigung von Anfängerkleidung zu ermöglichen.
Was verstehst du unter "Näherfahrenen"? Klar, ich nähe praktisch täglich, aber das erwarte ich lange nicht von allen anderen. Wer "eine Ahnung" vom nähen hat kann zum Beispiel ein Schnittmuster kopieren und auf den Stoff übertragen, weiss wie man etwas heftet damit es provisorisch hält und weiss dass schräg auf den Stoff gelegtes Schnittteil elastisch ist. Oder haben wir wieder mal ein "Verständnis-Problem" zwischen der Schweiz und Deutschland? Das Buch fängt ganz am Anfang an wenn jemand neu in der Szene ist und ein Gewand braucht. Es werden Fragen geklärt wie "welche Zeit soll es sein?", "Wer stelle ich dar?" und so weiter - und dazu schreibt sie in der Einführung, dass all das ZUERST überlegt und recherchiert werden muss bevor überhaupt mit einem Schnittmuster angefangen wird. Wie bereits gesagt, ich finde das Buch gut. Bevor man sich aber damit beschäftigt müssen einige Sachen recherchiert werden, aber das haben wir ja schon mal geschrieben. Darum, Niklas, kennst du das Buch oder nicht? Ich hab es gerade neben mir liegen - 2. Ausgabe von 2012
 
Also das Problem ist aber leider häufig bei Anfängern in der Szene, noch nie eine Nähmaschine angeworfen, aber gleich mal 15. Jhdt selber nähen. Große Pläne, aber auch ich, die ich nun schon seit einigen Jahren für mich selbst schneidere, hab mal mit Kissenbezügen, Kuscheltieren und Federmäppchen angefangen. Es fehlt ja den meisten wirklich schon an Grundbegriffen wie Schnittübertragung, Sticharten, Maßnehmen, Abstecken und räumlicher Vorstellungskraft. Ich hatte schon Leute bei mir, denen ich geholfen hab, die nicht mal wussten wie rum sie die Schneiderschere halten müssen. Und das Schneidern hab ich damals in der Schule gelernt, das war aber noch lang keine Klamotte. Klamotten hab ich mir mühsam daheim selbst erarbeitet und ich mag gar nicht zeigen, wie die ersten davon damals aussahen ^^ Für solche Anfänger macht egal welches Buch über historische Klamotte natürlich überhaupt keinen Sinn. Wer nicht nähen kann, wird mit einer Thursfield auch nix anfangen können. Ich würde das also als eine Einführung in historisches Schneidern für Fortgeschrittene bezeichnen. Wer noch gar nicht nähen kann, dem sei angeraten, zuerst mal einen Nähkurs an der örtlichen Volkshochschule oder ähnliches zu machen und sich dann erst an historische Klamotte zu machen. Ohne Maßnehmen an sich selbst und einfache Schnittkonstruktion wird das nämlich vermutlich schwierig.
 
Darum, Niklas, kennst du das Buch oder nicht?
Ist das jetzt eine rhetorisch süffisante Frage oder ernst gemeint? Ich habe das Buch (in der englischen Originalversion) und ich finde es geeignet für einen "geführten" Einstieg in die Materie historische Kleidung. Manche Details sind falsch aber völlig vernachlässigbar, manche Fehler sind ärgerlich weil sie nicht notwendig sind und bei manchen Details frage ich mich wo die Autorin sie her hat? Und da unterstell ich Sarah T. auch gar nichts, vielleicht kennt sie ja Quellen auf die ich keinen Zugriff habe? Histroische Kleidung ist wie jedes andere komplexere Thema einfach nichts, dass man sich mit dem Kauf EINES Buches aneignen kann .. wer glaubt ein Fachmann für Internetsicherheit zu sein nur weil er "www für Dummys" gelesen hat wird ein ziemliches Wunder erleben ;-) So krass ist der Unterschied hier natürlich nicht, aber das Buch kann eben nur einen kleinen Auschnitt eines geringen Teils eines gewissen Spektrums beleuchten, schließlich ist S. Thursfiled eine ambitionierte, belesene Autorin und kein Überwesen. Daher mein Fazit: Das Buch liefert einen sehr guten Überblick für Anfänger, eurer Aussage zu Folge wird Näherfahrung aber vorausgesetzt. Nicht viele Bücher tun das so wie der "Medieval Tailor Assistant", aber mehr als ein Einstieg ist es eben nicht .. das kann EIN Buch auch nicht sein.
 

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