Wappen Staufer

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Konradin

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Hallo liebe Mitstreiter, Ich bräuchte erneut eure Hilfe. Ich stelle einen staufischen/schwäbischen Kriegsknecht um das Jahr 1230 dar. Da hazu habe ich ein Mandelschild (Bild) mit Leinen überzogen und dazu hätte ich eine Frage an euch. Kann ich diese Schildform noch für diese Zeit benutzen und hat jemand von euch ein Bild von einem Stauferwappen (drei schwarze Leoparden) aus dem 13.? Ich wäre für jede Hilfe dankbar. Herzliche Grüße Konradin
 
Hallo Konradin Der reine Mandelschild ist für 1230 tatsächlich schon sehr "oldfashioned!". Die abgebildeten Infanterieschilde sind praktisch alle (ziemlich) lange Dreiecksschilde mit gerader Oberkante. Die Übergange zu den Seiten können sowohl abgerundet oder eckig sein. Ein Kriegsknecht hätte mit allergrösster Wahrscheinlichkeit kein Wappen, und schon gar nicht das seines Herrn, auf dem Schild geführt. Freundliche Grüsse Gerald von Ameningen
 
Ich an Deiner Stelle würde den Schild lieber so lassen, wie er ist. Weniger ist mehr - und ganz besonders bei einem Gebrauchsschild eines Kriegsknechts! Freundliche Grüsse Gerald von Ameningen
 
ja oben müsste es gerade sein wirdw wirklich zu klein wenn oben gerade ist.? so riesig waren die Schilde ja nicht. wieso kein Stauferadler? den kannst auch gut auf gelbem Grund lassen.Ach ich seh grad die Leoparden sind auch auf gelb. Für die schwäbischen Herzöge passt das natürlich besser , als römisch deutscher der Adler.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Nach Rückfrage bei meinem Schwiegervater wäre ein geteiltes Schild denkbar. Gelb und Schwarz entsprechend den Farben des Wappens wobei nur der Staufer selbst ein Schild mit den Leoparden getragen haben wird. Die geteilt bemalten Schilde zeigten durch die Farbgebung an zu wem die Träger gehören. Den Herren dieser Mannschaften erkannte man dann an seinem Schild mit dem eigentlichen Wappen. Das war wichtig da Ritter auf 200 Schritt klar erkenbar sein mussten. Trägst du also ein Schild mit den Stauferwappen bist du der Staufer. Trägst du das geteilt bemalte Schild stehst du in seinen Diensten und das ist ja das was du darstellen willst. Komplett leer lassen würde ich das Schild dagegen nicht. Ich würde es tatsächlich geteilt bemalen.
 
Also Du meinst eine Hältfe Gelb und die Andere Schwarz? Das wäre auch eine Klasse Idee. :danke
 
Ja, eine Hälfte Schwarz, eine Gelb. Wir tragen die gleichen Wappenfarben. Deshalb definitiv Schwarz und Gelb. Allerdings wären wir trotzdem zu unterscheiden. Die Wappenfarben der Staufer sind Schwarz und Gelb, während die der Wedels Gelb und Schwarz sind. "Gelesen" wird die Anordnung vom Schildträger aus, also von dem der hinter dem Schild steht und es hält und zwar von rechts nach links. Daraus ergibt sich das du, von hinten gesehen die rechte Hälfte Schwarz und die linke Gelb bemalst. Von vorn betrachtet zeigt dein Schild dann links Schwarz und rechts Gelb. Die Schilde von meinen Leuten (wenn ich welche hätte) würden dagegen links Gelb und rechts Schwarz zeigen da die Wappenfarben halt Gelb und Schwarz sind. Verzichte auf einen schwarzen Querbalken auf gelben Grund. Das hat wieder andere Bedeutungen. Schlicht Schwarz und Gelb. Wenn du in meine Dienste treten möchtest machst es natürlich umgekehrt :D
 
Mich würde mal interessieren: Was verstehst du unter Kriegsknecht??? Ist das ein Fußsoldat? Warum dann einen Reiterschild? Und haben einfache Infanteristen überhaupt Farben getragen? Oder ist das ein Kavallerist? Warum hat er dann kein eigenes Wappen? Ausserdem ... Gibt es Abbildung von geteilten Schilden in Reichsfarben? Wer trägt die auf den Bildern??
 
Bitte da auch nicht all zu viel hinein interpretieren, da es vor dem 15. Jahrhundert keine festgelegte Heraldik gab. Selbst die ersten Wappenauflistungen, die Familien zugeordnet waren, wie z.B. die Zürcher Wappenrolle oder der Codex Manesse aus dem 14. Jhdrt zeigen zwar Wappen aber man kann hier nur von einer Protoheraldik sprechen. Von einer einheitlichen Regelung in deutschsprachigen Gebieten, geschweige denn europaweit, war man in der ersten Hälfte des 13. Jhdrts. noch weit entfernt. Schaut man sich Schilde an, gab es da Wappen auf Schilden, genau so wie einfarbig bemalte oder oft auch Schilde, die mit einem phantasievollen Muster bemalt waren und einem Spruchband versehen waren (für`s 13. Jhdrt. z.B. Naumburger Stifterfiguren).
 
Ich denke das "geteilte" Schild in Wappenfarben dürfte das beste sein. Die Leoparden waren eher der "Familie" vorbehalten. Der Adler wurde zwar von Friedrich I & auchII. propagiert, aber da eher als "Reichssymbol" (Von Wappentier ist um diese Zeit noch gar nicht die Rede.) Der Adler soll auf das Römische Reich verweisen in dessen Nachfolge sich die Staufer und ihr Reich sahen. Ich trage den Adler in meinem Schild weil dieser von Barbarossa der Stadt Gelnhausen tatsächlich verliehen wurde und die Stadt diesen seit dem in Urkunden und Siegeln benutzt. Als Representant der Stadt dürfte dieses auch "zur Schau" getragen worden sein. Aber das erste bekannte "echte" Wappen" von Gelnhausen stammt aus dem 14. Jhd. Also zu einer Zeit als Wappen und Heraldik sich herausbildeten. Der "Kriegsknecht wird zu dieser Zeit entweder Nichts, eine eigene inividuelle Bemalung auf dem Schild (vielleicht eine Bibelszene o.Ä.) oder eben einfach die "Farben" seines Herrn benutzt haben.
 
"Kriegsknecht" ist immer noch undefiniert und "Farben seines Herren" muss erst mal belegt werden
 
Kriegsknecht ist für mich in dieser Zeit ein ganz normaler Infanterist. Also mit Gambi evtl auch schon Eisenhut oder Hirnhaube, was ich mir als nächstes zulegen werde. Der von reenactors schaut ganz gut aus. Und die Farben der Staufer sind ja bekannt.
 
Ein Infanterist also. Damit kann man je schon was Anfangen beim recherchieren. Und "die Farben der Staufer" sind bekannt??? Echt? Die Wappenfarben jedes Familienmitglieds des stauferschen Geschlechts dürften jeden Regenbogen sprengen ... aber ich nehme an du spielst auf schwarz-gelb an? Ob DAS von einfachen Fußsoldaten getragen wurde musst du erst mal belegen können (ich bezeifle es!), vor allem in einer Zeit in de Fußsoldaten so gut wie keine schlachtentscheidende Bedeutung hatten.
 
Natürlich hast Du recht, das ist sehr schwer zu recherchieren. Es gibt eh nur sehr wenig Abbildungen von Infanteristen und wen, dann meist im christlichen Kontext, also wahrscheinlich nicht mit einem Wappen oder Ähnlichem versehen. Für mich wäre es aber logisch, da man sich doch dann in der Schlacht nicht auskennen würde, wer zu wem gehört. Das schwäbische Wappen besteht bis heute aus den drei schwarzen Leoparden auf gelbem Grund. Da gibt es doch schon dieses Siegel von 1220 vom Heinrich von Schwaben.
 
Konradin, da liegt aber die Annahme zugrunde, dass die Teilnehmer alle Wappen bzw. Wappenfarben der Beteiligten kennen und im Ausnahmezustand einer Schlacht mit eventuell tödlichem Ausgang auch noch korrekt einer der beiden Seiten zuordnen können. Ich muss zugeben, dass ich schon meine liebe Mühe mit dieser Zuordnung habe, und das im Lehnstuhl am warmen Ofen. Nicht zuletzt hat sich der Stand der Heraldiker entwickelt, deren Hauptbeschäftigung es war, sich mit Wappen auszukennen. In bestehender Schlachtordnung ist die Truppenzugehörigkeit gut erkennbar, in aufgelöster Schlachtordnung halte ich das für sehr, sehr schwierig. Ich kann mir sogar sehr gut vorstellen, dass der Eine oder Andere versehentlich durch „befreundete Hand“ gefallen ist. Ausserdem: Die zurzeit gängige Begründung für die Entstehung der Heraldik, also Wappenkunde ist, dass das Gesicht wegen der geschlossenen Helme nicht mehr erkennbar war und deshalb ein Erkennungszeichen benötigt wurde – das Wappen. Bei Fusskämpfern mit offenem Helm ist eine Kennzeichnung auf dem Schild also gar nicht nötig. Und: In der frühen Heraldik war die klare Abgrenzung der Wappen noch wenig ausgeprägt. Wenn also das Wappenbild fehlt, sind Verwechslungen gut möglich: War jetzt nochmal die Teilung von links oben nach rechts unten oder umgekehrt? Von hinter dem Schild oder von vorne gesehen? In der bereits erwähnten Hitze der Schlacht umso mehr. Ich halte also an meinem Rat fest, den Schild unbemalt zu lassen, oder bestenfalls zu grundieren, insbesondere, da auch ich keine Darstellung von Fusskämpfern mit Wappen(-farben) kenne. Freundliche Grüsse Gerald von Ameningen
 

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