Diechlinge 13. Jahrhundert

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Nepomuk

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Hallo zusammen, ich moechte mir gerne Diechlinge herstellen. Aussen mit Leinen und innen mit Wollfilz, das ganze knielang, wie man es auf historischen Abbildungen sehen kann. Habt ihr Tipps und Erfahrungen? Beste Gruesse und guten Start in die Woche, Voenk
 
Hallo Voenk Mit dem von Dir beschriebenen Vorgehen liegst Du meiner Meinung nach vollkommen richtig! (Das Thema gehört jedoch vermutlich eher in „Rüstung“ als in „Kleidung und Tracht?“) Bilder von heutigen Nachbauten gibt es z.B. bei historia vivens: http://www.historiavivens1300.at/hv1300.htm Aus Erfahrung kann ich Dir mitgeben: - mach sie nicht zu eng, Du musst noch Kniebeugen darin machen können. - lass die Polsterung im Bereich der Kniekehle weg (s.o.) - übertreibe es auch nicht an den Innenseiten mit der Polsterung, sonst musst Du breitbeinig laufen (die Innenseiten sind auch nicht sooo gefährdet) Als Kniekacheln empfehlen sich sphärisch getriebene Eisenscheiben (meine sind 2 mm dick) oder gehärtetes Leder (keine eigene Erfahrung, nur Hörensagen) Freundliche Grüsse Gerald von Ameningen
 
Da hast du Recht Gerald! Kann ein Admin das hier verschieben? Hast du deine geschlossen oder hinten mit schnallen? Geschlossen hab ich mehr gesehen, oder kann mich jetzt spontan nicht an eine mit Schnallen erinnern, also als Bild. Beim Innenschenkel verlaeuft die Beinschlagader, also ein Bisschen wichtig! Allerdings ist man auf dem Pferd geschuetzt. Beste Gruesse, Nepomuk
 
Meine Diechlinge (oder mhd. Senftenier) sind hinten geschlossen, aus genau den Gründen, die Du nennst. Die Innenseite der Oberschenkel werden teilweise durch die Eisenhosen gegen Schnittverletzungen geschützt. Oberhalb der Eisenhosen wird es sowieso SEHR empfindlich gegen Schwerthiebe. Wie Du schreibst, aufgesessen schützt der Vorderzwiesel des Sattels und der Körper des Pferdes diese ungepanzerte Körperregion. Abgesessen musst Du diesen Bereich halt mit Schild und Schwert verteidigen. Und Dich nicht allzu breitbeinig vor dem Gegner hinstellen. Freundliche Grüsse Gerald von Ameningen
 
also ich habe welche mit schnallen hinten, halte ich für besser, denn dann kannst du sie eng ans bein schnallen
 
Das wäre sicher besser, danke Ritter Erasco! Also ich warte jetzt auf meine Bruche (für die Masse) und dann mach ich mal :)
 
So, Diechlinge sind da. Einige Lagen Leinen und Wollfilz, die Kniekachel fehlt noch. Auf der Rückseite sind sie im unteren Drittel noch offen, um sie am Schluss besser anzupassen, also wenn ich die Isenhosen habe. Eine Frage, was tragt ihr drunter? Die normalen Beinlinge? Oder dünnere?
 
ich würde gefütterte leinenbeinlinge nehmen, scheuert nicht so ab wie wolle, wenn du kettenbeinlinge anziehen möchtest
 
Ich trage Bruche aus feinem Leinen, normale, ungefütterte Wollbeinlinge, normale wendegenähte Schuhe und Isenhosen (Rundringe, runde Nietenköpfe innen und aussen). Darüber dann die Beinschienen (Schienbeine) und Diechlinge. Abrieb an den Wollbeinlingen kann ich keinen feststellen, trotz intensivem Gebrauch. Freundliche Grüsse Gerald von Ameningen
 
Gepolsterte Beinlinge habe ich nur für Vollkontakt, nicht für Darstellung, das gibt die Beleglage einfach nicht her. Wollbeinlinge sind hier logischerweise die beste Wahl, Seide geht nur kaputt und Leinen polstert garnichts. Da ich das alles nicht habe, benutze ich noch Baumwollbeinlinge aus Anfängerzeit. Der einzige mir bekannte Beleg für unterpolsterte Kettenstrümpfe ist der Mauricius von Crâun, etwa 1200, der wickelt sich einen weichen Filz um die Knie bevor er die Kettenstrümpfe anlegt. Gekämpft wurde zumindest so hart, dass ein Teilnehmer von einer Lanze aufgespießt wurde und Mauricius ist so stinkreich, dass er sich jede unbedingt benötigte Form der Panzerung in der aufwendigsten Variante hätte leisten können, trotzdem hat er nicht mehr an den Beinen.
 

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