Schwertbau low Budget?

This site may earn a commission from merchant affiliate links, including eBay, Amazon, and others.
H

hellobello

Guest
Hm, irgendwie fehlt ein Unterforum "Andere Metallarbeiten". Tom? Dieses Bild kennt ihr ja schon: Jetzt bin ich ein kleines Stückchen weiter: Unten im Bild das Ausgangsmaterial: Flachstahl der Qualität 55Si7 Maße: 1000x50x4 mm. Jetzt fehlt noch etwas Feinarbeit per Hand und Schleifstein, bevor die Klinge dann zum härten verschickt wird. Ich bin sehr zufrieden, dafür dass es der erste Versuch ist. Nächste Schwierigkeit wird der Knauf... Wir werden sehen. Was braucht man sonst noch? Kleine Flex (öhm, Winkelschleifer ;) ) Durchmesser 115 mm Superdünne Trennscheiben für Edelstahl Fächerschleifscheiben Edelkorund mit grober Körnung (z.B. 24er), um die grobe Form zu schleifen. Schruppscheiben, um die Hohlkehle grob vorzuschleifen Einen Schleifbock mit einer schmalen Schleifscheibe (ca. 10-15 mm breit) um die Hohlkehle auszuformen. Einen möglichst großen Bandschleifer mit Edelkorundband für die Geometrie Viel Zeit, und Zielwasser. Beim nächsten Schwerdt, wenn ich mal etwas Erfahrung gesammelt habe, mache ich mal eine Foto Story. Noch zwei Detailfotos von der Geometrie: "Schlagkante": 1,2-1,5 mm ...2 be continued ...----->
 
Sieht ja richtig gut aus! Wie siehts mit den Materialkosten aus?
 
Die sind sehr gering. Der Stahl (Klinge+Gehilz+Knauf) so zwischen 5-20 Oiro (kommt darauf an ob vom Schrottplatz, oder als Halbzeug vom Händler), Flexscheiben zwischen 2-6 Euro / Stück , Schleifbänder 2-8 Teuro (je nach Maschinengrösse) / Stück. Die Schleifscheiben und -steine rechne ich mal nicht, denn die nimmt man ja auch für andere Sachen. Dann kommts halt noch darauf an wieviel du von dem Verbrauchsmaterial an Fehlversuchen verbrätst :D Ich sag mal, für's erste Schwert so zwischen 30-60 Euro. Mit steigender Praxis tendiert diese Zahl nach unten. Das Härten kommt auf 60 Euros, ohne Porto.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sieht gut aus, als Heft kannst du doch ein Feilenheft nehmen und das halt dick einwickeln mit Leder, bzw hinten abflachen und einen Knauf reinschrauben.. So ein geschliffenes Stück Stahl is dann aba nur als Zierschwert geeignet das weißt du hoffentlich eh :D
 
Original von Nobody2k Sieht gut aus, als Heft kannst du doch ein Feilenheft nehmen und das halt dick einwickeln mit Leder, bzw hinten abflachen und einen Knauf reinschrauben.. So ein geschliffenes Stück Stahl is dann aba nur als Zierschwert geeignet das weißt du hoffentlich eh :D
Nej, nej. Die Angel wird durch den Griff gebrannt, und der Knauf vernietet. Ich weiss nur noch nicht ob ich den Knauf aus Stahl von jemand drehen lassen soll, oder ob ich ihn selbst aus Bronze giesse. Zu Trainingsszwecken sollte dieses Schwert dann, wenn es fertig ist, taugen. Ich werde nochmal eins mit den gesammelten Erfahrungen bauen (dieses ist ja nur der Prototyp), und dann noch ein langes Schwert. Für das Härten, und viele, viele Tips habe ich ja prominente Hilfe. Z.Zt. stagniert das Projekt, weil ich auf einen gescheiten Schleifstein vom Steinmetz warte, um das Schwerdt zu fegen.
 
Original von hellobello.....Zu Trainingsszwecken sollte dieses Schwert dann, wenn es fertig ist, taugen...... Z.Zt. stagniert das Projekt, weil ich auf einen gescheiten Schleifstein vom Steinmetz warte, um das Schwert zu fegen.
Vieles hängt davon, wie hoch die Klinge belastet wird - vom "Vollkontakt" mit heftigen Schlägen auf einen armierten Schildrand bis zu Single-Übungen zum Einstudieren von Bewegungsabläufen. Im japanischen IAIDO tut es im letztgenannten Fall sogar eine Alu-/Zink-legierte Klinge; man sollte es nicht glauben, aber das hält! Ein gescheiter Schleifstein vom Steinmetz? Das könnte schwierig werden, denn das einzige Material, das Dir aus seinem Programm für diese Aufgabe hilfreich sein könnte, wäre frisch gebrochener, weicher Sandstein. Weichen Schiefer, den man für eine nicht zu harte Klinge bestenfalls zur feinen Nachbearbeitung nehmen könnte, wirst Du vom Steinmetz vermutlich nicht bekommen. Berichte mal; ich bin gespannt. Mit freundlichem Gruße Jean Collin
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi hellobello, auch von mir Respekt, sehr schöne Arbeit. Ich würde mir das "durch den Griff brennen" eventuelle noch mal überlegen, da du eventuelle wichtige Härtegrade wieder weich machen kannst. Denke, nur als Tip, Griffschalen wären besser, immerhin ist der Preis der Härterei ja nicht ohne. Gruß Gerwynn :)
 
Hallo Hellobello, ich bin ja demaßen geflasht! Das sieht wirklich super aus. Aber von Dir ist ma ja auch wirklich top-arbeit gewohnt (*schmeichelschleimschmeichel*). OT.: Sag mal, hast Du in Deiner Darstellung jetzt einen sozialen Aufstieg zum Ritter gemacht? Soweit ich mich erinnern kann, wolltest Du doch da anfangs gar nicht hin? Bin auf jeden Fall gespannt, wie´s weiter geht. Bitte mehr Bilder ! Gruss Juan
 
Original von Juan Sag mal, hast Du in Deiner Darstellung jetzt einen sozialen Aufstieg zum Ritter gemacht? Soweit ich mich erinnern kann, wolltest Du doch da anfangs gar nicht hin?
Hi Jens, *g* Ursprünglich wollte ich nur ein schwertähnliches Objekt bauen, da es einfach zu einer Adelsdarstellung (die ich ja irgendwann mal machen wollte) dazu gehört. Dann kam aber eins zum anderen. Ich dachte: "Wenn schon Schwert, dann sollte man ja auch damit wenigstens einigermaßen umgehen können". Also brauche ich ein Trainingsschwert. Und da das Erste sowieso nie zufriedenstellend wird, mache ich halt noch ein paar, bis das passt. Dann habe ich auf der Burgbelebung der Reisecen gesehen was für einen Spass die Jungs bei der "Schlacht" hatten, und verspürte plötzlich den Drang auch mal so was machen zu wollen. Wie gesagt, das hat sich so entwickelt. und jetzt scheint es, als wäre ein sozialer Aufstieg meinerseits in absehbarer Zeit möglich. Mal sehen...
 
Original von hellobello......Dann habe ich auf der Burgbelebung der Reisecen (?) gesehen, was für einen Spaß die Jungs bei der "Schlacht" hatten, und verspürte plötzlich den Drang, auch mal so was zu machen.......
Das wird dann spätestens der Moment sein, wo Du nicht mehr mit sanften, sondern mit martialischen Grüßen unterschreibst, denke ich..... Mit freundlichem Gruße Jean Collin
 
Original von Juan OT.: Sag mal, hast Du in Deiner Darstellung jetzt einen sozialen Aufstieg zum Ritter gemacht? Soweit ich mich erinnern kann, wolltest Du doch da anfangs gar nicht hin? Juan
Hallo Juan Im 13ten ist das Schwert auch schon keine reine Adelsbewaffnung mehr. Wenn ich mich richtig entsinne erlaubt der Bayrische Landfrieden von 1244 den Bauern das Schwert zum sonntäglichen Kirchgang. Habe das Buch mit der genauen formulierung grade leider ausgeliehen... Und Neidhard von Reuental macht sich in seiner Dichtung über die Bauernsöhne lustig die mit dem Schwert zu einem Fest erscheinen. Edit: Habs gerade noch gefunden, dem Internet sei Dank:
Bayerischer Landfriede, von 1255 Art. 71: De rusticis. ... Thoraces vel ysenhut vel colliria vel juppas de pukramo vel cultrum latinum aut aliquid catenatum vel hostile - nisi gladium suum hospites et non alii - ante suam deferant ecclesiam, privatis diebus non aliud quam stimulum vel reutil deferant. .... "Sie dürfen Panzer, Eisenhut, Koller, Joppen von feinem Gewebe, ein lateinisches Messer, irgendeinen Kettenpanzer und kriegerischen Schmuck - ein Schwert nur die Hauswirte und keine anderen - zum Kirchgang tragen. An Werktagen dürfen sie nur ein kurzes Messer und einen Reutil (eiserner Stab) tragen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey Martin; Danke für die Info´s. (Lustig mal wieder Latein zu lesen und dabei festzustellen, dass man noch nicht alles vergessen hat ;-) ). Weil´s ja nun doch etwas OT wird, soweit Interesse besteht diesen Punkt noch zu vertiefen, wer, was wann tragen durfte oder nicht, könnte man das ja an geeignete Stelle verschieben. Da ich mich bisher für den den Zeitraum um 1250 interessiere, bisher aber eine bewaffnete Darstellung für mich immer als ausgeschlossen ansah, komme ich doch glatt wieder mal ins grübeln. Wie sah das in anderen Landstrichen aus - ich gehe mal davon aus, dass es da durchaus Unterschiede gegeben haben kann, auch wenn sich die Regelungen generell auf die selben Rechtstraditionen gestützt haben dürften und wohl auch auf den selben oder doch ähnlichen praktischen Überlegungen basierten (ein bewaffneter Bauer ist wahrscheinlich kein so leichter Untertan, wie ein unbewaffneter?). Also, (sofern dies nicht schon irgendwo ad nauseam diskutiert worden ist) sollten wir darüber vielleicht einmal nachdenken? Gruss Juan
 
Original von Juan ein bewaffneter Bauer ist wahrscheinlich kein so leichter Untertan, wie ein unbewaffneter?
Nur mit dem Schwert rumlaufen, und ein wenig herumhacken kann jeder. Aber ordentlich damit umzugehen, das bedarf eines intensiven Trainings. Die einfacheren Leute hatten warscheinlich weniger Zeit dafür als Berufssoldaten. Nebenbei: Wenn man mit einem Scharfen Schwert nicht umgehen kann läuft man auch sehr gefahr eher sich selbst zu verletzen als andere ;) @Martin: Du überaschst mich immer wieder. Wie kann man sich denn die ganzen Hintergrunddaten merken? Wenn ich ein Fachbuch lese kann ich nur das wichtigste behalten, nebensächlichkeiten sind schnell wieder vergessen. Drum habe ich unmengen Kopien und Zettel rumliegen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Original von hellobello @Martin: Du überaschst mich immer wieder. Wie kann man sich denn die ganzen Hintergrunddaten merken? Wenn ich ein Fachbuch lese kann ich nur das wichtigste behalten, nebensächlichkeiten sind schnell wieder vergessen.
Hallo hello Danke für die Blumen, aber mir gehts da genau so!
Drum habe ich unmengen Kopien und Zettel rumliegen...
Ja! So mach ichs auch. Man muß nicht alles wissen, man muß nur wissen wo es steht. :D Apropos unbewaffneter Bauer; das Zitat geht noch weiter:
Alles aber, was die gemeinsame Not des Landes erfordert, um die Gerichtsfolge zu leisten oder die Heimat gegen einen feindlichen Einfall zu verteidigen, können sie, wenn sie wollen in ihren Häusern aufbewahren.
Das gilt natürlich jetzt nicht für jeden "Bauern", da gabs auch unterschiede, von arm bis ganz reich. Allerdings wirds jetzt schon arg OT und die Trennung des Thread wäre vieleicht nicht schlecht.
 
Hallo zusammen Was bringt einem eigentlich ein scharfes Schwert? Bei den Reenactment-Battles werden doch stumpfe Federstahlschwerter benutzt, oder? mfg Ivan
 

Neueste Beiträge

Oben