dokumentierter Fehlversuch - Mohnblume

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Kadlin

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Hallo miteinander, nachdem ich hier ein wenig mitgelesen habe, kam mir die Idee, meine Fehlversuche auch mal zu dokumentieren ... schließlich muß man sie ja nicht unnütz wiederholen, oder? Also, meine Idee war, dass Mohnblumen wunderschön rote Blätter haben. Da ich meinen Sohn beschäftigen musste, fing ich an, Mohn- Blüten-Blätter zu sammeln ... 5 Tage lang! Denn die Blätter wiegen nix und ich dachte mir, wenn überhaupt eine Farbe rauskommen soll, brauche ich für 100g Wolle mindestens 100g Blütenblätter. Also fleissig gesammelt und in Wasser eingeweicht. Positiv war schon mal, dass die ersten Blätter im Wasser bleich wurden (d.h, Farbe abgaben) weniger gut war, das das ganze nach 2 Tagen anfing, Aroma zu entwickeln (und daher auf den Balkon umzog :whistling: ) Naja, als genug Blätter im Topf schwammen, das Ganze zum köcheln ge- bracht und die Brühe sah ... dunkellila aus! Rein mit der Wolle (schöne Merinowolle!) und eine Stunde weiter köcheln gelassen. Dann die Enttäuschung! Es war ein ganz helles grau. Also das Ganze wieder in den Topf und über Nacht gefrustet auf dem Balkon stehen lassen. Am nächsten Tag war es dann schon ein Mittel- grau. Mittlerweile ist der Strang gewaschen, keine aufsehenerregende Farbe, aber als "Beifarbe" zum Brettchenweben bestimmt gut brauchbar. Was ich mir so gedacht habe; Mohnblüten haben unten, wo das Blatt mit dem Stiel verbunden ist eine schwarze Stelle. Diese dunkle Stelle müsste man abschneiden, dann wahre Massen von (nur den roten Teil!) Blüten sammeln und man könnte wohl eine blasse rötliche Färbung erreichen (schließlich war das Wasser nicht schwarz sondern violett!). Aber das würde tagelange Arbeit voraussetzen. Ein Bild von der Wolle kann ich hier gern einstellen, falls Interesse be- steht?!? Kadlin
 
Die Farben der Pflanzenteile ergeben meistens nicht die Farbe des Stoffes. Welche Farbe dabei erziehlt wird, hängt davo ab, welcher Farbstoff enthalten ist, nicht welchen wir optisch wahrnehmen. Das ist halt nicht automatisch das Gleiche. Bin zwar eine Chemie-Niete, aber soviel weiß ich auch. Gras färbt nicht grün. :D
 
... wenn es weiterentwickelt wird, dann färbt es auch grün, selbst bei einem guten Stoffhändler schon gesehen, der in einem 120 Liter Bottich den Rasenschnitt seiner Nachbarin zum Färben "ausprobierte". ;) Miles Jorge ist sein Name, wenn ich mich nicht irre ... Und das Mohnblumenrot nicht automatisch rot ergibt, war mir schon klar. Ich geh´ aber mit offenen Augen durch die Welt und manchmal kommen mir dabei einfach neue Ideen ... Und die ersten Mohnblumen waren so schön ... da musste was mit ge- macht werden. Mein nächster "Rot-Versuch" sind gesammelte Waldmeister-Wurzeln ... da diese Dinger aber so klein sind und ich keine kompletten Bestände vernichten will, sammle ich seit 2 Jahren ... und nun habe ich langsam genug Material für, sagen wir 50 g Wolle. Labkrautwurzeln gehen wohl auch, aber die Wurzeln dieses Krauts zu sammeln ist noch fusseliger als die des Waldmeisters ... habe ich mal im Garten (verwildert) probiert und aus 2 qm einen Handteller voll Wurzeln "geerntet". Kadlin
 
Jupp...Gras färbt schon grün...ist aber leider nicht lichtecht ;)
 
Als Mutter sage ich da nur: Zum Gück ist Gras nicht lichtecht! Ich würde die Spielhosen nie wieder sauber bekommen :)
 
Ich hab zwar selber gerade erst einen ersten Versuch mit Färben gestartet, aber ich würde das Mohn-Ergebnis echt gern sehen, Kadlin. Mich fasziniert an dem thema eigentlich gerade, daß Leute soviel mit unterschiedlichsten Pflanzen herumexperimentieren.
 
Hallo Sandra, Mohnrot = rote Wolle war wohl eher ein Trugschluß. Aber als Beifarbe zum Brettchenweben doch bestimmt toll. Übrigens kannst du mit Rotkohl wunderbar silbergrau färben... LG Steffi
 
Original von Kadlin Hallo miteinander, nachdem ich hier ein wenig mitgelesen habe, kam mir die Idee, meine Fehlversuche auch mal zu dokumentieren ... schließlich muß man sie ja nicht unnütz wiederholen, oder?
Nun ja, es gibt Leute, die recherieren und informieren sich erst, bevor sie Zeit und Material verschwenden. Versuche kann man ja machen, wenn man weiß, dass in der Pflanze ein Stoff enthalten ist, der färbt. Aber einfach so ins Blaue rein... also dafür ist meine Freizeit echt zu knapp. 8| Und dass Gras Stoff wirklich grasgrün färbt, glaube ich nicht. Bisher war alles, was was ich da gesehen habe, so schmutzigbraungrün, und vor allem nicht haltbar.
 
Original von Beate Und dass Gras Stoff wirklich grasgrün färbt, glaube ich nicht. Bisher war alles, was was ich da gesehen habe, so schmutzigbraungrün, und vor allem nicht haltbar.
Hallo, rein theoretisch, kann ich mir das vorstellen, da Kadlin ja geschrieben hat: weiterentwickeln. Von daher, mit Eisensulfat könnte das hinhauen. Wie es dann allerdings mit der Haltbarkeit aussieht vermag ich nicht zu sagen. LG Fylgja
 
Du meinst, die teuren Grün-Färbungen ( aus Gelbfärber + Indigo) im Mittelalter hätten nicht sein müssen? Es ist bloss keiner auf die Idee gekommen, ganz einfach mit Gras zu färben?
 
Die gelb+blau Mischungen ergeben halt ein ganz anderes Grün. Ein dunkles kräftiges Grün. Die "Grüns" aus Pflanzen mit Weiterentwiklung sind halt eher hell oder oliv....kommt halt drauf an was man will und - was man sich leisten kann *g*
 
Original von Beate Du meinst, die teuren Grün-Färbungen ( aus Gelbfärber + Indigo) im Mittelalter hätten nicht sein müssen? Es ist bloss keiner auf die Idee gekommen, ganz einfach mit Gras zu färben?
Nein, das meine ich nicht. Sandra hat unter der Überschrift *Gras ist Grün* geschrieben, daß Miles Jorge den Rasenschnitt der Nachbarin ausprobierte und weiterentwickelte. Darauf bezog sich meine Antwort. Freilich ergibt das ein anderes Grün, als die Indigo-Überfärbungen auf gelb. Darin liegt aber auch der Reiz des Austestens und Probierens. Man kann ja durchaus auch ohne *Mittelaltergedanken* Pflanzen sammeln und gucken wie die färben. So wie Sandra schrieb: *mit offenen Augen durch die Welt und dann kommen neue Ideen* Es kommt auf den Blickwinkel an, ob das Ganze dann Verschwendung von Zeit und Materialien ist, oder einfach eine Form der Freizeitgestaltung. LG Fylgja
 
Original von Fylgja Man kann ja durchaus auch ohne *Mittelaltergedanken* Pflanzen sammeln und gucken wie die färben.
Na ja , gut... ich habe halt für eien weiteres Hobby keine Zeit, dazu ist dieses zu anspruchsvoll. Daher arbeite ich da halt sehr zielgerecht d.h. es wird nicht auf Verdacht rumgepusselt sondern recheriert und erst dann ausprobiert, ob es so funktioniert oder anders. Sonst würde ich garnicht "zu Potte kommen!. :D
 
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Hallo Beate, ich liebe meine weiteren Hobbys, bin ich doch indirekt so zu den Wikis gekommen... LG Fylgja, sonst ja die Spinnräder einmotten müßte ;)
 
Einige meiner Hobbies sind im großen Hobby Living History integriert: Lesen, Kochen, Boatnik und Nähen. 8) :D Die anderen habe ich zwangsläufig aufgegeben... das ging recht schnell. Schon die Entscheidung noch als inaktiver Neueinsteiger, ob ich an einem WE zu einer VA oder zu einem Heavy Meatl Festival fahre, stellte Weichen für die Zukunft.
 
Hallo, nur ein kurzer Einwurf! Ich finde Probieren toll. :thumbsup: Wie hätten Neuerungen entstehen und entdeckt werden können wenn sie niemand ausprobiert hätte? Ich finde es klasse, das neue Sachen und/oder Techniken ausprobiert werden. Ich denke, dass früher auch so mancher Fehlversuch bei der Entwicklung neuer Farben und Techniken dabei war. Nobody is Perfect..... auch damals nicht ;) Gruß Thomas
 
Original von English Longbowman Ich denke, dass früher auch so mancher Fehlversuch bei der Entwicklung neuer Farben und Techniken dabei war.
Bei Entwicklung neuer Methoden ja aber nicht bei Nachmachen von bekannten Methoden, dessen Ergebnisse bekannt sind aber mangels eigene Nachforschung für den Forschenden unbekannt. Das bezeichnet man als: a) Sehr viel Freizeit haben. :D b) Wiederholung von bekannten Fakten mit (persönlich) unbekannten Ausgang. :D Daher war und ist das keine neue Technik. :whistling: Aber wenn's Spass bringt. :) Hilsen Jøran
 
Nee, das bezeichnet man als Ausleben seines Hobbies. ;) Gerade beim Färben mit Pflanzen gibt es einiges zu entdecken. Und warum soll man es nur nachforschen und recherchieren, wenn das Ausprobieren auch Spaß macht? Ich habe dutzendweise Färberezepte und etliches an Färbebüchern hier liegen. Vieles färbe ich nach Rezeptur, aber beileibe nicht alles. Das fängt bei der Menge der Färbedrogen an und hört bei der Färbetemp. (noch nicht) auf. LG Fylgja, auch Kochrezepte gerne abändert und Neues ausprobiert. ;)
 

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