Kopien von Handschriften um 1180

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Meister Daniel

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Hallo miteinander Ich stelle hier einmal ein Thema rein welches ich sonst nicht gefunden habe (sorry, ich bin jaauch neu). Und zwar das Kopieren historischer Urkunden und Handschriften. In unserer Gruppe benötigen die Hospitaliter natürlich auch eines ihrer Hauptarbeitsmittel, die Besitzurkunden. Deshalb habe ich mich etwas darauf spezialisiert exemplarische Urkunden zu kopieren. Hier das letzte Beispiel, die Gründungsurkunde der Hospitaliterkommende in Hohenrain, wessen Gründer unsere Hospitaliter darstellen. Ich musste als Erstes die Originalurkunde im Staatsarchiv Luzern dokumentieren und vermessen, dann die Transkripte dazu suchen, und schlussendlich die Kopie anfertigen. Unten eine kleine Zusammenfassung:
Original_Hohenrain_IMG_6187.jpg
das Original
Kopie_Hohenrain_DSCF3002.jpg
Die Kopie Geschrieben mit Gänsekiel und Eisengallustinte auf Ziegenpergament.
 
Sieht richtig gut aus, Kompliment. Bei den Rändern würde ich mich breitenmäßig an den Originalen orientieren und immer wieder bei Schreiben mit Eisen-Gallus mit einem gesonderten Hölzchen (nicht mit der Feder) nach jeder längeren Schreibpause den Bodensatz (der nie konzentriert aufs Pergament kommen darf) neu aufrühren, dann wird die Schrift gleichmäßiger gefärbt und du riskierst keinen Säurefraß (in so ein bis zwei Jahrhunderten :D ), aber ansonsten: PERFEKT!!!!!!!!!!!!!!!! :thumbsup:
 
Sehr schön! Und nun zum Thema Siegel..... ;) Wie sieht es damit aus?
 
Hallo Schreiber! Danke fürs Feedback. Du hast genau erkannt womit ich bei dieser Urkunde Probleme hatte. ;-) Die anderen wurden nicht so ungleichmässg... Ich schrieb sie als ich immer nur kurz Zeit hatte und die Tinte sackte mir oft ab, weshalb das Schriftbild sehr uneben wurde. Sehr guter Tipp mit dem Holzstäbchen! Ich versuchte es immer mit der Feder, was nicht wirklich gut funktionierte. Ich liniere üblicherweise mit einem Blei-Stift. Zum Siegel bin ich noch nicht gekommen, zuerst muss ich mal richtig schreiben lernen. ;-)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Da noch eine andere: Konrad von Raabs (Ragossensis) Burggrafen Nürnberg (nurenbergensis), mit Zustimmung seiner Frau und seinen Töchtern gibt Krankenhaus St. Johannes von Jerusalem 30 Flächen des Waldes durch den Fluss Feistritz (Vistriz) der Landfläche von Ota, Alberta und Gottfried.
IMG_5708_web_.jpg
Original: http://monasterium.net/mom/CZ-NA/RM/1247/charter
 
Ich bin wirklich beeindruckt. Bei der einen hast du ja ein Siegel dran, was kann Du dazu sagen?
 
Deine Reproduktionen gefallen mir ausgesprochen gut. Es erfordert viel Konzentration (neben viel Recherche und Kenntnisse über die Schriftform, Tinte, Schreibmaterial usw.), um so ein Dokument umzusetzen. Was rede ich da - einfach nur :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup: .
 
Danke! Ich bleibe dran :) Wilhelm, zum Siegel kann ich nur sagen dass es nichts historisch korrektes ist ;-) Ganz einfach Bienenwachs mit einem Brakteaten-Abdruck welchen ich als Siegelstempel missbrauchte. Es sieht okay aus, ist aber nicht korrekt. Zur korrekten Herstellung von Siegeln bin ich noch nicht gekommen, ich glaube es ist eine Kombination aus Schellack und Bienenwachs, muss aber hier noch recherchieren.
 
Hallo MeiStern Daniel, sehr her sehr schöne Arbeiten ganz dickes Lob von mir und sehr gelungene Bilder. Wenn euer Buch in den Handel kommen würde, dann würde ich mir sofort eins bestellen. Weiter so :thumbsup:
 
Hallo Mareike Vielen Dank! Ich sehe mich noch immer als Anfänger, aber die karolingische Minuskel kann ich langsam recht flüssig. Mal sehen ob wir die Handbücher überhaupt je in den Handel geben... es wäre ein ziemlicher Aufwand all die Quellen zwecks Copyright für ein kommerzielles Produkt abzuklären (für ein nicht kommerzielles ist alles okay). Und ohne Quellen ist es nur halb so lustig. ;-) Zudem überarbeiten wir sie ja immer wieder wenn wir wieder etwas neues herausfinden.
 
Ich nehme mal an du willst die Siegel selber schneiden? Ansonsten beim Archiv einen Abguss vom Siegel bestellen oder neben der Diplomatik noch in die Siegelkunde einsteigen. Also ich habe mich riesig gefreut hier deinen Fred entdeckt zu haben.
 
Deine Reproduktionen gefallen mir ausgesprochen gut. ... Was rede ich da - einfach nur :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup: .
Dem schliesse ich mich an,denn auch wenn mein Name etwas a Anderes aussagt bin ich nur bedingt ein Schreiber. Ich habe zwar mal Minuskeln schreiben können - bis ich einen leichten Schlaganfall hatte - aber nicht ohne Grund möchte ich die Darstellung eines Kaufmannes aufbauen. Leider ist die federführende Hand bei mir noch nicht wieder sooo ruhig,dass es wieder mit den Minuskeln klappt.
 
Lieber Pit, danke fur das Kompliment! Spannend dass du ebenfalls einen Kaufmann darstellst! ich hoffe dass die Schreibhand dir bald wieder bessere Dienste leistet. Wobei wenn ich die Handelsbücher um 1180 so anschaue sieht die Schrift aus wie wenn der Schreiber gleichzeitig auf dem galoppierenden Pferd sass und gleichzeitig Bienen in der Bruche hatte. Sieht fast schon aus wie eine Bastarda. Ich habe mich daher noch auf die Buchminuskel und die diplomatische Minuskel konzentriert. ;-)
 
Also für diese hier brauchte ich ca eine Stunde insgesamt (Optimierung des Originalbildes, Ausdruck, Pergament schneiden und vorbereiten, Schreiben). Für die grösseren brauche ich länger. Am Schnellsten geht es wenn ich ein Transkript habe (dann muss ich nicht die ganze Zeit die Abbreviaturen entschlüsseln). "Kaiser Friedrich I. überträgt dem Kloster St. Gallen als Dienstmann seinen Dienstmann Heinrich von Reutlingen(dorf)." (Quelle: Chartularium Sangallense III, Nr. 925, S. 44 (UB Zürich I,321. - Thurg. UB II,252.).) - vor 6. Juli 1167
Urkunde_Friedrich_1167_IMG_1509.jpg
Lustiges Detail: Neben all den Adeligen als Zeugen ist auch ein "Cunradus Camerarius" aufgeführt also der Kämmerer. War wohl einfach auch im Raum und wurde kurzerhand zum Zeugen erhoben ;-)
 
Hier noch ein Filmchen wo man den Aufbau für eine 1:1 Kopie sieht. Ich arbeite je nach Vorlage mit einem Leuchtpult, damit ich die Laufweite der Schrift und die Abstände genauer treffe. Unabhängig dessen muss man die Schrift natürlich relativ flüssig beherrschen. Es ist also kein "abpausen" in dem Sinne, sondern ich orientiere mich von der Form her an einem Ausdruck des Originals, und an einem Transkript für den Inhalt. https://www.facebook.com/video.php?v=677918185624882&set=vb.576735515743150&type=2&theater
 

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