Rennofen - Altmetall einschmelzen?

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EdgarDerSchmied

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Hallo, ich würde gerne mal einen Rennofen brennen, habe aber nicht genug Erz. könnte ich, damit es sich lohnt, alte rostige Nägel/ schrauben/ Blechstücke oder die Feilspäne vom Fussboden einfach mit in den Rennofen werfen, oder funktioniert das nicht? Und, kann ich verschiedene Erzsorten mischen? ?( vielen dank schonmal im voraus!
 
Na ja, nachdem wir nun wissen wir der gemeine Forenbenutzer tickt, wird man mit Kommentaren vorsichtig. Ich habe deinen Vorschlag zwar noch nicht ausprobiert aber rein logisch metallurgisch sollte es funktionieren. Eisen im Erz oder im Nagel bleibt Ferrum. Flüssiges Eisen wirst du mit einem Rennofen ja auch nicht bekommen und ob die Luppe dann nur aus dem Erz ausgeschmolzen ist oder noch Nägel dabei sind sollte egal sein. Aber Versuch macht kluch. Das Ergebnis würde mich dann interessieren. Grüßle Doralf
 
vielen dank, dass man das eisen im Rennofen nicht schmilzt ist mir klar, aber ich werds dann mal ausprobieren. Kann allerdings noch ne weile dauern, weil ich erstmal vorbereiten muss. Wenn ichs mache , dann schreibe ichs hier rein. grüße Edgar
 
Evtl. ist auch der Kreis der "Erleuchteten" nur sehr klein, der Deine Frage beantworten könnte. Ich kann Dir jedenfalls nicht weiterhelfen, sorry.
 
also, den Zunder vom Boden, geht , wenns nicht zuviel ist, Nägel und sowas alle male
 
Du könntest auch mal versuchen Xerxes hier aus dem Forum anzuschreiben, weiß allerdings nicht wie oft er hier online ist. Aber er wäre aus diesem Forum hier auf jedenfalls einer der besten Ansprechpartner für das Problem.
 
ja... jetzt muss ich nur noch den Rennofen Bauen. Kann ich den aus gewöhnlichen Ziegelsteinen Trockenmauern oder brauchts da Mörtel? Und kann ich auch nen kleinen Rennofen (kniehoch, 20 cm durchmesser bauen)? sorry für off topic
 
Nö .... Wie man einen Rennofen baut , einfach googlen. Und dann einfach dran halten, Du mußt den jetzt nicht neu erfinden, so ein Rennofen ist Stand der Technik seit ~3000 Jahren und mehr
 
Hallo, ich glaube es gibt ein Missverständniss was Eisen und Stahl ist. Nägel, Schrauben, Armierungseisen etc. ist alles moderner Stahl. Natürlich kann man denn schmelzen, es wird jedoch nicht wieder Eisen daraus. Richtiges Alteisen kann man zum Teil noch beim Schrotthändler finden. Eine gute Quelle sind auch alte Heizkörper. Aber sogar das ist schon Gußeisen industriell raffiniert. Eisen schmelzen hat nicht viel mit Eisenherstellung zu tun, kann aber trotzdem Spaß machen. Einen Ofen zu bauen ist schon sehr Aufwendig, und mit Feuerziegel gemauert auch schon sehr teuer. Theroretisch kann man den auch aus Lehm bauen, jedoch sind solche Öfen nicht ganz ungefährlich. Hauptsächlich wegen mangelnder Stabiltät und das nicht homogene Ausgangsmaterial. Da kann die ganze Chausse schon mal explodieren. Eine billige, sichere und einfachere Alternative ist Porenbeton, den kennt sicher jeder, reimt sich auf Ühtong. Diese Steine mit feuerfesten Mörtel verklebt, halten die Hitze ohne weiteres aus. Die zerreißen nicht, insulieren den Ofen sogar, so das man wesentlich weniger Heizmaterial braucht. Sind auch schon schön eckig, und kann man danach wieder verwerten. Ich baue daraus meine Gas und Holzkohle betriebenen Schmiedeessen. Bitte aber 20cm dicke Steine verwenden, die billigeren 10cm Steine brechen zu leicht. Wer es noch sicherer haben will, kann die Steine noch zusätzlich durch senkrecht eingebohrt Armierungseisen verstärken. Einfach 10mm Rebar in die Bohrmaschine spannen und von oben durch die Porenbetonsteine durchbohren. Und bitte auf keinen Fall auf moderne Schutzausrüstung, wie feuerfeste Stulpenhandschuhe, Helm mit Gesichtsschild, Schweißerjacke und/oder ...schürze und Feuerlöscher verzichten. Geschmolzenes Eisen lässt sich nicht von einer Lage Jeans und etwas Haut aufhalten. Eisenverhütten ist dreckig, gefährlich, teuer und undankbar. Deshalb will es ja keiner mehr machen. Aber probier es doch einfach einmal aus. Ich wünsch' dir viel Spaß dabei.
 
Sag ich ja Wilfried. Man kann nicht einfach Stahl in einen Rennofen tun und hoffen das dann Roheisen 'raus kommt. Funktioniert einfach nicht. Eisenerz kann man schon noch bekommen, aber der Aufwand ist enorm, außer man sucht es sich selbst zusammen. Im Erzgebirge liegt das Zeug noch auf der Oberfläche 'rum. In der britischen Serie "Time-Team" haben die mal einen Rennofen nachgebaut und angefeuert. Wohlgemerkt das waren alles Spezialisten und Gstudierte. Der Erfolg war doch sehr mässig. Die Luppe, falls man eine kriegt, kann man natürlich mit der Hand ausschmieden. Zwei, drei kräftige Männer mit Vorschlaghämmern, daher kommt auch der Name, schaffen das schon in ein, zwei Tagen. Immer darauf achten genügend Bier zur Hand zu haben, da das ganze ja Alkoholbetrieben ist. Wie schon erwähnt, Eisen verhütten ist kein Kinderspiel. Egal ob Schmiedeeisen, Grauguß- oder Schmiedegußeisen. Die Temperaturen sind enorm, die einfachen Rennöfen selbst kann man praktisch nicht steuern. Auch ist der Kohlenstoffgehalt des Erzes entscheidend etc, etc. Ich kann es wirklich nicht in ein paar Sätzen beschreiben. Eine gute, kurze Beschreibung ist in der Buchreihe "Heerwesen der Neuzeit", Kapitel "Waffen der Landsknechte" von Georg Ortenburg zu finden. Und es ist wirklich so das die meisten Leute den Aufwand komplett unterschätzen. Es hat schon seinen Grund warum nicht jeder Dorfschmied sein Eisen und Stahl selbst hergestellt hat, sondern die Rohware zum Teil aus weiten Entfernungen bekommen hat. Wie gesagt, Edgar soll das ruhig ausprobieren. Bin jetzt schon auf das Resultat gespannt. Aus dem tiefsten Mittelfranken dein Onolzbacher
 
Aus einem Rennofen kommt kein Roheisen ... Guck mal hier im Forum, was Xerxes schon alles angestellt hat Und schmeiß diese tollen Bücher ala Waffen der Neuzeit oder der kleine Schmied Teil 1 mal auf die Esse, zum Anfeuern. Rennöfen im "Viking Center Ribe" Historischer Torsionsdamast aus Renneisen bzw. Rennstahl. Das mag jetzt arrogant rüberkommen, onolzbacher, aber Du solltest Dich wirklich mal mit der Darstellung von Eisen und Stahl sowie den Begrifflichkeiten vertraut machen
 
Xerxes macht was Rennöfen angeht auch bei Internationalen Treffen mit und ist da recht fit würde ich behaupten. Die und unsteuerbar war sein Rennofen auch nicht. Funktioniert über Erfahrungswerte und einen gleichmässig eingestellten Luftstrom mittels Steinen/Gewichten auf den beiden Blasebälgen. Der Blasebalgbediener muß dabei "nur" die Bälge immer wieder anheben und die Steine sorgen dafür das die Bälge sich gleichschnell entleeren und einen gewissen Luftstrom erzeugen. Je mehr Gewicht desto höher/schneller der Luftstrom. Fand dei Methode sehr piffig weil sie gut durchdacht und einfach ist.
 
ich habe mir gestern aus unserm garten zwei eimer voll Lehm gebuddelt, der lag ca. 1,2 m tief :schwitz musste heute feststellen dass es Regnet, da hatte ich keine lust durch den schlamm zu waten, ich buddel in den nächsten tagen aber noch mehr. Ich werd mir dann so einen " Faulenzerofen " mit ziegeln bauen, und zwei Blasebälge, weil meine Mutter den Staubsauger nicht hergeben will. Ich hab auch schon nen bischen geköhlert, werd mir aber noch mehr kohle kaufen.Das kann ich den armen Nachbarn nicht zutrauen :rolleyes:
 
Ich habe jetzt angefangen, den Ofen zu bauen. Ist das okay so? sorry, die bilder sind nich so gut, meine schwester hat die kamera verstellt :keule1 das ist nur der teil der im boden ist
 

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nun ist es eine Weile her, ich will nur mal sagen, dass ich inzwischen genug Eisenoxid gesammelt habe. In einem Schaubergwerk durfte ich eine Tüte Roteisenstein mitnehemen, ich habe verdächtige rostfarbene Brocken in einer Baumwurzel gefunden, Außerdem habe ich allen Rost den ich finden konnte abgeklopft und fleißig den Werkstattboden gefegt und mit Magnenen das Eisen und den Zunder rausgesammelt. Zu guter letzt durfte ich im Praktikum am letzten Tag den Fußboden Fegen, eine Win- Win- Situation. Jan muss nicht mehr durch den Zunder waten und ich habe noch einen Eimer ( bestimmt 10- 15 Kilo) Zunder. Das reicht für einen Ofen, denke ich. Inzwischen haben wir unser Treppenhaus von innen isolieren lassen (Denkmalsschutz verbietet von außen :S ) und dadurch habe ich eine Menge fertig gemischten und gestrohen Lehm. ( wurde mit Lehm verputzt) Ich werde wenn ich endlich mal die Zeit finde, den Ofen in Angriff nehmen, der letzte ist mir etwas zu beschissen und zu klein, und außerdem im Regen auseinandergefallen. Ich überlege mir noch etwas. Und wenn es nochmal so lange dauert: Ich bin 15 und werde hoffentlich noch alt genug um noch so manchen Rennofen zu bauen. Es eilt nicht. Außerdem fehlt mir noch eine Lüftung, ich schaue immer aufm Sperrmüll rum und suche nach Staubsaugern, aber bisher war noch nichts dabei. Ich geb laut wenns losgeht, möglicherweise aber erst tatsächlich nächstes Jahr. Übrigens hab ich noch was gefunden: Chandler Dickingson ist auf die selbe Idee gekommen wie ich. :allah Der ist echt super. Tschau! Ich muss noch ein Grabkreuz für meine Oma machen, bin etwas kurz angebunden :rolleyes:
 

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