mittelalterliches heerlager kleinkinder-sicher machen

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Also der Kindergarten in dem ich ganz früher war, der war auch nicht kindersicher - Und das war ein Kindergarten, unerhört, also wirklich! Wenn man da wie ein glückliches Kind total wahnsinnig durch die Gegend gerast ist, konnte einem schon einmal eine schwingende Schaukel mit Kind volles Pfund an den Kopf knallen. Da hab ich heute noch ne Narbe von. Und trotzdem habe ich mich mehr oder weniger ganz no... no... normal entwickelt. War ne schöne Zeit. Und ein cooler Kindergarten. ------------ Ich stehe dem ganzen Thema ähnlich gegenüber wie dem Sauberkeits- und Sterilitätswahn von heute. Es wird viel zu viel getan und drauf geachtet, alles steril und keimfrei zu halten. Wenn das noch ein paar Generationen so weitergeht und vermutlich schlimmer wird, dann sterben wir irgendwann wenn etwas schiefgeht alle an Krankheiten, die wir nicht abkönnen, ähnlich wie die armen Atzteken an den Keimen der Spanier. ... Nur wären es unsere heimischen Keime, da wir ja nichtmal die mehr gewohnt sind. Lasst die Kinder laufen, lasst Ihnen die Freiheit die Welt zu erleben. Ihr könnt noch so sehr aufpassen, noch so sehr absichern, es kann IMMER etwas passieren - da ist es besser auf den natürlichen Selbsterhaltungstrieb und das Lernen einen vernünftigen Umgangs mit gefährlichen Dingen ( Manchmal durch Aua ) zu bauen. Ich führe die Argumentation von Panzerreiter noch ein Stück weiter: Selbst wenn der ganze MARKT komplett Idiotensicher gemacht wird, auf dem Hin- oder Rückweg könnt ihr immer noch einen Autounfall bauen und die Kinder zu schaden kommen.
 
Ich habe keine Erfahrungen mit Kindern im Heerlager, aber dafür auf Pfadfinderlagern und Ställen (nein, nicht meine). Aber meine Schwester hat die beiden Nervies ohne Sicherheitsvorkehrungen groß bekommen, mit einer Mischung von Augen am Hinterkopf, Geduld und "tritt sich fest". Meine Schwester steht im Stall, nicht (damals vielleicht 1 Jahr) kriecht die steile Treppe zu Sattelkammer hoch. Immer, wenn sie höher als 3 Stufen kam, schnappte sich meine Schwester den Kriechling und setzte sie wieder auf den Boden. Proteste wurden überhört, das Gespräch kaum unterbrochen. Genauso haben die Kinder desöfteren den Abflug von der Rutsche geübt (an der falschen Seite, versteht sich). Kind wurde aufgesammelt, abgeklopft und wieder hochgejagt. Was soll ich sagen: Sie leben noch, auch wenn meine Schwester im Kindergarten blöd angequatscht wurde, weil die Kleinen beizeiten aussahen wie nach einem Boxkampf über 10 Runden. Die Welt ist nicht kindersicher, daher ist es wichtig, die Kinder "weltsicher" zu machen. Und die kleinen Kröten lernen am schnellsten durch Schmerz.
 
Die Welt ist nicht kindersicher, daher ist es wichtig, die Kinder "weltsicher" zu machen
Das ist ein super Ausspruch! Kann ich nur unterschreiben.
 
Kinder können sich an Grashalmen die Handflächen aufschneiden, sie können hinfallen und das Knie voll mit Kieselsteinen haben (is meinem Onkel mal passiert als Kind musste beim Arzt rausoperiert werden), sie können auf giftige pflanzen und tiere treffen, sie können sich Beulen und Platzwunden von Tischkanten holen und sie können auch bei eingeschlagenen Heringen über Abspannseile fallen und sich in die Zunge beißen dabei. Sie können gegen Pfosten laufen, weil sie nicht nach vorn schauen und sich die Unterlippe durchbeißen (hab ich heut noch ne fiese Narbe von unter der Lippe). Wenn man noch ein bisschen drüber nachdenkt, fallen einem sicher auch noch 300 andere Möglichkeiten ein, wie Kinder sich im Freien verletzen können, die Fantasie muss nur bunt genug sein. Wer seine Kinder ganz sicher davor bewahren will, oder keine Lust hat, auf sie aufzupassen, bleibt besser daheim (wo sie die Treppe runterfallen können, auf dem Parkettboden ausrutschen und sich das Genick brechen, sich an zerbrochenen Gläsern schneiden....). Aber mal davon abgesehn, ich hab mir mal (als Teenager) ganz übel den Fuß verletzt an einer scharfen Heringkante, weil der Hering, nicht wie von unseren Pfadileitern angeordnet eingeschlagen waren. Die Lösung sind Heringe, die sich ganz einschlagen lassen, was man dann auch tun sollte. Oder Holzheringe.
 
Wobei ich anmerken darf, dass ganz grobmotorige Bratzen sich auch an Holzherigen pfählen können. ;( Idiotensicher gibt es nicht. Die Idioten finden immer wieder Möglichkeiten, etwas (oder jemanden) kaputt zu bekommen, an die ein normaldenkender Mensch nie gekommen wäre. Womit ich nicht meine, dass die betreffenden Kinder Idioten sind, aber die Verletzungsmöglichkeiten einfach unendlich sind.
 
Gerade bei dem Häringen gibt es ja große Unterschiede: https://www.google.de/search?q=häri...UoAg&biw=1024&bih=615#tbm=isch&q=häringe+zelt Wer auf billig setzt (http://www.scholl-zelte.de/heringe/heringe.jpg), hat dann natürlich auch den "Kinderunsicherheitsfaktor" mitgekauft. Wir haben fast ausschließlich handgeschmiedete wie diese hier: http://s05.trixum.de/upload-trixum01/s/y/syP6qvjXxM2JpndS9lUG.jpg Wenn man die weit genug reinschlägt, stolpert da keiner mehr drüber. Und ganz nebenbei ist der "A"-Faktor etwas besser. :whistling: Außerdem hat ja auch jeder Häring die entsprechende Leine dran, ist also nicht per se unsichtbar. Es gibt auch Veranstalter, die darauf bestehen, dass die Leinen mit rot-weißem Absperrband kenntlich gemacht werden... Super Idee :kopfhau - und so ambientig.... Aber auf die Knirpse aufpassen - darum kommt man als Elternteil nun mal nicht drumherum. Meine sind erstmalig auf´s Lager gefahren, da waren sie 7 und 9. Und sie haben es auch überlebt. Wer sich einmal an einem Grashalm schneidet, wird Schneidegras in ZUkunft meiden. Und ich habe auch schon Erwachsene gesehen, die sich bei Lagerbegehungen einfach trottelig angestellt haben und über Leinen geflogen sind. Beschäftigt die Knirpse einfach, dann kommt auch keine Langeweile auf und sie machen Dummheiten. Freunde von uns haben immer 3 Zwerge im Alter von (jetzt) 4, 5 und 7 dabei. Ich kenne die aber auch schon seit 3 Jahren. Und da hat sich noch keiner verletzt, weil entweder Mama oder Papa die Aufsicht haben. Die Kleinen haben aber auch entsprechendes Spielzeug dabei (also z. Bsp. eine hölzerne Ritterburg) oder sie helfen beim Essenmachen (Kinder können unheimlich gut Klopse formen...).
 
(also z. Bsp. eine hölzerne Ritterburg) oder sie helfen beim Essenmachen (Kinder können unheimlich gut Klopse formen...).
Geht schon mal nicht. Die Kinder könnten sich einen Holzspreisel in den Finger ziehen, welcher dann eine sehr schlimme Entzündung entwickelt und man zum Schluß den Finger amputieren muss. Oder sich dann an einem dieser Klopse verschlucken. Also Mara wie kannst du nur. :D Mein Tip für A- Heerlager: Suche einen Beleg für Kinder in einem Heerlager. Ach und noch etwas, schau in der Nähe des Lagerplatzes, das keine Hunde in der Nähe sind. Wegen der Hinterlassenschaften. Oder Ritterlager mit deren Fulgärsprache. Für Zeltheringe könnte man Hölzer ausbohren und über die Enden der Zeltheringe stülpen. Hat sich bewährt und sieht aus wie wenn ein Holzpflock in den Boden getrieben worden wäre. Und Zelthäringe würde ich nie benutzen. Mit der Zeit fangen diese an übel zu riechen. Und wenn die Kleinen daran, knabbern könnten sie sich eine Vergiftung holen. Ausser Du lässt die Kinder mit der Leine an dem Zelthäring gassi schwimmen. Musst nur aufpassen, dass die Kinder nicht ertrinken.
 
Ok jetzt wird es hier etwas sehr albern, ich denke es ist angekommen wie die meisten das hier so halten bzw. wie die außen Ansicht zum Thema ist. Jetzt möchte ich dann wieder um Nettigkeiten bitten und dieses ins Mobbing gehende scheinbar lustige zu unterlassen. Vielen dank
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich selber bin ja bis jetzt in keiner Gruppe dabei und darum auch nicht im Lager anzutreffen. Allerdings sind meine Kinder sehr neugierig und wollen alles wissen. Nutzt doch einfach diese kindliche Neugier aus und erklärt ihnen was ihr macht und wie etwas gemacht wird. So sind sie beschäftigt und ihr habt die Kinder unter Kontrolle. Töchterchen hat bereits im Alter von 3 Jahren Karotten geschnitten und sich dabei natürlich mit dem Messer in den Finger geschnitten. Das gehört allerdings irgendwie dazu und sie hat gelernt, dass Mami nicht nur sagt "das Messer kann weh tun weil es scharf ist damit es schneidet", sondern dass es eben auch so ist. Wir haben den Finger sauber gemacht und verbunden - und Töchterchen hat weiter Karotten geschnitten. Sie wollte unbedingt beim Mittagessen machen helfen... Für meine Kinder wäre die grösste Gefahrenquelle wohl ein Gewässer oder Brunnen, kombiniert mit der Entdeckunglust und Neugierde alles auszuprobieren. Einfach weil sie überall wo Wasser ist unbedingt hin müssen - Pfützen, Brunnen, kleine Bäche, ein See... Wasser zieht Kinder irgendwie magisch an und sie "müssen" dann unbedingt damit spielen, rein steigen oder vielleicht gar tauchen. Das ist schlussendlich wesentlich gefährlicher als Stolperfallen wie gespannte Seile oder Zeltheringe. Ein Kind das hin fällt weint oder macht sich sonst irgendwie bemerkbar, ein Kind das ins tiefe (ab einer Wassertiefe von nur 5 cm kann man ertrinken wenn das Gesicht im Wasser liegt und man nicht aufstehen kann) Wasser fällt kann sich aber unter Umständen nicht bemerkbar machen weil es unter geht. Sobald ein Markt direkt am Wasser (See oder Fluss) ist bleiben die Kinder daheim. Bei einem Brunnen gehe ich wenn es heiss ist gern auch mal hin und spritze mit meinen Kindern herum - und habe sie so unter Kontrolle. Probiert es doch einfach mal aus und findet heraus was sie interessiert. Manchmal sind die Sachen die wir Erwachsene als gefährlich anschauen für die Kinder nicht gefährlich weil es sie schlicht nicht interessiert. Was meine Kinder immer toll finden ist wenn es einen Stapel mit Strohballen zum klettern hat: Die Fotos sind vom letzten Jahr wo Töchterchen 6 Jahre und Junior 3 Jahre alt ist. Körbe sind auch immer lässig zum spielen weil man sich nicht nur darin verstecken, sondern auch "Schiff" oder "Wagen" spielen kann. Einfach einen alten Korb nehmen damit es nicht schlimm ist wenn er beim spielen kaputt geht. ;)
 
Töchterchen hat bereits im Alter von 3 Jahren Karotten geschnitten und sich dabei natürlich mit dem Messer in den Finger geschnitten. Das gehört allerdings irgendwie dazu und sie hat gelernt, dass Mami nicht nur sagt "das Messer kann weh tun weil es scharf ist damit es schneidet", sondern dass es eben auch so ist. Wir haben den Finger sauber gemacht und verbunden - und Töchterchen hat weiter Karotten geschnitten. Sie wollte unbedingt beim Mittagessen machen helfen...
:thumbsup: Find' ich super. So lernen Kinder mit Gefahren umzugehen und können sie dann selbst eigenverantwortlich ungefährlicher machen. So werden sie achtsamer, konzentrierter und sorgfältiger, schulen ihre Motorik und Wirklichkeitswahrnehmung.
 
Ich schließe mich den Meinungen an. Kinder lernen nur, wenn man sie lässt. Unsere Große ist dabei, seit sie 3 Jahre alt ist und die Kleine kennt das Lagern seit sie 2 Monate alt ist. Die 2 sind Wirbelwinde und bisher gab es natürlich mal kleinere Verletzungen, aber das ist nichts, was sie sich nicht auch im Alltag holen. Alle Eltern versuchen ihre Kinder vor Gefahren zu schützen, aber man muss ihnen auch vertrauen können. Schließlich sollen sie mal selbstständig und nicht immer auf Hilfe angewiesen sein. Erklärt den Kindern die Gefahren, schlagt die Heringe weit genug ein und habt ein Auge auf sie. Notfalls macht ihr aus Stoff und Füllwatte oä. Teile zum überstülpen. Wenn ich so darüber nachdenke... ich kenne mehr Erwachsene die sich beim Lagern verletzen als Kinder.
 
Wie bereits gesagt wurde, Kinder in Watte einpacken wollen bringt nichts. Im Gegenteil, sie dürfen nicht selbständig werden. Wir sind mit den Kindern momentan in der Phase wo sie Fahrrad fahren lernen (Junior mit knapp 4 Jahren) und mit dem Fahrrad "verkehrstauglich" werden (Töchterchen mit fast 7 Jahren). Beides ist nicht ungefährlich und will geübt sein, aber wenn sie es mal können und die Gefahren kennen ist es toll. Das Gleiche gilt für über Abspannseile und Zeltheringe steigen, Abstand vom Feuer halten und ähnliches - wenn man es mal kann wird daraus vielleicht etwas wo sie mit helfen können. Im Topf der über dem Feuer hängt umrühren oder wenn sie gross genug sind beim Zeltheringe einschlagen helfen. Ich würde die Kinder einfach so gut als möglich mit einbeziehen und sie wenn sie möchten auch mit helfen lassen. So ist es für die Kinder einfacher als wenn sie ständig an irgendwelche Verbote denken müssen. Verbote einhalten kann für Kinder ganz schön anstrengend sein weil sie im Spiel solche Sachen oft als unwichtig anschauen und so vergessen. Klar braucht es Regeln, aber die sollten nicht nur für die Kinder, sondern auch die Erwachsenen gelten - seid ein gutes Vorbild und die Kinder werden es euch nach machen. Für Kinder gilt: Was die Erwachsenen machen ist richtig und das darf ich auch! Sie lernen durch nachahmen und werden euch "kopieren" und in Rollenspielen genau so nach machen wie sie euch sehen. Achtung, auch Figuren aus Filmen können "kopiert" werden - auch wenn die etwas völlig anders machen als es die Kinder lernen sollen!
 
Wenn ich so darüber nachdenke... ich kenne mehr Erwachsene die sich beim Lagern verletzen als Kinder.
Die geht mir ebenso. Eigentlich sollte man darüber eine Diskussion führen wie man Lager Erwachsenensicher gestaltet. :D Ob diese nun über Zeltabspannungen oder Lagermöbel gestolpert sind. Sich die Finger am Feuer verbrannt oder in den Finger geschnitten haben oder andere Unfälle wo man sich dachte, wie haben die dies nur angestellt. Und das sind Erwachsene gewesen (vermutlich haben bei denen die Eltern zu sehr aufgepasst.) Da kann man nur zu dem Ergebnis kommen. Das Lager ist kein Ponyhof.
 
Das Lager ist kein Ponyhof.
Und wäre es ein Ponyhof, so würde es so manchem sicherlich zu denken geben, dass Ponys treten und beissen können. Und runterfallen kann man von den Viechern auch noch.
 
Noch einen kleinen Tipp für den Erste-Hilfe-Kasten: Schaut, dass ihr "Kinder-Pflaster", also farbige Pflaster oder solche mit Motiven drauf für die Kinder mit nehmt. So tut es viel schneller nicht mehr weh. ;) Ich habe für die Kinder immer diese Tatoo-Pflaster dabei: https://produkte.migros.ch/m-plast-kids-tattoo#_ga=1.30440831.1777027973.1399391079 (Quelle: https://produkte.migros.ch ) Ich weiss halt nicht ob es die bei euch auch gibt, aber die sind super für Knie, Ellbogen und Finger weil sie sich gut an die Bewegung anpassen - und die Kinder sind stolz auf ihre "Tätowierung" ;)
 
Gerade auf Mittelalterveranstaltungen gibt es bei uns eben keine Kinderpflaster. Da reicht mir hier daheim schon das rosa Prinzessinen Inferno :whistling: in der Sanitasche haben wir die stinknormalen in Hautfarbe. Ich find es immer schade, wenn die Kids so tolle historische Klamotten tragen, und dann mit bunten Pflastern, geschminkt oder mit Nagellack und co. rumlaufen. Trost gibt es auf vielfältige Art und Weise :)
 
Klar, sind farbige Pflaster nicht optimal im Lager, aber an unsichtbaren Stellen wie am Knie ist das ja nicht so schlimm. ;) Bei uns bleibt ein Pflaster oft nur kurze Zeit am Ort und dann reissen es die Kinder wieder weg - 2 Stunden sind dann schon lange.
Da reicht mir hier daheim schon das rosa Prinzessinen Inferno
Davor hat mich Töchterchen bis jetzt bewahrt, aber vielleicht kommt das ja noch. Sie wird zwar ende Monat 7 Jahre alt, aber man weiss ja nie...
 

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