Lafette für grosse Hakenbüchse. Quellen gesucht!

[Thomas W.]

Hallo zusammen, für ein zukünftiges Projekt (erstes Viertel 16. Jhdt.) benötige ich eure Mithilfe. Es geht um eine Lafette für eine wirklich grosse Hakenbüchse. Diese geht (rein vom Eigengewicht und Rückstoss her) nicht mehr auf einer Gabel aufliegend abzufeuen (wie das z. B. noch bei meinem "ganzen Haken" möglich ist). Ich bin bei meiner bisherigen Recherche nach Vorlagen für eine Lafette, die die Verwendung von grossen Hakenbüchsen auch ohne das eigentlich benötigte Mauerwerk (und somit auch auf dem Schlachtfeld oder anderen strategisch wichtigen Punkten) möglich macht, bereits auf folgende Zeichnungen gestossen:

(Quelle: Zeugbücher Kaiser Maximilians, gefunden bei pinterest.com) Dieser grosse Büchsentyp taucht nicht nur im letzten Viertel des 15. Jhdt., sondern auch in der ersten Hälfte des 16. Jhdt. immer wieder auf. Weitere Zeichnungen für andere Lafettentypen wären diese hier:

(Bildquellen: beide auf pinterest.com gefunden) Allerdings hab ich leider keine Ahnung ob die "frei interpretiert" sind, oder von einer Primärquelle nachgezeichnet wurden? Weiss da jemand mehr darüber? Kennt ihr weitere Lafettentypen (bevorzugt für das erste Viertel des 16. Jhdts)? Je detailierter desto besser, damit man so ein Teil nachbauen könnte. :thumbup: Schonmal vorab ein dickes :danke für eure Mithilfe! Grüsse, Thomas :bye01

 

[Gortroop]

Folgender Artikel zeigt im Bild einen ähnliches Ständerwerk, auch wenn der Zeitrahmen nicht passen sollte erwähnt der Artikel zumindest jemanden, der evtl. was wissen könnte. Vielleicht kommst Du darüber etwas weiter.

Aber sie werden ebenso pünktlich zu Beginn des Projekts in Wertheim eintreffen wie die rund 30 Kilogramm schwere Hakenbüchse, die Waffenexperte Peter Kunz aus Schaffhausen als Leihgabe zur Verfügung gestellt hat. Kunz befasse sich seit über 20 Jahren mit dem Studium, der Restaurierung und dem Nachbau historischer Feuerwaffen, erklärt Friedel, der vor kurzem eigens in die Schweiz gereist ist, um sich in der Handhabung des knapp zwei Meter langen Schießgeräts samt Lafette unterweisen zu lassen.

Ein Literatur-Hinweis ohne ihn selbst zu kennen: Thomas Meyer: „Bogen, Armbrust, Hakenbüchse. Entwicklung und Technik der Fernwaffen des Mittelalters.“, Books on Demand, Norderstedt 2009

 

[Thomas W.]

Der Tipp mit dem Herrn Kunz ist nicht schlecht. :thumbup: Den behalte ich im Hinterkopf!

Ein Literatur-Hinweis ohne ihn selbst zu kennen: Thomas Meyer: „Bogen, Armbrust, Hakenbüchse. Entwicklung und Technik der Fernwaffen des Mittelalters.“, Books on Demand, Norderstedt 2009

Ich hab gerademal in meinen Bücherregal geschaut und (wie sollte es anders sein ) auch dieses Buch gefunden... Leider nichts neues... Herr Meyer sammelt ihr von verschiedenen Autoren diverse Themen zusammen und packt das "gebündelt" in ein Büchlein. Die Inhalte zu den Feuerwaffen stehen zum Beispiel fast 1 zu 1 im Buch von Georg Ortenbrug ("Waffe & Waffengebrauch im Zeitalter der Landsknechte"). Brauchbare (bzw. für mich "neue") Abbildungen sind leider auch nicht enthalten. Trotzdem Danke für deinen Tipp! :thumbup:

 

[Martino]

Ich verstehs nicht ganz - die ersten beiden Abbildungen sind doch zeitgenössisch und eignen sich super für einen Nachbau ... ?

 

[Thomas W.]

Ich verstehs nicht ganz - die ersten beiden Abbildungen sind doch zeitgenössisch und eignen sich super für einen Nachbau ... ?

Klar, dem ist so. Ich hoffe - für mein Interesse an weiteren möglichen Varianten - allerdings auf dein Verständnis.

 

[Martino]

Klar, dem ist so. Ich hoffe - für mein Interesse an weiteren möglichen Varianten - allerdings auf dein Verständnis.

Hast du, grenzenlos

 

[Thomas W.]

[...] erwähnt der Artikel zumindest jemanden, der evtl. was wissen könnte. Vielleicht kommst Du darüber etwas weiter.

Ich hab über den Herrn Kunz (dank deines Tipps) noch etwas nachgeforscht. Er hat seine Stiftung (Stiftung Feuerwaffen Peter Kunz) hier ganz bei mir in der Nähe im Schloss Wellenberg untergebracht. Link: http://www.schlosswellenberg.ch/waffenkammer.php Ich hab mit dem Schlossbesitzer nun schon zweimal ein nettes Telefonat führen können. Eine Besichtigung der Feuerwaffensammlung wird es demnächst geben. Das Schloss Wellenberg führt zudem eine aller zwei Jahre stattfindente tolle Veranstaltung durch. Den historischen Handwerker und Warenmarkt. link zur Fotogalerie von 2014: http://www.schlosswellenberg.ch/foto_markt2014.php

 

[Thomas W.]

Diese Hakenbüchse auf Lafette hab ich noch auf Pinterest gefunden. Sie steht in einem Museum in Stockholm.

 

[Martino]

Schickes Ding! Hast du vielleicht irgendwelche Infos wie original der Zustand (noch) ist?

 

[Thomas W.]

Schickes Ding! Hast du vielleicht irgendwelche Infos wie original der Zustand (noch) ist?

Nein, ich hab leider keine weiteren Infos zum Zustand. Leider hab ich auch nichts zum Museum (also welches genau) finden können.

Eine Besichtigung der Feuerwaffensammlung wird es demnächst geben.

Im September ist es wohl soweit. :thumbup: Mal schauen was sich dort noch findet, bzw. was für Informationen ich evtl. noch erhalte. Sollte nichts neues dabei heraus kommen, wird für's erste die Lafette / der Bock aus den Zeugbüchern für die Büchse nachgebaut und dann sehe ich weiter.

 

[Falk]

Das Thema ist zwar schon ein bisschen älter, aber ich habe gestern durch Zufall noch was dazu gefunden: Auf Schloss Kyburg bei Kyburg bei dir in der Schweiz existiert soweit ich weiß auch ein Nachbau einer Lafette einer Hakenbüchse. Bilder konnte ich leider keine finden, habe das im Vorbeigehen in einem Buch über die Burgen & Schlösser der Schweiz gesehen und erst später hieran gedacht... Hoffe dies hilft trotzdem

 

[Friethjoph]

Diese Hakenbüchse auf Lafette hab ich noch auf Pinterest gefunden. Sie steht in einem Museum in Stockholm.

Ich verweise in dem Zusammenhang auf Designs von Leonardo da Vinci: Codex Atlanticus, folio 32r (höhenverstellbare Kanone) Codex Atlanticus, folio 76v (höhenverstellbare Kanone) Codex Atlanticus, folio 929r (dreiläufige kanonade, rechte abb) Die Zeichnungen sind auf http://www.leonardodigitale.com/index.php?lang=ENG (Browse -> Codex atlanticus) und dann über die nummer der Folioseite abrufbaur. Letztere wurde wohl - im Gegensatz zu vielen anderen Werken - auch mindestens einmal umgesetzt: http://www.thehistoryblog.com/archives/11492

 

[Thomas W.]

Das Thema ist zwar schon ein bisschen älter, aber ich habe gestern durch Zufall noch was dazu gefunden: Auf Schloss Kyburg bei Kyburg bei dir in der Schweiz existiert soweit ich weiß auch ein Nachbau einer Lafette einer Hakenbüchse.

Danke dir für deine Überlegungen, Falk! :thumbup: Auf der Kyburg bin ich ein bis zwei Mal im Jahr. Den grossen Scharfschützenstutzer auf der Lafette hab ich schon mehrfach "befummelt" und untersucht. :thumbsup: Und natürlich auch einen Dank an dich, Friethjoph! :trink02

 

[Falk]

Danke dir für deine Überlegungen, Falk! :thumbup: Auf der Kyburg bin ich ein bis zwei Mal im Jahr. Den grossen Scharfschützenstutzer auf der Lafette hab ich schon mehrfach "befummelt" und untersucht. :thumbsup:

Habe ich mir schon fast gedacht, Kyburg ist ja nicht sooo weit von dir entfernt. Immer froh wenn ich helfen kann :bye01