Ab wann gab es Semmelknödel oder Hefeknödel

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Schwester_Amalia

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Hallo zusammen, wie eineige evtl mitbekommen haben, planen wir ein Großkochprojekt. Jetz kommt die Beilagenfrage. Bärnau liegt ja an der Grenze zu Böhmen. jetz kam bei uns die Frage auf, ab wann es wohl Knödel gab? Die Überlegung war, nein ich muss anders sagen, es war die Rede von Semmelknödelmasse in ein Geschirrtuch zu wickeln und zu kochen, dann erkalten lassen und in Scheiben schneiden und in Butter rausbraten. Hat irgendjemand einen Hinweis ab wann es entweder die Tuchversion oder die runde Knödelversion gab? Dann die Böhmischen Knödel das ist ja ein Hefeteig der im Geschirrtuch gekocht wird.... Hefe gab es ja irgendwie, nur ab wann hat man den Teig gekocht? Fragen über Fragen, über baldige Hinweise sind wir sehr dankbar, denn uns läuft gerade die Zeit davon
 
Vielleicht nicht besonders wissenschaftlich, aber: http://www.oktoberfestportal.de/brotzeit_04-knoedel_01-geschichte_oktoberfest.htm Laut Text lassen sich ende 10. Jahrhundert Knödel schriftlich nachweisen, im 11. Jahrhundert spezielles Knödelbesteck und die älteste Darstellung einer Knödel essenden Frau stammt je nach Behauptung von 1280-1290. Das zugehörige Bild: http://www.saison.ch/media/uploads/...80541a_bozen.jpg.486x320_q85_crop_upscale.jpg Da die Dinger nicht aus Kartoffeln waren, bleibt eigentlich nur Teig oder Fleisch übrig. Das wäre zumindest mal die runde Variante, die Pfanne auf dem Bild könnte auch für das Ausbacken sprechen.
 
Zur Ergänzung aus dem Forum :
Der Serviettenknödel, als riesiger Semmelknödel im Geschirrtuch zuzubereiten, ist laut Wiki auch in der Hamburger Gegend bekannt. Allerdings ohne Quellenangabe. ?( Wir kommen also schon etwas näher an deine Insel heran. Zu maxistreibl 's Beitrag zur Ergänzung : Die Fresken der Burgkapelle gehören zu den besterhaltenen Fresken Tirols. Auf Innen- und Außenwänden sind Szenen aus dem Leben Jesus und der Apostel sowie weitere biblische Szenen, wie die klugen und die törichten Jungfrauen, abgebildet. Die erste bildliche Darstellung des Knödelkochens in Südtirol finden wir in der Kapelle der Burg Hocheppan. Um 1131 wurden die Fresken gemalt. Die Muttergottes schaut von ihrem "Wochenbett" aus einer Magd zu, wie diese Knödel kocht und sich einen von denen in den Mund schiebt. Übernommen von Arnulf von Copperno auf http : lungau.de ; unseren " Playmobil - Ritter " hier im Forum
 
boa ihr seit die besten danke. Ja uff 1290 wäre schlecht für uns.......wir sind 1250 aber annlässlich des deutsch-böhmischen kultur freundesfest, denke ich sind dann knödel vertretbar.....
 
Hej, Peter Lutz erwähnt die Semmelknödel mit Rezept auch unter der Rubrik Bauernspeise mit Rezept, nennt aber keine genaue Quelle. Beim teutschen Mannsbild gibts noch ein Rezept, das angeblich in der Tegernseer Klosterküche des 14. Jahrhunderts bekannt war. am ehester Nachweis von Knödeln für Deine Zeit ist "die Knödelesserin" , siehe Burgkapelle Hocheppan bei Wikipedia. Die Fresken stammen aus der zweiter Hälfte des 13. Jahunderts, passt also. Nur steht da leider Rezept dabei ;-). Heb mir nen Knödel auf, die ess ich nämlich für mein Leben gern :) Gruß, Luanda
 
Das Teutsche Mannsbild ist aber soweit ich weiß eine moderne Rezeptesammlung mit ungenau datierten Rezepten ohne Quellenangaben, das würde ich nicht als Beleg nehmen. Hat vielleicht das Buoch von guote Spise ein Knödelrezept? Da drin hats schließlich auch Pizza und haufenweise gefüllte Krapfen...
 
... Das Wandfresko aus der Burgkapelle Eppan ist im teutschen Mannsbild abgebildet! Fahrenkamp hat die historischen Rezepte für meinen Geschmack zwar viel zusehr an die Gegenwart angepasst und um moderne Rezepte ergänzt, aber die Quellen, die er nennt, sind deshalb ja nicht alle falsch.
 
Die Wandmalerei habe ich oben ja schon gepostet. Ob es wirklich ein Fresco ist, weiß ich nicht, wenn ja wäre die Datierung zumindest mal exakt Baudatum. Schwierig an diesem Bild ist, dass wir keinerlei Informationen über die Zutaten der Knödel haben, ebensowenig ob in der Pfanne Wasser oder Fett ist. Es könnten also auch Frikadellen, Leberknödel oder Krapfen sein. Belegt ist damit jedenfalls ein knödelförmiges Gericht, was heißt, ein Knödel als Mahlzeit verzerrt das Bild vom Mittelalter nicht. Jetzt ist dann die Frage, in wiefern dieses Fresco für das Rezept im Teutschen Mannsbild relevant ist. Hat jemand ein Rezept aus diesem Bild abgeleitet? Steht in Wirklichkeit das Rezept im Original genau unter dem Bild und keiner weiß es weil jeder nur das Bild selbst fotografiert? Verziert er damit sein Lieblingsknödelrezept? Das Bild an sich bringt in dem Rezept also leider nur so viel, wie das Wort Mittelalter Bei Produktbeschreibungen in Internetshops. In der Ausgabe die ich mal gelesen habe sind die Quellen nicht mit den Rezepten selbst verknüpft, man kann also nicht schauen wo genau er das Rezept her hat. Und das wäre schon wichtig, wenn seine Rezepte zwischen Hildegard von Bingen und Ambienteküche datieren. Und dadurch erreicht dieses Buch halt leider eine ähnliche Stufe wie das Hobbitkochbuch. Tolle lagertaugliche Rezepte, aber nicht als Quelle zitierbar. Mag sein dass das in neueren Ausgaben verbessert wurde. Eine gute Quelle wäre in jedem Fall das Buoch von guote Spise: http://de.wikisource.org/wiki/Das_Buoch_von_guoter_Spise Das ist zwar datiert auf 1350, aber wenn wir vorher schon Bildbelege haben, kann man eigentlich davon ausgehen dass das Rezept ähnlich gewesen sein könnte.
 
Nur mal so der Sprachhygiene wegen: "Semmelnknödeln" Mehrere Semmeln in mehr als einem Knödel. (Danke, Karl Valentin) 8o
 
Also meine neuestr quelle, tegernseer koch buch. Blöderweisr ein wenig nach meiner zeit, aber ich würde sagen wir kommen der sache näher :)
 

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