Wikipedia des 15. Jahrhunderts: Dr. Schedel erklärt die Welt

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Gesine

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Ich habe gerade einen sehr interessanten Artikel gelesen: Der Nürnberger Arzt und Gelehrte Hartmann Schedel begeisterte mit einem genialen Werk: Er schuf al Erster ein Buch mit dem Wissen der Weltgeschichte in Wort und Bild - ein Wikipedia des 15. Jahrhunderts. Es existieren noch etwa 1.600 Drucke des berühmten Nachschlagewerkes. Für Originale werden bis zu 600.000 Euro gezahlt! Info:Die bayerische Staatsbibliothek in München besitzt mit Hartmann Schedels "Weltchronik"("Liber chronicarum", lateinische und Buch "Buch der croniken frühneuhochdeutsche Ausgabe, Signatur Rar. 287) einen Schatz aus der Zeit des frühen Buchdrucks, erschienen 1493 in Nürnberg. Die Druckvorlage befindet sich in der Stadtbibliothek Nürnberg, Signatur Cent. II, 99 Quelle: Servus in Stadt und Land Ausgabe September 2015 Lohnt sich vielleicht : https://www.bsb-muenchen.de/veranst...uernberger-arztes-hartmann-schedel-1440-1514/ Gesine
 
Ist das die Schedel'sche Weltchronik? Die habe ich als Faksimile-Druck, die gab es mal bei Weltbild. Ein tolles Buch, wenn auch sehr schwer - nichts zum mal eben auf der Couch stöbern. Oder ist dies hier ein anderes Werk?
 
nein - ich denke mal dass das damit gemeint ist. Kann ich mir vorstellen,d ass das kein leichter Lesestoff ist. In der Servus waren Bilder vom Inhalt abgedruckt - toll!
 
Ohne dazwischen grätschen zu wollen: Die Schedel'sche Weltchronik ist nicht das erste derartige Werk, sondern hat viele Vorläufer. Neu war hier vor allem die Übertragung in den Druck (wobei es auch mindestens eine handschriftliche Version gab), und dann auch noch in lateinischer und deutscher Ausgabe. Durch den Aufwand an Technik und Bildern waren die Bücher aber wahrscheinlich viel zu teuer, um für einen Markt produziert zu sein. Um die "Demokratisierung" von Wissen ging's deshalb eher nicht. Wikisource hat eine schöne Übersicht zu den Beständen und auch eine (unvollständige) Ausgabe parat: https://de.wikisource.org/wiki/Hartmann_Schedel Abseits von Wiki kann man sich hier über Hartmann Schedel informieren: http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/artikel/artikel_45473 Und über Weltchroniken allgemein: http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/artikel/artikel_45684
 
Ich denk auch dass es hier nicht um die "Bildung von allen " ging, sondern mehr um "ich kann das drucken und verbreiten". Handschriften waren ja immer schon sehr teuer und somit nur den Wohlbetuchten vorbehalten. Laut dem Bericht in der Servus gabs aber auch einen anderen Zeitgenossen, der das WErk quasi geklaut hat und in preiswerterer Ausgabe für viele zugänglich gemacht hat. Und klar gabs immer schon Werke die ähnlich waren.... hat sich doch der Mensch an sich immer Gedanken gemacht um "seine WElt" oder? Ich finde es ist einfach ein sehr interessantes Thema - wenn man es mit dem heutigen Ansatz vergleicht und den Möglichkeiten zur "Recherche" die die Menschen damals hattten. Nix mit Satelliten und co.... ;)
 
Kann ich mir vorstellen,d ass das kein leichter Lesestoff ist.
Vom Text her nicht unbedingt, geht einigermaßen. Aber ich meinte auch das Gewicht des Faksimiles :D Das Buch (Hardcover) dürfte so an die drei bis vier Kilo wiegen .... Eine sprachliche Besonderheit ist mir noch im Kopf: es ging um die Geschichte der Johanna von Orléans, dort wurde natürlich auch der Dauphin Karl erwähnt. In der Chronik steht aber nicht "Dauphin" als fester, importierter Begriff, sondern "Delphin". Die ersten paar Male bin ich da arg drüber gestolpert.
 

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