Spindelrad - Wanderrad - Great Wheel

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user6441

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Zur Intensivierung meiner Darstellung suche ich jemanden der ein sogenanntes Spindelrad (auch Wanderrad oder Wollrad genannt) bauen kann und abgeben würde. Gemeint ist ein solches wie im Luttrell-Psalter verwendet wird. ....einfachste Ausführung ohne "Schnörkel". Ich glaube im Museumsdorf Düppel steht eine Replik. Ich suche definitiv eines ohne Flügel an der Spule. Hier mal ein Link: http://www.google.de/imgres?imgurl=...ved=0CDkQrQMwCGoVChMIwpbhh9zYxwIVyAcsCh3OJgw2
 
Hier ist mal das Originalbild aus dem Luttrell-Psalter: http://www.goldenacorn.net/weavers/luttrell2.jpg (Quelle: goldenacorn.net ) Sieht aus als ob die Beine der Basis-Bank eingesteckt wären, und auch der Halter für das große Rad macht den Eindruck, er wäre nur eingesteckt und verkeilt.... sehr interessantes Projekt!
 
Das zu bauen wärenicht das Problem.....der "Radreifen " des Schwungrad ist aus gebogenem Holz........ das ist tricky ....
 
In den Smithfield Decretals von 1340 auch aus UK gibt's noch mehr Bilder.....
 
Das Spindelrad in Düppel durfte ich schon einmal "Bespinnen". Das Rad war, wie Holzspeichenräder sonst wohl auch, aus einzelnen Segmenten, die miteinander verzapft waren. Wie viele Segmente es waren kann ich nicht mehr genau sagen, aber ich meine, es waren sechs. Der Durchmesser des Rades lag mindestens bei 80 cm, eher etwas mehr. Ist nicht vielleicht ein Drechsler, oder Stellmacher hier im Forum? Der sollte doch helfen können! Sonst nimm doch mal Kontakt mit der Handspinngilde auf. http://www.handspinngilde.org, vielleicht können die Dir jemanden vermitteln ... Drücke die Daumen :)
 
Ein Stellmacher wäre wichtig für die Fertigung des grossen Rades.....einen Drechsler für die Kleinteile habe ich an der Hand....auch die anderen Arbeiten sind nicht das Problem....Das Rad mit dem gebogenen Holz ist die Herausforderung.....
 
...ist das bei dem Bild aus dem Luttrell Psalter gebogenes Holz? Für mich sieht es wie ein "normales" Speichenrad aus, wo der Radreifen aus einzelnen Segmenten besteht.
 
Lutrell-Psalter würde ich auch sagen normales Speichenrad. ..... Smithfield Decretals mit einigen Abb. mehr würde ich bebogenes sehr dünnes Holz vermuten..... beides England und aus der gleichen Zeit.......
 
Ein normales Speichenrad ist sicherlich um einiges robuster.....und normale Räder waren ja auf jeden Fall gebräuchlich. .....wie es mit solch gebogenem Holz ausschaut......bin ich nicht sicher.
 
.... Kannst Du mir die Seite im Smithfield sagen? Hab ihn digitalisiert gefunden ...
 
Oh nee.....gibt's da ne Suchfunktion? Unter "great wheel" müsste das hochkommen......ich bin erst heute abend wieder am PC. .... dann kann ich auch einen Link auf meine Pinterest Seite setzen....
 
Den Link hier habe ich genutzt: http://www.bl.uk/manuscripts/Viewer.aspx?ref=royal_ms_10_e_iv_fs001r Die Heldin im Umgang mit Suchfunktionen bin ich sicher nicht. :schaem Der Radreifen müsste zumindest so stabil sein, dass er die Speichen sicher aufnehmen kann. Verflixt, nie ist ein Fachmann zur Hand, wenn man mal einen braucht. Ich spreche jetzt mehr aus meiner Gegenwartsspinnerfahrung.
 
Hab es gefunden....Folie 147 und die danach.... Wie Holz sieht das bei dem Radreifen aber auch nicht auf... Jetzt stelle ich mal die gewagte These auf, das der Radreifen evtl aus einem anderen Material besteht? Leder vielleicht?
 
Oh, ich ... Nun ich bin sehr zögerlich, was Onlineplattformen angeht. Da bin ich etwas altmodisch. Aber ich konnte doch einen Blick auf Deine Pins erhaschen und weiß jetzt, was Du meinst. Das Holz zu biegen ist wohl das Eine, geeignetes Holz zu finden auf jeden Fall das Andere. Der Gatte sagt, Holz heiß dämpfen (Profis, bitte erschlagt mich nicht für meine Ausdrucksweise ;-)) oder gar kochen und um eine geignete Form biegen, dann erkalten lassen. Überlappende Enden verleimen, glatt schleifen. Die Lehre für den Biegeprozess müßte eigentlich der Stellmacher vorgeben, denn er fertigt die Nabe und die Speichen. Aber geeignetes Holz in der passenden Länge ( vermutlich brauchst Du so um die drei Meter), da bin ich ratlos. Hab im Internet mal nach Funierholz geschaut, aber das ist, glaube ich, zu dünn. Genug spekuliert, da müssen jetzt die Profis ran... Hilfreich waren meine Kommentare wohl eher nicht, aber hochinteressiert ;-) Auf Deinen Pins sind ein paar Modelle zu sehen, die Repliken zu sein scheinen. Wie haben die es gemacht? Ein sehr spannendes Vorhaben :thumbup:
 
Naja....anregend sind diese Diskussionen und Überlegungen doch allemal.... Evtl hat hier ja irgendjemand einen Beleg dafür ob das mit dem Holz biegen im 14. Jhd. denn eine Technik war, die möglich war....Oder ob die gefertigten Räder auch nur Interpretationen sind.... Denn die heute gängigen Räder aus UK und USA sind so gefertigt...... Das kommt mir immer schnell ein wenig spanisch vor....
 
Holzbiegen war möglich und wurde überwiegend beim Schiffsbau angewendet. Um Holz zu biegen, gab und gibt es mehrere Möglichkeiten. Kalt biegen: Holz satt wässern und bis zu 1/4 der Form biegen, Holz dabei fixieren und trocknen lassen. Danach den Vorgang bis zu Erreichen der eigentlichen Form wiederholen. Mit Dampf biegen. Holz über Kessel mit Wasserdampf legen und danach Holz in Form bringen, dabei fixieren und trocknen lassen. Am besten eignet sich hierfür Esche, Ahorn oder Buche. Vermeidet bitte einen Selbstversuch bei langen Holzbrettern und lasst dies bei Bedarf von einem Schreiner/Tischler machen. Wenn ein Brett nämlich mal beim spannen/fixieren die Fixierung verlässt, kann dies böses böses Aua machen.
 
Hi Ulf.....super. Danke für die Info! Versuchen würd ich das nicht....ich kann handwerklich mit Holz so grade gar nix...... ;-)
 

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