Gepolsterte Diechlinge im 15. Jahrhundert

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Durin vom Hulengrund

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Bevor ich jemanden auf die falsche Fährte locke, in diesem Thread möchte ich nicht behaupten, dass es gepolsterte Diechlinge im 15. JH. gab, sondern danach fragen. Wer meinen ersten Beitrag vor einigen Wochen las, weiß vielleicht noch, dass ich vom 14. ins 15. JH. voranschreite. Meine Diechlinge aus Leinen haben mir früher immer gute Dienste geleistet, doch nun das: Laut allen Quellen, welche ich in Schrift und Bild finde, gabs die ja im 15. nicht mehr. Sämtliche "einfachen Soldaten" dieser Zeit tragen entweder gar nix über ihre engen Hosen oder Stahlbeinzeug. Wahrscheinlich ist die Frage relativ überflüssig, aber dennoch stell ich sie. Gibt es irgendeinen Grund, der das Tragen von Diechlingen im 15. JH. rechtfertigen würde. Ich stelle keinen Ritter oder Adligen dar, welcher als aller erster Knecht der Mode wurde, sondern einen einfachen Knecht, falls das hilft. Für Antworten bin ich sehr dankbar. :danke
 
Naja, Diechlinge sind ja Zusatzpanzerung gegen Beschuss und Stiche für Reiter, weil deren Beine ja hoch oben und damit verletzlich sind. Normale Fußsoldaten sind für gewöhnlich schon mit Textilpanzer bis Mitte Oberschenkel im realen Kampf ganz gut geschützt. Da Reiter oder gut betuchte Fußsoldaten sich auch einfache geschmiedete Beine oder zumindest Splinted Armor leisten können und die auch gegen Pfeile gut schützen, sind Diechlinge wohl nicht mehr ganz zeitgemäß. Ende 14./Anfang 15. gibt es allerdings eine spezielle Art von Brigantine, die aussieht wie Textilpanzer, in Wirklichkeit aber Metallplättchen zwischen zwei Lagen Stoff ist. http://img218.imageshack.us/img218/8004/panzarbyxorkj2.jpg Viele denken dass das eine Unterpolsterung für unter Plattenbeine ist und die Kettenteile an den Rüstungslücken angesetzt sind, mehr als eine Kniekachel kommt da aber nicht mehr drüber. Die Kette sitzt hier an den Teilen die beweglich bleiben müssen, Plättchenpanzer sind nämlich auch eher steif. Da die wenigsten wissen was das wirklich ist und es auch wirklich ähnlich aussieht, kann man da für den normalen Betrachter sicher mit langen Polsterbeinlingen schummeln, wenn man vorn eine Kniekachel und hinten ein Stück Kette ansetzt. Mehr kenne ich spontan in der Zeit nicht, aber ich hoffe das hilft dir trotzdem schonmal weiter.
 
Klar hilft das, jede Antwort tut das. Finde es halt echt eindrucksvoll, dass auf so vielen zeitgenössischen Zeichnungen die Kämpfer gar nix an den Beinen tragen, dabei sind die auch im Nahkampf gut zu treffen. Ich habe nunmal die Textildiechlinge, aber wahrscheinlich muss ich sie dann ausmustern. Ich danke dir aber sehr, für deinen, mir noch unbekannten Vorschlag!
 
Beinlinge hast du doch im militärischen Kontext noch bis in die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts und Anfang 15tes sind sie doch noch recht verbreitet (wobei das ja echt die "Dark Ages" der Hose sind, man kann nicht genau sagen wann sie sich geschlossen hat). :p
 

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