der dürnge Bluome schînet dur den snê

This site may earn a commission from merchant affiliate links, including eBay, Amazon, and others.

Wilfried Tenneberg

Well-known member
Registriert
21. Nov. 2015
Beiträge
921
Reaktionspunkte
923
Ort
99880 Waltershausen
Im Nachlaß meines Vaters fand ich heute durch Zufall Manfred Lemmer "der dürnge Bluome schînet dur den snê" Thüringen und die deutsche Literatur des hohen Mittelalters 1981, Wartburg-Stiftung Eisenach, ohne ISBN "In der Geschichte der hochmittelalterlichen deutschen Literatur gebührt Thüringen ein Ehrenplatz. Um 1200 gehörte es zu den Territorien im Reich, in die es die Dichter lockte; nicht so sehr wegen der landschaftlichen Reize, sondern weil der Landgrafenhof in dem Ruf stand, ein der Poesie aufgeschlossener Ort zu sein.... In der Blütezeit der mittelhochdeutschen Literatur zählte die Residenz der Ludowinger neben dem staufischen Hof und dem Hof der Babenberger in Wien zu den bedeutendsten Musensitzen. Wie kam es dazu und wer waren diese Landgrafen, von denen Hermann zum bekanntesten Dichtermäzen seiner Zeit geworden ist?" aus S. 5 124 Seiten, Softcover, Hochglanzpapier, viele Abbildungen in Farbe, vor allem Miniaturen aus Codex Manesse und der Eneit https://de.wikipedia.org/wiki/Eneasroman; dem "Parzival (Münchner Wolfram-Handschrift) https://de.wikipedia.org/wiki/Parzival sowie s/w-Fotos der Burgen aus dem Herrschaftsgebiet der Ludowinger, Grabplatten u.a. (wieder eine Fülle an Details...) Preis EVP M 14,30 (DDR) - heute nur noch antiquarisch zu bekommen bzw. mit Glück noch in Thüringer Bibliotheken auffindbar. 4 Seiten Literaturauswahl, umfangreiche Anmerkungen, mittelhochdeutsche Textzitate vom Verfasser selbst übersetzt. Da Lesen bekanntlich der Dummheit schadet, werde ich mich in Kürze in diese Lektüre vertiefen. Auch wegen des regionalen Bezugs.
 
Ich schrieb es ja schon mal an anderer Seite ; aber es gilt immer noch : " Der Osten " hatte echt geile Bücher; egal ob das Mittelalter betreffend oder generell Wissenschaft und Technik. Beim Fachabi Technik ( Bayern ) in 1988 habe ich beispielsweise sehr gerne Chemie und Physik aus " Ostliteratur " gelernt. Vielleicht liegt es auch an meinen Genen als 1/4 Sachse ... Großvater väterlicherseits stammt aus Bautzen und hat es um 1936 beruflich als Weber nach Oberfranken verschlagen. Nun aber wieder zurück zum Buch und zu der Minne des Walter von der Vogelweide ... „Der Dürnge bluome schînet dur den snê , sumer und winter blüet sîn lop als in den êrsten jâren.” Die Blume des Thüringers leuchtet durch den Schnee hindurch ; Sommer und Winter blüht sein Ruhm, wie in den ersten Jahren.
 

Neueste Beiträge

Oben