Schneidbrett - mit oder ohne Saftrille?

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Lorenz vom Quellental

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Eigentlich ist die Frage, die mich beschäftigt eher im Bereich der Küchausstattung zu suchen, da das Produkt aber aus Holz ist, steht sie jetzt hier. Ich habe noch ein schönes Stückchen einer Eichen-Bohle, aus dem ich mir ein Schneidbrett für die Lagerküche bauen will. Die bisherigen billigen Frühstücksbretter sollen ausgesondert werden. Nun kam mir vorher beim Gemüse schnippeln auf meinem nicht-A Küchenbrett die Frage: Seit wann gibt eigentlich die Saftrillen in den Küchenbrettern? ?( Das Problem, dass aus einem Braten beim Trachieren leckerer Saft ausläuft, der nicht auf den Tisch soll ist nicht neu. Die Technik, mittels Schnitzwerkzeug eine umlaufende Rille einzuarbeiten ist auch schon lange bekannt. Ich habe bisher allerdings keine Informationen über Fundgut oder Quellenlage diesbezüglich entdecken können. Gibt es hier im gesammelten Forenwissen eine Information dazu?
 
Hab gerade mal in "Spurensuche Haithabu" nachgesehen. Da gibt es ein goßes Holzbrett, das wie ein Tablett eingetieft ist, so dass rundherum ca. 3cm Rand stehen geblieben ist. Da läuft Dir kein leckerer Bratensaft davon. Eines der beiden abgebildeten Bretter ist aus Eiche. Ca. 40x20 cm. Das große Brett ist aus Kiefer und ca. 56 x28 cm. Dann gibt es noch eine Abbildung eines Schneidebrettes mit einseitiger Handhabe, wie es sie auch heute noch zu kaufen gibt. Natürlich sind die Hauthabufunde aus einem Stück gefertigt und nicht aus Leimholz gemacht. Dieses Brett ist plan. Hoffe es hilft...
 
Das Problem, dass aus einem Braten beim Trachieren leckerer Saft ausläuft, der nicht auf den Tisch soll ist nicht neu.
Und die Lösung mittles Saftrille, meiner bescheidenen Meinung als eingefleischter (ein Wortwitz, ein schaler...) Bratenliebhaber nach, schlecht. Denn erstens läuft, wenn das Brett nicht völlig plan steht, die Saftrille an einer Stelle recht schnell über und zweitens hilft mir der Saft in der Rille nicht viel. Besser finde ich, wie es ja der Fund, auf den Luanda verweist, auch hat, eine eingetiefte Form mit erhöhtem Rand. Das ist aber, Asche auf mein Haupt, keine Antwort auf die explizite Frage ab wann es denn nachweislich Saftrillen gäbe.
 
Mir sind (bislang) keine Saftrillen in erhaltenen Schneidbrettern bekannt. Das Problem scheint wohl so wie von Luanda beschrieben gelöst worden zu sein. Oder mit weiten Schüsseln / Schalen. Da sind Schnittspuren nachgewiesen. Zum Tranchieren nehm´ich auch gern eine Molle; da geht auch nichts verloren.
 
Danke für die Antworten! Kompletter Rand ringsum. Manchmal sitzt man auf seinen Augen, dass man nicht auf das nötige Stichwort kommt. :kopfhau Da meine Bohle schon gut durchgetrocknet und ohnehin nur 30 mm stark ist muss ich mal schauen, was ich mache. Komplett flächig bis auf den Rand 5 - 10 mm rausfräsen wäre ne Option. Mal schauen ob ich nen Schreiner finde , der mir das macht. Erstmal muss ich aber so auf Maß bringen, dass es in die Küchentruhe passt.
 
Abgesehen von der Beleglage und der technischen Machbarkeit halte ich Eiche aber nicht unbedingt für die erste Wahl als Schneidbrett. Bei trockenen Lebensmitteln (z.B. Brot) ist es zwar nicht von Bedeutung, aber: Eiche ist vergleichsweise gerbstoffreich. Das könnte einige Lebensmittel / Flüssigkeiten bitter schmecken lassen. <X
 
Ich habe die Vertiefung meiner Haithabu Servierplatte mit dem Stecheisen heraus gearbeitet... Gruß Jonst
 
Eiche ist vergleichsweise gerbstoffreich
und wenn du mit einem Authentischen( Rostenden) Messer drauf schneidest, kann es passieren, dass es plötzlich blau ist.(Eisengallustinte?) Ist mir zumindest mit Eiche und Kühlwasser vom Messerschleifen passiert.
Mal schauen ob ich nen Schreiner finde
Schreiner ?( hast du keinen Stechbeitel? :D
 
Eiche ist vergleichsweise gerbstoffreich
und wenn du mit einem Authentischen( Rostenden) Messer drauf schneidest, kann es passieren, dass es plötzlich blau ist.(Eisengallustinte?)
Geschmacksveränderungen können wohl bei längerer Lagerung passieren, habe ich aber noch nicht festgestellt. Beim Messerschleifen verfärbt der Eisenstaub natürlich stark. Dies passiert beim Schneiden nicht.
 
Ich habe zwar einen Stechbeitel, aber meine letzten Versuche waren eher... Zerstörerisch. Ich muss mal an einem anderen Reststück üben. Verdammt, ich habe zu viele Projekte laufen... :ups Dass das Endprodukt gründlich eingelassen werden muss ist mir klar. Meine besten Ergebnisse habe ich bei anderen Brettern mit gründlich eingezogenem Butterschmalz gemacht. Da perlt alles ab, ohne dass es klebt. Und auch nach mehreren Jahren keine Spur von Ranzigkeit.
 
Meine besten Ergebnisse habe ich bei anderen Brettern mit gründlich eingezogenem Butterschmalz gemacht. Da perlt alles ab, ohne dass es klebt.
Das muss ich doch glatt mal versuchen, denn mein Holzzeug klebt nach allem, was mit den Jahren so drin war, doch ziemlich.
Und auch nach mehreren Jahren keine Spur von Ranzigkeit.
Und noch ein vielversprechendes Detail. Welches Holz empfehlen die erfahrenen Holzköp... Holzexperten denn so? Und wie lässt der Butterschmalzfachmann "gründlich"einziehen? Kalt oder heiß, fest oder flüssig, üppig oder sachte?
 
Hmm, klassisches Leinöl würde ich als Grundierung eher empfehlen. Zwischendurch kann dann auch mal dünn mit Olivenöl gearbeitet werden, wobei es bei mir auch eher das Bratfett ist welches sich ungeplant verteilt. Ist aber nur meine Ansicht.
 
Hmm, klassisches Leinöl würde ich als Grundierung eher empfehlen.
Genau das hab ich ja genommen. Und genau das pappte dann von Anfang an wie die Sau. War aber eben auch nicht das beste Holz, sondern so einfache GroMi-Schüsseln und -teller aus dem Middelaldaladen. Sorry für die Themenmigration weg von der Saftrille hin zum Einlassen. :ups
 
Genau das hab ich ja genommen. Und genau das pappte dann von Anfang an wie die Sau.
Pappte das aufgetragene Öl auf dem Holz, oder die Lebensmittelreste am Holzgeschirr? Reines Leinöl braucht lange zum Aushärten, daher viele dünne Schichten mit jeweils längerer Trocknung. Vorher klebt es noch etwas... grade wenn es zu dick aufgetragen wurde.
 
Zum Butterschmalz-Einlassen: Es was ein Standard Schneid-oder Servierbrett, Rund aus dem Supermarkt. Da habe ich flüssiges Butterschmalz draufgegossen, bis zum nächsten Tag stehen lassen und heiß abgewaschen ( ohne Seife!). Fedsch. Mein gutes Grußes Brett aus buchenwurzel-Leimholz hingegen bekommt nur Olivenöl zu spüren. Da wird aber eher gemüße und rohes Fleisch bearbeitet. Das einfache hingegen ist mein Steak-Brett zum Essen.
 
Meine Molle habe ich auch mit Leinöl behandelt. Habe auf Verdünnung verzichtet und nur sachte aufgetragen, dafür mehrfach. Da pappt bei mir nix. Aber der Eigengeschmack stört mich. Benutze sie daher nur noch als Obstschale. Ich würde daher nun auch eher Butterschmalz nehmen.
 

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