Tauschierarbeiten von Karel Pittauer aus Novy Bor CZ

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Sigurdur

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Kennt jemand die Werke von Karel Pittauer aus eigener Anschauung oder hat jemand bereits Sachen dort gekauft ? Kennt jemand seine Preisvorstellungen ? Seine alamannischen / merowingerzeitlichen tauschierten Gürtelgarnituren sind, zumindest vom Bild her, ganz hervorragend. Zum verlieben :love: ... wie passend zum Valentinstag. ( Link / Quelle Internet HP von Karel Pittauer hier : Galerie Gürtelgarnituren ) http://repliky.mypage.cz/menu/galerie/rane-stredoveke-prezky-z-doby Auch die Spatha - Griffe unter Waffen " Zbrane " sind nicht übel !
 
Das sieht wirklich sehr schön aus! Allerdings auch irgendwie "zu" perfekt. Ich habe was auf Ninas Homepage gelesen, dass es auch Schmelz- und Eingusstauschierungen gibt. Dann könnte man annehmen, dass mit Laser graviert wurde und thermisch tauschiert. Aber ich bin da absolute Laiin.
 
Kennt jemand die Werke von Karel Pittauer aus eigener Anschauung oder hat jemand bereits Sachen dort gekauft ? Kennt jemand seine Preisvorstellungen ?
...also wenn du dich entschliessen solltest da mal Preise einzuholen würden die mich auch interessieren! :whistling:
 
Ich frag da schon mal die nächsten Tagen nach ; 100 % handmade wird wohl unbezahlbar sein. Aber warum nicht gelasert und termisch irgendwas ... wie immer da auch geht. Wenn so ein Flüssigemail ist, ist es natürlich nix. Aber schaut schon irgendwie gut gemacht aus ... ;)
 
ermisch irgendwas ... wie immer da auch geht.
Schmelztauschierung. Ist eine durchaus historische Technik. Wie das geht, kommt aufs Material an. Bei Goldeinlagen etwa wird eine Gold/Quecksilber Mischung in die Vertiefung eingefüllt, beim Erhitzen auf ca 400° verdampft das Hg und das Au fließt sauber in die Vertiefung ein. Bei anderen Materialien kann man auch gleich das reine Metall einschmelzen. Vorteil: Da das Einlegemetall so auch in kleinste Unebenheiten einfließt und bei idealer Temperatur durch oberflächige Verschmelzung obendrein eine festere Verbindung zwischen Träger- und Einlagemetall entsteht, ist eine Schmelztauschierung stabiler als eine normale. Gerade bei tauschierten Waffen würde ich eher zu einer Schmelztauschierung neigen. Natürlich nicht bei den gehärteten Teilen der Waffe, aber die sind ja ohnehin nicht tauschiert. Aber etwa bei Lanzentüllen oder Axtblättern. Kalttauschierte Streifen neigen dazu, bei starken Schockbelastungen wieder rauszuspringen. Worauf mann beim Schmelztauschieren achten muss ist der Umstand, dass ein erhitztes Material mehr Raum einnimmt als ein kaltes. Direkt nach dem Einschmelzen muss also das Einlagematerial noch eine erhabene Wölbung in der Rille bilden, die dann beim Abkühlen zurückgeht. Schmilzt man gleich plan ein, hat man später eine Mulde. Natürlich eignen sich Einlegemetalle mit niedrigem Schmelzpunkt dafür gut. Ist der Schmelzpunkt des Trägermaterials niedriger als der des Einlagematerials, ist diese Technik logischerweise raus. Langer Rede kurzer Sinn: Eine Schmelztauschierung ist per se nichts unhistorisches, kein moderner Betrug. Mit maschinell gefrästen (lasern kannste vergessen, da die Vertiefung ja kein Schnitt ist, also nicht durchgeht) Rillen schaut es natürlich anders aus. Die allerdings sind meist klar als solche erkennbar. Erstens sind sie einfach zu perfekt und uniform, zweitens sind sie häufig etwas breit. (Je dünner der Fräskopf umso leichter bricht er bei Ecken / Kurven / sonstigen Verkantungen. Ein Bekannter hat das mal in der Firma probiert, allerdings wollte er auch noch einen Schwalbenschwanz fräsen, also einen seitlichen Unterschnitt. Das Ergebnis sollten Rohlinge sein, in die man klassisch kalt einen Silberdraht einhämmern konnte. Also Arbetisschritt 1 maschinell rationalisiert, Arbeitsschritt 2 dann historisch manuell. Beim Kalttauschieren ist die saubere Gravur des Musters die Hauptherausforderung, nicht so sehr das Einbringen des Buntmetalldrahtes.)
 
Bye the way und schon mal sorry für Off Topic :/ : Viktor Berbekucz fertigt zur Zeit eine Spatha nach Vorlage Niederstotzingen für mich. Ebenfalls mit Silberdraht Tauschierungen...der kann sowas also auch ( nicht nur Günstige Schaukampfwaffen..). Wenn gewünscht kann ich das ergebnis dann ja mal hier Posten.... :whistling:
 
Niederstotzingen? Sind wir denn auch frühmittelalterlich unterwegs, Herr Gunterson?
 
...ich bin GroMi...meiner Sammelwut sind daher keine Grenzen gesetzt 8o ! Nee aber mal im Ernst: Seit ich das erste mal vor Jahrzehnten eine Spatha mit Tauschiertem Griff und Damastkern-Klinge gesehen habe wusste ich : HABEN WOLLEN !!!!! :D Für mich eine der Schönsten Blankwaffen überhaupt ! Wundervolle Arbeit, Prachtvoll ohne Überladenen Schnickschnack einfach zum Niederknien.. :allah Ausserdem habe ich meine Ambitionen eine annähernd Authentische Niederstotzingen- Darstellung mal irgendwann umzusetzen noch nicht begraben...alleine des Lamellenhelms und der Rüstung wegen... Lamellenhelm habe ich ja schon einen versuch der rekonstruktion hinter mir...Rest mach ich im Winter ! :saint: So, jetzt aber :back :rolleyes:
 
@Panzerreiter : ... danke für die ausführliche Erläuterung, da war, selbst für mich als gelernten Mechaniker / Werkzeugmacher einiges Neues dabei ; halt doch schon über 30 Jahre her. Bei Emaillgießen hatte ich dieses Plastikkrümel Zeugs im Hinterkopf. Gab es, da war ich so etwas 10 - 12 Jahre alt - muss also gefühlt um 1800 gewesen sein - in jedem Bastelladen. Förmchen, Krümel rein und im Backofen geschmolzen ... alte Technik also neu angewendet. Gewisse Orden wurde ja auch so hergestellt , halt nicht Backofen und vermutlich auf " Glasbasis ". Beim Lasern gibt es ja nicht nur die bekannten Trennverfahren sondern beispielswese auch die Lasertiefengravur, das geht in diese Richtung, wenn entsprechend "tief" eingebracht. Wie beim Lasern von Augenschäden stell ich mir das vor, irgendwo ist der Strahl zu Ende und brennt auch kein Loch durch dem kompletten Kopf, hoffe ich doch ?!
 
Bei Metall geht das über die Laserleistung, je mehr Watt desto tiefer ist der Einbrand. Mann kann sogar 3 Dimensionale Bilder in Glaswürfel Lasern, da wird die Eindringtiefe dann über die Strahlfokussierung beeinflusst. Auch über die Art und Wellenlänge des Strahls wird die leistung beeinflusst. CO2 Laser z.b. können zwar super Kunststoff, Metalle etc. Erhitzen / schmelzen durchdringen aber kein Glas... ...aber ich schweife schon wieder ab.... :/
 
Bye the way und schon mal sorry für Off Topic :/ : Viktor Berbekucz fertigt zur Zeit eine Spatha nach Vorlage Niederstotzingen für mich. Ebenfalls mit Silberdraht Tauschierungen...der kann sowas also auch ( nicht nur Günstige Schaukampfwaffen..). Wenn gewünscht kann ich das ergebnis dann ja mal hier Posten.... :whistling:
Das ganze schaut dann so aus :D
DSCN3350_e.jpg
 
Das ganze schaut dann so aus
....wart´s ab...wenn du meine siehst wirst du auch so eine haben wollen... :zunge 8o
Wollte nur sagen, stammt auch von viktor :D Der kann auch solche schöne arbeiten... Außerdem hab ich da auch noch was im Hinterkopf, wenn genügend Kleingeld da sein sollte wenn wir schon beim Thema Spatha sind :rolleyes:
 

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