Falken und ähnliches

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Falconer

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Also hier herein zu den "Haustieren", gehören natürlich auch die Falken und Habichte etc. Oftmals zum Zeitverteib und um des schönen Willens gehalten, zum Federspiel, aber in manchen Schichten auch zum Fleischerwerb über die Beizjagd. Vom Ansehen her gibt es wohl kaum eine Tiergruppe, die so beachtet wurde. Gerade im, 13, und 14. Jh im Minnesang ( ich zog mir einen Falken.....) , Abhandlungen: De arte venandi cum avibus, Darstellungen in der Manesse etc. Wer dazu etwas wissen will, nur zu. Man will ja keine Abhandlung schreiben die keinen interessiert.
 
So, selbst wenns keinen interessiert,,mal die Kurzform: Ursprünglicher Zweck: Jagd auf kleineres Wild, das mit den damaligen Schusswaffen nur schwer erbeutet werden konnte und für die eigene Pfanne vorgesehen war. Also: Rebhuhn, Wachtel, Kaninchen, Hasen, Fasan... Motivation seitens des Vogels: Er fliegt, weil er Beute machen will. Für sich ! Er bringt die Beute nie zu seinem Falkner. Der Falkner eilt ihm nach und gibt ihm ein Teil der Beute, der Rest wandert in die eigene Tasche. Daraus ergibt sich auch der Grundsatz: Mit einem gesättigten Vogel geht es nicht. Der will nicht jagen und den kann man auch kaum zurücklocken. Das heisst auch an Veranstaltungen: Die Frage nach: "Kannst du nicht den Falken einfach ein bisschen fliegen lassen?" ist mit NEIN zu beantworten. Gelände muss passen, Kondition muss passen, Wetter muss passen.... Wiklich eingesetzte Vögel damals: Die grossen Falken wie Wanderfalke, Gerfalke, Sakerfalke, Lannerfalke. Dazu Habicht und Sperber. Mehr zum Spassfliegen für die edle Dame: Baumfalke, Merlin. In Mitteleuropa selten noch der Steinadler, aber der frisst fast mehr als er einbringt, ist unhandlich und kann auch gefährlich werden. Milane, Bussarde, Harrishawks, Seeadler Eulen etc. sind ungeeignet und einige der heute herumgezeigten Vögel stammen eh aus Amerika. Den einzigen Hinweis von Beizjagd mit Käuzen kenne ich vom Till Uhlenspiegel her, in der Stadt auf Kleinvögel. Ansonsten wurden Eulen nur zum anlocken anderer Vögel benutzt, da diese die Eulen vehement attakieren und vertreiben wollen. Der Fang von Greifvögeln war schon sehr früh reglementiert und die Erlaubnis oft erblich. Gezüchtet wurde nichts! Wozu sich den Aufwand machen wenn man einfach zugreifen kann. Die regelmässige Zucht von Greifvögeln und Falken ist erst seit ca 1970 möglich. Oft wurden die eingesetzten Vögel im Herbst als Jungvögel mit ersten eigenen Erfahrungen gefangen und im Frühjahr wieder fliegen gelassen. Man handhabte alles sparsam. Im Winterhalbjahr ist Jagdzeit, der Falke ernährt seinen Falkner. Im Sommerhalbjahr ist Mauser, Brutzeit, da muss der Falke verpflegt werden und kostet nur. Also einfacher: man hat ihn nur während der Saison. Somit wurde auch kein Raubbau betrieben. Die Falken kamen wohlbehütet über den ersten Winter ( der bei Wildvögeln normal um 70% Verlust bei den Jungen bewirkt), und konnte sich später wieder verpaaren und neue Junge produzieren. Fortsetzung folgt
 
Wie heute auch, war die Beizjagd immer etwas für ein paar Wenige. Da die Beschaffung des Vogels je nach Art ziemlich aufwendig sein konnte, wurde die ganze Sache früh reglementiert. Je nach Stand waren verschiedene Arten vorgesehen, wobei der Klerus schnell seine Verbote bekam. Bereits im Jahre 506 wurde an der Synode in Agde die Beizjagd untersagt. Gefruchtet hat es wohl kaum etwas. Auch in späteren Zeiten war es z.B. im Templerorden verboten die Jagd und Beizjagd auszuüben. Aber Verbote zeigen ja immer was die Leute machten, sonst hätte man es ja nicht verbieten müssen. Die erste Hochblüte war dann so ab dem 10, Jh bis 14. Jh. Im Rahmen der Kreuzzüge kamen neue Erkenntnisse in der Technik dazu und der allbekannte Friedrich, hat dann ja auch sein De arte venandi cum avibus verfasst. Nach einer gewissen Pause ( Armbust kam auf und andere Schusswaffen die einfacher im Umgang sind als Beizvögel) wurde vom Adel die Beizjagd wieder aufgefrischt und vor allem als Freizeitbetätigung betrieben. Mit zum Teil sehr grossem Pomp wurden Massen von Falken gehalten mit ebensolchen Massen von Bediensteten, so dass es sogar die Grenzen eines Staatshaushaltes gefährden konnte. Mit Einführung der bürgerlichen Jagd verfiel alles wieder und viel Wissen ging verloren bis die Neuanfänge um 1930 eine erneute kleine Blüte zu treiben begann.
 
Kann ich mich nur anschliessen. Fände ich sehr interessant :)
 
hi ich finde das Tema auch sehr interessant . Hoffe du erklaerst uns noch vieles mehr.
 
Finde ich auch interressant. Wie ist denn das heute in Dtl. ? Darf mann mit dem Falken jagen? Nur mit jagdschein? Oder ist das wie mit bogen, man darf nicht weil die Spaziergänger den Knall nicht höhren, und deshalb nicht ausweichen können? Oder Verboten weil Tierquälerei? Auf dem Teppich von Bayeux ist doch irgendwo auch ein Falke gewesen, oder ? Wie dem auch sei. Sehr interressant.
 
In Mitteleuropa selten noch der Steinadler, aber der frisst fast mehr als er einbringt, ist unhandlich und kann auch gefährlich werden.
Es kam mal ein Fernsehbericht über die Jagd mit Steinadlern in den Gebirgsregionen Asiens - sehr interessant. Fragen: Übt jeder Falkner in Dtl. auch die Beizjagd aus? Wenn nicht, hält er die Vögel dann nach Lust und Laune? Wird das Halten bei bedrohten Arten gefördert, vom NABU oder so?
 
Es kam mal ein Fernsehbericht über die Jagd mit Steinadlern in den Gebirgsregionen Asiens - sehr interessant. Fragen: Übt jeder Falkner in Dtl. auch die Beizjagd aus? Wenn nicht, hält er die Vögel dann nach Lust und Laune? Wird das Halten bei bedrohten Arten gefördert, vom NABU oder so?
Ob jeder Falkner die Beizjagd ausübt? Nein. Voraussetzung ist zunächst eine mehrwöchige jagdliche Ausbildung mit bestandener Prüfung. Im Anschluss muss dann eine zusätzliche Falkner Ausbildung absolviert werden. Ebenfalls mit Prüfung. Die Dauer der Falkner Ausbildung ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Hat man beides erfolgreich bestanden, hat man zwar die Möglichkeit sich einen Vogel zuzulegen, aber noch keine Jagdmöglichkeit. Die Jagdmöglichkeit erhälst du nur mittels eigenem Jagdrevier oder sog. BGS (Begehungsschein). Kostet beides Geld, für ersteres musst du sogar Jagdpachtfähig sein. Jagst du trotzdem, begehst du Wilderei und das ist strafbar. Deine zweite Frage ist nicht eindeutig zu beantworten. Manche halten die Tiere, weil sie es toll finden. Andere kümmern sich um die Arterhaltung. Andere nehmen verletzte Tiere auf, um sie zu pflegen. Manche Jagen damit. Zu deiner dritten Frage: jein. Das Halten bei dir zu Hause, ist dein persönliches Hobby. Da gibt dir keiner was bei. Warum sollte der NABU dich dafür bezahlen? Der NABU finanziert schon Projekte zur Arterhaltung von Tieren - im Ausland, in Deutschland. Für Singvögel und Greifvögel. Ich hoffe, ich konnte ein wenig weiterhelfen.
 
Finde ich auch interressant. Wie ist denn das heute in Dtl. ? Darf mann mit dem Falken jagen? Nur mit jagdschein? Oder ist das wie mit bogen, man darf nicht weil die Spaziergänger den Knall nicht höhren, und deshalb nicht ausweichen können? Oder Verboten weil Tierquälerei? Auf dem Teppich von Bayeux ist doch irgendwo auch ein Falke gewesen, oder ? Wie dem auch sei. Sehr interressant.
Wie ich Wilfried Tenneberg schon schrieb. Nur mit gültigem Jagdschein und zusätzlicher Falknerausbildung. Also, das mit dem Bogen und der Jagd ... das hat nichts mit dem Knall zu tun. Den Knall hörst du erst, wenn das Geschoss schon unterwegs ist bzw. sein Ziel getroffen hat. Heißt: Das Reh hört den Knall nicht mehr, wenn der Jäger richtig gejagt. Ich könnte seitenlange Abhandlungen schreiben wie es richtiger wäre und was falsch ist. Führt aber am Thema vorbei. btw Die Bogenjagd ist in Deutschland verboten, wie ich finde zu recht.
 
Falkner haben oft unterschiedliche Ansätze bzgl. der Haltung ihrer Tiere. Bei uns ist es so, dass mein Mann über 15 Jahre als Berufsfalkner in einem Wildpark/Falknerei gearbeitet hat. Eigene Greifvögel hat er seit 20 Jahren. Jetzt ist er zurück in seinen alten Beruf als Koch. Aber unsere Vögel haben wir natürlich immer noch. Zum Glück haben wir den nötigen Platz. Jagdlich genutzt wird derzeit keines der Tiere. Kommt wieder wenn mehr Zeit. Schwierig wirds für uns oft mit den unterschiedlichen Denkweisen der Mitmenschen umzugehen. Von oft derben Angriffen sogenannter "Tierschützer" die uns erzählen: "Falkner sind genauso Mörder wie Jäger. Sie nutzen den natürlichen Trieb der Tiere um ihre perverse Neigung auszuleben" - ja sowas haben wir uns schon anhören müssen..... - bis zu "ooooch - die armen Vögel. Sind angebunden. Die wollen doch fliegen......" ist alles dabei. Mit letztem kann man gut umgehen, indem man einfach erklärt, dass der Vogel in "Freiheit" auch nicht viel anderes tut als ambientisch rumzustehen und halt auf Beute zu scheuen. Beim Falkner ist es leichter mit dem Futter. Diese Leute verstehen es meist auch und gehen weitergebildet weiter. Richtig ist auf jeden Fall ein Verbot der Jagd mit Pfeil und Bogen. Nicht jeder der einen Pfeil vom Bogen bekommt, ist in der Lage schnell und bündig ein Tier zu erlegen. Dafür gibts andere Waffen. Für mich sind Greifvögel einfach wunderschöne beeindruckende Tiere. Sie sind völlig anders in ihren Ansprüchen als z.B. die klassischen Haustiere wie Hund und Katze. Sie bleiben immer frei - auch wenn sie Lasche und Geschüh tragen und evtl. in einer Voliere leben. Und ich/wir sind froh darüber, dass NICHT jeder so ein Tier einfach mal eben so erwerben kann. Ich wollt jetzt einfach mal meine Meinung zu diesem wirklich schönen Thema loswerden.... :) Gesine
 
Zur Situation heute: Ja Falknerei und Beizjagd ist in vielen Ländern erlaubt, aber es ist so ziemlich die am extremsten reglementierte Tierhaltung. Hier in CH brauchts im optimalen Fall mindestens 4 Jahre bis man alle Bewilligungen beisammen hat. Als Beruf nur in Ausnahmefällen möglich. Dann meist als Schausteller. Eine Qualifikation "Berufsfalkner" gibt es nicht. Da ich eine gewerbsmässige Haltebewilligung für diese Tiere habe, wäre ich ja auch somit ein Berufsfalkner. Heisst aber weiter nichts. Shows mit Steppenadlern, Weisskopfseeadlern, Schneeeulen etc. bedienen sich zwar falknerischen Techniken, haben mit der traditionellen Beizjagd aber kaum etwas zu tun. Was die Darstellung im mittelalterlichen Bereich betrifft, gehören eigentlich nur die schon erwähnten Falken, die Habichte und Sperber und ev noch ein generell jaglich einsetzbarer Adler dazu. Gerade die Harrishawks, die man immer öfters sieht und die halt angenehm im Umgang sind, stammen aus Amerika, die gabs nicht. Ebenso der Weisskopfseeadler der einfach in allen Köpfen rumspukt. Ein adliger beschäftigte seine bediensteten Falkner, die für die Vögel schauen mussten, sie abtrugen und bereit machten. Dies zu lernen war mit Inhalt einer ritterlichen Ausbildung. Die älteste Erwähnung in der Schweiz findet sich in den Aufzeichnungen des Chronisten und Mönchs Ekkehart IV. ( um 1000). Im Kloster St. Gallen wurde das Beizhandwerk gelehrt und angehenden Rittern vermittelt. Auch im Kloster Einsiedeln wurden Greifvögel gehalten und das Beizrecht in gewissen Tälern ist bis heute verbrieft. Also trotz Verboten wurde die Falknerei praktiziert oder zumindest gelehrt. Heute sind wir in der Schweiz gut 20 Leute, die die Falknerei betreiben. Darunter gibt es zwei Greifvogelparks und drei Falkner, die gelegentlich an mittelalterlichen Veranstaltungen unterwegs sind. Gejagt werden bei uns fast nur noch Krähen, da alles andere früher interessante Jagdwild nicht mehr vorhanden ist. Was das fliegenlassen an Anlässen betrifft: Selbst dazu brauchen wir hier in CH eine spezielle Bewilligung, eine Tourneebewilligung wie ein Zirkus. Wir können ein paar Uebungsflüge zeigen. Es gibt aber für uns immer grosse Risiken. Es ist nicht wie in einem Greifvogelpark immer derselbe Ort, den sich die Vögel gewohnt sind. Ueberall rundherum wärs für den Falken viel interessanter als mitten im Menschengewühl. Wir sind keine professionellen Schausteller, d.h.wir fliegen unsere Vögel nur gelegentlich an Anlässen, ansonsten nur alleine im Gelände. Das Sommerhalbjahr ist eigentlich die Zeit wo wir die Vögel hoch im Geswicht halten, damit die neuen Federn schnell und gut nachwachsen können. Es ist somit eigentlich nicht Flugsaison. Wenn was passiert und ich einen Falken verliere, ist das dem Veranstalter ziemlich egal. Mein Risiko. So, und nun kommen noch die am häufigsten gestellten Fragen: Darf man den streicheln? : Eigentlich NEIN. Ich darf auch nicht jede holde Maid begrabschen. Wie alt wird der?: Ich weiss es noch nicht, bin kein Hellseher, aber so um 20 herum ist für mittelgrosse Arten ein gut erreichbares Alter. Kannst du den nicht mal kurz etwas rumfliegen lassen?: Wie schon erwähnt, NEIN, sonst ist er weg. Kommt der immer wieder zurück? : Selbstverständlich nicht, ich nehm jedesmal einen Neuen....... Quatsch, natürlich ist er darauf trainiert und meist klappt das auch. Ansonsten ist Warten angesagt. Sprechen kann er auch nicht, er frisst kein Brot oder Grünzeug und auch keine kleinen Kinder oder Hunde, es ist ganz natürlich , dass er die meiste Zeit nur faul herumsitzt und gar nichts macht. Ja man darf ein Foto machen und wenn dann noch jeder nur einen Euro geben würde, könnt ich mich bald zur Ruhe setzen. Aber das wird nie passieren.
 
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Ja und dann gibts noch die Frage: Was kostet so ein Vogel? Die Frage ist etwa so zu beantworten wie: Was kostet ein Auto? Na ja, kommt drauf an wie der Zustand ist, Modell, Alter, Fähigkeiten........ Das geht bei den Falken so von ca 600 Euro bis gegen eine halbe Million. Wobei die höchsten Preise im Sand bezahlt werden, also im arabischen Raum. Da gibts einfach Leute mit zuviel Geld, sind dann aber auch keine reellen Vergleichswerte. Unsere Vögel sind heute Zuchtvögel. Also wir fangen keine. Sehr viele Falkner betreiben daneben auch noch kleine Pflegestationen für verunfallte Greife und wildern die wieder aus. Was den "Vorwurf" des bösen Jägers der mit seinen Falken andere Tiere tötet betrifft: Es sind nun mal keine Vegetarier. Also zur Ernährung muss zwingend anderes sterben. Ist beim Fifi und der Katze zuhause nicht anders, auch wenns dann da in Dosen verpackt ist. So, und nun pack ich langsam fürs nächste Wochenende. Rheineck ist angesagt. Kleinerer Dorfmarkt mit mini Lager. Noch schneit es, über 10 cm liegen schon. Es dürfte kalt und nass werden. Aber was solls.
 
Danke dir für deine Ausführungen. Gerade deine Antworten auf die "Fragen" sind (auch wenn man sie schon mehrfach gelesen und gehört hat) immer wieder "köstlich"! :thumbsup:
So, und nun pack ich langsam fürs nächste Wochenende. Rheineck ist angesagt.
Am Samstagnachmittag komme ich mal mit der Familie vorbei. :bye01
 
Danke für die Fielen Infos finde ich echt interessant. Freue mich schon drauf wenn du mehr schreibst. Ach da fällt mir noch ein frage ein. Was halten dein Vögel von so viel Schnee ? :schaem
 
ich kann nur über meine Vögel sprechen: und die haben überhaupt kein Problem mit Schnee. Beim allerersten - das war im vergangenen Jahr bei unseren Falken - mochten sie nicht mit den Füßen daran kommen und sind sofort auf die Reck geflüchtet. Aber ansonsten interessiert die das nicht. Die stehen in der Voliere und warten bis es aufhört. :) Falconer: ich bin froh dass wir in Oberbayern unsere Tiere halten. Schweiz wäre mir einfach zu stressig im Alltag. Achja - und beim Harris Hawk sind nur die Terzel umgänglich. Die Weiber sind in der Regel die reinsten Zicken - wir haben eine :D Viel Spaß beim Minimarkt! Gesine
 
Nun vielleicht noch etwas zu mittelalterlichen Anlässen mit Falknern: Von den Puristen und reinen Beizjägern, nicht so gerne gesehen, da oft zuviel Show und wenig über die effektive Beizjagd gezeigt wird. ( Zudem gibts bei den reinen Beizjägern halt auch viele, die nicht nachvollziehen können, dass auch das "Nachleben" des historischen Hintergrunds und das Vermitteln Spass machen kann. Da wird man halt nur als kostümierter Vogelträger angesehen.) Trotzdem sind es wunderbare Gelegenheiten einem grösseren Publikum zu erklären was es mit der Beizjagd auf sich hat oder hatte. Vom Praktischen her: Anlässe im Sommer sind suboptimal. Eigentlich stehen unsere Vögel in der Mauser, dem Gefiederwechsel und werden normalerweise während dieser Zeit abgestellt und reichlich mit Futter versorgt, damit die neuen Federn zügig und top nachwachsen können. Um einen Falken sicher fliegen zu können, muss das Gewicht wieder herunter. ( Damit er einen entsprechenden Appell zeigt). Jeder Anlass bringt auch einen gewissen Stress. Wenn man Pech hat, kann man später an jeder Feder die da gerade am nachwachsen war, eine Ausdünnung, ein Grimal oder sog. Stressstreifen erkennen. Die Feder ist an dieser Stelle geschwächt und bruchgefährdeter. Ebenso kann grosse Hitze mit entsprechender Thermik den Vogel verleiten sich abtreiben zu lassen. Also immer eine heikle Sache. Wenn was schief geht, stehen wir alleine und müssen sogar den Verlust des Falken in Kauf nehmen ! Es sind keine Maschinen und es ist immer von unangenehmsten Gefühlen begleitet, wenn man an einem fremden Ort unter Zeitdruck seinen Vogel suchen gehen muss. Ort, Zeit, Wetter, Gelände und Kondition des Vogels muss stimmen. Wie schon Jack Mavrogordato vor Jahrzehnten schrieb: "Wie vornehm die Gesellschaft auch sein mag, wie weit sie auch hergekommen seien, wie lange die Verabredung schon bestehen mag und wie gross auch ihre Enttäuschung, man lerne hart zu sein und es abzulehnen, einen Vogel hinaus zu nehmen, wenn nicht alles passt."tumblr_o8q58tgWvF1ru848lo4_500.jpg
 

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Trocken finde ich deine Berichte überhaupt nicht, im Gegenteil. Es gefällt mir sehr, wie du deine Tiere beschreibst und die Umstände, wie sie "tatsächlich" sind. Klar, ein paar Bilder würzen das ganze und runden deine schönen Texte noch ab :thumbup:
 

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