Es prokrastiniert für sie die Oseberg Lure

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Nemi Norison

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Bin gestern per Zufall auf die Oseberg Lur/Tube/Trumpet gestoßen, dabei handelt es sich wohl um 106,5 cm lange Blasinstrument aus Holz in Sandwichbauweise (meint Teile das Holz der Länge nach, höhle es aus und klebe es wieder zusammen). Was ich bisher an Infos gefunden habe erschliesst sich auf die Seite der Vikinganswer Lady: http://www.vikinganswerlady.com/music.shtml (runterscrollen) und folgender Seite: http://abel.hive.no/trompet/oseberg/ Hat wer von euch schon Erfahrung mit was derartigem?
 
Sieht für mich irgenwie wie eine kuze Variante des Alphorns aus. Und die werden traditionell auch so gebaut wie du es beschrieben hast. Z.B. der Nachfolgende Link eines Schweizer Alphornisten. (Der Alphornbläser Samuel Kunz) www.alphorn-blaeser.ch › alphornbauen
 
Die haben wir bei Poeta Magica schon vor 20 Jahren eingesetzt. Haben sogar in Schweden auf dem Flohmarkt eine gefunden, leider war Holger schneller ;) Die Mundstücke sind tatsächlich so gestaltet, daß man Zirkularatmung blasen kann, d,h, Didgeridootechnik. Sind auch recht leicht(Gewicht) Die Hälften werden mit Birkenrinde umwickelt verklebt. Echt hübsch!
 
Das wird in dem PDF auch erwähnt das es noch heute in Schweden Hörner von Schäfern gibt die so aufgebaut sind. Bei dem vom Oseberg Schiff gehen sie wohl aufgrund von Einkerbungen von einzlen Weidenrutenbindungen aus. Das Mundstück ist am Orginal leider nicht wirklich erhalten da hat man scheinbar nur noch die Öffnung von 8 mm. Nachdem ich mit mit einer Arbeitskollegin unterhalten habe (die Waldhorn spielt) und ihr Mundstück kurz ausgemessen habe, glaube ich das oben noch ein Trichter vorhanden war, der von den 8 mm mehr oder minder Kegelförmig aufgeht. (Leicht konisch würde zumbeispiel gut auf die Löffelbohrer passen die ich kenne ;-) )
 
Wenn ich mich nicht irre, sind das in dem Video die modernen Versionen davon. Gehe davon aus das der Ton von der Osberg Version etwas höher liegt aber ansonsten ähnlich zu spielen ist. [media]https://www.youtube.com/watch?v=BdIqpBCH0bU[/media]
 
Aus praktischen Gründen würde ich auf ein Handelsübliches Mundstück zurückgreifen. Im Original könnte das Munstück eingebohrt sein. Für eine saubere Fuktionalität des Munstücks ist auf eine sehr saubere Ausführung des Übergangs vom Kesselboden in die Seele und eine darauf abgestimmte Rückbohrung zu achten. Zu den Begriflichkeiten des Mundstücks hier ein Link zu Wikipedia https://de.m.wikipedia.org/wiki/Instrumentenmundstück Andere Blechblasinstrumente aus Holz die zur Orientierung der Mundstücksgestaltung herangezogen werden könnten sind Zink und Serpent. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Instrumentenmundstück https://de.m.wikipedia.org/wiki/Serpent_(Musik) alle Quellen: Links zu den entsprechen Wikipedia Einträgen. Eine anspruchsvolle Aufgabe die du da aufgetan hast. Bei den Arbeiten die ich von dir gesehen habe hätte ich auch keine Befenken das Du das hinbekommst. Soweit das Wissen eines alten Posaunisten, mit über 40 Jahren Spielpraxis, der ab und an eine Riesenlure (Sousaphon) :schock2 spielt.
 
Das mit dem Modernen Mundstück ist für mich quasie Plan B. Hab mal kurz Ebay überflogen und die kosten nun ja nicht die Welt. Ich würde das obere Ende erst etwas länger machen um das Mundstück einzubohren und wenn es nicht klappt den aufgebohrten bereich absägen und das Moderne Mundstück einsetzten. Erstmal muß ich im Forfeld aber noch etwas Werkzeug machen und organisieren.
 
Das hört sich nach einem Plan an. Du könntest auch ein Mundstück in ein Restholzstück bohren. Dann kann z.B. deine Kollegin testen ob es zur Tonerzeugung geeignet ist. Dieses nur Mundstück spielen ist eine bewährte Trainingsmethode und heist Buzzen und sollte ausgebildeten Bläsern geläufig sein.
 
Bisher spiele ich nur ab und an mal Didgeridoo, aber ist das Mundstück ja so völlig anderes. Zugunsten von der Luren Geschichte, schiebe ich auch ein weiteres Kastendidgeridoo nach hinten was ich mir bauen wollte. Eigentlich wollte ich gerade ja im Garten stehen und mir nen Klüppel schnitzen damit ich die Lure in Spe besser aushöhlen kann.
 
Ein solches Instrument in der Art habe ich in der Türkei im Dorf gehört und gesehen.Es sind immer zwei Leute unterwegs einer mit dieser Art "Trompetenhorn" aus Holz-welches sich alphornähnlich anhört ,der andere mit einer Trommel.Sie verkünden Dinge,die von Jemandem "unter die Leute "gebracht werden sollen (Verlobung usw.) ,oder kommen einfach so auf die Terrasse,spielen auf und gehen erst wieder gegen Geld ,Essen oder beides.Sie tragen in der Regel auch Folklorekleidung.Andere Freaks ,die als Trittbrettfahrer unterwegs sind ,haben eine ätzende,schrillere "Tute" und ne "Klamauktrommel"Leider finde ich nicht die Bezeichnung des Instrumentes,bin aber bei meiner Suche auf einen Wikipediaartikel gestoßen,wo solch Instrument abgebildet ist (aus Metall). Dort ist unteranderem dies erwähnt: Eine längere Herkunftslinie führt nach Ur in Babylonien zurück. Dort enthält eine Tontafel aus dem Ende der Larsa-Periode (um 1950 v. Chr.) eine Geschichte über den Helden Gilgamesch, in der die Worte PUKKU und MEKKU vorkommen. Mit MEKKU dürfte ein ausgehöhlter Zweig gemeint gewesen sein, der als Trompetenrohr diente, und mit PUKKU (oder BUKKU) ein für seine Verwendung als Schalltrichter bearbeitetes Holzstück. Beide Begriffe werden immer zusammen erwähnt, vermutlich, weil sie zu demselben Instrument gehörten. Die archaische Sprachwurzel BUK steht für „pusten, brüllen“ oder „röhren“ und breitete sich in derselben Bedeutung über das Arabische aus. Die Bauform einer langen Holztrompete ist noch im schweizerischen Alphorn, in der ukrainischen trembita und einschließlich des alten Namens im rumänischen bucium überliefert. Quelle :Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Buki_(Trompete) Ich meine gelesen zu haben,dass eine der beiden Frauen die im Osenbergschiff bestattet waren,aus dem Schwarzmeerraum stammen könnte,eventuell könnte man dort weiter nach ähnlichen Instrumenten suchen.
 
Die haben sich fast eins zu eins auch in Schweden und Norwegen bis heute als Schäfer Instrument gehalten. Sprich die Bauform wie vom Osebergschiff ohne ein so ausgeprägtes Bellend (Schalltrichter) am Ende.
 
Die Dinger brauchen kein externes Mundstück. Da kommt eine Trichterförmige Bohrung ans Ende und Schluss! Und dann schön üben. Alles andere ist nicht"A"... :D
 
Das mit dem modernen Mundstück wäre für mich auch eher so der absolute Notnagel. Vom losen gefühl her passt die Innenform von einem Waldhornmundstück gut zu ein zwei Löffelbohrern die ich kenne.
 
Bin gerade beim ersten Versuch des ganzen, dabei geht es mir vorallem um die Herstellungstechnik um zu sehen wie ich damit klar komme. Ende nach Abend 1 nach der Arbeit:
1728-a8bdf6c1.jpg
 
Kleines Negativ Update zu dem Projekt. Versuch eins wird demnächst im Ofen landen, da ich durch Holzauswahl und Holzzustand (frisch vom Baum) ein Trocknungsproblem bekommen habe. Sprich die beiden hälften haben sich so verzogen das die Halbschalen nicht mehr auf einander passen- Positiv für mich ist aber schon mal das ich was dabei gelernt habe und die ersten Schritte eben genauso klappten wie ich mir das gedacht habe. Nächster Versuch wird in einem anderen Holz gemacht. Im Blick hab ich Birke (nebensächliche Anmerkung, gerade eben hatte ich da noch Birka statt Birke stehen, ihr glaubt gar nicht wie oft ich den Tippfehler mache) oder Trauerweide
 
Ich würde dir zu gut getrocknetem Holz raten für diese Geschichte. Wenn du gerne bei einheimischen Hölzern suchst, Holunder wird selten erwähnt, ist aber ein feines, festes Holz, dass dazu leicht zu bearbeiten ist. Bei dem Innendurchmesser würde ich eine Mindestlänge von 12o cm nicht unbedingt unterschreiten, damit ein "ordentlicher Ton" heraus kommt. Die Lure hat ja eher die schlanke Schalmeiform, da formt sich der Ton etwas einfacher wie in deiner "Didgeridoolure". Auf die Kante nach dem Mundstück würde ich verzichten und einen fliessenden Übergang machen. Das Mundstück würde ich auch nach dem Didgeprinzip gestalten und direkt dran arbeiten, sonst musst du dir nur wieder Gedanken machen wie du die beiden verbindest ohne Luftverlust. Eigentlich ist es genau wie beim Didgebau in Sandwichbauweise, wenn du den Innendurchmesser stark verjüngst bekommst du eine Lure :D Eine schöne "Schritt für Schritt" Anleitung zum Sandwichbau findeste hier: (-: Klick ;-) Und hier noch ein "How to make a Lure" von einem Spezialisten, der auch welche verkauft, da kann man anhand der Bilder das ganze schön sehen wie seine Luren entstehen. Ansonsten noch viel Vergnügen beim basteln :thumbup:
 
Den einigermasen Harten Übergang habe ich aus Skizzen zur Oseberg Lure, da dieses oben am Mundstück wohl ein Stücklang einen Innendurchmesser von 8mm hat. Daher kommt auch die Idee mit dem reingeschnitzen Mundstück um eine besser bespielbare Version zu haben.
 
Ich stolpere jedes Mal, wenn was Neues in dem Thread geschrieben wird, über den Titel. Prokrastinieren heißt doch: zu erledigende Dinge aufschieben, verschieben oder vertagen. Was hat das denn jetzt mit dem Instrument zu tun? Oder bin ich jetzt nur zu blöd, den Witz dahinter zu verstehen? ?(
 
Das hängt damit zusammen das ich mit diesem Lurenprojekt andere Dinge aufschiebe. Wenn man so will handelt es sich um eine spezielle nicht weit verbreitete Form des Prokrastinierens, nämlich das procraftinieren.
 

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