Wissensvermittlung am Waffenständer

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Hallo allerseits, ich würde mich freuen, wenn ich von euch einige Ratschläge / Hinweise / Anregungen und Tipps zu folgendem Projekt erhalten würde. Da wir öfters Lagern und unsere Ausrüstung / Waffen präsentieren, wollen wir auch den Wissensdurst der Leute befriedigen. Leider traut sich nicht jeder zu fragen, oder wird zeitnah gesehen um ihn anzusprechen. Daher war meine Idee, am Waffen- und Rüstungsständer kleine Schilder zu montieren, in denen die Sachen näher beschrieben werden. Ist nicht zeitgerecht, aber es würde Wissen an scheue Bürger bringen. Wie würde es auf Märkten sein, da die Texte wasserdicht sein sollten und Laminiert sind? Viele Fragen und wenig Antworten :) Also alles raus, was ihr dazu beitragen könnt / wollt. Ich bin ein Schwamm und sauge alles auf Gruß, Andreas :hammel
 
Wir haben für solche Zwecke am Rand ein "Ständerbuch" mit laminierten Seitenzum Durchblättern.... zuerst kommt eine kurze Erklärung mit Bild von Originalfund oder Bildbelegauszug und dann ein Foto von unserem Zeug... eine Löffelseite, eine Messerseite, eine Seite mit Lagergestühl, etc. - Kam bislang sehr gut an und es ergaben sich dann weitere Fragen von Besuchern an uns. - Die Gestaltung ist modern/ normal lesbare Schrift, kein Fake-Pergament oder so.
 
Waffenständer und Rüstungen gibt's auf MA-Märkten wie Sand am Meer. Deshalb werden die meisten Besucher gar nicht erst stehenbleiben, geschweige denn, etwas fragen. Man muss zuerst einmal ihre Aufmerksamkeit erregen und ihnen das Gefühl geben, dass es hier mehr als das Übliche zu sehen/erfahren gibt uuund sie auch eingeladen sind. Das kann man entweder mit einer statischen Ausstellung tun, dann muss man aber quantitativ schon dicke Brötchen backen. Ein, zwei rostige Rüstungen und ein paar Waffen im Ständer hängen, wie gesagt, vor nahezu jedem Lager rum, weshalb sollte also der geschätzte Besucher gerade hier jetzt stehen bleiben und ein Auge bzw Ohr riskieren? Wenn man also auf eine statische Waffenausstellung setzt, um die Leute anzulocken, dann muss diese sehr umfangreich sein und auch ins Auge fallen. Gut, wenn dann noch ein paar ungewöhnliche Waffen / Rüstungen dabei sind, als Eyecatcher. (Ich stelle z.B. bei uns gerne eine Mist-/Heugabel dazu, einen Flechtschild etcetera. Bei den Rsütungen konnte ich feststellen, dass das klassische Kettenhemd keinen mehr hinter dem Ofen vor lockt. Die Dinger sind einfach zu präsent. Der Schuppenpanzer dagegen erweckt stets Aufmerksamkeit.) Besser als eine rein statische Asustellung ist aber eine dynamische Ausstellung. Ihr solltet also immer irgendetwas mit den Waffen/Rüstungen machen. Dabei meine ich nun weniger das klassische Gedengel, denn auch das ist auf Märkten zu allgegenwärtig und damit nichts ungewöhnliches mehr. Ich rate eher zu Körperübungen, Techniktraining, auch mal waffenlos. Den besten Effekt, also das, bei dem die meisten Leute stehenbleiben, sind bei uns die Übungen waffenlos gegen Dolch / Schwert und - aber das ist ein Riesenaufwand - das Formationstraining, das wir auch nur hin und wieder mal spontan zusammenbekommen, wenn genügend Manpower von den Nachbarlagern mitmacht. Immer wieder lustig sind auch Übungen Schwert gegen Mistgabel... Wenn die Leute erst mal näher kommen, sind die Schilder keine schlechte Idee, einfach, weil es unglaublich anstrengend ist, 2 Tage lang ständig und ununterbrochen immer wieder dieselben Allgemeinplätze und Basics zu wiederholen. Ich persönlich spüre da irgendwann, wie mein Kleinhirn schrumpft. Mit Schildern können die Leute die Basics lesen und man selbst ist als Erklärbär nur für die interessanteren Infos zuständig. Allerdings darf man die Schilder nicht mit Text und Infos überfrachten, das ermüdet den Leser zu sehr und strengt an. Es ist ein Markt, kein Seminar, das sollte man nicht vergessen. Man muss die Informationen also filtern, auf die absoluten Basics eindampfen. Nennt man auf schlau "didaktische Reduktion". Das erfordert etwas Erfahrung. Muss man bisschen üben. Was ich auf den meisten Infotafeln schmerzlich vermisse, sind, zumindest gelegentlich, Quellenverweise. Woher wissen wir denn das, was wir hier den Leuten erzählen? Das sollte sowohl bei den Schildern wie auch im Gespräch beiläufig einfließen. Gerade in letzterem nicht aufdringlich, das wirkt oft klugscheißerisch, sondern eher ankedotenhaft. Ansonsten rate ich erst mal zu diesem Thread hier im Forum.
 
Hallo Andreas,
Daher war meine Idee, am Waffen- und Rüstungsständer kleine Schilder zu montieren, in denen die Sachen näher beschrieben werden. Ist nicht zeitgerecht, aber es würde Wissen an scheue Bürger bringen. Wie würde es auf Märkten sein, da die Texte wasserdicht sein sollten und Laminiert sind?
Ich hatte am Anfang auch viele Schilder mit Beschreibungen an den Exponaten, bin davon aber wieder weg gegangen. Man ist ständig am Schilder wieder neu zuordnen, es sieht unordentlich aus, dann fehlt eins usw. usw. Meine Empfehlung wären Belegmappen wo die Vorbilder zu euren Nachbauten abgebildet und beschrieben sind. Die Blätter sind (bei mir) in Klarsichthüllen verpackt, damit die Mappen vor Feuchtigkeit und den fettigen Fingern der Besucher geschützt sind damit man nicht alle zwei Wochen neue anfertigen muss. Vorne am Lagereingang könnte noch eine ordentliche Schautafel aus Holz (in einer ansprechenden Grösse) stehen, auf der eine kurze Lager - bzw. auch Exponatbeschreibung drauf zu sehen wäre. Eventuell mit einer Einladung verbunden, bei weiterem Interesse die Lagernden anzusprechen, und/oder einen Blick in die im Lager bereit liegenden Belegmappen zu werfen. Ich habe neulich eine sehr gute gemachte Schautafel gesehen. Sie war so hergerichtet, wie so qualitativ hochwertigere Beschilderungen mit Bildern und Text, die man oft an Ausflugszielen zu lesen bekommt. Da gibt es bestimmt Firmen die so etwas anbieten. Da dran kommt dann noch ein vernünftig gebauter Holzständer (oder so) und fertig.
 
Das kann man entweder mit einer statischen Ausstellung tun, dann muss man aber quantitativ schon dicke Brötchen backen. Ein, zwei rostige Rüstungen und ein paar Waffen im Ständer hängen, wie gesagt, vor nahezu jedem Lager rum, weshalb sollte also der geschätzte Besucher gerade hier jetzt stehen bleiben und ein Auge bzw Ohr riskieren? Wenn man also auf eine statische Waffenausstellung setzt, um die Leute anzulocken, dann muss diese sehr umfangreich sein und auch ins Auge fallen. Gut, wenn dann noch ein paar ungewöhnliche Waffen / Rüstungen dabei sind, als Eyecatcher. (Ich stelle z.B. bei uns gerne eine Mist-/Heugabel dazu, einen Flechtschild etcetera. Bei den Rsütungen konnte ich feststellen, dass das klassische Kettenhemd keinen mehr hinter dem Ofen vor lockt. Die Dinger sind einfach zu präsent. Der Schuppenpanzer dagegen erweckt stets Aufmerksamkeit.)
Das kann ich so unterschreiben. :thumbup: "0815" gibt's halt mittlerweile wirklich an jeder Ecke.
Besser als eine rein statische Ausstellung ist aber eine dynamische Ausstellung. Ihr solltet also immer irgendetwas mit den Waffen/Rüstungen machen.
Genau. Und es muss noch nicht einmal etwas "Mega" aufwendiges sein. Zum Beispiel ein einfaches an- und ablegen (vor Publikum) der Kleidungs- oder Rüstungsschichten ist sehr interessant für Gäste. Dazu wird Schritt für Schritt erklärt. Das kommt sehr gut an und man hat wenig Aufwand (muss nichts zusätzlich Aufbauen, etc.). Für Fragen oder Unklarheiten nimmt man die Belegmappe vor und nimmt zu den Themen direkt Stellung. Und "schwupps" ist man aktiv und kompetent dabei.
 
Das mit dem aktiven Vorführen finde ich gut. Was ich in diesem Zusammenhang schon öfter gesehen habe ist eine Tafel auf der diese Aktivitäten dann mit einer Uhrzeit versehehen angekündigt werden.
 
Wir haben an unserem Waffenständer keine Schilder angebracht und haben auch keine Mappen. Einige Besucher gehen von sich aus auf den Waffenständer zu ( steht immer sehr nah am Weg ), und zögerlich vorbeigehende werden angesprochen. Die Marktbesucher dürfen die Waffen auch gerne in die Hand nehmen und ausprobieren (was manchmal viel Übersicht verlangt). Wir rüsten uns auch nicht selber sondern Besucher (wenn gewünscht) von klein bis Groß.
 
Die Marktbesucher dürfen die Waffen auch gerne in die Hand nehmen und ausprobieren (was manchmal viel Übersicht verlangt). Wir rüsten uns auch nicht selber sondern Besucher (wenn gewünscht) von klein bis Groß.
Stücke "zu erfühlen" (z.B. den Unterschied zwischen einer scharfen Blankwaffe und einem bauähnlichen modernen Schaukampfschwert, etc.) empfinde ich als ganz wichtig. Was für Material man dann für den Besucher zugänglich macht, muss man genau anschauen, aber hier entstehen Erlebnisse und Erfahrungen die nachhaltig sind und dem Besucher lange in Erinnerung bleiben werden. Nur "angucken & Tafeln lesen" (das machen auch noch einige so) ist für den Gast absolut uninteressant. Grundsätzlich finde ich den Punkt von Heinrich auch ganz wichtig. Wird etwas aktives angeboten, würde ich es zeitlich strukturieren. Sonst bist du rund um die Uhr dabei und fällst am Abend tot um. So eine Uhr oder ein Schild mit "Nächste Vorstellung zum Thema XY um 15.00 Uhr" können dabei sehr hilfreich sein. Was ich auch als positiv in Erinnerung habe, ist ein Programm, wie es z.B. ein geschätzter Mittelalterkollege ( @Skelkur ) mit seinen Mitstreitetenden durchführt. Es wird zum Beispiel vor (und auch mit) dem Publikum mit "Mittelalterfilm-Mythen" aufgeräumt. Da wird zum Beispiel in die Besucherrunde gefragt, wer den Filf "XY" kennt (90% nicken) und wer glaubt das die Szene wo der Krieger das Schwert aus der Scheide am Rücken zieht, echt ist und funktioniert (50% sagen ja). Einer darf nach vorne kommen und es selbst ausprobierenen, usw. Das gleiche gilt für zahlreiche andere Mythen ("Zischgeräusch" beim Schwert aus der Scheide ziehen/usw. usw.). Relativ wenig Aufwand = viel Ertrag ("Aha"-Erlebnisse am laufenden Band, etc.) und eine tolle Interaktion mit dem Publikum. Ein anderer sehr geschätzter Darstellerkollege ( @gerald von ameningen ) fragte zum Beispiel in die Besucherrunde, wer den mal Lust hätte mit dem Holzschwert gegen ihn anzutreten (er hatte auch ein Holzschwert). Es braucht hier nur die Überwindung des Gastes. Sonst muss er nichts mitbringen und wird nicht "vorgeführt" (das ist ganz wichtig!). Drei mal darf der eine Angreifen, drei mal der andere. In wenigen Minuten ist es so möglich, einige Grundlagen des Schwertkampfes zu vermitteln, die vom Besucher sofort angewendet und ausprobiert werden können. Das macht bei vielen Lust auf mehr. Eine tolle Aktivität (die voraussetzt das derjenige der sie durchführt kämpfen kann) die mit wenig materiellem Aufwand auch wieder "jeder Menge Ertrag" beim Gast erzeugen kann. Das mal nur so, weil es mir gerade in den Sinn kam.
 
Gibt es eigentlich belege für Waffenständer im Lager ? Ich halte persönlich nix davon, find ich irgendwie Gromi/Marktmässig auf den Events die ich *belagere* sieht man eher wenig Waffen. Aberdas Problem hab ich eigentlich auch nicht da ich ja meist mit nem Waffenhändler lagere. Der weiß dann genug um die Leute voll zu testen. .... ausserdem Ich bin nur der Koch
 
Gibt es eigentlich belege für Waffenständer im Lager ?
Für das Hochmittelalter meines Wissens nach nicht. Auch in späteren Zeiten lassen sich "Aufbewahrungsständer" nur in Zeughäusern bzw. festen Waffenlagern finden. Alternativ könnte man die Waffen auf der Wiese oder auf einem Tisch liegend präsentieren. Oder eben (zu vorher festgelegten Zeiten) nur "am Mann" (zuzüglich an- und ablegen) und sonst nicht.
 
Wir haben in der Regel eine kleine Sammlung von Ausrüstungsgegenständen und Waffen im Lager, sichtbar aber aus Sicherheitsgründen nicht unbedingt direkt am Weg. Diese Dinge werden den geneigten Besuchern erklärt. Überwiegend nutzen wir sie, um Kinder für ein Foto auszustatten (Helm, Handschuhe, Einhandwaffe) und dabei kommen wir meistens mit den Eltern ins Gespräch und beantworten ihre Fragen, so gut wir das können. Das ist recht beliebt. Waffen geben wir in die Hand, sie dürfen im Ständer angehoben, aber nicht selbst von den Besuchern herausgenommen werden. Da ist schnell mit einer unüberlegten Bewegung jemand verletzt. Meistens haben wir nicht so viel Platz, dass wir eine sichere Zone einrichten könnten. Daher achten wir darauf, dass Waffen nur dann "benutzt" werden, wenn die Situation es zulässt.
 
Stimmt, Gewehrpyramiden waren deutlich spaeter. Einige kennen sicher auch noch die Gewehrnischen in alten Unterkunftsgebauden der Bw. Zurueck zum Miittelalter : Das zeugs steht dann halt sauber da, uebersichtlich , grabschsicher , liegt nicht im Schlamm , Gras oder so rum .
 
Vielen Dank für eure Informationen. Um vielleicht meine Situation zu erklären. Wir lagern auf MA Märkten mir normalen Besucherstrom und kaum Anspruch an eine Darstellung. Wir versuchen seit Anfang des Jahres dabei, das Niveau des Lagers zu steigern und die Ansprüche anzuheben. Die Besucher werden von uns angesprochen (oft über die Kinder) und dann werden sowohl die Kinder als auch die Eltern gerne einmal mit Kettenhemd und Co ausgestattet. Dadurch kommt man in ein Gespräch und kann sich austauschen. Auch ein bisschen Schwertkampftraining mit den Eltern führt zu einem Ziel ;-) Oft schauen die Leute aber nur scheu und das war es auch schon. Denen möchte ich auch etwas vermitteln. Verständlicherweise gab es damals keine Waffenständer oder Präsentationsflächen, aber das schulden wir der Zeit aktuell einfach :) Dadurch das der Markt sich bewegt und die Leute mehr flanieren und schauen, sehe ich für feste Zeiten der "Modenschau" als schwierig an. Wir erleben es, das die Massen stehen bleiben, wenn wir uns anrödeln und auch Schwertkampf üben. Allerdings gehen alle weiter, sobald man fertig ist. Denke das eine Ansprache eines Außenstehenden Mitgliedes hier effektiv sein wird (danke für diesen Hinweis). Werde bei meinem neuen Waffenständer Schilder mit einarbeiten und wichtige Informationen bereithalten. Mal sehen was es bringt :wiki1 Ansonsten bin ich gerne für weiteren Input bereit prost1 Gruß, Andreas
 
Gibt es eigentlich belege für Waffenständer im Lager ?
[...] Auch in späteren Zeiten lassen sich "Aufbewahrungsständer" nur in Zeughäusern bzw. festen Waffenlagern finden.
Nein, gab es im Feld tatsächlich nicht, macht ja auch nicht wirklich Sinn. Man stelle sich einmal vor beim modernen Militär würde man Regale mitführen, um die Waffen nachts vor dem Zelt zu lagern. ;-)
 
Wer lagert denn Waffen nachts VOR dem,Zelt. TsTsTs Aber im MTW hatten wir durchaus Fixierungen für G3 und Uzi Was man viel zu selten sieht ist Waffenpflege Also Flugrost entfernen, Leder fetten, Klingen schärfen. Besonders wäre es dochmal eine Aufgabe (für den Knappen) mit einem Schleifstein aus einer Schaukampfklinge eine Rasiermesserscharfe zu machen. :schock2
 
Besonders wäre es dochmal eine Aufgabe (für den Knappen) mit einem Schleifstein aus einer Schaukampfklinge eine Rasiermesserscharfe zu machen. :schock2
Erinnert mich an meine Pfadfinderzeit, als sie einem Kind ein Stück Stahlwolle und eine Gusseisenpfanne in die Hand gedrückt und gesagt haben, das wäre Edelstahl. Statt den Scherz irgendwann aufzuklären, haben sie vergessen dass der Küchendienst noch in der Küche ist. Ich habe noch nie ein so blitzblank poliertes Küchengerät gesehen.
 
an unserem Waffenständer findet sich immer einer der dem wissenshungrigen Touristen einiges über die von uns verwendeten Waffen erzählen kann am besten sind immer die dermaßen schüchternen Kindlein, die aber nach etwa 5 Minuten das zeug nicht mehr aus der Hand geben wollen
 
Was Beschilderung und Anschreiben betrifft habe ich die Erfahrung gemacht, dass es offenbar sehr viele Analphabeten gibt. Also es wird genau das gefragt was eigentlich angeschrieben wäre. Oder der Papa erklärt seinem Junior dann etwas und unmittelbar vor ihm wäre ein Schild wo steht, dass es genau anders ist. Ich hab mir auch mal die Mühe gemacht, die paar häufigsten Fragen so auf einer Tafel zu beantworten. Die Leute stehen davor und fragen genau dieses wieder. Oder man berichtet etwas und unmittelbar darauf wird genau das gefragt was ich doch gerade eben erzählt habe. Also vor dem Dauerquasseln gibts wohl kein Entrinnen, mal abgesehen vom Festlegen von fixen Zeiten. Habt ihr auch schon erlebt, dass nach dem x ten mal erzählen des selben, das Mundwerk einfach weitermacht und man an ganz was anderem herum hirnt ? Irgendwann kommt dann der Moment wo ich nicht mehr weiss,: Habe ich das denen schon erzählt oder war das bei der letzten Gruppe ? Und irgenwann kommt der Augenblick wo ich gar nicht mehr mag. "Geht einfach weiter !" Selbst wenn man am Essen ist, den Mund voll hat, mal eine kurze Pause macht, da gibts keine Hemmungen. Für so etwas muss ich mich von meinem Platz entfernen, bloss weg. Man machts ja gerne ( sonst wär man fehl am Platze ) aber nach den ersten paar tausend Besuchern wirds echt anstrengend. Man kennt die Fragen die kommen auswendig. Der Besucher beginnt mit seiner Frage und nach dem ersten Worten kann man schon übernehmen, weil man schon weiss was er grad fragen will. Manchmal frag ich ich mich: Wesshalb tu ich mir das eigentlich an ? Und doch lass ich mich wieder überreden und sage beim nächsten Veranstalter zu. Irgendwie scheint da eine versteckte masochistische Ader da zu sein. Aber zum Glück gibts ja dann die Abende, wo sich das "normal" Volk zurückzieht und man selber die Atmosphäre auch geniessen kann, wo dann alles andere auf der Welt keine Bedeutung mehr hat. Bis zum Morgengrauen und ich weiss glaub langsam wesshalb da der Wortteil Grauen mit drin ist.
 
Kann das nachvollziehen Falconer, im Moment der Veranstaltung realisiere ich oft gar nicht, wie sehr es mich anstrengt, grade dann wenn die Leute viel fragen und interessiert sind, macht mans ja auch gern. Aber wenn die dann weg sind, ist es Abend, man merkt, dass man kaum was geschafft hat vom Handwerk, dass man keinen Schluck getrunken und keinen Happen gegessen hat und fällt erst mal ins Bett. Aber es ist einfach die Begeisterung, die man innehat und teilen will, die einen weiter machen lässt :)
 

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