Die ersten Beinlinge

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Asprian

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Moin. Ich nähe gerade an meinen ersten Beinlingen. Wollstoff und im 45° Winkel zum Fadenverlauf ist klar. Die Passform habe ich schon recht gut rausgearbeitet. Sie sitzen eng und ich komme gerade so noch rein. Jetzt schlägt es aber recht viele ringförmige Falten rund ums Knie und ich weiß nicht, ob ich das an einer bestimmten Stelle enger oder weiter machen muss, oder ob es vielleicht auch an der langstichigen Maschinennaht liegt, mit der ich das erstmal teste. Bevor ich jetzt alles 10 mal wieder auftrenne und den Stoff versaue, meld ich mich doch lieber hier an und frage die Expereten, die das Problem sicher schon mehrfach gelöst haben.
 
Ich denke es liegt an der Spannung im Stoff, bei zu weitem Stichabstand.
 
Bei den ersten Beinlingen kommst du um haufiges abstecken, Naehen, Teile der Naht wieder auftrennen und anpassen nicht drum rum. Tip: besorge dir einen gaaaaanz billigen Baumwoll-Stoff fuer den ersten Versuch. Nimm die Zeit und fluche, Trink ein Glas Wein dazu und verbuche es unter Lehrgeld. aber dann weist Du, wie es kommt, wenn du den 'besseren' Stoff' nimmst. Ich brauche immer noch bei jedem Beinling mehrere Versuche ehe er richtig eng am Bein sitzt. Das ist normal. Es ist auch normal, wenn sie um Knoechel und Knie etwas weiter sind, sonst kommst du mit Ferse/Unterschenkel nicht rein.
 
Naja, Häufig? Hab mein erstes Paar grob geheftet, angezogen, Heftnaht angepasst, beim Ausziehen merkt man dann ja ob das noch geht und dann ordentlich genäht. Eigentlich recht wenig Arbeit... aber gut, meine Beine haben ja euch keine erwähnenswerte vertikale Ausdehnung.
 
Das mit der Schablone habe ich schon gemacht. Sie passen ja weitestgehend auch. Also ich komme gut rein. Ich habe nur keine Ahnung, ob diese ringförmigen Falten unterhalb des Knies daher kommen, dass es irgendwo noch weiter sein muss. Das Problem am Musterstoff ist, dass der sich ja völlig anders zu verhalten scheint als der Wollstoff. Oder leiert der von selbst noch etwas zurecht?
 
KannstnDu mal ein Bild einstellen?
 
Hmmm - hast Du die Beinlinge beim anprobieren denn festgenestelt? Wenn die etwas auf Zug am Bruchengürtel befestigt sind fältelt da eigentlich nix mehr.
 
Ich finde auch " ringförmigen Falten unterhalb des Knies " klingen eher nach "zu lang" und nicht zwingend "zu weit". Wenn die Falten rund um das Bein herum sind. Wenn du die Beinlinge straff nach oben gezogen und fest gebunden hast, könnte es auch ein Längenproblem sein - dass sich das ganze staucht.
 
Aaahja - das sieht für mich tatsächlich ein bisschen so aus als ob die Beinlinge sich stauchen weil sie ein bisschen zu lang sind, wie Manuela schon vermutet hat. Sind die Falten auch bei gebeugtem Knie da oder verstreichen sie dann?
 
Die Bleiben da und ich kann mir auch gut vorstellen, dass es beim richtigen Tragen noch mehr werden. Für das Bild habe ich sie stramm mit der Hand hochgezogen. Kann mir vorstellen, dass die Nestelschnüre das am Ende nicht so effektiv tun. Ich bin mir auch nciht sicher, ob es reicht, wenn ich oben einfach was abschneide.
 
Eigentlich sieht es für mich aus, als ob der Beinling zu lange zu schmal wäre - also sich hier gar nicht weiter übers Knie (+ wahrscheinlich auch schon Bruche an der Stelle) ziehen lässt? In dem Fall müsste man eher unten was abschneiden - oder theoretisch da, wo die Falten auftreten, den Beinling erweitern, so dass er Teil der sich jetzt staucht noch übers Knie geht. Kann mich aber auch täuschen, so gut ist das auf dem Bild auch nicht zu erkennen.
 
Wie eng sollte es optimaler Weise denn oberhalb des Knies sein? So weit, dass es frei schlackert und komplet am Bruchengürtel hängt oder soll es schon etwas eigenspannung haben? Für das Paar ist der Zug wohl abgefahren, aber beim nächsten kann man es ja besser machen.
 
wie macht ihr das generell bei Beinlingen? Mit oder ohne Innenfutter und wenn ja welches Wolle oder Leinen? Bzw. Was ist da authentischer?
 

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Meine sind alle ungefüttert und aus Wolle. Da ich sie im Sommer trage ist es eh meist zu warm. Ein paar das aus dickerem Stoff ist reicht auch bei um die Null.
 
Ich bin ein bekennender Fan gefütterter Kleidungsstücke. Auf den ersten Blick Mehrarbeit, hat es einige Vorteile: Die Innenverarbeitung des Kleidungsstücks wird verdeckt, es entfällt somit auch das Säumen von Schnittkanten gegen ausfransen. Kleidung läßt sich leichter an- und ausziehen. Futter schützt den meist teureren Oberstoff und ist leichter ersetzt als ein komplett neuer Fummel. Generell sagt man dass das Futter ähnliche Eigenschaften haben sollte wie der Oberstoff. Feuchtigkeitsdurchlässig usw. Ob man für ein Wollteil als Futter Leinen, Wolle, Seide oder Baumwolle oder ein Mischgewebe nimmt hängt auch davon ab was man erreichen möchte. Soll das Futter zusätzlich wärmen? Soll es auch gut aussehen? Meine Beinlinge sind gefüttert. Mit Baumwolle. Keiner sieht dann mehr die Maschinennähte... :D Evtl. mache ich mal welche für die kalte Jahreszeit, da kommt dann ein Wollfutter rein. Für meine andere Epoche (1900 +)habe ich auch Sachen die sind mit Seide gefüttert - weils beim Original so war, oder bei den Ärmeln: was glattes was das anziehen erleichtert. Um auf Deine Frage zurückzukommen @Fra Marc: Innenfutter generell ist authentisch. Futter aus Leinen oder Wolle ist authentisch. Probieren geht über studieren... ^^ Viel Erfolg!
 
Die erhaltenen Beinlinge die ich so kenne: - Reliquien des Erzbischof von Bremen(1 Hälfte 13 Jhd) - Funde aus Herljofnes (14 Jhd) - erhaltenes paar des Robert von Courtenay - Strümpfe des St. Desiderius (12 Jhd) - Strümpfe des Erzbischof von Bayone (14 Jhd) - Strümpfe des St Germanus (12 Jhd) Sind allesamt ungefüttert. Das Material ist immer Wolle. Die Strümpfe waren auch aus Seide oder Leinen. Aber alle ungefüttert. Meine Beinlinge sind ebenfalls ungefüttert.
 

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