Doppelrohrblatt - Erfahrungen

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weltenwanderer

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Da hier ja einige liebe Leute unterwegs sind, welche Doppelrohrblattinstrumente spielen hätte ich mal eine Frage. Ich habe letzte Woche das unverschämte Glück gehabt, eine Sopranschalmei von dem verstorbenen Instrumentenbauer Günter Körber obergünstig zu kaufen. Nun habe ich mit dem spielen keine Probleme, da ich vor vielen Jahren schon mal eine Schalmei hatte und auch immer wieder auch mal Einfachblattinstrumente gespielt habe. Das Blatt sieht noch picobello aus, aber seit ein paar Tagen verweigert es mir nach kurzer Spielzeit total den Betrieb. Erst wenn es wieder gut durchgetrocknet ist kann man es nach dem anfeuchten kurz anspielen, nach dem absetzen geht aber gleich wieder nix... Kann das sein, dass die Blätter auch ermüden auf Dauer, selbst wenn sie noch optisch total gut aussehen? Die Schalmei wurde nach Aussage der Verkäuferin auch fleissig gespielt und das Blatt könnte recht alt sein.
 
Also meine Frau und meine Schwester spielen Cornamuse und Krumhorn ebenfalls mit Naturblatt und die müssen die Dinger erst gründluch anfeuchten/durchweichen bis die ordentliche Töne von sich geben. Von den Bilder her sieht das Blatt OK aus und so lange die nicht gebrochen sind wüßte ich nichts von Ermüdungserscheinungen.
 
Ein Freund, mit dem ich regelmäßig zusammen musiziere, spielt ebenfalls Schalmei und Pommern. Er hat immer mehrere Blätter zur Auswahl dabei und muss auch alle paar Monate mal neue nachbestellen, weil das ein oder andere nicht mehr so will, wie er sich das vorstellt, auch wenn sie optisch noch gut aussehen. Durch den ständigen Wechsel von feucht nach trocken ermüdet das Material mit der Zeit. Blätter in Windkapseln halten meist länger durch, aber auch nicht ewig. Kunststoffblätter sind deutlich langlebiger. Ich befürchte aber für Schalmei gibt es so was noch nicht. Bei Dudelsäcken, die man mit Blasebalg betreibt und dadurch die Blätter immer trocken bleiben, halten auch Naturblätter oft Jahrzehnte lang. Je nach dem wie sich das Blatt durch die Feuchtigkeit verändert, kann man das mit dem Draht evtl. wieder ausgleichen, indem man mit einer Zange das Blatt weiter zu oder auf drückt. Aber vorsichtig vor allem beim zusammen drücken, damit es nicht bricht.
 
Dankeschön euch beiden für die prompte Antwort ^^
die Dinger erst gründluch anfeuchten/durchweichen bis die ordentliche Töne von sich geben.
Das ist schon klar, sonst hätte ich auch nicht spielen können :D es begann ja erst nach dem anfeuchten und spielen. Wahrscheinlich passiert das auch eher Leuten welche sehr viel spielen, vermute ich mal...
Je nach dem wie sich das Blatt durch die Feuchtigkeit verändert, kann man das mit dem Draht evtl. wieder ausgleichen, indem man mit einer Zange das Blatt weiter zu oder auf drückt.
:thumbsup: Yeah, das war der ultimative Tipp, dankeschön. Nachdem ich gestern das Blatt schon gewässert und mit Löschpapier auch zwischen den Blättern gereingt habe und keinen Erfolg erzielte hatte ich schon etwas den Frust. Aber daran einfach so herumbasteln wollte ich erst mal nicht bevor ich was zerstöre. Nun habe ich mit einer Zange mal den oberen Draht gelöst und etwas verschoben... Klingt wieder prima und lässt sich dazu noch sehr leicht anspielen, suuuper :thumbup:
Kunststoffblätter sind deutlich langlebiger. Ich befürchte aber für Schalmei gibt es so was noch nicht.
Da bin ich gerade am suchen wo ich gute Blätter herbekomme. Für Oboen gibt es auch inzwischen Kunststoffblätter beim großen T, nur schreiben die keinen Innendurchmesser mit dazu. Habe gerade mal angefragt, ob sie mir den Durchmesser nennen können. Das Blatt welches ich habe sieht nämlich von der Bauart haargenau so aus wie eines der dort erhältlichen.
 
Er hat immer mehrere Blätter zur Auswahl dabei und muss auch alle paar Monate mal neue nachbestellen
Nun komme ich so langsam ganz gut zurecht, aber das Blatt ist nicht unbedingt das beste für das Instrument. Es sitzt einfach zu locker drauf. Die Oboenblätter von Thoman sind auch ziemlich weit, aber ich habe mir trotzdem mal eines bestellt, einfach um einen Ersatz zu haben. Aber für eine Adresse wo man gute Blätter bekommt wäre ich schon dankbar, denn ich glaube, da lässt sich noch deutlich mehr rausholen aus diesem schönen Instrument. Vielleicht kannst du deinen Freund mal fragen wo er sie herbekommt? [media]https://www.youtube.com/watch?v=bXH6YBIAY-Q[/media]
 
Ich habe meinem Freund schon eine Mail geschrieben. Aber er antwortet nicht. Das ist normal nicht seine Art. Scheint's hat er momentan keinen Zugriff auf sein Postfach. Sobald er sich rührt, gebe ich dir die Info weiter. Die Oboenblätter haben doch einen anderen Schnitt. Ich befürchte, damit wirst du nicht glücklich. Mein Freund hatte früher auch eine Körber, ist jetzt aber umgestiegen. Den Hersteller habe ich mir leider nicht gemerkt. Er holt aus seinem Instrument zwei Oktaven raus.
 
Dankeschön ^^ mir eilt es ja auch überhaupt nicht. Ich freue mich ja, dass ich überhaupt so flott an brauchbare Infos komme.
Die Oboenblätter haben doch einen anderen Schnitt.
Das ist sehr interessant, dass wusste ich nicht. Somit ist das Blatt, welches bei der Schalmei dabei war auch ein Oboenblatt. Das bestellte von Thoman ist nämlich schon gekommen und es ist exakt das selbe, nur ein wenig größer im Innendurchmesser und der Länge und wenn ich es anspiele ist die Schalmei fast zwei Ganztöne tiefer 8o Bei beiden Blättern ist auch kein sauberes Spiel in der zweiten Oktave möglich. Da hoffe ich nun, dass sich das bessert mit einem passenden Blatt.
 
So, der Herr, der die Blätter baut, ist schon sehr alt und baut nur noch für treue Kunden und das auch nur nach längerem Überreden. Mein Freund möchte daher seine Quelle nicht preis geben. Tut mir leid!
 
;( *seufz* schaaade, aber da muss ich mit leben und kann es auch verstehen. Ich habe inzwischen mal mit dem Oboenblatt diverses "angestellt", habe es ein Stück abgeschnitten und dann dünner geschliffen. Es ist lange nicht ideal, aber die Veränderungen sind der Hammer. Nun hat es die richtige Tonhöhe und der Sprung in die zweite Oktave ist mir auch schon etwas gelungen. Ein verrücktes Thema, das gibt mir noch reichlich zu knobeln auf. Auf alle Fälle mal ein Dankeschön für deine Bemühungen, da werde ich nun mal weiter schauen müssen was mir noch dazu einfält...
 
Hättest du dir mal lieber eine Birbyne gekauft. Klarinetten und Saxophonblätter gibt es bei jedem Musikladen um die Ecke und das auch auf lange Sicht. ;)
 
Die Schalmei hat mich schon lange angelacht, hab vor ca. 40 Jahren schon mal eine für ein Jahr geliehen gehabt, nur brauchte damals mein Freund Kohle und konnte sie gut verkaufen... Und bei 35 €uronen für so ne schöne Körber Tröte hätteste vielleicht auch zugeschlagen, oder :D Aber ich denke schon, dass ich da was finde, da schau ich mir noch mal diverse Chanter Reeds an und wenn nicht geht´s ans selbst basteln. Hab gesehen, dass man bei Thomann auch unbeschnittene Blättchen im 10 Pack bekommt zum selbst machen bekommt. Hat auch seinen Reiz ^^ Mit dem alten Blatt kann ich immerhin ja in der ersten Oktave spielen und da hab ich ja auch schon schöne Möglichkeiten zum üben
 

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