kurze Ärmel - den Rest annesteln?

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Gesine

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Ich möchte mir ein neues Kleid nähen. Stoff ist blaue Wolle (Grundfarbe) und graue (Geren). Ich dachte die Ärmel bis zum Ellenbogen und dann - um im Sommer die kurze Version nutzen zu können - den restlichen Ärmelteil anzunesteln/anzustecken. Nur frage ich mich: geht das überhaupt? Kurze Ärmel (natürlich hab ich ein langärmeliges Untergewand drunter) ? Den Rest annesteln oder stecken? Um 1320 in Bayern? Hmmmm..... Meine andere Überlegung wären Schlupfärmel. Doch da treten die gleichen Überlegungen und Zweifel auf. Und bei Schlupfärmeln wirds auch schwierig mit dem Keil..... :/ Könnt Ihr mir da weiterhelfen? Gesine
 
Hm, ich kann mich nicht erinnern, jemals kurze Ärmel bei einer Tunika/einem Kleid auf Abbildungen gesehen zu haben. Was es meiner Meinung nach im 14. Jh. (in der Männermode!?) gab, waren angenestelte (ganze) Ärmel, die dann gewechselt werden konnten - aus modischen Gründen. Wobei ich da keinen Beleg dafür parat habe. Ich habe aber mal irgendwo gelesen, dass ein Adeliger zu seinem Wams mehrere Dutzend verschiedene Ärmel gehabt hatte. Aber ohne Ärmel/halb angezogen ist - nach allem was ich bisher gelesen habe - wohl keiner auf die Straße gegangen. Im häuslichen Bereich und bei der Arbeit halte ich es aber für vorstellbar. Kurze Ärmel kenne ich nur beim Surkot. Ich würde die Variante Schlupfärmel empfehlen.
 
Leider hab ich bisher auch keine Abbildungen von kurzen Ärmeln (eben bis zum Ellenbogen) bei Frauengewändern im bürgerlichen Bereich gefunden. Auf einem Bild ..... frag mich nicht wo, jedenfalls in einem vernünftigen Buch ;) - war ein Bild einer Bäuerin mit halblangen Ärmeln. Und Schlupfärmel hauptsächlich bei Hebammenabbildungen und gelegentlich für spätere Zeiten (15. und 16. Jh.) Ganz ohne Ärmel geht natürlich nicht! Da war man ja nach den damaligen Regeln quasi nackt :D . Das mit den Wechselärmeln hats tatsächlich gegeben - eben hauptsächlich beim Adel. Ich glaub nicht dass eine Tuchhändlerin sich sowas leisten konnte. Wird wohl auf die Schlupftärmel rauslaufen. Gesine
 
Also den Kirtle mit Kurzarm und wechselbaren Ärmeln zum Anstecken mit Nadeln gibt es zu Ende des 15. Jahrhunderts. Für frühes 14. kenne ich da keine Belege. Eine gute Bildquelle für die Zeit wäre der Luttrell Psalter, in dem finde ich jetzt so auf Anhieb keine kurzen Ärmel, leider auch keine Schlupfärmel mehr. Für Frauen gibt es ein bis zwei Abbildungen auf denen über der eigentlichen Cotte gerade auch zur Arbeit (zB Hühner füttern) ein ärmelloses, gegürtetes Überkleid getragen wird. Für die Zeit sind in der Damenmode enge, bis zum Ellbogen geknöpfte Ärmel en vogue, die sich bestimmt zum Arbeiten auch aufknöpfen und hochschieben lassen dürften?
 
Scheint also keine Möglichkeit zu geben für kurze Ärmel.... :S Katharina: keine Schlupfärmel mehr ? Ich war der Ansicht, die wurden noch weitaus länger getragen - eben von Frauen die gelegentlich die Arme frei brauchten.... hmmm. Und zusätzlich noch eine Art Schürze wäre genau das Gegenteil von dem was ich erreichen wollte - bei Wärme weniger Stoff am Körper.... 8) So ein Kleid mit engen Ärmeln und Knöpfen hab ich für die kalte Jahreszeit aus dickem Wollstoff. Auch wenn ich die aufknöpfe wirds sehr eng zum hochschieben oder hochkrempeln - was auch nicht wirklich gut ausschauen würde. Auf jeden Fall vielen Dank für die Bemühungen. Dann wird das Kleid halt für Spätsommer und Herbst wenn sich da keine Möglichkeit für Kurzärmeligkeit auftut..... schade. Gesine
 

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