Normannenschild

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Hallo Andi von den Schidermachern, dies ist wirklich eine schöne detailierte Anleitung. Danke für das Video, dies ist Detailiert, Praxisabezogen und sicherlich für viele Hobbyisten eine gute Anleitung. Dann wird es hoffentlich bald mehr Normannen mit guten Schilden geben. Grüße aus Düsseldorf sendet Olegsson :wiki4 Fals Ihr mal Rohhautstreifen für Schildränder benötigt sendet ein PN ich kann ggf. weiterhelfen
 
Vielleicht könntet Ihr alle Videos in einem Thema sammeln. Hätte mir auch gewünscht, ihr hättet den Schild noch mit Leinen und Rohhaut bezogen (da ich grad bei einem ähnlichen Projekt überlege, wie mann die Innenseite der Wölbung mit ordentlich Druck verprasst ohne eine Negativform zu bauen ;) ). Und was witziges am Rande - ist stellenweise schon lustig, was die Untertitel aus Eurem Dialekt da so "übersetzen"... :groehl
 
Pn mich mal, ich kann Dir helfen ;-)
 
@Singa Ist völlig OK das du "historisch gesehn" meckerts, was stört dich denn besonders? Bitte detailiert meckern, nur so können wir besser werden! Ich stell mich mal auf den Standpunt: Wir benutzen nur Materialien die es (zumindest in ähnlicher Form) auch im Mittelalter gab, aber ich gehe nicht soweit mir den Holzleim und die Farben selbst zu mischen, auch weil das nachher keiner mehr sieht. @'Dunio Danke, ich bestand von Anfang an darauf alles in Dialekt zu machen - hat einfach mehr Character (und Witz) Das beziehen mit Leinen ist in unserem "Gebogener Rundschild" zu sehen. Teil 1 [media]https://www.youtube.com/watch?v=iSrWmTY7AZE[/media] Teil 2 [media]https://www.youtube.com/watch?v=7nErlLZpDVE[/media] Von der Rohhaut sind wir etwas abgekommen weil wir den Rohhautrand optisch nicht so toll fanden. Leder oder Metall macht mehr her - finden zumindest wir. Nächstes Video wird wahrscheinlich ein Wikingerschild, Naturholz, Lederrand mit Geschmiedetem Schildbuckel. Liebe Grüße Andi von den Schildmachern
 
Rohhaut war jetzt auch nicht unbedingt Standard, ein paar Schichten angeleimtes Textil tuns auch, aber auch Leder ist belegbar, vor allem für Verzierungen. Und wenn man sich überlegt dass Originale aus Weichhölzern wie Linde oder Pappel waren dürfte klar sein, dass vor allem der Bezug die Stabilität bringt. Von einer extra Randverstärkung bin ich inzwischen abgekommen, weil am Rand sowieso die Textilschichten von Vorderseite und Rückseite überlappen, die Kante also sowieso der stabilste Teil ist. Wenn ihr Randverstärkungen aus Metall macht, würde ich die unter den Leinenbezug packen, dass man die nicht mehr sieht. Gerade wenn man mit dem Schild zuschlägt bringt das ordentlich was, stört aber nicht die Optik. Das ganze spachtelt man hinterher dick mit Farbe zu und schon weiß niemand mehr was da drunter ist. Und wer einem anderen die Farbe vom Schild kratzt um zu schauen was darunter ist, kriegt eins mit dem Streitkolben.
 
also, meine Hauptkritik richtig sich gegen die Metall Teil. Ich kenne keinerlei Hinweise für sowas, geschweige denn Beleg, aber kann mich da auch täuschen, kenne mich in der Zeit nicht so gut aus. Es gibt soweit ich weiss keine Funde solcher Schilde, aber spätere Schilde, zum Beispiel die in Marburg (und auch frühere Schilde aus dem Frühmittelalter), sind alle in einer Plankenbauweise gebaut, ähnlich wie hier: http://www.brandenburg1260.de/schild.html (Quelle: marca brandenburgensis). Dass das bei eurem Schild nicht so ist finde ich nicht so schlimm, man würde es nicht sehen wenn ihr das Schild, wie bei den Original, mit Leinen oder (relativ dünner!) Rohhaut bespannt hätten, dann hätte man die umgeschlagenen Nägel auch nicht gesehen. Auch dass ihr keine Authentischen Farben und Leime benutzt halte ich für nicht sehr schlimm, aber so ein moderner Holzlack, und das offensichtlich modern gegerbt und gefärbte Leder (für einen nicht belegten Zweck) muss doch echt nicht sein... Auch kenne ich keine historische Quelle die die Schildberiemung in der Form zeigt. Das wars erstmal, Kleinichkeiten wie moderne Nägel ect. mal ausgelassen. Wie gesagt, schöne Arbeit, ich bin der Meinung dass da historisch gesehen mehr möglich war...
 
Hallo Andi Auf Deine Bitte um detaillierte, konstruktive Kritik hin,muss ich Dir leider sagen, dass historisch gesehen schlichtweg ALLES falschist. Sorry. Die sichtbare Verwendung von Aluminiumnieten, um nur einBeispiel herauszugreifen, ist ein riesenkrasser Widerspruch zu Eurem eigenenZiel, möglichst authentische Schilde machen zu wollen. Da benötigt eshoffentlich keiner Kritik von aussen oder Diskussion, hier liegt die falsche Materialwahl es an Eurergrundsätzlichen Einstellung: Ist halt praktischer. Wenn Ihr wirklich historisch gute Schilde machen wollt, solltetIhr mit Eurer eigenen Recherche anfangen und zum Einstieg natürlich mit demStandardwerk für Schildermacher: «Der mittelalterliche Reiterschild» von JanKohlmorgen beschäftigen. Freundliche Grüsse Gerald von Ameningen
 
Also ich würde mich für den Anfang einfach mal an das halten, was Leute die sich intensiv mit dieser Zeitstellung beschäftigen, dazu heraus gefunden haben. :) Hier ein Auszug aus dem Rüstungskitquide des FFC zum Thema "Schild": "Empfehlung: Rundschild: 75 - 95cm Durchmesser. Flach oder gewölbt. Bespannung mit Rohhaut, Leder oder Leinen möglich. Schildfessel aus Holz oder Metall. Eiserner Schildbuckel der die dahinterliegende Hand sicher schützt. Bei gewölbten Schilden nicht zwingend erforderlich. Nur halbkugelige Buckel. Randverstärkung aus Rohhaut/Leder möglich. Randverstärkung und Bespannung aufnähen. Keine Randverstärkung aus Metall verwenden - Verletzungsgefahr! Dicke nicht deutlich über 1cm. Gerne zum Rand hin verjüngt. Schulterriemen möglich. Riemen und Schildbuckel aufnieten oder mit innen umgeschlagenen Nägeln befestigen. Oval/eiförmiger Schild: Höhe je nach eigener Körpergröße 90 - 110cm. Breite entsprechend zwischen 45 und 55cm. Dicke etwa 1 cm. Die Form sollte in etwa den Proportionen des Trondheimschildes entsprechen. Leicht gewölbt, nicht flach! Kein Schildbuckel. Mit Rohhaut, Leder oder Leinen bespannen. Randverstärkung aus Rohhaut/Leder möglich. Randverstärkung und Bespannung aufnähen. Halteriemen nach Bedarf. Schulterriemen empfohlen. Riemen aufnieten oder mit innen umgeschlagenen Nägeln befestigen. Mandelförmiger Schild: Aus Holz mit Leder- oder Leinenbespannung. Höhe: 50-75% der Körpergröße des Trägers. Breite entsprechend den Proportionen der diversen hier abgebildeten Schilde. Dicke: etwa 1-1,8cm, nicht zu dick und damit zu schwer machen. Der Schild sollte entlang der Längsachse gebogen sein. Am unteren Ende zumindest leicht abrunden, nicht in einer echten Spitze auslaufen lassen. Schildbuckel: kleine stilisierte Schildbuckel oder große Buckel, in halbkugeliger Form. Spitze Schildbuckel sind wegen der Verletzungsgefahr verboten. Es muß kein Schildbuckel angebracht werden. Halteriemen und Schildbuckel aufnieten oder mit innen umgeschlagenen Nägeln befestigen. Köpfe nach außen. Gerne große Köpfe. Halteriemen: je ein bis zwei Riemen quer zur Handfläche und zum Unterarm anbringen. Oder vier Riemen quadratisch anordnen. So das man hineinschlüpfgen und den Schild führen kann. Die Riemen können auch an Ringen befestigt werden. Die Ringe am besten mit einem Nagel, der wie eine Krampe umgeschlagen wird, fixieren. Ein Polster innen am Schild im Bereich des Unterarms und der Hand anzubringen ist empfehlenswert. Schulterriemen anbringen. Wenn längenverstellbar, dann mit Schnallen wie im Kapitel Kleidung/Gürtel beschrieben. Der Schulterriemen muß nicht an der selben Stelle wie die Halteriemen befestigt werden. Holzkern: mehrere Lagen dünnes Sperrholz verleimen und dabei in die gebogene Form pressen oder richtig aus einzelnen Brettern aufbauen. Nicht zu stark biegen. Von oben auf den Schildrand gesehen solle sich höchstens einen Viertel-Kreisbogen oder weniger ergeben (ganz grob), kein Halbkreis. Komplett mit Leder, Rohaut und/oder Leinen beziehen (aufleimen). Auf jeden Fall Leder/Rohaut über die Schildkante ziehen. Entweder als Verlängerung der Komplettbespannung oder als seperater Streifen. Am Rand vernähen. Wegen der Verletzungsgefahr nach Möglichkeit nicht mit kleinen Nägeln befestigen. Darauf achten, daß separate Randverstärkungen nicht in gefährlichen Spitzen oder Kanten abstehen. Keine Metallschilde! Bemalung: Das Zeichen des Kontingents verwenden oder eine der hier abgebildeten historische Schildbemalung kopieren. Keine neuen Stile erfinden, keine Wappen o.ä.! Im Zweifel mal den zuständigen Offizier fragen. Keine sehr grellen Farben oder Glanzlacke verwenden. Innerhalb des Kontingents können alle drei Schildtypen verwendet werden. Es kann jedoch für konkrete Veranstaltungen Einschränkungen geben. Bei der Schildbemalung müssen die Farben Rot und Grün deutlich dominieren." (Quelle: Auszug aus dem Kitquide des http://www.ffc1066.de/informationen/kitguides/Rüstzeug) Im Kitquide selbst werden zahlreiche Bildquellen (etc.) angeführt, auf die sich die obrigen Ausführungen stützen: http://www.reenactment.de/reenactment_start/reenactment_startseite/diverses/kitguide/kitguide.html (Link = Quelle) Desweiteren kann ich euch wärmstens das Buch "der mittelalterliche Reiterschild" von Jan Kohlmorgen ans Herz legen. Der hat (soweit ich mich erinnere) alle erhaltenen Funde aufgelistet und beschreibt sie (auch die verwendeten Materialien) ausführlich. https://www.google.de/url?sa=t&rct=...616104&usg=AFQjCNFtHhroQ0cCx5oIGJvMQRYweLu-EA (Link = Quelle) Auf alles andere würde ich (wenn möglich) verzichten, wenn ich vorhabe eine geschichtsnahe Darstellung anzustreben.
 
Metallene Schildverzierungen/verstärkungen gab es natürlich, bei Wikingerschilden und bei späteren Bucklern und Targen hat man die im Original und ansonsten hat man einige Abbildungen die Metall auf der Schildvorderseite zumindest nahe legen. Der Schildbuckel an Normannenschilden war auch nur noch zur Zierde, wäre also auch schon ein Metallbeschlag. Und es wird wohl auch kein Zufall gewesen sein, dass die Verzierungen römischer Legionärsschilde radial vom Schildbuckel ausgehen, würde man die nämlich aus Metall ausarbeiten statt aufmalen würde das die Stabilität eines Plankenschildes gewaltig verstärken und soweit ich mich erinnere gibt es sogar für beide Varianten Belege. Dass ihr das von der Verarbeitung drauf habt sieht man ja, das ist schonmal sehr gut, ich kann das nicht. Das einzige Problem ist, dass hier quasi der typische Battle Merchant Schild vom Design her nachgebaut wurde, der sich aber auch eher an Fantasyfilmen orientiert. Wenn ihr euch da jetzt an einer historischen Abbildung orientiert oder nach mehreren Abbildungen ein eigenes Design zusammenbaut, könnt ihr euch da eigentlich richtig austoben. Ihr müsst nur aufpassen welche Art Verzierung zu welcher Art Schild passt. Was das Material betrifft, klar, Alunieten sind jetzt nichts, ideal sind geschmiedete Nägel, wobei man die maschinell geschmiedeten noch weich glühen muss bevor man sie umschlagen kann, die brechen sonst einfach ab. Das chromgegerbte Leder würde ich auch gegen ein vegetabil gegerbtes oder zumindest Fettleder ersetzen. Nicht unbedingt wegen der Authentizität, viel mehr wegen der Griffigkeit. Es gibt nichts besseres als ein dickes Schildpolster das mit richtig speckigem Leder bezogen wurde, wenn man den Schild dann noch mit einer Schnalle am Unterarm festmacht dreht sich der Schild nie wieder ungewollt um den Arm. Der Kohlmorgen ist nett, den hab ich auch. Recht einfache Kost, aber trotzdem relativ umfassend zusammengetragen, dafür muss man Karfunkel lieben.
 
Nietverbindungen mit einem Eisennagel einer selbst gemachten eisernen Unterlagscheine sind schnell selbst gemacht. Macht weiter, Euer Eifer gefällt Cheers Chris
 
>>Wir benutzen nur Materialien die es (zumindest in ähnlicher Form) auch im Mittelalter gab Es gab Nesselstoff, Nieten und Indigo, ein Handgeklapper für die Levis Jeans! Nein, im Ernst, mal so in der Kurzform: - Seile als Handfesseln --> Nö! Lederbänder mit D-Ringschnallen - Das dünne Leder für das Polster --> Nö! Das ist bei Nutzung mit Brünne gleich durch - Holzfront --> Nö! Würde sich sehr schnell zerlegen - Eisenbeschläge --> Nö! Keine Funde, sieht man vom filigranen Nydambeschlag ab Ihr habt, leider, viel bairisches Herzblut in den Bau eines Inderschildes gesteckt :(
 
Hab auch noch etwas interessantes zu diesem Thema an anderer Stelle im Forum gefunden. Eine Untersuchung des "Reiterschildes von Seedorf". Es hält sich hartnäckig das Gerücht, dass dieser Schild des Arnold von Brienz aus dem Kloster Seedorf ursprünglich ein (normannischer) Mandelschild gewesen sein soll, der nachträglich zu einer moderneren Form umgearbeitet wurde. Hier der Untersuchungs- und Restaurierungsbericht von Matthias Senn und Franz Moser aus dem Jahre 1991 (den der liebe Gerald von Ammeningen damals hier ins Forum stellte). Viel Spass beim lesen: http://www.e-periodica.ch/cntmng?pid=jsn-001:1991:100::132 (link = Quelle)
 

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