Tipps zu gefaßten Steinen

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Raginhild

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Ich möchte gemugelte Mineralien oder carbochon geschliffene Halbedelsteine in Metall fassen, um sie auf Kleidung aufnähen, ein Kästchen oder einen Buchdeckel damit schmücken zu können. An Steine u. Perlen komme ich ran. Das Problem ist die Fassung. Lötkolben oder so was kommen nicht in Frage - ich habe Angst vorm Feuer. :whistling: Und die benötigte Anzahl sprengt das Budget , daher scheidet fertig einzeln kaufen aus. (Andi Vogl wäre sonst eine gute Alternative, ich weiß) Der erste Versuch mit Messingblech ließ sich nicht genug biegen. Mit schweren Hammer hätte ich die Steine eher beschädigt. *möm* Versuch Nr. 2 mit Metall-Prägefolie, wie es sie zum Basteln im Creativbereich gibt, ist leider auch fehlgeschlagen. :thumbdown: Die Metallfolie war zu dünn... *Haare rauft* Kennt ihr das, wenn sich im Kopf so eine fixe Idee festgesetzt hat?! Ich mag einfach nicht aufgeben. Es wäre schön wenn jemand Tipps zur Stärke der Folie, zur Bearbeitung u. zu Bezugsquellen hat.
 
moin Raginhild, Lötkolben gibt es auch elektrisch da für kleine Dinge nicht unbedingt eine Hartlötung notwendig ist. Es gibt auch gute transparente Klebstoffe auch wenn sie nicht "A" sind. Grundsätzlich kann ich Kupferfolien oder dünne Kupferbleche empfehlen.(Tiffaniezubehör im Bastelshop) Diese bekommen mit der Zeit wenn man nicht nachhilft eine Bronzefarbton. Wenn man sie Verzinnt sind sie silberfarben. Reinkupfer hat auch den Vorteil das durch Ausglühen eine starke verringerung der Festigkeit möglich ist leider ist das nur über einer Flamme möglich oder in einem Glühofen. Messing oder Bronze sind schon etwas fester aufgrund Ihrer Legierungsbestandteile. Zum Thema Fassungen gibt es verschieden möglichkeiten, Offene oder geschlossene, müssen sie nach Vorlage gearbeitet sein. Man kann auch fertige Fassungen kaufen. (Goldschmiede oder Bastebedarf) Häufig ist es auch von der Form des Steines abhängig. Mehrere "gute" Zangen (nicht erschrecken da sind schnell einmal 20 Euro pro Zange und mehr fällig) kann ich nur empfehlen dann leiden die Steine nicht so. Ich kann auch Goldschmiedekurse bei der VHS empfehlen dort kann man geziehlt die Fassungsherstellung bearbeiten. Gehämmert wird da auch dann sehr wenig. ;-)) gruß dirk
 
Hallo Wolfram, danke für die Tipps! :) Ich werde mich mal bei den Tiffany-Sachen umschauen. Den Modellbau habe ich schon entdeckt... kleine Mengen! :whistling: Denn ich will ja nicht gleich mehrere Quadratmeter kaufen. Werkzeug muß sein. Für andere Bastelarbeiten habe ich schon Zangen & Co., stocke das bei Bedarf aber auch auf. Fragt sich noch, welche Blech- oder Folien-Stärke: Die Fassungen können offen sein; die meisten Mineralien u. Perlen sind nicht durchsichtig. Gemugelte Steine sind unregelmäßig, d.h. vorgefertigte Fassungen sind nicht praktikabel. Die Metallfolie soll stabil genug sein, um den Stein zu halten. Ich will Plättchen ausschneiden u. in der Mitte "öffnen", so daß die entstehenden Stege gebogen werden können, um als Krappen die Steine zu halten. Falls ein Boden erforderlich wird (Bergkristall?), muß ich entweder eine Scheibe drunterlegen oder einen Steg schneiden und tatsächlich zum Lötkolben (ich wußte nicht, daß es die auch elektrisch gibt. Das eröffnet ganz neue Möglichkeiten!) übergehen, um den Steg mit dem Boden zu verbinden... Absolut aufregendes Neuland für mich! Messing wäre das Metall meiner Wahl, weil es eher den "goldenen" Glanz hat. (Falls es irgendwo eine günstige Goldquelle geben sollte, wäre das natürlich eine Überlegung für ganz edle Einzelstücke wert ;) ). Bei Kupfer fürchte ich Grünspan oder andere Verfärbungen. Bronze ist wahrscheinlich zu hart und schwer. Mein Messingblech war mit 2 mm zu dick, die Folie (okay, war Alu mit einer goldenen u. einer silbernen Seite...) mit 0,08 mm zu dünn. Es sollte also dazwischen liegen. Die Modellbauer bieten ab 0,5 mm aufwärts an. Du scheinst Erfahrung mit den Werkstoffen zu haben. Welche Stärke kannst Du für den Zweck empfehlen?
 
Liebe Raginhild, schade Kupfer wäre am einfachsten zu verarbeiten. Grünspan gibt es so schnell nicht, das dauert..... es sei denn man lagert die Gegenstände schön feucht! Messing korrodiert aber auch. gerade mit Salzwasser gibt es Probleme. (Kupfer)Bronze (legierung Kupfer und Zinn) und Messing(Zinkbronze) (Legierung Kupfer und Zink) sind durch ihre Zusatzstoffe einiges härter als Kupfer und das bring auch eine etwas schwierigere Verarbeitung mit sich. Du kannst auch Tombak (auch eine Messinglegierung) verwenden. Je nach Mischungsanteil an Zink ist das Messing weicher oder härter. Die Leute beim Funktionsmodellbau verwenden gerne das Hartmessing weil sich bei Ihren Modellen so schnell nichts verbiegen soll oder es sich gut auf der Drehbank bearbeiten lässt. Ich würde zu Tomback tendieren und 0,5mm bis max 1mm sind stabil genug für eine Steinfassung bis ca.3cm Durchmesser. Auch Tomback ist weich lötenbar man sollte aber erst einmal an einem Probestück üben. Wie man die Steine befestigen möcht hängt sicherlich auch von Vorbild ab. es können Krallen sein aber diese würde ich dann aus Draht herstellen. gerade für unregelmäßige Fassungen wird mehr ein der form des Steines entsprechneder Ring geformt der ca. die halbe höhe des Steines hat. diese wird auf eine grundplatte gelötet. Dann setzt man den Stein ein und biegt den überstehenden Kragen vorsichtig mit einem StücK Holz, Knochen etc. über den rand des Steines bis dieser fest Sitz. So wo bekommt man jetzt diese tollen Sachen her. ich hole mir das Messingblech vom Schrotthändler und bei Tomback kann man auf Patronenhülsen zurückgreifen und wenn man sie zusägt hat man auch schon eine Ringform. Wenn es neu sein soll muss ich noch einmal schauen aber ich meine bei Reenactors.de gibt soetwas. lg dirk Quelle: Bild Fassung 1
 

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Hallo Dirk - Du bist ein Schatz! :knuddel Ganz lieben Dank! (Entschuldige den Gefühlsausbruch, das mußte sein!) Die Fassung der Steine im Kreuz sieht sehr gut aus. Kannst Du Gedanken lesen?! 8o An solch ein Prachtstück wage ich mich allerdings nicht. Das dürfte mich überfordern. Anfangen wollte ich bescheiden mit einigen gemugelten (weniger edlen) Steinen auf einem ledernen Bucheinband. Beim Tiffany-Zubehör hab ich ein Kupferband mit Zick-Zack-Kante gesehen. Das wäre etwas für ein Buch als Erstlingswerk zum Üben. Der nächste Schritt wäre dann der Deckel für ein Holz-Schmuckkästchen. Wenn das klappt, möchte ich Borte und Tassel für einen Halbkreismantel mit Steinen besetzen. Die heimischen Grafen von Schaumburg waren im wahrsten Sinne des Wortes steinreich, auch wenn der Steinbruch eher Sand- als Edelsteine lieferte ;) Der erste Bördel-Versuch schlug fehl, weil ich zu dickes Metall (auch verflixt hart) hatte. Gut zu wissen, dass es verschiedene Härtegrade gibt; das frage ich vor dem Kauf ab. Für die Altsachsen-Ausstattung bin ich noch fleißig auf der Jagd. Einen Beleg für FrühMi-Mantelborte mit/aus Golddraht habe ich, "leider" ein Männergrab u. sehr weit im Süden... Mit Draht als Band habe ich schon gearbeitet. Die Steine waren zu schwer u. fielen raus. Außerdem meine ich mit Draht gehaltene Steine bisher nur auf Gegenständen aus dem SpäMi gesehen zu haben. Daher würde ich ein schlichtes Metallband als Einfassung wie Du es beschreibst vorziehen. (Warum muß ich jetzt sofort an Zellentechnik u. Cloissoné und FrühMiFibeln denken?! Dieses Hobby ist manchmal wie ein :evil: ) UND die hiesige vhs bietet einen Goldschmiedelehrgang an - ausdrücklich auch für das Fassen von Steinen! Ich konnte es kaum fassen :D ... sozusagen. Danke für die Tricks zur Beschaffung. Da werde ich mich gern umsehen. Wahrscheinlich werde ich dieses Jahr ständig werkeln - so viel zu tun! :bye01 liebe Grüße zurück
 
Kurze Anmerkung zur Beschaffung: reenactors.de hat leider kein Tombakblech mehr. Kurzes Googeln ergibt aber diverse online verfügbare Quellen, sollte also kein Problem sein.
 
Ist Tombak gleichzusetzen mit Neusilber?! Davon habe ich im Zusammenhang mit Teekannen oder Tafelgeschirr gehört. Es sah aus wie Silber... huhu Katharina :bye01 Danke für's Googeln. Da versuche ich die nächsten Tage weiter zu machen. Bist Du auch auf den Geschmack für gefaßte Steine gekommen?
 
Naja, schick sind die schon...allerdings werd ich vermutlich wenn ich welche brauche auf Andy Vogel zurückgreifen. Wären wenn dann nur ein paar, da fang ich vermutlich nicht selbst an zu basteln. Allerdings...wenn Du dann demnächst Experte bist... ;) :D :whistling: Und nein, Tombak ist eine Messinglegierung (also Kupfer mit Zink) mit einem sehr hohen Kupferanteil von ca. 70 %, bei Neusilber ist zusätzlich noch Nickel mit drin wenn ich das richtig verstanden habe.
 
Ich hab's: Der alte Granatschmuck aus Böhmen wurde in Tombak gefaßt... Ganz lieben Dank, Dirk. Von Tombak hatte ich eine falsche Vorstellung! Auf den Nachschub aus der "Quelle" Andi warte ich schon seit Jahren; jedesmal frage ich wieder nach... Das wird wohl so wie mit dem Helm ;) dabei ist die Pillbox mit den Steinen schon lange fertig und der zugehörige Surcot noch so schlicht... Ich "Expertin" ? Ui, bitte die Erwartungen nicht so hoch schrauben! Ich habe fast keine Erfahrung mit Metallarbeiten, fange erstmal klein an und freue mich über die Hilfe hier im Forum. Das ist toll :thumbup: Dann sehen wir mal, wann was dabei rauskommt. (Ich kann's kaum erwarten anzufangen...)
 
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hallo Mara, das sieht sehr gelungen aus... :love: Bei e-bay kaufe ich nicht (hartnäckiges persönliches Vorurteil :evil: ) Aber vielleicht darf ich im Laufe der nächsten Produktionsversuche mal bei Dir um Rat fragen... ich kann mich da ein ganz exquisites Altarkreuz erinnern, das kürzlich gepostet wurde.
 
Hallo Raginhild, es gibt noch die Möglichkeit des ellektrolytische Vergoldens dann kannst du unterschiedliche Metalle verarbeiten und selber machen. Nachteil ist die recht geringe Schichtdicke die sich mit der Zeit abreiben kann. Beispielhaft hier ein Link: https://www.tifoo.de/campaign/index/emotionId/8 alternativ Blattvergolden
 
Hallo Dirk , der Vollständigkeit halber okay, aber von elektolytisch lasse ich lieber die Finger. Mir fehlt dazu nicht nur die Badewanne :rolleyes: Blattgold klingt nach einer Idee für später... für die ebenen Flächen auf einem Schmuckkästchen... Da entstehen schon wieder ganz köstliche Bilder vor meinem inneren Auge... böse Flöhe setzt dieses Forum mir in den Kopf. ;) Der Goldschmiedekurs fängt erst im April an, am Ersten... eigentlich ist unsere VHS sehr seriös, daher hoffe ich, es ist kein Aprilscherz! Als erstes werde ich die Bastelläden im Umland nach Tiffany-Sachen durchsuchen. So eine Metallfolie aus Kupfer klingt zum Üben vielversprechend. Die ersten Steine sind vorgestern angekommen. Zur Not kann ich sie aufnähen oder kleben (Bucheinband) und die Folie als Fake drumrum lassen.
 
1. o.k. eine Badewanne ist nicht notwendig für soetwas ;-)) 2. die Kupferfolie für Tiffanie ist: a. sehr dünn 0,2-0,4mm b. mit einem Klebstoff zum versehen um Glasplatten miteinander zu verbinden. Es hält nur durch das Zinn und dafür ist eine Kupfergrundlage notwendig. Um eine Fassung herzustellen müsste diese Folie mit Zinn verstärkt werden um halt zugeben. Also Stein mit Folienrand umfassen und dann mit Zinn verstärken. Das hat allerdings den Vorteil das man noch Kupferösen anbringen kann z.B zum aufnähem oder eine dünne Platte aufzulöten. Verzinnt sieht es dann auch fast wie Silber aus und du hast keinen Ärger mit Grünspan und hast wenig probleme mit Hautreaktionen. Hier zwei Lötvorführungen zur Info Quelle youtube Vorberietende arbeiten wie lötet man richtig
 
Der alte Granatschmuck aus Böhmen wurde in Tombak gefaßt...
Mal ganz doof gefragt: Solch alten Schmuck vom z.B. Trödel zu zerlegen und dann zu verarbeiten geht nicht? O.k. - ist nicht original aber das sind neu gefaßte Steine ja auch nicht. Könnte mir vorstellen gut gemacht wäre das eine Alternative findet (etwas naiv) Wilfried Tenneschmuck
 
Leider geht das in vielen Fällen nicht, weil "moderne" Schmucksteine meist facettiert geschliffen sind - und der Facettenschliff kommt mWn erst ganz am Ende des Mittelalters so langsam in Gebrauch.
 
Wenn die Form der Fassungen passt ist es eine eine gute Lösung aber man muss beim Befestigen der Fassungen sehr aufpassen sofern man nicht die Steine vorher herraus nimmt. Zumindest dann wenn man die Fassungen auflötet -schraubt oder -nagelt -nietet da die Steine nicht sehr flexibel oder hitzeresistent sind. Es ist zwar nicht ganz "A" aber ich würde zu einen transparenten chmuckkleber Raten wenn man die Verarbeitungtechniken nicht beherrscht sonst hat man viel nacharbeit und ärgert sich. Man kann zwar auch die Harze verwenden die auch heute noch zur Fixierung verwendt werden aber diese werden nicht hart/fest und sind bei höherenTemperaturen ab 25 grad dann schon wieder weich.
 

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