Tipps zu gefaßten Steinen

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Für das Putzen hatte ich vorher keine Zeit mehr. War auch gut so, denn beim Löten wären sie wieder beschlagen. Witzig war zu sehen, daß die mit der Boraxlösung betupften Stellen golden blieben. Fotos? Lustigerweise sprach eine der Teilnehmerinnen das auch an. Wir hatten aber keine Muße. Ich war viel zu angespannt und konzentriert wegen der offenen Flamme direkt neben mir. Eine Teilnehmerin hat einen Sepia-Guß gemacht - der Ring ist sagenhaft gut geworden! Als Form diente die Kalkschale eines Tintenfisches, in die ein Ring als Vorlage gedrückt wurde , dann noch der Gußkanal und Luftkanäle eingeschnitten.
 
Borax sorgt beim Erwämen dafür das die Oxyde auf der Oberfläche gelöst werden und schütz dann auch die Oberfläche noch vor weiteren Reaktionen. Nach dem Löten sollte man die Reste allerdings entfernen. Das schöne beim Gießen ist dann auch das wenn es nicht sö schön gelingt man es wieder einschmelzen kann. Die Verluste durch Schlackenbildung sind bei Gold nazu nicht vorhanden.
 
In die Beize kommen die Fassungen nächste Woche. Dafür war es gestern schon zu spät. Ich hoffe doch, daß die Stücke nicht eingeschmolzen werden müssen!
 
Ich habe jetzt mal die Fotos vom Handy auf den Rechner gezogen. Man muss dazu sagen, ich habe in dem Kurs nur mit Messing gearbeitet, alles weitere übersteigt meine finanziellen Möglichkeiten bei Weitem. Hierbei habe ich auch Reste von Zierleisten oder Messingzierteilen verbraucht, sie sich bei mir im Laufe der Zeit angesammelt haben. Leider konnte ich die Fassungen der Steine nicht auflöten, da bei der hohenn Hitze sofort die goldene Farbe abging und ich nur noch silberfarbene Fassungen auf dem goldfarbenen Messing gehabt hätte. 1.jpg Das war die Vorplanung. Links auf der Skizze die Rückseite mit der Nadel, rechts die Vorderseite. Dann wurde gesägt. 14 Sägeblätter hat es entschärft, bis ich fertig war. 2.jpg Mal alles zusammen gelegt sah schon mal von der Form her ganz nett aus. Das Viereck hat 5 cm Kantenmaß, die ganze Schließe dann ca. 8 cm Durchmesser. 3.jpg Aus einem Rest Zierleiste wurde dann der Rahmen gefertigt, der erst an den Ecken zusammengelötet und dann auf das obere Messingblech gelötet wurde. Auch hier wurde das Aussägen wieder zum Geduldsspiel, trotz maßgenauer Berechnung und sauberem Arbeiten wurde es irgendwie ein wenig schief. Das Anlöten ging besonders schwer, ich habe bei meinem Mundstück alles gegeben, aber nur wenn die Kursleiterin dazu kam und mit einem zweiten Brenner auch fleißig mitblies, haben wir die nötige Hitze ereicht, um das Lot endlich schmelzen zu lassen. 4.jpg Als nächstes mussten die Rundungen mit den Zierteilen bestück werden. Die Fassungen habe ich dann aus o.g. Grund nicht gelötet, sondern gebohrt und verdrahtet. Sieht man hier noch nicht. Dann musste ich leider auf Alleskleber zurückgreifen, da wie gesagt bei jeder Form von Löten sich die Fassungen verfärben. Zur besseren Festigkeit möchte ich aber demnächst mal was mit Nieten versuchen, ich muss ja schließlich auch noch die Platte mit der Nadel dran kriegen. Im Moment liegt das gute Stück noch zum Aushärten im Wohnzimmer. Außerdem fehlt mir im Moment die Zeit, einen Nietversuch zu starten. Möchte erst einmal an einem Reststück probieren, bevor ich die Schließe anfasse. Zum Ende soll es aber mal so aussehen: 5.jpg
 

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Das ungewollte Zerschmelzen war in unserem Kurs auch ein heikles Thema. Das Fitzelchen Löt, das für das Schließen meiner runden Steinfassungen verwendet wurde, war viel dünner als der Goldblechstreifen (0,45 mm) u. ist daher eher geschmolzen. Das Blech hat nur geglüht. Die Schmiedin hat aber ein paar Mal bei uns allen vieren Kommandos gegeben, damit wir die Flamme rechtzeitig wegnehmen... Sie wußte schon warum. @Mara: Wie bringst Du die Steine auf?! Werden die noch eingefaßt, oder klebst Du sie? Ich habe mich für einen Perlen-Button in der Mitte entschieden, der eine Fake-Fassung rundum bekommt; tatsächlich wird er darin auf dem Trägerblech festgeklebt. Als ich den Hammer sah, mit dem die Stege umgebördelt werden sollen, war mir sofort klar warum die Goldschmiedin vehement vom Einfassen abriet: Er war erschreckend schwer und groß! Ich hätte ein zierliches Hämmerchen erwartet, halt für eine filigrane Arbeit... aber wenn dieser Hammer zuschlägt, selbst mit Gefühl geführt, kann eine Perle ruck-zuck zerbröseln! Das wären teure Krümel...
 
@Mara: Wie bringst Du die Steine auf?! Werden die noch eingefaßt, oder klebst Du sie?
Die Steine werden in die Fassungen dann sicherheitshalber eingeklebt. Wenn die Fassungen oben umgebogen werden, sollte das gut halten. Bei meinen Stoffen klappt das auf jeden fall sehr gut. Das schöne war, dass ich am Ende noch so viel Zeit hatte, dass ich mal eben schnell einen Silberring geschmiedet habe. Leicht gehämmert, 5 mm breit, irgendwann kommt da noch eine Inschrift rauf. Ring1.jpg Für gerade mal 8 € Materialkosten.....
 

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hallo zusammen, hier passiert das was bei allen Metallen passiert. Das große Blech benötigt zum Erhitzen mehr Temperatur und aufgrund der größeren Oberfläche gibt es mehr wärme ab. Es gibt Wäremedämmpasten die verhindern das die Wärme zu schnell abgeleitet werden. Damit kann man unterschiedlich Starke (Dicke) Materialien einfacher miteinander verbinden. http://www.tmp-loettechnik.de/shop/produkt/13/10/waermedaemmpaste/ Ein sehr schöne Arbeit der Ring und Silber ist so günstig ;-) Ich empfehle erst einmal fertige Niete zu verwenden und sie vorher auszuglühen damit sie "weicher" werden Diese sind wie hier sehr Preiswert. https://www.comtoise-uhren-shop.de/Sortiment-Messingnieten-100-Stueck.html Später kann man Niete auch selber aus Rundmessingdraht machen. Sollte es Probleme geben das das Messing zu hart und deswegen zu schwer zu verarbeiten sein empfehle ich Kupferniete. An Versteckten stellen sieht man das dann auch nicht :D
 
Der 3. Kursus-Abend ist um: 4 runde Fassungen sind gebeizt, gebürstet und gehämmert worden... und zwar mit Inbrunst ;) Zum einen mußten sie völlig rund werden , was über einem spitz zulaufenden Stab passierte. Zum anderen waren sie einen Tucken zu eng. Durch das Hämmern wurden sie nach und nach weiter. (If I had a hammer... :whistling: ) Mehr als 1,5 Stunden dauerte das. Aber: Jetzt passen die Steine hinein! Ich bin tatsächlich stolz! Die restliche Zeit habe ich - quasi im Schnelldurchgang - eine Fassung für die große Perle gebogen, gelötet und schnell noch gebeizt. - Kommentar der Schmiedin: "Gelernt ist gelernt!" Wenn das kein Lob war... Ich mag das Goldschmieden!
 
Da fällt mir auf, daß der Bericht über den 4. vhs-Abend irgendwie verloren ging?! ?( Zum ersten Mal habe ich mich an der Fassung für einen ovalen Charbochon ( ein Karneol) versucht. Das war - für mich erstaunlich, für die Goldschmiedin ganz klar - schwieriger als eine kreisrunde Fassung! Anfängerfehler war, die erste Halbkugel zu biegen und dann das Stück bis zur gegenüberliegenden anderen Halbkugel gerade zu lassen. Tja, da mußte so was von nachgebessert werden... :whistling: gut, daß die Schmiedin immer mal wieder hilfreich Hand anlegte und Tipps gab. Es dauerte recht lange, bis die Form stimmte. Dann das übliche Löten, Beizen und Polieren. Dann noch die Rundungen am konischen Stab nachhämmern, etwas weiten und immer mal wieder Maß nehmen.... und der Stein paßte rein! *tschakka* :thumbup: Die Idee, eine massive Goldplatte als Boden für die 9 Fassungen, von denen 5 inzwischen fertig sind, zu kaufen... stellte sich als utopisch heraus.... :heul Der Kostenvoranschlag hatte eine Null zu viel hinten dran. Dafür hätte man sich ein niegelnagelneues e-bike kaufen können. Plan B wurde heute begonnen: Ein Silberblech auswalzen, kreisförmig aussägen. Es muß noch nachbearbeitet werden, un eben zu werden. Die Fassungen werden darauf aufgelötet. Anschließend wird es vergoldet. Inzwischen steht die Planung für den in Gold gefaßten Granat für eine Vitta . Das kleine Werkstück wird schneller fertig werden als die Fibel, zu der ich auch den Unterbau noch zukaufen muß. (Hoffentlich klappt das...Andi...) Den Granat habe ich, die Fassung ist auch schon gebogen. Fehlt noch der Boden mit Perldraht drumherum und 2 Ösen zum Annähen. Leider zieht die Goldschmiedin im Sommer um. Es wird also erst im Herbst weietergehen... Bis dahin ist Geduld erforderlich.
 
Danke der Nachfrage. leider noch nicht weiter fortgeschritten. Das gesamte Atelier mußte umziehen, weil das Gebäude abgerissen wurde. Die Goldschmiedin und ich haben sozusagen die letzten Hammerschläge zusammen gemacht im Juni. Letzte Woche kam die Nachricht, daß nach der Sommerpause wieder eröffnet wird. Leider habe ich momentan zu wenig Zeit, obwohl mir die Steine schon fast ein Loch in die Schatulle brennen. Der Perldraht für die Vitta ist schon bestellt. (Der Goldpreis hat's in sich) Das Bodenblech für die Fibel ist gewalzt... Noch etwas Geduld...
 
Oh sehr schön! Du arbeitest jetzt doch mit Gold weiter? Warum macht Ihr denn den Perldraht nicht selber von Hand. Das ist kein Hexenwerk und sieht authentischer aus
 
Das Bodenblech für die Fibel der Ein-Fibel-Tracht zum 7. Jahrhundert ist aus Silber und wird vergoldet. Gold pur würde mind. 2.200 € allein für das Blech kosten. Das war mir zu viel. Der Durchmesser mit ca. 7,5 cm setzt Maßstäbe. Wenn ich zwischen die aufgelöteten Fassungen der Steine zusätzliche Elemente aufbringen möchte, läßt sich das mit 2 verdrillten Drähten erledigen. Das habe ich noch nicht entschieden. Das zweite Stück wird der Besatz für eine Vitta, wie die Merowingerinnen sie auf ihrem Stirnband mittig trugen. Der Carbochon-Granat dafür ist ein Träumchen. Er hat so eine tolle Farbe und Oberfläche, daß er "zu leben" scheint. :love: Jedenfalls ist der Durchmesser klein genug, um nicht nur die Fassung, sondern auch alles andere aus Gold zu arbeiten... klein aber sehr fein!
 
Dieses Thema ist ja nun für mich auch von Interesse. Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob man ovale Fassungen in unterschiedlichen Grössen irgendwo zukaufen bekommt (also welche, die ringsherum den hochstehenden Rand haben)? Seit ihr fündig geworden? Vermutlich nicht... Ich weiss aber auch noch nicht zu 100%, ob ich mein Kreuz überhaupt mit seperat gefassten Steinen bestücke, oder ob ich eine ebenfalls belegbare Variante nehme, wo die Steine direkt in das Beschlagblech eingefasst sind. Muss mal schauen was mich die jeweiligen Varianten ungefähr kosten würden.
Das Buch, das Mara am 08.Januar verlinkt hat, lohnt sich: Es begeistert mit Fotos und Erläuterungen zu genialen Fundstücken! Ich bin aus der Schnapp-Atmung gar nicht wieder rausgekommen... und es sind Steine in Fassungen zu bestaunen. Neu war für mich vor allem, daß so früh schon Diamanten verarbeitet wurden - und zwar mit so etwas wie einem pyramidenförmigen Schliff, an den die Goldfassung angepaßt wurde.
Das stimmt , 12. Jh oder früher ist wenig. 14. ist dafür gut vertreten. Und die Fotos find ich sehr gut gemacht. Ich gerate bei so was leicht ins Schwärmen. (Demnächst schwärm ich wohl von der Ausstellung in Darmstadt bin grade auf dem Weg...)
Werden in dem Buch auch auch die Steine ansich behandelt (also welche Sorten ab welcher Zeit nachweislich verwendet wurden, usw)? Das wäre für mich ein klarer Kaufgrund. In den meissten Büchern/Katalogen die ich bisher in den Händen hatte, waren auch tolle Bilder drinnen. Aber zu den Steinen (bis auf Bergkristall, vereinzelt die Nennung von Smaragd, Rubin und Bernstein) steht ganz oft einfach nur beispielsweise "mit 240 Zuchperlen und 120 Edelsteinen besetzt"... sonst nix weiter.
 
Hallo Thomas, es ist nicht so schwer und ich kann nur empfehlen die Fassungen selber zu fertigen. Es sieht auch sehr viel echter aus. Letztendlich bestehen die meisten z.B Kreuze aus viele Einzelteilen. Die fertig zu kaufenden Fassungen sind mehr etwas für sehr gleichmäßige Steine. Bei Naturformen nützt es dann wenig und die Steine halten nicht richtig
 
Runde Fassungen habe ich - Dank der geduldigen Hilfe der Goldschmiedin - tatsächlich hinbekommen. Und es ist ein gutes Gefühl zu wissen, daß es echtes Gold ist :saint: heute haben wir den nächsten Termin verabredet - ich freu mich d'rauf, und natürlich auf die "Muße", wieder kreativ arbeiten zu können. @Thomas W. Auf die Fotos des Buches lasse ich nichts kommen. Die sind gelungen. Der (englische) Text ist eher allgemein gehalten, und die Beschreibungen zu den Fotos sind tatsächlich knapp. Datiert sind sie m.E. auch etwas nachlässig. Über die Inventarnummern läßt sich dann aber anderswo weiter suchen. Um als Vorlage zu dienen, paßt es für HoMi nicht, weil die Stücke überwiegend SpäMi sind: Viele Ringe , einige Fürspane und Schmuck auf Porträts sind abgebildet. Altarkreuz ist keines dabei. In so fern würde ich das Werk für Dein Vorhaben nicht als zwingend empfehlenswert ansehen.
 
Danke @Wolfram von der Oerz Die sieht gut aus! Du erwartest jetzt aber nicht wirklich von mir als Laie u. Anfängerin, so ein Kunstwerk zu fertigen?! Ich habe den Almandin für die Vitta und die Fibel für die Ein-Fibel-Tracht des FrühMi noch nicht mal fertig... und müßte mich dringend bei der Schmiedin melden. Außerdem muß ich noch mal horchen, was der Fibel-Unterbau, den ich zukaufen will, macht.
 

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