Wappen auf Schilden, Symbole

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Hallo zusammen! Bin bei meinen Recherchen wieder mal auf ein paar Dinge gestossen, die ich nicht ganz klären kann: Im Wappenbuch Beyeren bin ich auf eine Unterhose auf einem Schild gestossen (bzw auf zwei) einer unserer Heraldiker eine Idee oder Erklärung für die Symbolik? Weiter habe ich noch im Codey Figor einen mir unbekannten Gegenstand entdeckt, den ir evtl auch jemand deuten kann? Quelle(n): https://upload.wikimedia.org/wikipe...of_Wapenboek_Beyeren_(armorial)_-_KB79K21.pdf ( um 1370 - 1414 ) http://bilderserver.at/wappenbuecher/TirolerHandschriftOSPv2_52z2/ (um 1394-1407) Freue mich auf Eure Deutungen, bzw Wissen :) Gruß Christoph
 

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Hallo Rumburak, ich vermute das dieses Wappen mit der Unterwäsche auf einen Berufszweig hinweist und zwar auf den der Waschfrauen/Männer .. Vielleicht hat man die Unterhose gewählt weil dieses Kleidungsstück von Männern u. Frauen getragen wurde. (... von Männern u. Frauen getragen...Ist das Richtig so, bitte um Bestätigung?) Dein Unbekannter Gegenstand erinnert mich stark an eine Handspindel. http://www.landschaftsmuseum.de/Seiten/Material/Handspindel.htm Oder hat jemand ander Vorschläge? Jemand mächtig den Text nebenan zu entziffern :huh: ?
 
Tja, gute Frage, es geht dabei ja um Wappen von Familien... Der Text, Soweit ich ihn entziffert habe: " Her Johan peffirsag der ?? in zu aschaffenburg gibic alle....???? Problem sind immer die Kurzformen, es gibt tausende im MA... und lokal unterschiedlich. Ich kämpfe mich gerade durch Urkunden ~1350 Köln Erzbischof und Stadt Köln.... mit Softwarehilfe... Siehe 4. Zeile letzte zwei "Worte" Anno (diesmal groß geschrieben) z dann unleserlicher Krackel, muss man suchen, ob was zu finden ist, welches Jahr gemeint war... Gruß Christoph
 
Bei den Unterhosen lese ich Jan Gan abbeubrark bzw abbeubraer. Und wenn das auf wäscher/innen deuten soll, warum ist die eine Hose dan mit Fleck im Schritt? Es gibt östlich von Aschaffenburg ( steht ja auf dem anderen Wappen) die Gemeinde Hösbach (evtl. "Hosenbach"???)
 
Mojn! Die Unterhose gehört aber nicht nach AB, das ist das Dingsi, das ich nicht deuten kann. Der Fleck ist wohl auf dem Pergament, alternativ hat sich der feine Herr beim zu schnell Reiten in die Buchse gemacht? :D :D :D Gruß Christoph
 
Munteres Raten: :D Der "unbekannte Gegenstand" scheint einer hohen Kanne zu ähneln, wie sie auf den späteren Blättern der Manesse dargestellt ist. Auch der Ring an der Spitze oben links drauf würde passen. Aber: Warum so ein Ding diagonal auf dem Schild abbilden? Vielleicht sind es zwei oder mehr Gegenstände: rechts oben könnte eine Zange oder Zirkel sein. Töpfer bringen damit manchmal außen bänderförmige Verzierungen an. Dann könnte die "Wurst" dazwischen Ton sein. Aber auch hier frage ich mich: warum diagonal?!
 
@ Raginhild: Weil mans kann...? ;) Ich denke bei dem letzten Wappen auch an so eine Kanne. Die Unterhose könnte ein sog. "sprechendes Wappen" sein das auf den Namen des Trägers hinweist, so wie die Henne auf dem Berg bei den Grafen von Henneberg zB.
 
Bei Abbenbroek ist ja die Bruche (in anderer Schreibweise, aber eben je nach Landessprache) drin - dürfte also wirklich ein sprechendes Wappen sein, dass einfach nur wie bei einem Bilderrätsel den Namen des Trägers abbilden soll. Eine wirklich real existierende Bruche muss es dafür gar nicht gegeben haben.
 
Wobei man das trotzdem vermuten kann, sonst wäre der die Bezeichnung Broek=Bruche? nicht im Ortsnamen. Zumindest wäre das sehr Komisch. Ich weiß das im deutschen Raum die Ortsnamen sehr oft eine Verbindung zu geografischen Punkten aber auch zu bestimmten Gewerken hat. Roßbach = Pferdezucht am Bach oder mein alter Wohnort Haitz-> mhd. Hegetz von Hecke/Einfriedung Nachweislich eingehegte Äcker zum Schutz vor Wild da der Wald vom Adel zur Jagd genutzt wurde. Roth mit dem Hahn als Wappen als Beispiel das erst der Name und das Wappen zusammen den Hinweis geben. Roter Hahn, es hat wohl ein großes Feuer gegeben oder die Fläche für die Besiedlung wurde durch Brandrodung geschaffen. Allerdings sollte man durchaus bei Ortswappen auf die Entstehungszeit dieses Wappen achten. Diese sind ja oft erst viel später entstanden oder haben sich im laufe der Jahre geändert. Das Ortswappen von Haitz ist ein "Koarscht'" oder neuhochdeutsch eine Kartoffelhacke. Und damit wesentlich jünger. Aber auch Ortsnamen sind verändert worden. Meerholz (wo ich jetzt Wohn) würde man mit Forstwirtschaft in Verbindung bringen, hieß im Hochmittelalter aber Merholdis (1190) oder Meirholis (1207) Aber :back
 
Zum dritten unbekannten Gegenstand: in Aschaffenburg gab es um 1400 herum einen Dekan Johannes Pfeffersack des Kollegiatstifts St. Peter und Alexander. Vielleicht sein persönliches Wappen? Ich interpretiere das als Sack mit einem Wanderstab im Stil wie es heute noch Zimmerleute auf der Walz tragen.
 
Im Aschaffenburger Wappenbuch gibt es ein Wappen unter dem Namen "Pfeffersack" das natürlich deutlich moderner, aber vom Grundmotiv her ähnlich ist: http://fraenkische-wappenrolle.kleeberg.biz/wappenrolle/p/p043.html (Quelle: fraenkische-wappenrolle.kleeberg.biz) Das Motiv darauf wird als "zusammengeschnürter Sack" angesprochen. Das wäre jetzt zwar nicht meine spontane Assoziation für das Gebilde auf dem oben geposteten älteren Wappen gewesen, aber für einen völligen Zufall sind mir die beiden Wappen wieder zu ähnlich.
 
Was mir als erstes in den sinn kam ist das Bild von Richard Löwenherz als er gefangengenommen wurde. Da hat er ein Ähnliches Gebilde, allerdings mit Fransen auf dem Rücken. Nur die Idee der Kanne war irgendwie zu einleuchtend. https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Löwenherz#/media/File:Loewenherz_wird_gefangen_genommen.jpg (Quelle: Wikipedia) Bei dem modernerem Wappen fällt die Trichterform oben und Unten auf. Das dürfte über die Jahre allerdings stark verändert worden sein. Könnte das im Alten Wappen evtl ein liturgisches Gerät sein, so als Dekan auf Wanderschaft? Ein Kruzifix mit eingeklappten Querbalken evtl? Bin da jetzt nicht so bewandert was ein Dekan um diese Zeit alles hätte gebrauchen können.
 
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Moin! Der.Pfeffersack ist es,.der Ritter hieß Piffersag, das :heupf1 scheint es zu sein
 
Noch eine Frage in die Runde: Es gab ja auch imaginäre Wappen z.B. die der heiligen drei Könige... Da ich diese für ein Projekt brauche suchte ich danach und fand sie, aber leider in unterschiedlichen Farben: Amorial Gelre zweigt die Wappen in Blau mit gelben Symbolen, Balthasar auf hellem Hintergrund Wappen HL_DREI_Könige.JPG An anderer Stelle fand ich sie folgend: Codex Haggenberg: Wappen HL_DREI_Könige_codex Haggenberg.JPG Codex Ingram: hl3Koenig_Ingram Codex.JPG welche Variante sollte ich wählen? Zeitlich ist der Gelre am nächsten an 1350 dran. Gruß Christoph Quelle(n): Codex Haggenberg; Codex Ingram; Armorial Gelre Gruß Christoph
 

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Spannend finde ich, dass die zugeordneten Namen ebenfalls variieren. Ich habe mal gelernt, das Caspar als Vertreter des Kontinents Afrika der "Mohr" ist. Zumindest gibt es neben einer persischen auch eine frühäthiopische Bedeutung des Namens. Von der Bedeutung her gibt es unterschiedliche Interpretationen. Gemeinsam ist offensichtlich, dass die Könige/Weisen/Magier aus unterschiedlichen entfernten Gegenden kommen, in dem Sinne "alle Völker huldigen dem 'wahren König' ". Die Fahnen über den Wappen bei Haggenberg würden auch die Interpretation zulassen, das ganze Universum (Sonne, Mond und Sterne) kommt und bezeugt Jesus als den Messias. Aber nun zu Deiner Frage: Die Abbildung, die Du Gelre zuordnest entstammt dem Wernigeroder Wappenbuch und ist Ende des 15. Jh. zugeordnet. Damit fallen alle drei Abbildungen in das 15. Jh. Meine Einschätzung: Da es keine festgehaltene heraldische Beschreibung gibt, konnte man bei der Farbe wohl variieren. Immerhin sind die Symbole/Figuren ziemlich gleich. Ich würde da dem Prinzip folgen, welche Darstellung am häufigsten anzutreffen ist. Das wäre dann wohl blau, blau, gold. Blau, finde ich, passt auch zu Mond und Sternen wirklich gut (Nachthimmel).
 
Danke, Du jast recht habe mich in meiner Liste vertan... Im Gelre (1345-1414) sind sie auch Blau mit goldenen Symbolen dargestellt ( Mannschaft des Erzbischof von Köln) teile Deine Meinung auch mit der Huldigung der Erdteile und ggf des Universums. Werde die so übernehmen. Mal schauen, was mich blau kostet ;( :D Gruss aus der wundervollen Toskana Christoph
 
Mit den Farben der Wappen haben die es wohl oft nicht so genau genommen, das Wappen der Person die ich darstelle gab es zB wohl auf Goldenem sowie auf Silbernem Grund, und es gibt ein Wandteppich aus dem frühem 14.jh wo das auch total variiert, da ist sogar ein blauer Reichsadler drauf abgebildet... Insofern würde ich, falls du keine Abbidlung findest die noch näher an deiner Zeit liegt, mir einfach eine aussuchen, zB das dass am nächsten an deiner Region, Zeit o.ä. liegt
 
Danke! Hab etwas an das ich mich halten werde, gefunden.
 

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