(90556) Burg Cadolzburg Sonderausstellung Das Buch von guter Speis

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Schwester_Amalia

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http://www.burg-cadolzburg.de/deutsch/aktuell/ausstellung_speise.htmhttp://www.burg-cadolzburg.de/deutsch/aktuell/ausstellung_speise.htm vom 27.10.2018 bis 17.2.2019 wir waren heute in der Burg Cadolzburg weil uns diese Sonderausstellung interessiert hat. Anfahrt für uns ca 1,5 Stunden. Liest man sich den Text auf der Homepage durch, denkt man sich, Ok es ist die Reise wert. Dort angekommen wird man relativ schnell vom Gegenteil überzeugt. Versteht mich nicht falsch, die Burg mit dem Schwerpunkt Hohenzollern und Spämi war nicht der Grund der Reise. Die Burg selber war toll gestaltet und das was da gezeigt wurde für den Ottonormalverbraucher bestimmt interessant. Die Besucher durften vieles anfassen und ausprobieren, ob das jetzt das Bett war wo man sich reinlegen durfte, oder die Rüstung und das Kettenhemd was man probieren durfte. Was mir hier allerdings etwas fehlte waren genauere datierungen der einzelnen Stücke, einfach nur Mittelalter ist mir halt ein bischen zu wenig. Für nen Normalo reicht das bestimmt. Aber zurück zu der angepriesenen Sonderausstellung :thumbdown: Diese Sonderausstellung waren 4 maximal 6 qm bestehend aus, einem Tisch mit Gewürzen zum riechen, einem Gromi Becher mit "konfekt" (wobei mich hier mal die Quelle ernsthaft interessieren würde, da es sich hier meiner Meinung nach um Kümmel in Zucker gewälzt handelte) Silberbecher hinter ner Scheibe (wo wir wieder beim Thema Datierung wären) Daneben befanden sich 2 Aufsteller und eine Glasvitrine wo besagtes Buch ausgestellt war. Daneben im ein Riesenfernseher mit touch Display wo man Küchen Memory und Puzzlen konnte und daneben (allso alles so in nem Halbkreis aufgestellt) wieder 1 oder 2 Plakate oder Aufsteller wo 3 Bilder von Speisen drauf waren und Text dazu. Das war alles. Das war die ganze Ausstellung. Ich hab gesucht ob ich noch was finde.... Einen Raum weiter war eine Küche, die ist aber angeblich immer da. Diese wiederum war hinter einer Glasscheibe wo am Herd also da wo normal das Feuer ist, tatsächlich ein riesen Bildschirm stand wo Feuer zu sehen war drauf.... Am Herd selber eine geschweiste Halterung wo 1 Pfanne ein Topf eine Holzkelle und eine Kesselsäge dran hing. Nicht mal die Kesselsäge hing richtig rum. Am Herd befand sich noch Keramik von der Hafnerin. Vor der Glasscheibe stand dann noch eine Art Säule mit Regale ebenfalls mit Geschirr von der Hafnerin. Auch hier nur Mittelalter, also keine genauere Zeit dabei. Auf dem langen Tisch befand sich noch ein Riesenposter mit auszügen aus dem Buch von guter Speis. Deswegen dachten wir anfangs das gehört noch zu der Sonderausstellung, eine Security Dame sagte uns aber das dieses immer da ist. Also wen die Burg interessiert kann gerne hin fahren, aber extra wegen dieser Ausstellung ist der Weg um sonst. Sorry ich hatte etwas mehr erwartet
 
Wenn ich so etwas lese, dann ärgere ich mich wirklich etwas. Das sind doch meist „Fachleute“, die solche Dinge auf die Beine stellen, oder nicht? :whistling: Und dann getrauen die sich auch noch damit öffentlich „Werbung“ zu machen? Das finde ich schon ziemlich unverschämt… Wenn ich mir überlege was sich „unser eins“ teils für Gedanken macht bzw. Aufwände betreibt, wenn eine Ausstellung (oder ein Display auf eine VA) in Planung ist…
 
Mich hat das halt echt geärgert, weil das auf der hp so vielversprechend angepriesen wurde und ich wunder dachte was es da zu sehen gibt.... Und dann stehn da nur ein paar Gewürz dosen zum riechen die ich selber daheim hab und paar Aufsteller, was man jederzeit im internet googeln kann. Keine Ahnung was ich erwartet hab... Vielleicht ein paar pasteten zum ansehen oder Koch Utensilien die ich noch nicht kenne oder vielleicht ein paar Rezepte aus dem Buch, keine Ahnung.... Zumindest hätt man sich bei der keramik von der hafnerin die Mühe machen können das ganze zu datieren und beschriften, das macht sie ja selber an ihrem stand auch, also muss man da ja nicht viel machen als aussteller ausser sie zu fragen
 
Die Cadolzburg verfolgt ein eigenes, etwas experimentelles Museumskonzept. Sie will gezielt weg vom klassischen Vitrinenmuseum hin zu etwas volksnäherer Anfass- und Mitmachbildung. Dieses Grundkonzept ist sicherlich löblich und sollte weiterverfolgt und -entwickelt werden. Aber es ist definitiv noch nicht augereift. Was aber, betrachtet man die Evolution von (staatlichen) Museen an sich, nichts ehrenrühriges ist - das braucht einfach Zeit, Feedback und Erfahrung. Das muss reifen und ich bin da recht guter Dinge, dass sich das positiv entwickeln wird. Generell ist die Cadolzburg z.B. für Kinder und andere, nur periphär am historischen Detail Interessierte, um Längen besser als die meisten anderen, klassischen Museen. Auf der Strecke geblieben sind dabei allerdings ganz offenbar eine Reihe detaillierter Fachinformationen, die man sich als Insider wünscht und mit denen, so wohl das Konzept, der Standardbesucher nicht belastet und ermüdet werden soll. Kurz zum architektonisch/baulichen der Cadolzburg: Die Burg war zur NS-Zeit als HJ- bzw SS-Junkerschule gedacht und wurde zumindest ansatzweise auch so genutzt. In den letzten Tagen des Krieges, als die US-Panzer vor der Tür standen, wurde die Burg von ein paar Mann verteidigt (über den Sinn dieser Verteidigung zu diesem Zeitpunkt soll hier nicht debattiert werden) und von den Amerikanern, die keine Lust mehr hatten, da noch lange zu fackeln, mit Phosphorgranaten in Brand geschossen. (so gesehen haben sie also doch gefackelt - man verzeihe mir mein schales Scherzlein). Die Burg jedenfalls brannte aus und wurde später, als sie immer mehr einzustürzen drohte, mit viel Beton vor eben diesem Einsturz bewahrt. Eine fachkundige Restaurierung jedenfalls kann man das beim besten Willen nicht nennen. Die Burg sieht von außen burgig aus, aber hinter den Mauern, Decken und Dächern, von der Bausubstanz her, ist sie zu einem großen Teil keine mittelalterliche Burg mehr. (Weshalb ich damals, als geplant war, ausgerechnet das deutsche Burgenmuseum dort anzusiedeln, diesem Plan gegenüber auch etwas reserviert war) Zu dort angesiedelten Sonderausstellungen: Ich hatte dasselbe Erlebnis wie Schwester Amalia kürzlich bei einer Ausstellung zur Wirkung von mittelalterlichen Waffen. Die Räumlichkeiten der Burg sind für das Standardkonzept wohl alle verplant, für die Sonderausstellungen ist scheinbar in der Tat nur dieser eine, kleine Raum vorgesehen. Völlig unabhängig von der Gestaltung und der Qualität dieser Sonderausstellung selbst ist das rein quantitativ natürlich enttäuschend. Da muss mehr drin sein. Wenn ich mal wieder dort vorbeikomme - ich wohne nicht weit weg - geb ich vielleicht mal Feedback. Aber auch alle anderen sind herzlich eingeladen dem Träger dort ihre Meinung mitzuteilen und Verbesserungsvorschläge zu machen: http://www.burg-cadolzburg.de/deutsch/burg/index.htm In der bayer. Schlösser und Seenverwaltung ist zwar nicht mehr Dr. Erichsen der Leiter (der hatte damals die Grundidee für ein etwas neueres Mitmachkonzept auf der Cadolzburg), aber ich denke, auch seine Nachfolger sind für Rückmeldung sicherlich offen und dankbar.
 
Meime Kritik galt nur der Sonderausstellung!!! Den Rest fand ich insoweit toll, eben weil. Man sehr viel anfassen und auspobieren durfte :)
 

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