Scheibenfibel bestimmen

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Nach bald 20 Jahren haben wir unseren Geschichtsverein mit einem umfangreichen Archiv reaktiviert und im Dezember mit den ersten Aufräumarbeiten begonnen. Leider sind alle Inventarlisten verloren und das bei einer Sammlung die auch aus Bodenfunde von der Vorgeschichte bis in die 1980er Jahre besteht. Im Moment schaffen wir uns noch einen Überblick was wir haben und wo wir wissenschaftliche Unterstützung benötigen. Beim stöbern fiel mir diese Scheibenfibel in die Hände und hat mich Neugierig gemacht. Der Durchmesser beträgt ca. 40 – 45 mm. In der Mitte ist noch ein tonnenförmiger „Dorn“ von weniger als 1 cm, dessen Corpus aus dem selben Material (Glas oder ein Schmuckstein?) ist wie auf der Scheibe. Fundort dürfte westlich von Frankfurt/Main gewesen sein. Könnte jemand von Euch etwas (Zeit, Material, Ethnie) zu der Fibel sagen? Bild der Scheibenfibel Bild: Eigenes Werk
 
Das ist eine Millefiori- Fibel. Datierung jüngere römische Kaiserzeit, 2.-3. Jh.n.Chr. Beschrieben in folgender Literatur: Emilie Riha 1979, S. 189ff; Riha 1994 S161f; Nicolas Gaspar 2007 Eine Fibel diesen Typs findest Du im Archäologischen Landesmuseum Baden-Württemberg in Konstanz.
 
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Danke Dir! Die Zeit täte sehr gut passen. Ist das eine römische Form oder eine andere Volksgruppe?
 
Suche ich dir raus. Vom Fundort westlich Frankfurt- ich tippe auf 'Nida'?- und der Zeit eher römisch.
 
Nida ehr weniger. Der Verein hatte bis Ende der 70er selber Grabungen durchgeführt und in den 80er den Behörden geholfen, aber über Nida ist nichts bekannt. Da keinerlei Dokumentation vorhanden ist, kann es auch ein Einzelfund sein.
 
im Bestimmungsbuch Archäologie 1 der Landesstelle für nichtstaatliche Museen in Bayern ist als Verbreitungsgebiet West- und Südeuropa angegeben.
 
Die Zeit täte sehr gut passen. Ist das eine römische Form oder eine andere Volksgruppe?
Ich habe etwas gestöbert- sicher ist nur, dass nichts sicher ist. Eine Zuordnung zu einer Volksgruppe und damit die Herkunft ohne den Fundort zu kennen ist eher schwierig. Ist es möglich, dass die Fibel im Rahmen der Notgrabungen in den frühen 1970er Jahren im heutigen Frankfurt-Heddernheim, der "Römerstadt" bzw der Nordweststadt gefunden wurde? Damals gruben etliche Vereine als Helfer des heutigen Archäologischen Instituts mit aus um möglichst viel vor den Baggern zu retten. Diese Ignoranten vernichteten unwiderbringlich eines der wichtigsten Bodendenkmäler der römsichen Besiedlung der Wetterau.
 
Wie gesagt Nida ist unwahrscheinlich. Da gibt es keinerlei Hinweise das Mitglieder dort tätig waren. Laut Publikationen wurden Ende des 19. Jahrhunderts von späteren Vereinsmitglieder und auch nach Gründung viele Grabungsfunde und Zufallsfunde ( z.B. Baustellen) aufgekauft, die jetzt eingelagert sind. Die dürften die gesamte römische Region umfassen. Die eigenen Grabungen sind dann enger im westlichen Bereich von Ffm zufinden und da gibt es ja noch ein paar andere römische Fundorte. Die Ziegelei in Nied ist ja auch eine ergiebige Quelle gewesen. Was die Ignoranten zwischen 1955 bis 1980 in der Ganzen Stadt zerstört haben ist unbeschreiblich. Die haben mehr zerstört als die Bomber und wenn man die Grabungstagebücher (Altstadt) liest bekommt man Tränen in den Augen.
 

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