Begraben mit Schwert und Pfeilen – endgültiger Beweis für Wikinger-Kriegerinnen

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Im Gegensatz zur Zeit vor 1000 Jahren gibt es in 1000 Jahren noch genügend schriftliche Aufzeichnungen, Bilder und Realstücke. Meine Güte...
 
Na ja, wenn ich mir unsere digitale Welt so anschaue, mit dem Trend Richtung komplett papierlos, wage ich das stark zu bezweifeln. Daten vom C64, Amiga, Atari - kann heute kaum noch jemand lesen mangels passender Hardware. 5 1/4" Disketten, Iomega ZipDrive, und und und genau das gleiche. Und das ist alles gerade mal 20-30 Jahre her. Auch dieses Forum hier mit seinem geballten Wissen - ein Klick, und alles ist weg. Oder hast Du einen kompletten Ausdruck davon?
 
Wie viele Schwerter wurden geschmiedet, wie viele Lanzen, wie viele Dolche und Rüstungen? Wissen wir nicht. Was an modernem Kriegsgerät gebaut wurde schon recht gut. Das geht in den Bereich mehrerer Millionen. Da bleibt sicher einiges übrig. Zumal der Trend zu den fast unkaputtbaren Plastikkniften geht. Meine Replik bezog sich allein auf den Beitrag vor meinem. Was das Wissen angeht stimme ich dir voll umfänglich zu. Das zu bewahren wird eine viel grössere Aufgabe für künftige Generationen als uns heute bewusst ist. Es vor allem im Kontext der damaligen Zeit zu bewahren wird sehr schwierig. Wie sehr Geschichte und Wissen interpretiert, umgeschrieben, dem jeweiligen Zeitgeist unterworfen wird zeigt der Umgang mit der deutschen Geschichte.
 
Ja, ich habe mich ausschließlich auf 'schriftliche' Quellen bezogen. Ist schon irgendwie schade, dass man einen ägyptischen Obelisken noch nach 5.000 Jahren problemlos lesen kann, aber keine Magnetbänder mehr, die gerade mal 1/200stel davon auf dem Buckel haben :-(
 
:eek:ff1
Ja, ich habe mich ausschließlich auf 'schriftliche' Quellen bezogen. Ist schon irgendwie schade, dass man einen ägyptischen Obelisken noch nach 5.000 Jahren problemlos lesen kann, aber keine Magnetbänder mehr, die gerade mal 1/200stel davon auf dem Buckel haben :-(
Das ist nicht so ganz Richtig, die Bänder, Kasetten, Akten die in privatem oder Firmen-Besitz sind werden sehr wahrscheinlich verloren gehen. Aber es gibt weltweit mehrere Organisationen die genau desswegen Archive anlegen. In USA werden diese z.B. auf Metallplatten gespeichert und eine Anleitung wie diese zu lesen ist wurde in Piktogrammen und mehreren Sprachen ebenfalls auf eine Metalltafel geschrieben. Das ganze ist unterirdisch in einem ehem. Atombunker. Es gibt andere Projekte und Methoden das Wissen zu erhalten. Wir haben heute ein anderes Verständniss für die Erhaltung von Wissen. Das unser Wissen Verloren geht ist so unwahrscheinlich wie nie. Das einzige was passieren würde wenn nur ein einziger dieser "Datenbunker" gefunden würde, wäre ein einseitiges verfälschtes Bild aus Sicht der Nation/Organisation die das Archiv angelegt hat, :back
 
Im Prinzip Zustimmung, er spricht da ein grundsätzliches Kernproblem der Interpretation von Gräbern und Grabbeigaben an. Nur - wenn man diese nicht von der Hand zu weisende Grundproblematik konsequent berücksichtigt, dann sind Gräber, zumindest was die Beigabensituation betrifft, ja nahezu vollkommen aussagefrei. Man kann nur mit einiger Gewissheit sagen was für ein Mensch (Geschlecht, Alter, eventuelle erkennbare Erkrankungen, Körperzustand) drin liegt und wie wohlhabend und willig, den vorliegenden Aufwand zu betreiben, diejenigen gewesen sein dürften, die ihn bestattet haben. Man müsste also, wie ich ja schon in Beitrag 12 angemerkt habe, konsequent jedes Grab vollkommen neutral behandeln. Waffenbeigaben? Muss nichts heißen. Knochenabnutzungen und abgearbeiteter Körper? Muss nichts heißen. (auch Adlige können schlechte Körper oder fleißig gewerkelt haben) Gepflegte Körper? Vielleicht war der Typ zu Lebzeiten einfach faul und eitel? Muss nichts heißen. Das Problem, dem die Interpretationen von Geschichte, hier speziell Gräbern, regelmäßig anheimfällt, ist der unzulässige Umkehrschluss. Zwar ist es richtig, dass alle Hunde Tiere sind, aber deswegen sind noch lange nicht alle Tiere Hunde. Millionen von Kiddies besitzen und zocken Strategiespiele, ohne sich deshalb auf eine Karriere bei der Armee vorzubereiten. Ebensoviele zocken Ballerspiele, ohne einen Amoklauf zu planen. Tausende von eher einfach gestrickten Leuten fahren Autos, die sie sich eigentlich nicht leisten können. Tausende von wohlhabenden Leuten fahren Autos, die in der anderen monetären Richtung nicht ihrem Kontostand entsprechen. Selbst wenn man also davon ausgehen könnte, daass ein "Krieger", wie auch immer das nun im (skandinavischen) FMA definiert sein mag, mit seinen Waffen begraben werden würde, dann muss im Umkehrschluss noch lange nicht jeder, der mit Waffen beerdigt wurde, ein Krieger gewesen sein. Ich stimme also vollkommen zu. Was ich aber vermisse, jetzt nicht speziell beim verlinkten Kaptorga-Beitrag, sondern generell in der wissenschaftlichen wie hobbyistischen Diskussion, wie bei so vielen anderen, nichthistorischen Alltagsthemen in Wissenschaft, Politik und Gesellschaft auch, ist die Konsequenz. Woher wissen wir denn all das andere, "wissenschaftlich gesicherte"? Größtenteils doch aus genau diesen Umkehrschlüssen aus der Interpretation von Gräbern oder anderen, für den beschriebenen unzulässigen Umkehrschluss anfälligen Quellen. Nur weil sich das seit Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten viral in der Fachliteratur, die sich ja ständig gegenseitig zitiert (Man sehe sich nur mal eine typische Doktorarbeit an, die besteht zu 90% eben nicht aus eigenem Gedankengut sondern aus Verweisen und Zitaten - Forschen heißt oft genung nur Lesen und wiedergeben, was woanders schon steht), ausgebreitet hat, muss es nicht automatisch stimmen. Dass die Sonne sich um die Erde dreht, war auch jahrtausendelang wissenschaftlicher Konsens. Hat es aber nicht richtig gemacht. Fazit: Streng genommen wissen wir über die "Wikinger" so gut wie gar nichts. Fast alles, was "wissenschaftlich gesichert" ist, ist in Wahrheit nur eine Theorie, alles andere als alternativlos. Die Quelle ist nicht das Problem, ihre Interpretation ist der Ursprung des Irrglaubens.
 
... Eine 'interpretierte Annäherung an eine vermutete Realität...' ;-) Du hast völlig Recht, mehr als Vermutungen ist einfach nicht drin. Deswegen sind diese ganzen 'Du darfst dies und jenes nicht, weil...' auch immer sehr lustig. In aller Regel dann kombiniert mit dem Argument der Fundlage in den Gräbern ;-)
 
Du hast völlig Recht, mehr als Vermutungen ist einfach nicht drin. Deswegen sind diese ganzen 'Du darfst dies und jenes nicht, weil...' auch immer sehr lustig. In aller Regel dann kombiniert mit dem Argument der Fundlage in den Gräbern
Bei einer, von der Standardinterpretation abweichenden, Auslegung eines Grabes, Fundes,... wird niemand sagen, "Du darfst nicht", wenn Du Deine Interpretation argumentieren kannst.
 

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