Baselard/Schweizerdolch

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Schnazel

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Servus, und gleich ein zweites Thema. Die kurzen Formen des Schweizerdegens/Schweizerdolchs sind mir aus Funden für den süddeutschen Raum und den Schweizerraum bekannt, in anderer Form auch im italienischen Gebiet. http://vikingsword.com/vb/attachment.php?attachmentid=89276&stc=1 Die halten sich meines Wissens ja etwa bis ins 16. Jahrhundert und tauchen dann später sehr unrühmlich wieder auf. Was mich interessiert: 1) sind diese Gerät im süddeutschen Raum häufiger anzutreffen oder doch eher Randerscheinungen? 2) sind die Teile eher dem militärischen Kontext zu verorten oder ähnlich wie die recht ubiquitären Hodendolch auch im zivilen Kontext? Ich überlege, ob ich sowas in meine Zivildarstellung integriere, bin damit aber im süddeutschen Raum verortet. Für den militärischen Bereich habe ich einen langen Scheibendolch, der mir dafür mittlerweile aber etwas zu martialisch ist. Danke vielmals!
 
Sollte ich vllt tun, hatte gehofft vllt sieht er den Thread hier. Von den Abbildungen her findet man sowas sehr selten, z.b. im Kölner Raum kam mir sowas unter, wobei die Form der Bleche am Griff etwas anders geartet ist und vorallem sind die Klingen durchgehend schmaler und im Verhältnis zum Griff länger. In der Literatur wird von einer Verbreitung in den oben angenommenenen Gebieten gesprochen, allerdings präsentiert sich mir die Masse an Bildbelegen vorallem zeitlich um die 100 Jahre früher und häufig da auch im ritterlichen Kontext. Eventuell greife ich aber auch auf einen Hodendolch zurück, wobei ich es da auch wiederum etwas schwierig finde, aus den erhaltenen Exemplaren das passende rauszusondieren.
 
Ja, ich lese zwar mit, aber meine zeitlichen Ressourcen fliessen derzeit fast komplett in eigene Projekte. Um diese Frage beantworten zu können, müsste ich selbst auch recherchieren. Die Zeit dafür ist leider gerade nicht vorhanden. Obwohl mich die Frage selbst auch interessiert! Erwähnen möchte ich noch, dass die Dolche auf dem von dir verlinkten Bild eher die frühen Exemplare (13./14. Jhd.) zeigen. Im 15./16. sehen die (im Detail) oft noch etwas anders aus. Ob bzw. wie oft solche Dolche zur zivilen Garnitur getragen worden sind, kann ich aus dem Stehgreif nicht beantworten. Die mir bekannten Stücke, die ich aus Katalogen (etc.) kenne, werden zumindest oft mit dem Fundort "Süddeutschland/Schweiz" angegeben.
 
Also das war nicht böse gemeint oben, gell? Nicht falsch verstehen, ist ja auch kein drängendes Thema. Ich habe die letzten Tage die Bilddatenbanken bemüht und mein grober Eindruck ist folgender: Die oben verlinkten Baselard Formen sind früherer Natur,13.-14. JH, wie du schon schreibst und finden sich häufig bei gerüsteten aber dann ab und an mal auch im zivilen Bereich (später). Bezüglich Provenienz eigentlich überall vertreten. Die späteren Formen haben eine etwas andere Griffgestaltung und die Klinge scheint länger und schmaler zu werden, nicht mehr so breit wie frühere Formen. Ich vermute aber, dass sie zumindest zweischneidig bleibt. Allerdings finde ich nicht sehr viele Quellen zu dieser Form. Dabei ist aber zu bemerken, dass die paar die ich gefunden habe aus dem Raum Süddeutschland oder Köln waren. Parallel dazu habe ich auch mal Hodendolche und Scheibendolche betrachtet. Gerade im 15. häufen sich die Darstellungen von Scheibendolchen, beginndend mit französischen Quellen, dann aus dem dt. Raum. Einerseits bei gerüsteten, aber auch vermehrt im zivilen Kontext (zb. bei festlichem Essen, Aufträgern). Die Hodendolche finden sich auch recht früh, dann in einfachen Formen und verändern mit der Zeit bei Personen von höherem Status zumindest mal die Griffform (schlanker, Abschlussblech oben, verzierter Abschluss am Übergang Klinge/Griff), die einfachen einschneidigen Formen wandeln sich zu schlankeren zweischneidigen, wobei die einschneidige Form bei Personen einfeacheren Standes erhalten bleibt (Arbeitsmesser). Die Form der Hoden ändert sich auch etwas (höhö). Fürs 15te sage ich aber mal von der Häufigkeit Scheibendolch>Hodendolch>Baselard. Ohrendolche finden sich erst gegen Ende des Jahrhunderts und dann zunächst vermehrt in italienischen Quellen, so mein Eindruck. Achja und nochwas: in den Stadtordnungen gibts dann teilweise Verbote von zweischneiden Messern oder "Dolchen", der "Basler Dolch" zb. scheint im süddeutschen Raum stellenweise Verboten gewesen zu sein (in der Stadt).
 

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