Wolle pflanzlich in silbrig-grau färben?

This site may earn a commission from merchant affiliate links, including eBay, Amazon, and others.

Hendrik1975

Well-known member
Registriert
10. Okt. 2020
Beiträge
1.620
Reaktionspunkte
1.052
Der Titel sagt es schon - gibt es eine pflanzliche (oder zumindest nicht-chemische) Färbung für Wolle, die im Ergebnis einen silbergrauen / hellgrauen Farbton ergibt?
 
Hmmm...vielleicht Waid, 3. oder 4. Zug? Das wäre dann eher ein blaugrau, könnte aber passen. Ansonsten könnte man natürlich auch einfach naturhellgraue Wolle verwenden. Wolle vom Rauhwolligen Pommerschen Landschaf zB gibt es in allen Grauschattierungen von hell silber- bis dunkelgrau.
 
Kann man, ist aber die Frage ob man es gemacht hat. (müsste aber nachschlagen mit was) Nur weil wir heute mit sämtlichen Wald und Wiesengestrüpp färben weil das so einen Spaß macht, muss das nicht heißen das man das damals auch gemacht hat.
 
Für silbrig-grau kann man auch die ganz normalen natürlichen Schafsfarben nehmen. Ansonsten geht die Färbung mit Eichengallen ins Graue, erfordert aber ein wenig Erfahrung. Marled
 
Ackerschachtelhalm mit Kaltbeize und einer Nachbehandlung mit Eisenwasser bringt schöne Grautöne. Selber gemacht habe ich es noch nicht, konnte es aber bei jemanden sehen. :)
 
@Wolfram von der Oerz - ganz grob die Richtung einer gewöhnlichen Taube. @Katharina de Lo - klingt gut, kennst Du da eine Bezugsquelle für entsprechendes Garn? @Silvia - Hehe, das stimmt allerdings ;-) Dafür sind wahrscheinlich einfach zu wenige Färbemethoden bisher wirklich eindeutig nachgewiesen worden. @Tyra SoUndSo - kennst Du zufällig jemanden, der entsprechendes Garn anbietet?
 
Ich nehme hier mal als Beispiel das isländische Wollgarn. Die Álafosswolle sieht natürlich aus, allerdings habe ich gehört, dass, um einen immer gleichbleibenden Standard zu gwähren, da zum Teil chemisch nachgeholfen wird. So wird das bei den meisten angebotenen Garnen, die man hier in D zu kaufen kriegt auch sein. Die größeren Spinnereien müssen ja gewährleisten, dass sich ein bestimmter Farbton nachkaufen lässt. Uppspuni ist eine Kleinspinnerei in Island und die einzige, die garantiert nur die natürlichen Farben der Islandwolle verspinnt. Die Qualität ist sehr hoch, der Preis leider auch. Islandwolle (Quelle: islandwolle.de) Mini Mill Uppspuni (Quelle: Uppspuni.is) Marled
 
Leider verkauft er nicht. Bei den Oldenburger Slawentagen war auch mal ein Stand mit traumhafter pflanzengefärbter Wolle (vor 3 Jahren ca), aber die Karte ist leider meiner Waschmaschine (klingt besser als "meiner Schusseligkeit") zum Opfer gefallen. Wenn´s Naturfarben sein dürfen: schön finde ich persönlich die Garne von Wollspatz. Die Preise sind aber schnappatmungsreif, aber ich mag ihre Auswahl, die Handarbeit und die Arche Warder. :)
 
Granatapfel, Heidekraut, Möhre (Laub), Rhododendron, Schilfrohr, Eichenrinde, Eichengalläpfel färben laut meinem Buch* alle silbrig grau. Zum Teil mit Zutaten Eisenoxid, Kupfersulfat, Chromkali und Alaun. *Dorit Berger Färben mit Pflanzen Im Schweppe (die Färberbibel) stehen diese Pflanzen zum Teil nicht als traditionelle Färbepflanzen und ich tue mich etwas schwer damit zu glauben das man diese Färbungen zur Wikingerzeit im Norden hatte. Belege dazu fehlen. Zumal die Schafe teilweise von Natur aus grau waren. (wie die Vorschreiber auch sagen) Stelle ich mir vor, das man färbt, dann wünscht man vermutlich Farbe, wozu sonst viel Aufwand ? Beim färben mit den belegten Klassikern sind unterschiedliche Töne möglich und auch das mischen von Flotten ergibt eine breite Farbpalette. Nur weil es heute so cool ist, alles in den Pott zu schnibbeln und dann Wolle dazu, glaube ich nicht das man mit dem mühsam und begrenzt gewonnenen Material so die "Sau rausgelassen" hat. Die erhaltenen Textilien erzählen das man schon bei der Verarbeitung sorgfältig geplant haben muss, was entstehen soll, man hat projektbezogen gesponnen.
 
Ui, danke für die Auflistung. Dass die Möglichkeiten so breit gefächert sind / waren, war mir gar nicht bewusst. Natürlich hast Du mit der sorgfältigen Planung völlig Recht. Wenn mir heutzutage die Farbe des Garns nicht gefallen hätte, was ich bei Dir bestellt hatte, wäre mir das vermutlich relativ egal gewesen. Für die 4 € hätte ich sicherlich nicht einmal gefragt, ob ich es zurück schicken kann, sondern einfach abgehakt. Wenn man aber Stunden damit verbringt, es per Hand zu spinnen, und dann noch (teuer) färbt, wäre der persönliche Wert ein ganz anderer. Aber warum soll denn jetzt das Grau weniger 'wert' sein als eine andere Pflanzenfarbe? Ein - nach Deiner Liste - aus dem Orient importierter Granatapfel ist doch sicherlich kostbarer als ein Eimer voll heimischer Birkenblätter - auch wenn letzterer ein fröhlich leuchtendes Gelbgrün erzeugt, und der Granatapfel 'nur' ödes Grau...
 
Sind, das Buch handelt über modernes Pflanzenfärben. Als Faustformel wiegt man die Färbedroge mit dem Färbegut auf, so viel Zeugs muss man entberen oder beschaffen können. Schaut man sich die erhaltenen Textilien zB den Oseberg Teppich an, oder auch den von Bayeux dann fällt auf, das auch die Tiere mit buntem Garn gearbeitet sind. Man hätte ja auch Naturschwarz verarbeiten können hat man aber nicht. In einer Welt in der die Garne von Natur aus : weiß, grau, braun und schwarz sind, ist bunt hat das Besondere. Und wenns dann silber sein soll,dann nimmt man Silber zB in Form von Posamenten, die wirken dann auf roten Hintergrund viel besser als Ton in Ton. ;)
 
Posamente kommen auf den Klappenrock :) Das Grau ist 'nur' für die Tunika gedacht und soll auch 'nur' dezent dekorativ wirken. Wenn's fertig ist und ich merke, dass neon-pink doch besser ausgesehen hätte, muss ich halt nochmal neu sticken :)
 
Wenn Du es eh machst wie Du möchtest, warum fragst Du überhaupt ? :zunge
 
Hab ja nur nach dem wie gefragt, nicht nach dem ob :D :zunge
 
Aber es ist ein wenig wie "kann man Pommes essen" Ja man kann, hat man in Haithabu um 800 aber nicht. Dennoch gibt es nicht selten Ritterpommes auf VAs.
 

Neueste Beiträge

Oben