Bändchen für Bundhaube ?

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Sigurdur

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Guten Morgen, ich möchte mir aus Leinenresten eine Bundhaube nähen. Habe Schnittmuster und selbst zwei um dort abnähen zu können. Das trau ich mir zu. Nur bei den Bändchen habe ich offensichtlich ein Hirnblockade. Kann mir bitte jemand sagen, wie ihr die näht. Mit Saumkante komme ich auf dreifache Stärke. Wenn ich normal einschlage sogar auf 4-fache Stärke. Das macht wenig Sinn. Kauft ihr soetwas fertig, oder die Kanten nur vernähen, ohne Einschlag ? Das sieht dann aber irgendwie unsauber aus, zumindest wenn ich das nähe. :bahnhof
 
Vierfach klingt viel, ist aber nicht so wild wenn du kein extrem dickes Material hast. Du könntest mit deutlichem Mehraufwand auf dreifach kommen (Schmetterlingsnaht mittig), aber da sehe ich keine Notwendigkeit.
 
Einfache Naht und dann umdrehen?
 
Ja Danke, bei breiten Bändern, aber wie bekomme ich ein, ggf 1 cm Bändchen umgestülpt ? Mit zwei linken ungeschickten Händen ?
 
Nicht umstülpen! Einfach einfalten und dann mit knappem Abstand zur Kante runternähen - du willst ja ohnehin keinen Schlauch.
 
Es wird aber wohl oder übel ein Schlauch. ;) Ich verwende eine Häkelnadel zum umdrehen. Es werden aber immer ,ausgenommen man hat eine Saumkante, 4 lagen Stoff bleiben. Wenn man nur Stofflage auf Stofflage näht muss man dann aber gut fassen weil es sonst gleich ausfranst. 1cm finde ich als "Bändchen" schon ein wenig breit
 
Leinen lässt sich gut "kniffen", d.h. mit den Fingern gedrückte Falten u. Knicke bleiben erkennbar und in Form. Das erleichtert das Nähen. Wer sich das knifflige Umdrehen ersparen will, kann mit dem Bügeleisen die Säume beidseitig nach innen einbügeln u. nach dem Bügeln das Band auf der rechten Seite zusammen nähen. ich persönlich finde ein mehrlagiges Leinenband sogar angenehmer als eine dünnes - es lässt sich besser binden.
 
es gibt in Italien eine erhaltene Bundhaube die hat kein genähtes Bändchen - ich habe es gerade nicht im Kopf geflochten ? Geloopt ? Ich hatte das mal hier im Forum verlinkt und finde es nicht. Du kannst den Leinenstreifen gut in Form bügeln bevor Du nähst, das hilft enorm. An meinem Käppchen wie ich es auf dem Avatarbild trage ist ein sehr langer Leinenstreifen, 4lägig, ich finde das recht angenehm. Nachtrag gefunden : https://historicaltextiles.org/coif-cuffia/
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Genau wie Automas sagt - die vierfache Breite zuschneiden (damit es nicht ausfranst am besten im schrägen Fadenlauf), je Seite ein Viertel nach innen einbügeln oder - kniffen (letzteres geht bei Leinen recht gut), dann das "offene" Band um die Kante der Bundhaube legen, so dass eine Hälfte aussen, eine innen ist, festnähen und die freien Enden einfach zusammennähen. Ich hoffe das war jetzt verständlich ausgedrückt...? Ist gar nicht so einfach ohne Zeichnung.
 
Danke für die vielen Tipps und den Link. @Katharina de Lo das klingt gut verständlich. Ich spar mir damit dann zugleich das einsäumen der vorderen Kopfteile. Klingt gut, muss das Bändchen dann auch nicht anstückeln. Das probier ich. :knuddel alle !
 
Also läuft das Bändchen über Stirn und Wangen nach unten. Oder kommt es vom Nacken nach vorne. Im Fecamp Psalter , um 1180, übrigens sind viele Beispiele, wo das Bändchen nicht einfach schmal nach unten führt, das ganze hat von Coifende eher eine Art Kelch Form, wird also immer schmaler. Gefällt mir auch gut.
 
Im link, das scheint ein besonders hübsches Häubchen zu sein, ein Gegenstück zur Brigitta Habe wenn man so will. Beide haben gemeinsam das sie Ziernähte haben, die die Haube gleichzeitig belüften, kannst Du das sehen, das ist bei Pinterest, da gibt es gleich eine Serie zur Haube und der luftien Ziernaht: https://www.pinterest.de/catriona6328/brigitta-haube/ (Quelle Pinterrest) Die Herrenmütze scheint so etwas ähnliches zu haben. Das wirkt ein wenig als gingen die Bänder über die Mütze, aber tatsächlich scheinen die Bindebänder am unteren Rand aufgenäht gewesen zu sein. Bei der Bundhaube für meinen Mann habe ich das auch an dieser Stelle angenäht, das macht am meisten Sinn.
 
@Sigurdur : Ich würde erst die Nackenlinie einfassen wie beschrieben, und dann die Kante von der Stirn beiderseits die Wangen runter, und dabei dann gleich die Enden des Nackenbandes mit einfassen, dann sparst Du Dir da auch die Versäuberung der Enden. Und an letzterem Band dann natürlich die freien Enden zum Zubinden nicht vergessen... :)
 
Ok, die freien Bindeenden kommen von der Stirn. Danke , habe ich auch schon anders gesehen, aber das schnürt die Kehle zu.
 
Ist nach meiner Erfahrung auf jeden Fall gut, wenn die Zugbänder über die Stirn (bzw. Vorderkante) laufen, das sorgt dafür, dass die Haube vorne ordentlich eng anliegt. Im Nacken ist das eher egal.
 
Nach berechtigten Fragen nach der Fundlage bzw Belegen von 3tlg Bundhauben im Darstellungszeitraum habe ich heute Version 2.0 , 2tlg gefertigt. Hier, für diesen Schnitt, gibt es zahllose Abbildungen.
 
Auf dem Bild kann man gut sehen was Michael meinte wenn das Bändchen nicht über die Stirn läuft.
 

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