Schwertpflege: Grundlegende Tipps!

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Thomas W.

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Für viele zwar nicht neu und dennoch ein wichtiges und immer wiederkehrendes Thema. Die Schwert- bzw. allgemeine Waffenpflege. Der Torsten hat das Thema in einem Video nochmal schön aufbereitet. :thumbup: [media]https://www.youtube.com/watch?v=VOLNCppDWkI[/media] [media]https://www.youtube.com/watch?v=5j0s2ZTjelI[/media] (Quelle: youtube.com)
 
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Dann hänge ich hier auch mal mein Lieblingsrezept für eine Pflegepaste für Stahl, Holz und Leder an. Bienenwachs raspeln ca 1/10 Carnauberwachs zufügen mit Leinöl auffüllen und anschließend Balsamterpentin zugeben Das ganze in gut gelüftet Küche im Wasserbau schmelzen und in Aufbewahrungsdosen abfüllen. Ergibt eine Paste, die nach dem Auftragen aushärten und gut zu polieren ist... Was auch funktioniert ist Paraffin und Vaseline in etwa gleichen Teilen - schützt auch gut aber fühlt sich aufgrund der modernen Komponenten für mich irgendwie unpassend für Schwerter an...
 
Was extrem gut funktioniert ist auch Ballistol Gunex. Ein möglichst kleines Tuch tränken und dünn einreiben und trocknen lassen. Es bildet sich eine schöne Schutzschicht die auch einiges Abhält. Ich habe das zwei mal gemacht und die Schwerter rosten praktisch gar nicht mehr. Selbst wenn sie im Gras lagen. Das geht auch gut bei Rüstungen nebenbei. Ich nehme ein möglichst kleines Tuch, damit ich es ordentlich tränken kann ohne viel Öl zu verlieren. Kein Leder damit behandeln.
 
Zum Video zur "Rostprävention" kam nun noch eines zum Thema "Rost entfernen" dazu. Ihr findet es im ersten Beitrag. :bye01
 
Wer nach dem Schleifen noch Langeweile hat, kann Kreide mit einem Öl zeemörsern und das ganze mit Schreibmaschinenpapier auf einem Korkblock zurück auf Spiegelglanz bringen. Hab ich selbst nur zweimal gemacht und das vor Jahren - das wär eine Strafe für jemand, der Vater und Mutter erschlagen hat... :D
 
Was ich für Flugrost oder kleinere Roststellen empfehlen kann ist Micromesh Schleifvlies. Super ergiebig und man muss sich nicht einen Wolf schrubben mit irgendwelchen Pasten. Einfache Politurpaste mit einem kleinen Baumwolltuch ist auch keine schlechte Sache für den Glanz. Ansonsten ist quasi Spiegelglanz oder Abstufungen davon schon eine gute Rostprävention, wenn man die Klinge dann noch halbwegs trocken hält, ist man eigentlich auf der sicheren Seite. Meine Blankwaffen lagern alle in ihren Scheiden, ohne Öl oder sonstige Stoffe und da rostet nichts. Würde mir auch ungern die Fellfutter der Futterale mit Vaseline oder dergleichen einschmieren.
 
Das Schleifvließ superfine aus dem Malerbedarf hab ich auch immer in meinem Schwertkoffer - und den hab ich meist sogar im Auto, ohne Probleme, wenn ich den anderen Kram auch gelehentlich benutze. Meine edc sind das hier...2019-10-23 10.24.37.jpg
 

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Wer für Schnitttests scharfe Waffen mit sich führt, dem mag ich noch den Fällkniven DC 4 Schleifstein empfehlen. Hervorragend geeignet um Freihand einen touchup der Klinge durchzuführen. (wo ich grade deine Schleif- und Ausbesserutensilien sehe)
 
Werd ich mal testen, wenn das andere verbraucht ist - danke für den Tip...
 
Was mich immer wundert ist, das alle über "Rostentfernung" sprechen aber verschweigen das Rost, wenn erst einmal vorhanden, aus der Oberfläche kaum noch zu entfernen ist. Warum wird nicht mit Rostumwandlung und einer anschließendne guten Konsevierung gearbeitet?
 
Eben weil der Rost meist nur Oberflächlich ist und sich mit relativ wenig Materialverlust vollständig ausschleifen lässt, wobei die Kristallgitterstruktur darunter unverändert erhalten ist. Inwieweit Rostwandler das Raumgitter wieder herstellen kann ist mir leider nicht bekannt - aber da meine Fechtwaffen eher Verbrauchsgegenstände sind, kann ich mit dem geringfügigen Materialverlust gut leben... Wobei Prävention natürlich das beste ist. Tante Edit hat grad bei einer schnellen googlesuche etwas gefunden im Buch Baustoffchemie von Springer steht wohl, dass Rostumwandler für Stahlbaukonstruktionen nicht zugelassen sind. Daraus schließe ich einmal, dass es an den behandelten Stellen wohl zu festigkeitmindernden Materialveränderungen kommen muss. Werd mal weitere Recherche treiben müssen oder ein Bauingenieur kann hier dazu vielleicht etwas Aufklärung leisten. Bis dahin bin ich mir beim Schleifen sicher, meine Fecht partner nicht unnötig zu gefährden...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das ist richtig, denn der Rostumwandler soll nur das Weiterrosten durch eingelagertes Wasser verhindern. Es gibt auch Weiterrostung unter Schutzschichten z.B. unter Öl weil Wasser nun einmal auch Sauerstoff enthält somit ist kein weiterer Luftsauerstoff nötig. An tragenden Konstruktionen verringert sich dann aufgrund der "Hohlräume" (s. Aufblähung durch Rost) die Festigkeit. Rostumwandler verringert diese Volumen nicht und verfestigt die Oberfläche nur gering. Hier haben wir aber auch Formen des des Passungs- oder Spaltrostes die am Schwert höchstens an den Stellen auftreten wo Teile aufgeschrumpt oder gesteckt wurden. Man könnte auch die Stelle erhitzen aber das hätte niemand gerne an seiner Klinge Es ging mir jetzt nur darum das die letzten Reste, die mit bloßem Auge nicht sichbar sind, als "Keime" unschädlich zu machen ohne zu tief in das Material der Klinge einzudringen
 
Danke für die ausführliche Erklärung. Vorher hatte ich gedacht, dass du Rostumwandler statt schleifen meintest - so macht es natürlich Sinn.
 
Nachdem meine Tochter gestern eines meiner scharfen Schwerter unter dem Bett vorgezogen hatte, wo es mehr als ein halbes Jahr (wie ich dachte gut mit einer Wachsschicht bedeckt) in der Scheide verbracht hatte und ich etwas schleifen musste, ist mir die Patina auf meinen Taschenmesser wieder eingefallen, die sich recht zügig beim Zelten nach dem Schneiden von Zwiebeln und Kartoffelschälen gebildet hat und schon über 10 Jahre Rost verhindert. Da es ein reines Schnittest-Schwert ist, bin ich da experimentierfreudig gewesen... 2019-11-06 12.11.57.jpg Der Knauf hat nach wenigen Minuten schon gut reagiert - leider das Kreuz, an dem ich mehr Probleme hatte auch nach über einer Stunde kaum Reaktion auf Zwiebel...
 

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Für die Pflege und Politur von Buntmetallen an Blankwaffen kann ich wärmstens die Polierwatte von Nevr Dull empfehlen. Ohne grossen Aufwand poliert man damit Metalle aller Art, ohne das andere Materialien beschädigt werden. :thumbup: Der Arbeitsaufwand für die drei Schwertgefässe lag bei zusammen ca. 15 min. Die vergoldeten und versilberten Teile waren stumpf angelaufen und teilweise leicht fleckig vom Ballistol (das ich für die Waffenpflege sonst benutze). Die polierten Teile sind jetzt wieder annähernd spiegelblank. Nevr Dull Blankwaffenpflege.jpg(Bildquelle: ich)
 

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Auch heute ging es (und geht es noch!) frisch ans Werk... Diese Polierwatte ist für Buntmetalle echt genial, Leute! :thumbup: Buntmetallpolitur Nevr Dull II.jpg(Bildquelle: ich)
 

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