Kleidung um 1100 im Allgäu

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Mirabell

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88260 Argenbühl
Hallo ihr Lieben. Wie in meiner Vorstellung schon beschrieben, wollen die Bewohner unseres Dorfes sich näher mit dem Mittelalter um 1094 beschäftigen. Leider haben wir nur allgemeines Halbwissen aus der Zeit und hoffen, dass sich jemand hier besser mit Zeitalter und Region auskennt. Geplant ist primär Winterkleidung einfacher Dorfbewohner und Handwerker. (Unser Fürst ist zwar immer auf dem Markt zu sehen, aber ich glaube nciht dass er sich in Gewandung stecken lässt^^) Für die Frauen und Mädchen erstmal Unter (Leinen) + Oberkleid (Wolle). Dazu jetzt einige Fragen: 1. Der Schnitt ist klar, Bahn mit Dreieck an den Seiten und nen Eckerl unter dem Arm. Aber: Darf das Dreieck auch direkt unter dem Arm angesetzt werden bei kräftigeren Frauen (um den Bauch herum)? Die Bahn breiter zu nehmen, würde evtl. zu zuviel Faltenbildung am Hals führen. 2. Halsausschnitt bei beiden breit Oval? Rund? Oder eins mit Schlüsselloch ok? 2.1 Darf der Stoff, den ich beim Ausschnitt nach innen genäht habe auch nach aussen genäht werden und einen farblichen Kontrast bilden? Als 2-3 cm breiter Farbstreifen um den Halsausschnitt herum. 2.2.Wie sehr dürfen Hals/Arm/Saum bestickt werden mit einfacher Wollen oder Garn? (einfache Rankenmuster oder so) 3. Wie eng sind bei beiden Kleidern die Arme? Auf ich bekomm es gerade übergezogen zu ich könnte noch 2 Pullies drunter ziehen? (also auf keinen Fall so weit, das es einen beim Arbeiten behindert) 3.1 Ärmellänge des Überkleides immer bis Handgelenk? (wenn die Sachen auch evtl für Sommer wiederverwendet werden, wäre auch halblang oder mitte Oberarm ok?) 4. Wie unterscheiden sich evtl die Ärmel/Kleiderlänge der kleineren und größeren Mädchen (durften die kürzer sein?) 5. Für die Kleideren ein Überwurf/Schürze, um nicht die wertvolle Kleidung zu ruinieren? Wenn ja, welcher Schnitt? 6. Das Überkleid immer gleichlang oder darf evtl. das Unterkleid hervorlugen? 6.1 Länge der Kleider bis Knöchel? etwas kürzer? etwas länger? Hier liegen 2m Schnee. (Ich erinner mich das früher die Kleider bei unserem Wetter immer riesige Schmutzsäume hatten) 7. Nachdem hier meist immens Schnee liegt, will ich nicht das die Leute hier zu sehr frieren durch z.B. nen blanken Hals. Was kann man hier noch tragen, um sich Hals, Kopf und Hände zu wärmen? Ein Kopftuch herumwickeln reicht nicht aus. Danke für eure Geduld. Liebe Grüße Mareike PS: Das Bild stellt ein auf die Schnelle genähtes Probestück dar. Der Stoffrest war leider etwas zu klein, daher etwas kurz und mit kurzen Ärmeln. Wäre das für kleinere Mädchen vom Schnitt und Hals her ok?
 

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Das sieht doch schon sehr schön aus! :thumbsup: Für die Antworten auf deine Fragen lasse ich hier lieber die zeitbezogenen Fachleute heran! ;) Grundsätzlich sind es die Materialien und die Farben die dann die einfache von der höheren Gesellschaft trennen. Ich würde für warme Bekleidung, weil war alle schon ein wenig verwöhnt sind, etwas mehr Platz in der Gewandung einplanen. Vor allem die Kinder müssen nicht frieren!
 
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Hm.. da fällt mir ein, ich hatte früher einen Pelzkragen aus drei 5 cm breiten Kaninchenstreifen im Dreieck genäht, den man abnehmen konnte. Kosten waren ein halbes Kaninchenfell und es super gegen die Kälte geholfen. Frage 8: Wie sieht es aus mit mit sowas?
 
Hallo Mirabell, wie genau soll es denn sein ? Mit der Schweiz im 12ten kenne ich mich nicht aus, da gbit es aber die Gruppe Comturei Alpinum bei denen könntest Du Dir schon mal einen Überblick verschaffen: Achtung der link geht zu Facebook : https://de-de.facebook.com/comthureyalpinum (Quelle : https://de-de.facebook.com/comthureyalpinum ) Wenn die Kleidung aus guten Wollstoffen ist, echt aussehen soll, bzw echt ist, sollte man keine 2 dicken Pullis untendrunter brauchen. Da könnte man glatt mit Skiwäsche auskommen, und die trägt ja kaum auf. Für diesen Zeitraum gibt es das erhaltene Kleid der heiligen Klara, dessen Seitenkeile noch bis in den Arm reichen, da bekommt man jede Figur drin verpackt, egal wie schlank oder vollschlank man ist. http://www.tempora-nostra.de/schnitt_historisch.shtml (Quelle : http://www.tempora-nostra.de/ ) Da drüber lässt sich noch ein weiteres Kleid tragen, so das man nach dem Zwiebelschalenprinzip angezogen ist. Es gibt eine Art Poncho den man noch da drüber ziehen kann. Je nach Zeitraum nennt man ihn Paneula, Cappa oder Cuculle. Mit oder ohne Kapuze. Es ist ein einfacher Schlupfmantel ohne Ärmel. Er wurde meist von den einfacheren Ständen von Männern wie Frauen getragen. https://www.zeitensprung-handweberei.de/2018/07/24/einfacher-mantel/ (Quelle https://www.zeitensprung-handweberei.de/) Um den Kopf warm zu halten können Schleiertücher und Mützen nach Vorlagen dienen. Das alles lässt sich schwer in nur einem Post beantworten. Die Comturei macht auch Wanderungen im Schnee, mit autentischer Kleidung und Schuhwerk.
 
Huhu Silvia. Danke dir für deine Links. Den Link von Tempora kann ich leider nicht aufrufen, evtl wird das von meinem PC blockiert? Mein Mann soll sich das heute Abend mal anschauen ^^ FB hab ich leider nicht. Bei den Ärmeln habe ich mich blöd ausgedrückt. Nicht ob ich noch 2 Pullis drunter tragen möchte wegen Wetter, sondern ob es ok wäre die ein bissl lockerer zu schneidern. Quasi so wie beim Kinderkleid nur länger. Klar jeder cm stoff mehr war Verschwendung, aber muss es hauteng sein oder gabs auch etwas weitere Ärmel? Ein kurzer geschlossener Halbradmantel mit Kaputze wäre ok? Was ist mit dem Rechteckmantel? Und kann den jeder tragen (alter/geschlecht)? Wichtig ist es, das die Leute vor allem beim Arbeiten/Ausgeben nicht von Kleidung behindert werden. Niemand mag es, wenn der Stoffzipfel vom Händler im Essen hängt ^^
 
Hallo Mirabell, also der Link funktioniert demnach gibt es bei euch vielleicht eine Kindersicherung oder ähnliches. ;) Mit Halbradmantel ist sicherlich ein Halbkreisamantel gemeint. Er ist nicht der Mantel der einfachen Leute da wir uns am Ende des 11 Jahrhunderts in Bayern bewegen. Die Cuculle bzw. einseitig geschlossener Recheckmantel der recht unisex ist sollte für den Stand passen. Da dieser, ich nenne es einmal Poncho, rund oder recheckig ist, kann man ihn mittels Gürtel so fassen das nichts im Essen landert und bei gebückter Arbeit stört. s.hier: https://diehandmaid.wordpress.com/?s=cappa Quelle: Die Handmaid Der Kitguide von Katharina beschreibt es sehr gut. Dort kann man auch die alternativen Ärmelformen erkennen Fell ist eine "schwierige Sache" zumindest was einfache Bevölkerung so angeht aber das muss jeder für sich selbst entscheiden... wer friert schon gerne.
 
Liebe Mirabell, sei mir nicht böse meine Ausrüstung habe ich mir in Jahren zusammen gesucht und erarbeitet, das alles in einem Rutsch zu beantworten sprengt meine Zeit und es würde zu sehr ins Detail gehen. Mit einem Halbkreismantel kann man nicht arbeiten, dazu ist der nicht da. Wenn Du mal auf Abbildungen schaust, da wird diese Mantelform ganz oft mit zwei Fingern vom Hals weg gehalten, als sichtbares Zeichen, das man eben nicht arbeiten muss, sondern die Hände frei hat. (mal plump zusammen gefasst) Das wäre jetzt das was ich anbieten kann, immer für die Region um Köln zusammen gestellt : https://www.zeitensprung-handweberei.de/2018/07/24/kleid-von-der-abtei-brauweiler/ https://www.zeitensprung-handweberei.de/2018/07/24/kleid-vom-gustorfer-chorschranken/ https://www.zeitensprung-handweberei.de/2018/07/24/beinlinge-und-die-neue-1150ger-ausstattung/ https://www.zeitensprung-handweberei.de/2019/04/26/manteltücher-im-12ten-jahrhundert/ (Quelle mein Blog auf https://www.zeitensprung-handweberei.de/ ) Nachtrag der Mantelpost bezieht sich auf die Herren, bei den Damen habe ich Halbkreismäntel gefunden und eben diese Schlupfmäntel in Kombination mit Schleier. Dabei ist zu beachten, das sich in den Bildquellen nur selten einfache Frauen abgebildet sind, es ist also ein bisschen knifflig heraus zu finden was zB eine einfache Bäuerin trug.
 
Ein kurzer geschlossener Halbradmantel mit Kaputze wäre ok?
Wahrscheinlich hast Du einen im Hochmittelalter sehr verbreiteten,k sogen. Halbkreismantel vor Augen? Der ist ein adeliges Statussymbol und für das, was ihr vorhabt, eher nicht geeignet. Der von meinen Vorrednern schon beschriebene "Rechteckmantel" oder die "Kappa" trifft es da eher und läßt sich auch einfacher schneidern. Um den Hals zusätzlich im Winter zu schützen spricht m.E. nix gegen ein heute "Schal" genanntes längliches Tuch aus Wolle. Das läßt sich oft aus Verschnitt und Resten nähen. In die Teller hängende Stoffzipfel sollte es bei einfachen Leuten nicht geben; Tütenärmel oder üppige Zipfel sindbei Bauern und Handwerkern nicht üblich. Die haben praktische, zur Arbeit geeignete Sachen getragen.
 
Hallo Silvia, ich mag mich täuschen aber aber wir sind doch Zeittechnisch ende 11.Jhdt oder? Ist die Kleidung dann schon so Hochmittelalterlich wie Deine Beispiele von 1140/1150? Wo ist das Problem sich einen rechteckigen Pocho vorzustellen? Man könnte auch Decke mit Öffnung für den Kopf in der Mitte sagen.. ;)
 
Huhu Nope, ich habe keinen solchen Mantel im Visier. Ich bin nur dem Link gefolgt von Silvia und habe es eher angezweifelt, ob dieser denn passend wäre für unsere Situation. ? ungleich ? *g* Ich würde eher einen Reckteckmantel bevorzugen. Und Stoffzipfel bei der Cappa kann es wohl geben, die beim aussen arbeiten /Verkaufen stören :) Wie schon geschrieben, habe ich null! vor soo weite Ärmel zu machen. Liebe Grüße Mareike
 
Hallo Mareike, das mit den "Zipfeln" wird aber mit dem Rechteckmantel auch nicht besser als mit der Cuculle. Sonst bleibt nur der Zweibelschalenlook ohne Mantel
 
Fürchte ich auch, aber die Leute bei der Ausgabe werden wohl eh ins Schwitzen kommen beim Arbeiten am Feuer ^^. Dann kann der Rest ja sich schon mal die Reckteckmäntel nähen :) Bei der Cuculle hab ich auch eher überlegt, ob die nicht erst später (als wir es planen) ins Spiel kam. Was eigendlich auch egal ist, da vorerst Einfach! bevorzugt wird. Schliesslich sitzten da viele Nähanfänger zusammen und bei der Menge wird es wohl für jeden nur ein Wochenende geben wo geholfen werden kann, der Rest muss zu Hause selbst fertig gestellt werden. Kann denn jemand was zu den ganzen erfragten Längen sagen bzw Halsausschnitten? Freie Auswahl? Und wie steht es zu Mädchenkleidern (etwas kürzer im Verhältnis zu den Erwachsenen ok?) Die Farben/Qualität evtl. nicht so gut da man schnell rauswuchs? S. Frage 2-7 =)
 
Ich weis gleich werde ich geschlagen :keule1 aber ein Rechteckmantel ist im Prinzip eine rechteckige Wolldecke / Armeedecke damit kann man den Aufwand senken und das Nähen dafür könnte somit auf später verschoben werden.
 
Evtl eine fertige Decke mittig teilen für 2 Mäntel ? :saint: Genäht werden muss trotzdem, zumindest die eine Kante säumen und vorne zusammen. Aber das sollte ja im Verhältnis zum Rest schnell gehen ;)
 
Ich weis gleich werde ich geschlagen :keule1
stimmt ! :keule1 Du erweist hier Bärendienste indem Du falsche Ratschläge gibst. Armeedecken sind zu dick, zu schmal und überhaupt. Mirabell, lies Dich ein ! Lies erst mal, schau Bildbelege und Skulpturen. Am besten indem Du schaust ob es zeitgenössische Abbildungen in Deiner Region gibt. Schau in den Anfängerleitfaden hier. Wenn es gut werden soll, dann geht dem Projekt Recherche voraus. Das spart Arbeit, Material und auch Frust.
 
Danke für den Rat Silvia. Aber Ich hab a schon einiges gelesen und auch Erfahrung, konkrete Fragen und keine Energie und Zeit mich ewig in noch irgendwelche Lektüren einzuarbeiten. Ich will nicht mein Leben danach ausrichten, sondern nur gelegendlich mit anderen Spaß haben. Soll es genau werden? So gut es geht. Aber nicht um jeden Preis. Auf Bildern oder grauen Skulpturen sehe ich meist nicht wirklich etwas, ein modernes Foto rekostruierter Kleidung oder ein richtiges Tutorial helfen mir persönich da tausendmal mehr. Und ich nähe schon seit 20 Jahren, ableiten konnte ich noch nie etwas. Ich finde es super das du mir helfen willst, aber wir scheinen da sehr unterschiedliche Ansichten zu haben wie (und in welchem Umfang) man das Hobby angeht. Und Zeitgenössisches in der Region habe ich bisher nicht gefunden, wo man wirklich regionale Unterschiede sieht. Deswegen habe ich mich ja mit meinen Fragen an das Forum gewand, in der Hoffnung das sich hier evtl schon Leute genauer damit auskennen und ein paar Fragen dazu beantworten würden. Nochmal: wir sind ein kleiner Verein, der sich langsam einarbeitet und nicht jeder weis, wie lange man da mitmacht. Wenn ich jetzt ankomm und sage nur handgewebte Leinen, am besten das ganze noch selber Anbauen, Ernten, Hecheln,..... Dann ist das von vorneherein gestorben! Kleidung, Mantel ok für den Anfang. Aber bitte mal ne Bremse einlegen :)
 
Nochmal: wir sind ein kleiner Verein, der sich langsam einarbeitet und nicht jeder weis, wie lange man da mitmacht. Wenn ich jetzt ankomm und sage nur handgewebte Leinen, am besten das ganze noch selber Anbauen, Ernten, Hecheln,..... Dann ist das von vorneherein gestorben!
Da war gar keine Rede von, tut mir leid wenn ich den Eindruck erweckt habe.
 
Hallo, ich möchte mich über einige Fragen lieber nicht äußern. Allerdings hast du gefragt, ob das leinenunterkleid hervor schauen darf, wenn man ein Wollkleid darüber trägt. Da würde ich dir gern den Rat geben: wenn es bis zu den Füßen geht, eher nicht... weil Leinen das Wasser anzieht. Sprich, wenn du über eine feuchte Wiese gehst es regnet und der Boden Feucht ist, zieht das Leinen das Wasser auf... Achja, und dann ein Gedanke... Du möchtest soviel mit Stoff und Schnitt richtig machen, nächst aber komplett alles mit Maschine? Das würde ich schade finden. Wenn dann wäre es doch schön, wenn dann auch gleich per Hand genäht wird. Ja ich weiß, das dauert dann länger....
 

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