Avalon- Shop? Hat jemand Erfahrungen?

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Sitzen die einzelnen Harnischteile richtig? Haben die Handwerker die Formensprache der Originale getroffen? Wurde eine hochwertige Stahlqualität verwendet? Sind die Teile gehärtet? etc. etc... Wie Schnazel bereits schon im zweiten Beitrag schrieb, sieht das irgendwie nach gepresstem Blech aus. Also nicht (oder nur wenig) nach geschmiedetem Material. Die Formgebungen wurden zwar grob getroffen, aber es fehlen in mehreren Bereichen die "feinen Details", die so einen Harnisch ausmachen... und die machen dann eben auch den (teils markanten und berechtigten) Preisunterschied aus. Es gibt Harnische und es gibt Harnische... mein Riefelharnisch wäre da auch so ein passendes Beispiel. Ich wüsste es zwar auch so, aber würde ich diesen (für Leute die nicht so im Thema stecken) neben eine wirklich gute Replik eines Riefelharnischs stellen, würde einem die Unterschiede direkt in die Augen springen... man würde direkt sehen, wo bei meinem Harnisch die Schwächen lägen... es liegen einfach Welten dazwischen... Welten... X/ Das gleiche Thema sehe ich bei deinem Harnisch. Es ist ein Harnisch... aber eben (was die Nähe zur historischen Vorlage und die Verarbeitung betrifft) auch kein wirklich Guter.
 
Klar, jeder hat andere Ansprüche und andere Finanzen, die man reinbuttern kann ;) Ich habe aber mit den bestehenden Teilen immer gute Erfahrungen gemacht und bin zufrieden. Ich kann damit Kämpfen, ohne dass meine Familie schiss haben muss, das ich zerstückelt zurückkomme. Für mich ist der Kampfaspekt sehr wichtig und somit alles was dazu gehört. Ich habe eine Körpergrösse, bei der es unmöglich wäre ohne Mass zu beziehen. Deshalb bin ich da sehr empfindlich. Ich muss aber auch sagen, dass ich viele Hobbies ausführe (die auch einiges kosten) und auch nicht unendliches Budget habe mit Kindern. Sonst würde ich natürlich auch ein höheres Level anstreben. Aber das jetztige gibt mir auch Spiel zum basteln und im Reenactment hat es mich auch nie behindert. Ob ein Harnisch gut ist oder schlecht, hängt vom Einsatz ab und vom Träger. Man muss ja immer selber zufrieden sein damit. Darum hab ich meinen Senf da gelassen ;) @flo101 wollte ein Review zum Shop und ich habe aus meiner Sicht gesagt, was ich davon halte. Vielleicht kann er was damit anfangen oder nicht. Der Shop ist garantiert nicht High-End, aber würde sagen, etwas zwischen einem zeughaus.info und einem Prof-Schmied. Auch nicht jeder Soldat oder "Ritter" konnte sich dazumal eine High-End Rüstung leisten. Gibt ja unzählige damalige Teile, die sich an High-End anlehnen, aber weniger hochwertig sind. Bin ich halt ein etwas ärmerer Ritter! Auch die soll's geben... :thumbup:
 
Klar, jeder hat andere Ansprüche und andere Finanzen, die man reinbuttern kann
Das mit den Ansprüchen ist richtig. Das mit den Finanzen auch. Zumindest teilweise. Bitte verstehe meinen letzten (und auch diesen) post nichts als persönlichen Angriff. Es ist nur meine Sicht auf die Dinge. Wir scheinen hier grundsätzlich unterschiedliche Sichtweisen zu haben.
 
Auch nicht jeder Soldat oder "Ritter" konnte sich dazumal eine High-End Rüstung leisten. Gibt ja unzählige damalige Teile, die sich an High-End anlehnen, aber weniger hochwertig sind. Bin ich halt ein etwas ärmerer Ritter! Auch die soll's geben...
Wenns mal so wäre... Selbst ein Großteil der wirklich guten nachgebildeten Harnische vom Plattner kommt nicht mal ansatzweise an die herausragenden Leistungen zeitgenössischer Plattner (Helmschied, Seusenhofer etc.) heran, und das ist auch kaum verwunderlich. Wir reden da schließlich über hochspezialisierte und lange professionell ausgebildete Plattnerdynastien mit einem Heer von spezialisierten Handwerkern und teils extrem zahlungskräftigen Kunden (dass ein Plattner alles allein erledigt ist ja eher ein Produkt der Moderne, damals war allein das Harnischpolieren ein eigener Beruf). Alleine das Aussterben des Plattnerhandwerks in den letzten Jahrhunderten macht dort schon eine Strich durch die Rechnung. :) Zum anderen: Auch weniger kostspielige Harnische des Mittelalters und der frühen Neuzeit haben funktioniert. Die Ersparnisse liegen dort an anderen Stellen (weniger/nicht geschlichtet, weniger verziert, keine vollständigen Harnische usw.). Wenn man sich bspw. die knechtischen Harnische des 16. Jhd. ansieht wird dies sehr deutlich. Fehler in der Beweglichkeit usw. liegen dort dann eher daran, dass z.B. mal ein Restaurator die Folgen falsch vernietet hat o.ä. (letztens noch bei einer Schulter um 1530 gehabt, die hat man bei der Restaurierung in den 80ern quasi unbeweglich gemacht). :)
 
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Auch nicht jeder Soldat oder "Ritter" konnte sich dazumal eine High-End Rüstung leisten. Gibt ja unzählige damalige Teile, die sich an High-End anlehnen, aber weniger hochwertig sind. Bin ich halt ein etwas ärmerer Ritter! Auch die soll's geben...
Wenns mal so wäre... Selbst ein Großteil der wirklich guten nachgebildeten Harnische vom Plattner kommt nicht mal ansatzweise an die herausragenden Leistungen zeitgenössischer Plattner (Helmschied, Seusenhofer etc.) heran, und das ist auch kaum verwunderlich. Wir reden da schließlich über hochspezialisierte und lange professionell ausgebildete Plattnerdynastien mit einem Heer von spezialisierten Handwerkern und teils extrem zahlungskräftigen Kunden (dass ein Plattner alles allein erledigt ist ja eher ein Produkt der Moderne, damals war allein das Harnischpolieren ein eigener Beruf). Alleine das Aussterben des Plattnerhandwerks in den letzten Jahrhunderten macht dort schon eine Strich durch die Rechnung. :) Zum anderen: Auch weniger kostspielige Harnische des Mittelalters und der frühen Neuzeit haben funktioniert. Die Ersparnisse liegen dort an anderen Stellen (weniger/nicht geschlichtet, weniger verziert, keine vollständigen Harnische usw.). Wenn man sich bspw. die knechtischen Harnische des 16. Jhd. ansieht wird dies sehr deutlich. Fehler in der Beweglichkeit usw. liegen dort dann eher daran, dass z.B. mal ein Restaurator die Folgen falsch vernietet hat o.ä. (letztens noch bei einer Schulter um 1530 gehabt, die hat man bei der Restaurierung in den 80ern quasi unbeweglich gemacht). :)
Genau! Ich muss auch sagen: Bin eher ein schlichter Typ. Meine Rüstung muss mich schützen und komfortabel sein. Das ist sie zum Glück. Eine Rüstung muss ja genau das erfüllen. Man weiss ja auch, dass die Rüstungen sich enorm unterschieden, je nach Gebrauch und Geldsack. Die (Schlacht)Rüstungen waren oft nur im Bereich 0,8-1,2mm, teurere Stücke des Hochadels je nach Teil dicker (Turnierrüstungen auch anders). Es gab enorme unterschiede wie eben auch heute :) Der damalige Stahl war auch weniger hochwertig als heute. Von dem her gibt es immer etwas Abweichungen. Du sagst es auch richtig: Plattner starben nach einer Zeit aus. Die meisten heutigen Plattner sind ja eher Newcomer. Mein Mailänder Kürass folgt einem historischen Vorbild, jedoch halt etwas günstiger. Ein Mittelweg eben, so wie etwa damals.
 
Man weiss ja auch, dass die Rüstungen sich enorm unterschieden, je nach Gebrauch und Geldsack. Die (Schlacht)Rüstungen waren oft nur im Bereich 0,8-1,2mm, teurere Stücke des Hochadels je nach Teil dicker (Turnierrüstungen auch anders).
Ohne den Thread jetzt weiter in diese Richtung ausufern lassen zu wollen, aber noch als Anmerkung: Die Materialstärke eines einzelnen Stückes (z.B. Helm) unterscheidet sich schon, je nachdem in welchem Bereich man misst. Das hat nicht zuletzt damit zu tun, dass die Teile ja über einem Gesenk aufgezogen werden, und dass man stark beanspruchte Stellen massiv lässt und andere zwecks Gewichtsersparnis dünner ausarbeitet. So findet man an einem Helm dann vielleicht (fiktives Beispiel) oben an der Kalotte 2,5 mm und an einer anderen Stelle 1 mm - anders, als dies bei heutigen Rüstungsteilen aus Walzblech der Fall ist. Das hat im historischen Sinne aber weniger mit Geldsparen zu tun, denn die Arbeit mit verschiedenen Stärken ist eigentlich extrem ausgeklügelt. Bei Turnierharnischen verhält es sich dann noch mal anders, da z.B. beim Extrembeispiel Scharfrennen die Belastungen extrem sind (daher auch ganz andere Harnischformen und sehr massive, mehrfach verstärkte Partien). Tatsächliche finanzielle "Einsparungen" mit sehr dünnem Material im ganzen sind wohl eher eine Sache, die vor allem im 17. Jhd. üblich ist (siehe z.B. die knechtischen Harnische in der Emder Rüstkammer), was aber auch mit einer vollkommen anderen Art der Kriegführung zu tun hat. :) Naja :back
 

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