Krapp-Färbung, Hilfe bei "Fehleranalyse"

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Sif Odinsdottir

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Hej an alle Färber*innen :bye01 Heute habe ich mich an einer Krapp-Färbung versucht... Herausgekommen ist ein Brombeer- rot- lila. 20200423_093601.jpg20200423_093639.jpg Versteht mich nicht falsch, ich finde die Farbe ganz hübsch, aber ich würde gerne ein richtiges Rot färben. Wäre kein Problem, wenn es etwas orange oder braun wird, nur eben nicht lila oder lachs. Mich würden eure Tipps interessieren. ^^ Mein Vorgehen: Beize: 6g Aluminiumtriformiat (Kaltbeize) in Wasser aufgelöst und die 100g Wolle (Garn) vier Tage in der Beize gelassen. Färbung: 11L Topf zur Hälfte mit Wasser befüllt, dazu 100g Kreide (Calciumcarbonat). Auf ca 35° erhitzt, dann 5g Krappwurzelextrakt (Rubia Cordifolia, habe ich vorher in warmen Wasser aufgelöst) hinzu gegeben. Danach habe ich den Topf mit kaltem Wasser (fast bis oben hin) aufgefüllt und die Wolle (nach dem Beizen ausgewaschen) eingelassen. Die Flotte habe ich dann auf 70°-80° erhitzt und das Ganze für eine Stunde auf dieser Temperatur gehalten. Ich tippe mal, dass die Kreide zu der interessanten Farbe beiträgt, obwohl diese die Farbgebung eigentlich eher intensiviert. ?( Was meint ihr? Danke euch im Voraus :)
 

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Die Temperatur war vermutlich zu hoch, ohne nachzuschlagen meine ich mich zu erinnern, das Krapp ab 70C° ins dunkelrost umschlägt. Bei den div Beizen bin ich raus, da hab ich keine Ahnung von.
 
ZU warm, dann geht es eher in das braune über. Eventuell aber auch zuwenig beize? Normalerweise 10-20% Beize und du hast 6% gewählt. Außerdem mach Kreide die Farbe satter und du erreichst intensivere Farben. Was für ein Topf war es denn? Wenn Eisen dabei ist, verfälscht es wiederum die Farbe.
 
Zu warm kann nicht sein, da es sich um den indischen Krapp (Rubia Cordifolia) handelt. Der unterscheidet sich vom iranischen Krapp erheblich. Nachzulesen bei Dorothea Flaskamp: https://ketteundschuss.de/html/indischer_krapp.html Quelle = Link Vielleicht liegt es an der Beize, Menge sowohl auch die Beize selbst, versuche mal wirklich Alaun & wie @Andreas von Dollberghe schon schrieb, kann es am Metall des Kessels liegen. Auch ruhig mal iranischen Krapp (Rubia tinctorium) ausprobieren, dann auf die Temperatur achten, je kühler die Färbung, desto länger färben desto "roter" wird es & nicht über die schon genannten 70°C kommen, das kippt dann ins Braun je heißer es wird. Sogar eine Kaltfärbung funktionert mit iranischem Krapp. Als Beize 20% Alaun nutzen, kochend. Das Wasser kann auch zu erheblichen Färbeergebnissen führen, eben stark eisenhaltiges Wasser, oder vom ph-Wert her. Sehr neutrales Wasser ist Regenwasser aus neutralen Gefäßen. Als Hilfsmittel bei knallroten Krappfärbungen hat sich bei uns Weizenkleie bewährt - bringt das Rot klarer & leuchtender zum Vorschein. Mit Kreide haben wir noch keine Erfahrung gemacht. Edit sagt: habe gerade gelesen, dass du, @Sif Odinsdottir die Flotte auf 70 - 80 °C erhitzt hast. Das kann auch die Ursache gewesen sein, da der indische Krapp gekocht werden soll, um ein Rot zu erhalten. :bye01
 
Krappwurzelextrakt? Dh. die rubia cordifolia liegt im schon extrahierten und konzentrierten Zustand vor? Wieviel Garn hast du gefärbt? Beim Extrakt wird ja 1:10 angegeben, und dann könnte es schlichtweg zu wenig Extrakt gewesen sein. Mir ist auch nicht klar, wie das Extraktionsverfahren läuft, ob da noch irgendwelche Stoffe zugegeben werden bei diesem Prozess. Das wird ja beim Kauf nicht angegeben, wie der Extrakt entstanden ist. Ich würde es einfach mal ohne jede Zusätze auf heiß gebeizter Wolle probieren, denn der Vorteil von Farbextrakt ist ja dass es auch ohne die ganzen Zusatzstoffe und -schritte funktioniert. Marled
 
Danke erstmal für eure Antworten :)
Was für ein Topf war es denn? Wenn Eisen dabei ist, verfälscht es wiederum die Farbe.
Mein Topf müsste aus Edelstahl sein, also kein Eisen. Aber auch gut zu wissen. @Gerard das ist natürlich eine wichtige Information, danke :thumbsup: Iranischen Krapp und Weizenkleie habe ich auch schon hier rumliegen, allerdings nur geschnitten. Das Extrakt hat mich so gereizt, weil kein Einweichen und kein Auskochen... @Schwester_Amalia ich habe auch alles erwartet, nur nicht diese Farbe. Aber ja, hübsch ist sie auf jeden Fall :D Ich werde einfach mal etwas herum experimentieren, verschiedene Temperaturen, Beizen und Krappsorten :p
 
Ich werde einfach mal etwas herum experimentieren, verschiedene Temperaturen, Beizen und Krappsorten
Ja, das ist das beste was man machen kann - Erfahrung sammeln. Pflanzenfärberei ist recht aufwendig, gerade wenn man meterweise Stoffe färben möchte. Das Beizen braucht seine Zeit, die Herstellung der Küpe, das Färben selbst, immer am Kessel stehen & den Stoff in Bewegung halten... Wenn du es etwas einfacher halten willst, empfehle ich Färbemittel, wo die Beize qusai 'mit drin' ist - wie zB Wallnuss oder div. Rinden wie von der Eiche. Da kann man das Beizen dann weglassen. Aber auch hier gibt es einen anderen Farbton mit Beize. Das Beizen hat einen großen Einfluss auf das Farbergbnis - gleicher Farbstoff mit unterschiedlichen Beizmitteln = verschiedene Farbergebnisse. Wünsche viel Freude & tolle Farbergebnisse. :)
 

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