Schätze aus der Kühltruhe - Wikingerfunde in Norwegen

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Olegsson

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Über den Lendbreen-Pass in Norwegen führte einst ein wichtiger Wikinger-Pfad. Wegen des Klimawandels schmilzt das Eis und gibt uralte Wanderstöcke, Tierschädel, Schneeschuhe für Pferde und vieles andere frei. https://www.sueddeutsche.de/wissen/archaeologie-norwegen-wikinger-lendbreen-pass-1.4909185 Auszug aus den Artikel der Süddeutschen Zeitung: Es war ein nebliger Augusttag, als Lars Pilø hoch oben in den norwegischen Bergen auf eine Goldader stieß. Nicht auf eine Goldader im klassischen Sinn, denn Pilø ist Archäologe. Sein "Gold" bestand aus einem gewebten Umhang, ein paar Holzstöcken und Pferdedung. Der Boden nahe der Passhöhe am Lendbreen-Eisfeld war übersät mit tierischen und menschlichen Hinterlassenschaften. Die ersten Gegenstände hatte das schrumpfende, 250 Kilometer nordwestlich von Oslo gelegene Eisfeld im August 2011 freigegeben. Heute, neun Jahre später, wissen die Forscher, dass hier einst ein Gebirgspass der Wikinger entlangführte. Die Menschen nutzten ihn mehr als tausend Jahre regelmäßig bis zum Ende des Mittelalters im 15. Jahrhundert, als plötzlich die Spuren praktisch schlagartig aufhören. Wegen der Kälte sind die Fundstücke außergewöhnlich gut erhalten Vom Aufstieg und Fall dieses Gebirgspasses und den Menschen, die hier über die Jahrhunderte ihre Spuren hinterlassen haben, berichten die Archäologen um Lars Pilø in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins Antiquity. Kaum ein antiker Gebirgspass ist so umfassend und chronologisch so genau untersucht worden. Dies ermöglicht den Forschern völlig neue Einblicke in regionale und überregionale Handelsbeziehungen während der Wikingerzeit. Möglich wurden diese Erkenntnisse, da die globale Erwärmung die Eisfelder des Jotunheimen-Gebirges Sommer für Sommer immer weiter zurückdrängte und dabei kulturelle Hinterlassenschaften aus fernen Epochen freilegte. Der Klimawandel wurde zunächst zu einer Art Segen für die Archäologen, aus dem schrumpfenden Eis tauchten nach Jahrhunderten sehr alte Gegenstände praktisch unversehrt wieder auf. Es ist, als hätten sie einen langen Schlaf in einer Tiefkühltruhe hinter sich und man könnte sie einfach weiternutzen. Textilien sind perfekt erhalten, die Forscher fanden Pfeile, bei denen die Befiederung intakt war. Sogar der Klebstoff, mit dem sie befestigt waren, war noch vorhanden. "Es sind überaus bemerkenswerte Funde", sagt James Barrett, Mittelalterarchäologe an der Universität Cambridge und Co-Autor der Studie. Während Objekte in Gletschern aufgrund der enormen Kräfte im sich bewegenden Eis meist zerstört werden, bleiben sie in kleinen Eisflächen wie in Lendbreen praktisch unversehrt. 250 000 Quadratmeter haben die Archäologen inzwischen abgesucht, eine Fläche von gut 35 Fußballfeldern voller Geröll und Felsen inmitten einer kargen Hochgebirgslandschaft, auf einem 30 Grad geneigten Hang. Das Gelände war entsprechend schwer zu untersuchen. Es sei die größte, jemals durchgeführte archäologische Untersuchung in einem Gletschergebiet, so Pilø. Rund 1000 Artefakte haben die Forscher im Rahmen des Glacier Archaeology Program dabei eingesammelt. ::::::::::::::::::::::::::: Ich hätte gern auf den Klimawandel verzichtet, aber hier kommt auch mal etwas positives für uns damit einher, ist nur zu hoffen das alle Funde Publiziert werden. Gruß Olegsson :wiki4
 

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