Diskussionsbeitrag zum Phänomen "kämpfende Frauen im Mittelalter" (Teil 2) – Nur in Notsituationen?

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Dann antworte ich mal bezüglich der Zuggewichte hier... Dass geringere Zuggewichte bei Feldzügen mitgeführt wurden, kann aber auch bedeuten, dass diese Bögen zur Nahrungsbeschaffung genutzt wurden - wenn man mit einem Kriegsbogen ein Kaninchen erlegen würde, würde der Pfeil mit hoher Wahrscheinlichkeit im Waldboden unwiederbringlich verschwinden, nachdem er das Ziel durchschlagen hat - man sich also auf dem Marsch schon teilweise selbst entwaffnen würde. Man könnte annehmen, dass jeder halt das mitgenommen hat, was grad im Haus und Hof verfügbar war - aber das alleinige Vorhandensein trifft leider keine Aussage über die tatsächliche Einsatzbestimmung. Zumal es Beschusstests mit der Berechnung der übertragen Energie durch den Pfeil an der Wirksamkeit gegen feindliche Truppen dann auch Zweifel zulassen... Tod Cuttler hat bei YouTube einige interessante Videos zu dieser Thematik und arbeitet Grade an weiteren... Aber ich bin mal gespannt wie ein Flitzebogen, welche Quellen du da noch ausgräbst...
 
Meine Hauptquellen zur Thematik "Kriegsbögen" bzw. "Bogeneinsatz im Krieg" sind: "Archery in Medieval England: Who Were the Bowmen of Crecy?" von Richard Wadge "Arrowstorm: The World Of The Archer In The Hundred Years War" von Richard Wadge "The Longbow" von Mike Loades ""English Longbowman 1330–1515" von Clive Bartlett, Osprey Warrior Serie 11
Dass geringere Zuggewichte bei Feldzügen mitgeführt wurden, kann aber auch bedeuten, dass diese Bögen zur Nahrungsbeschaffung genutzt wurden
Aaaaaarrrgggh! Der Editor hat mir gerade mal wieder meine Antwort zerschossen! X/ Daher nur die Kurzfassung (sorry): Es gibt Belege aus Schrift- und Bildquellen für den Einsatz von Bögen geringeren Zuggewichts im Krieg (siehe insbes. Wadge) Mike Loads beleuchtet außerdem den Zusammenhang zwischen der Entwicklung der Rüstungen und - als Reaktion darauf - dem steigenden Zuggewicht der Kriegsbögen. In Anlehnung daran: Bei nur leicht gerüsteten Truppen (was auf die Wikinger glaube ich überwiegend zutrifft) konnten auch Bögen geringen Zuggewichts (Pi mal Daumen 50#...70#) schon verheerende Wirkung zeigen. Und warum sollte man sich dann den Kraftakt antun und 100# und mehr ziehen?
Tod Cuttler hat bei YouTube einige interessante Videos zu dieser Thematikund arbeitet Grade an weiteren... Aber ich bin mal gespannt wie ein Flitzebogen, welche Quellen du da noch ausgräbst...
https://m.youtube.com/user/todsstuff1 Uiiiiii! Wieder eine hochinteressante Videosammlung! Danke für den Tipp! :thumbsup: Ich werde natürlich weiter recherchieren und beizeiten hier im Forum berichten... ;) PS: Hab jetzt das Bild eines vom Kriegsbogen "pulverisierten" Hasen im Kopf... :groehl
 
Macht bitte für die Zuggewichte ein eigenes Thema auf. Sonst wird es unübersichtlich und es könnte die Frage auftauchen ob es nun beim Bogen um Holz einer männlichen oder weiblichen oder gar Transgenderart handelt.
 
Mike Loads ist aber Host einer Unterhaltungssendung - mit dem Schwerpunkt Unterhaltung und nicht Wissensvermittlung. Historychannel ist da wirklich mit Vorsicht zu genießen - schau dir mal mehr davon an und du verstehst, was ich meine...
 
In Anlehnung daran: Bei nur leicht gerüsteten Truppen (was auf die Wikinger glaube ich überwiegend zutrifft) konnten auch Bögen geringen Zuggewichts (Pi mal Daumen 50#...70#) schon verheerende Wirkung zeigen. Und warum sollte man sich dann den Kraftakt antun und 100# und mehr ziehen?
Aber dabei bitte nicht außer Betracht lassen, dass die Ära der Wikinger vor dem 100 jährigen vorbei war.
 
@ Dunio (Beitrag 70) Jetzt kommt doch noch der Gag im Abspann, und es ist sogar eine wahre Geschichte: Mittelalterevent Tannenberg bei Nentershausen, irgendwann zwischen 2005 und 2008. Wir stehen alle hinten auf der Wiese und wollen ein schönes Schlachttraining machen, die Leitung obliegt einem ehemaligen Bundeswehrangehörigen. Der Mann hat gute Manieren und spricht die (gemischtgeschlechtliche) Schlachtreihe mit den Worten "Meine Damen und Herren" an. Sofort erhebt sich aus den Reihen der Kämpferinnen empörter und mehrstimmiger Protest: "Den Genderquatsch mit den Damen kannste gleich bleiben lassen, wir sind hier alle Krieger!"
 
@ Dunio (Beitrag 70) Jetzt kommt doch noch der Gag im Abspann, und es ist sogar eine wahre Geschichte: Mittelalterevent Tannenberg bei Nentershausen, irgendwann zwischen 2005 und 2008. Wir stehen alle hinten auf der Wiese und wollen ein schönes Schlachttraining machen, die Leitung obliegt einem ehemaligen Bundeswehrangehörigen. Der Mann hat gute Manieren und spricht die (gemischtgeschlechtliche) Schlachtreihe mit den Worten "Meine Damen und Herren" an. Sofort erhebt sich aus den Reihen der Kämpferinnen empörter und mehrstimmiger Protest: "Den Genderquatsch mit den Damen kannste gleich bleiben lassen, wir sind hier alle Krieger!"
Wie man's auch macht, immer isses irgendwie verkehrt. :rolleyes: Wenn die weiblichen Krieger sich (in ihrer momentanen Rolle) durch "Damen" nicht angesprochen fühlen, dürfen sie sich doch gerne auch den "Herren" zuordnen. Wo ist das Problem? ;)
 

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